Jede Personalisierung dient der Selbstentlastung (der Selbstexkulpierung, der die Logik des Weltbegriffs zugrundeliegt): darin liegt der Zweck des Rechts und der Theologie zugleich.
Nicht die Person, sondern das Angesicht: Die Personalisierung hält Gott verantwortlich für „das, was er gemacht hat“, für die Welt, und entlastet die Menschen. In der Struktur des Personbegriffs steckt der zugleich unkenntlich gemachte Sündenbock-Mechanismus mit drin (Grund der Geschichte vom rachsüchtigen zum autistischen Gott, über den heute jeder gefahrlos daherreden kann; gehört die Lösung des Autismus-Problems zum Lösen überhaupt?). Das Angesicht Gottes ist die reine Forderung der Barmherzigkeit; das Theodizee-Problem ist eine Folge der Personalisierung.
Zusammenhang der kirchlichen Abtreibungskampagne mit der dritten Leugnung: Ist die Diskriminierung der Abtreibung nicht ein Versuch der projektiven Verarbeitung der seit den Kirchenvätern institutionalisierten Leugnung der Nachfolge; hat nicht die Kirche aus Furcht vor den messianischen Wehen die Wahrheit abgetrieben (das Talent vergraben)? Aber Gott will nicht, daß das Wort leer zu ihm zurückkommt.
Ist nicht das Ding die trunkenheitserzeugende Substanz? Der Name des Dings hängt sprachlich und sachlich mit dem des Things, des Gerichts, zusammen.
Rührt nicht das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit an den potentiellen Umkehrpunkt des Inertialsystems (und damit der naturwissenschaftlichen Erkenntnis insgesamt)?
Zusammenhang von Walten, Verwalten, Gewalt und Bewältigung?
Das Irrationale (z.B. der Faschismus) ist nicht nur irrational: Käme es nicht endlich darauf an, die Rationalität des Irrationalen zu bestimmen (gehört nicht die bloße Empörung zum Drachenfutter: zum Staub, den Adam produziert und den die Schlange frißt)?
15.12.93
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