Das Entsetzen über Auschwitz hat Hubert sein Leben lang beschäftigt. Er hat immer wieder betont, dass alle in Deutschland von der industriellen Judenvernichtung wussten und er fühlte sich sehr unbehaglich in der deutschen Nachkriegsgesellschaft, die weitermachte als wäre nichts gewesen. Er war verzweifelt auf der Suche nach Menschen, mit denen er diese Auseinandersetzung hätte führen können und das war der Grund dafür, dass er nach Frankfurt zog um bei Adorno zu studieren.
Über sein eigenes Erleben während der Nazi-Zeit gab es ein paar Anekdoten, die er immer wieder erzählte. Zum Beispiel habe er einmal auf die Frage an die ganze Schulklasse, welchen Rang sie einmal im Militär erreichen möchten, gesagt, er wolle gerne Oberstabsgefreiter werden. Dazu erläuterte er, das sei der Rang, den man irgendwann bekomme, wenn man nie befördert werde.
Als die Klasse gefragt wurde, wer von den Anwesenden in die NSDAP eintreten möchte, habe sich niemand gemeldet. Als dann die Gegenfrage gestellt worden sei, wer denn nicht in die NSDAP eintreten möchte, habe er sich als einziger gemeldet.
In beiden Situationen sei er anschließend „zur Seite genommen“ und verwarnt worden: Er solle besser aufpassen, was er sage.
Als sich 2007 herausstellte, dass seine prominenten Altersgenossen (Walser, Lenz, Hildebrand, etc….) allesamt NSDAP-Mitglieder gewesen waren und sich an nichts erinnern konnten, hat er nachgeforscht, ob er damals „auch“ ohne sein Wissen in die NSDAP eingetragen worden sei – dies war nicht der Fall.
Er war immer stolz darauf, kurz vor Ende des Krieges desertiert zu sein. „Es hieß, wir kämpfen bis zum letzten Mann – und der wollte ich nicht sein.“ Seine gesamte Einheit sei, mit Erlaubnis des Vorgesetzten, abgetaucht. Er habe sich mehrere Nächte lang auf einem Friedhof versteckt und dann war der Krieg zuende.