Durch seinen selbstreferentiellen Bezug aufs Inertialsystem verändert das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit die Beziehung der Dinge zum Raum (zum Inertialsystem und damit zu den naturwissenschaftlichen Begriffen insgesamt) derart, daß einer unreflektierten Hypostasierung des Raumes (und damit jeglicher unreflektierten Hypostasierung überhaupt: dem Prinzip der Verdinglichung) der Boden entzogen wird. Hiernach sind die Dinge nicht mehr im Raum, sondern der Raum gründet in den Dingen. (Kehrt das Ätherproblem in der Frage „Wie sieht es im Innern der Erde aus?“ wieder? Ist v. Weizsäckers Theorie des Ursprungs der Sonnenenergie eine logisch nicht zu Ende gedachte Konsequenz aus einem Systemzwang?)
Die christologische Struktur des modernen Naturbegriffs ist begründet in der Verwischung der Differenz von Ursprung und Objekt im Inertialsystem: in jener Identität von Subjekt und Objekt, die in Hegels Satz „das Eine ist das Andere des Anderen“ sich widerspiegelt und in der Logik des Begriffs auf die Verdrängung des „Einen“ hinausläuft, die „verandernde Kraft des Seins“ begründet.
10.01.92
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