„Pleiten, Pech und Pannen“: Lachen tötet einen Gedanken, widerlegt ihn aber nicht. Dieser Satz gehört in den Kontext
– einer Kritik der subjektiven Formen der Anschauung (Lachen ist Grund der Form des Raumes im Subjekt; die objektivierende Wirkung beider ist identisch),
– der Rekonstruktion der Idee der Wahrheit,
– der Kritik des Naturbegriffs (der Naturbegriff leugnet die Auferstehung),
– der Kritik des Dogmas (durch ihre Verurteilung wurden die Probleme, die in den Häresien sich anzeigten, nur verdrängt, nicht aufgelöst; sie sind zur kritischen Masse im Innern des Dogmas geworden, die heute die Theologie zu sprengen droht: die Orthodoxie als Auslachen der Offenbarung),
– der Begründung der politischen Unwirksamkeit der Karikatur und des Kabaretts,
– der Kritik des Rechts (Urteil und Strafe als Mittel der projektiven Verarbeitung der eigenen Strafbedürfnisse).
Lachen unterdrückt die Kraft der Erinnerung und fördert das Vergessen. Die Kritik des Lachens ist ein Teil der Kritik der Gewalt.
In der Nacht sind nicht nur alle Katzen grau: Die projektiven Formen der Erkenntnis, zu denen es unterm Bann des Weltbegriffs keine Alternative gibt, schaffen die Finsternis, verdunkeln die Welt; Ausdruck dessen ist der Begriff der Materie. Instrument der projektiven Erkenntnisformen ist das Inertialsystem, in seinem Kern die mathematische Form des Raumes (als Instrument der Neutralisierung der Gottesfurcht, der Umkehr und der Barmherzigkeit Folge und Korrelat einer Opfertheologie, die auf den Begriff einer entsühnten Welt abzielt).
Die Form des Raumes ist das objektive Korrelat des Kelchsymbols.
19.1.1995
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