Die Erfindung der Null ist die Voraussetzung des Konzepts negativer Zahlen und die Grundlage für die Trennung der Dimensionen im Raum (Grundlage des Koordinatensystems, das die negativen Richtungen wie die positiven behandeln muß, ihnen die gleiche Realität verleiht). Gehört zur Genese dieses Konzepts nicht die Opfertheologie, die Vorstellungen von Hölle und Fegfeuer, die nach Etablierung der Vorstellung des unendlichen Raumes gemeinsam ins Unsichtbare verschoben, irrationalisiert werden.
Weshalb erzeugt die Kritik des verdinglichenden Denkens das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren?
An der Fallbeschleunigung ist nicht das Moment der Beschleunigung das Wesentliche, sondern das retardierende Moment: weshalb diese Beschleunigung nicht unendlich ist (was sie für ein Punkt-Objekt sein müßte).
Theologie im Angesicht Gottes: das wäre eine Theologie des Paradieses.
Ist das Planetensystem der Baum des Lebens, gesehen aus der Sicht des Baumes der Erkenntnis?
Zum Futur II, „Es wird gewesen sein“: darin klingt auch die Bedeutung mit an „Es wird schon so gewesen sein, wie du sagst“. Das aber heißt, daß es eine Beziehung gibt zwischen Subsumtion der Zukunft unter die Vergangenheit und der Zeugenschaft. Im Futur II zitiert sich das Subjekt selbst gleichsam als zuküftigen Zeugen, „verandert“ so seine eigene Erfahrung, gleicht sei strukturell der Erfahrung des Andern an. Das beschreibt zugleich die Grundstruktur des Inertialsystems, das Moment der Vergesellschaftung in ihr. Die Entwicklung der Mathematik und der Raumvorstellung ist ein Indikator des Standes der Vergesellschaftung des Subjekts.
Die Mathematik begründet das Wissen und mit ihm die Begriffe der Natur und der Welt. Beide Begriffe, Natur und Welt, sind durch die Idee des Wissens und seine mathematische Begründung vermittelt.
Nur die Sprachreflexion befreit uns von dem Wiederholungszwang, den wir Kultur nennen.
Hängt es nicht mit der Beziehung von Mathematik und Vergesellschaftung zusammen, wenn schon seit den altorientalischen Ursprüngen die Astronomie ein Reflex und ein Grundlage der Staatenbildung gewesen ist? In diese Geschichte gehören die Megalit-Denkmäler hinein.
Objektivierung und Scham: Ist nicht die Scham der Reflex des Objektivierungsprozesses in der Sensibilität (in der sinnlichen Erfahrung, die so an den Geschichtsprozeß gebunden ist).
Grundprinzip des Christentums: Niemand darf die eigenen Untaten mit dem Hinweis auf die der andern rechtfertigen.
08.04.93
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