9.12.1994

Gehört das Neutrum in die Vorgeschichte des Geldes oder das Geld in die Vorgeschichte des Neutrums? Das Neutrum ist der sprachliche Ausdruck der Vergesellschaftung, deren Ursprung in die Geschichte des Ursprungs der Schrift und des Geldes fällt. Die hebräische Schrift heißt die hebräische, weil sie der Logik der Schrift (die die Sprachen der Völker beherrscht, die ohne Idolatrie nicht zu halten sind) die Gottesfurcht entgegensetzt. Zentrale Symbole der Bibel, wie
– die Schlange (das Neutrum: die Beziehung des Weltbegriffs zum Staat),
– der Kelch (die subjektiven Formen der Anschauung: die Zerstörung der benennenden Kraft der Sprache durch die Urteilsform, durch Objektivation und Instrumentalisierung), und
– die Dornen und Disteln (die mit dem Neutrum logisch verknüpften Formen der Konjugation und Deklination: das Gesetz der Profangeschichte, der durch Gewalt und durch Herrschaft von Menschen über Menschen definierten Geschichte – vgl. hierzu das Gleichnis Jesu von dem Weizen, der unter die Dornen fiel),
sind sprach- und herrschaftskritische Symbole zugleich.
Die Begriffe Wissen, Natur und Welt (die drei kantischen Totalitätsbegriffe) sind die Schlüssel zu der Isolationszelle, in der die transzendentale Logik das Subjekt gefangen hält (gegen die Erkenntnis der Dinge, wie sie an sich sind [nicht der „Dinge an sich“, die es nicht gibt], abschirmt oder absperrt).


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