Der Dezisionismus ist ein notwendiges Korrelat der Reflexionsbegriffe, in ihrem Geltungsbereich begründet, ebenso übrigens der Hegelsche Begriff der „List“, dessen Anwendung nur unter diesen Voraussetzungen (aufgrund der „verandernden Kraft“ des Seins) möglich ist. Frage (und zu prüfen) wäre, ob nicht der Zusammenhang von Wesen und Schein in Hegels Philosophie (für mich immer schon eine Zone, die dem Verstehen besondere Widerstände entgegensetzte, die allerdings umgekehrt die besondere Stellung der Ästhetik im Hegelianismus begründen könnte) in diesem Zusammenhang durchsichtig wird. Die Folge wäre, daß jede Ontologie eo ipso als dezisionistisch und damit als Betrug (Produkt von List) sich erweist (der heute sich nicht mehr halten läßt, nachdem Heideggers Strategie nur noch unmodern, d.h. komisch ist).
Bei Hegel wird der Kunstgriff manifest im Begriff des absoluten Wissens (das ausgeführte futurum perfectum?): Jedes Wissen ist – aufgrund seiner Beziehung zur Vergangenheit – endlich, und das absolute Wissen nur die sich in sich selbst spiegelnde Vergangenheitsform: der Deckel auf dem brodelnden Topf.
Beziehung der Reflexionskategorien zur Struktur des Mythos (Zweideutigkeit, Schicksal, Beziehung zur Offenbarung; Grenze der Identifikation; Beziehung zum Herrendenken, Unmöglichkeit des verteidigenden Denkens; Unentrinnbarkeit der Anklage; Ideologie).
„Religion als Blasphemie“: Wenn Blasphemie die Verletzung religiöser Gefühle bezeichnet, dann ist jede Religion blasphemisch, nämlich eine notwendige Verletzung der Reinheit des religiösen Gefühls, die keine Instrumentalisierung zuläßt.
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