Beim Turmbau zu Babel wurde die Sprache durchs Urteil, der Name durchs Prädikat ersetzt. Begriffliches Denken ist prädikatives Denken; in der Mathematik wird nicht nur der Name, sondern auch das Urteilssubjekt durchs Prädikat ersetzt: Grundlage der Mathematik ist die Substitution der Identität von Subjekt und Prädikat, die orthogonale Beziehung der Dimensionen im Raum, die dann auch die Materie und die Zeit in eine gleichsam orthogonale Beziehung zum Raum rückt (durch Trennung konstituiert und aufeinander bezieht: erst in diesem systemischen Kontext wird der Raum zeitlos und leer). Diese Einheit von Subjekt und Prädikat, genauer ihr Schein, ist vermittelt durch die Substantivierung des Prädikats (Konstituierung des „Seins“, der Ontologie), die selber der vollständigen Ausbildung der Konjugationen, insbesondere den Futurbildungen sich verdankt. Zusammenhang mit der Konstituierung der Welt, dem Objektivations- und Säkularisationsprozeß (geschichtsphilosophische Konnotationen einer historischen Grammatik; Abhängigkeit der Substantivierung von den Temporalbildungen: ohne Futur keine Hypostasierung und Personalisierung: kein Dogma und keine Sexualmoral)?
30.12.91
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