9.11.1994

Zum Begriff der Spannung vgl. die Hinweise bei Ton Veerkamp, Autonomie und Egalität, S. 122.
Das tode ti der Philosophie ist der Ursprung des Objektbegriffs; es konstituiert sich in der Abstraktion vom Aktualitätskern der Prophetie (in der Abstraktion vom Schuldzusammenhang).
In dem Konzept der „vollständigen Säkularisation aller theologischen Gehalte“ sind die beiden zentralen Begriffe Säkularisation und Theologie äquivok. Das macht die Diskussion dieses Satzes so schwierig, daß die Habermas-Schule lieber ganz davon absieht.
Wie hängt die Logik des unendlichen Raumes mit der Bekenntnislogik, mit dem Unzuchstbecher, zusammen?
Wird nicht das Ave Maria durch den Refrain (sancta Maria, mater dei, ora pro nobis peccatoribus nunc et in hora mortis nostrae) storniert? Wie ungeheuer dagegen das Lukas-Zitat: Ave Maria, gratia plena, Dominus tecum, benedicta tu in mulieribus, et benedictus fructus ventris tui, diese Antwort auf den Fluch über die Schlange.
Zu Rind und Esel: Unterscheiden sich nicht träge und schwere Masse wie Außen und Innen? Wird mit ihrer Identität nicht diese Differenz verwischt? Und ist diese Differenz nicht der Grund der Unterscheidung von Objekt und Ding? Ist die träge Masse nicht erst durch die Gravitationstheorie, durch ihre Identifikation mit der schweren Masse, zur trägen Masse (zu etwas Totem) geworden? Und ist nicht die Gravitationstheorie der Todeskeim und die instrumentalisierende Gewalt im naturwissenschaftlichen Objektivationsprozeß?
Wann und in welcher Stunde ist Jesus am Kreuz gestorben, und was ist dabei sonst noch geschehen (die Erde bebte, die Sonne verfinsterte sich, der Vorhang des Tempels riß entzwei und die Gräber öffneten sich)?
Was bedeutet der Vorhang des Tempels, und haben die Cherubim im Allerheiligsten, die eigentlich Sphinge sind, etwas mit dem Cherub vorm Eingang des Paradieses zu tun? Und wie hängt die Vision des Ezechiel (die Merkaba-Vision) mit der des Tempels bei ihm zusammen?
Futur II: Der Beitrag der lateinischen Sprache zur Selbstbegründung der Philosophie (und zum Ursprung des Inertialsystems).
Befreiung von den sieben unreinen Geistern: Die Theologie beginnt mit dem Verzicht auf den unreflektierten Gebrauch der projektiven Logik (mit der Fähigkeit zur Reflexion dieser Logik). Die Kritik der subjektiven Formen der Anschauung ist die Voraussetzung dafür, daß die Blinden wieder sehen und die Lahmen wieder gehen.


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