Drei Folge-Institutionen des Schicksals:
– der Begriff und das Wissen, oder die Aufhebung der Gotteserkenntnis,
– der Staat und das Recht, oder das Ende der Barmherzigkeit (der Wurzel des göttlichen Zorns),
– die Religion und das Bekenntnis, oder die Leugnung der Gottesfurcht.
Die Empfindlichkeit ist ein subjektiver Reflex des Weltbegriffs; sie ist vom Grunde und von den Auswirkungen her pathologisch. Der Weltbegriff impft das Subjekt mit Paranoia (Narben dieser „Schutzimpfung“ sind die Begriffe Natur und Materie); darin gründet die Empfindlichkeit (die Beleidigungsfähigkeit). Auf die Befreiung von dieser pathologischen Empfindlichkeit zielt die Forderung Jesu: Seid arglos wie die Tauben.
Was sind Bakterien und Viren; in welchen Zusammenhängen treten sie auf und wodurch unterscheiden sie sich? Sind mit Aids und Krebs vielleicht erstmals Krankheiten aufgetreten, die erst dann begriffen (und therapierbar) werden, wenn das projektive (paranoide) Moment in den Bakterien und Viren erkannt ist? Schließt die Kritik der Atomistik nicht auch die Kritik ihrer biologischen Entsprechungen mit ein (gibt es einen Zusammenhang zwischen dem modernen Gebrauch des Existenzbegriffs und diesen projektiven Objekten der Wissenschaft: sind Bakterien und Viren „existentiell“)?
Hat der von Ralph Giordano geprägte Begriff der „zweiten Schuld“ nicht eine sehr viel weiterreichende Bedeutung, bezeichnet er nicht den gegenwärtigen Stand des verdinglichten Bewußtseins überhaupt, und gehören dazu nicht auch die Atome, Bakterien und Viren (die wie der Existenzbegriff zur letzten Stufe vor der Begründung des Begriffs gehört)?
Ist das Sumerische der Turm von Babel (die agglutinierende Sprache die Vorstufe und der Grund der flektierenden – der „verwirrten“ – Sprache)? Und welche Rolle spielt hierbei die Ursprungsgeschichte der Schrift: Ist die agglutinierende Sprache eine reine Schriftsprache?
Beschreibt nicht der Satz „Seid klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben“ aufs genaueste das Verhältnis von Philosophie und Theologie?
Hegels Begriff ist das apokalyptische Tier; sein Lebensprinzip ist die Welt, sein logischer Kern die Paranoia. Beschreibt nicht die Hegelsche Logik in ihrer Entfaltung vom Sein über das Wesen zum Begriff die Geschichte der drei Leugnungen?
Das Absolute ist der Greuel am heiligen Ort.
Gibt es eine Beziehung zwischen den zweiten Brennpunkten der elliptischen Planetenbahnen und der Erdbahn?
Zum Problem der Genese des Dingbegriffs (der Trennung von Ding und Sache) ist auf die Doppelbedeutung des Begriffs der Sache hinzuweisen, der sowohl das sprachliche Geschlecht des Neutrums (das Eigentumsfähige im Gegensatz zur Person, zum Eigentümer) als auch den Gegenstand der Erkenntnis bezeichnet (entspricht dem nicht die Doppelbedeutung des Seins: als Hilfszeitwort und als Possessivpronomen).
Ist der Raum eine bestehende Form, die den Weltereignissen zugrunde liegt, in der sie (wie auf einer Guckkastenbühne) sich „abspielen“, oder wird der Raum als Form der Vergängnis in jedem Augenblick neu erzeugt? Was hat es dann mit dem Haus und mit dem Felsen (mit Pharao und dem Sklavenhaus Ägypten und mit Petrus und der Kirche, als den sichtbaren Gestalten der Dauer des Räumlichen: der fortdauernden Macht der Vergangenheit) auf sich?
09.03.94
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