03.01.91

„Überzeugen ist unfruchtbar“: Überzeugung ist nicht Wissen. Während das Überreden an die Schwäche appelliert, wendet sich das Überzeugen an die Stärke des Partners. Wer überredet wird, beugt sich der Autorität (welche Legitimation sie auch immer hat). Wer sich überzeugen läßt, hat sich gleichsam selbst überredet: die Autorität verinnerlicht; die Überzeugung hat etwas von der Identifikation mit dem Aggressor; zugleich ist sie bekenntnisfähig geworden. – Wodurch unterscheiden sich Überzeugung und Glauben (beide drücken ein durch Wissen nicht abgesichertes Für-wahr-Halten aus)? Wie hängt das Überzeugen mit dem „Zeugen“ (Zeugnis beziehungsweise Zeugung) zusammen?


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