Mein Vater war sich immer sehr sicher, dass er was Wichtiges zu sagen hatte. Ich wünsche mir, dass es nicht verloren geht und dass es von Leuten gelesen wird, die etwas damit anfangen können.
Das Ganze ist sehr philosophisch und sehr theologisch, es werden aktuelle Bezüge hergestellt, manchmal sehr „adornostyle“, immer mal Psychoanalyse, dann kreist es wieder um Physik (Heisenbergsche Unschärferelation, Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit…) und Ökonomie, und irgendwie kommt es immer wieder auf Nazifaschismus, Antisemitismus und Auschwitz zurück.
Einiges ist fragmentarisch und stichwortartig, manches assoziativ, manches total komplex. Es gibt viel Wiederholungen, Begriffe, Sätze, Zitate tauchen mantraartig immer wieder auf. Hubert nähert sich einem Gedanken immer wieder von einer anderen Seite, ergänzt was, erklärt nichts, behauptet was, lässt was weg. Er formuliert skurrile Fragen oder stellt Verknüpfungen her, auf die sonst keine*r kommt. Manchmal ist das ein bisschen lustig. Es ist vieles dabei, was mir fremd ist. Manchmal ahne ich was er sagen will, manchmal meine ich nach dem x-ten Mal, etwas zu verstehen, manchmal verstehe ich es nicht. Manchmal finde ich es schräg, manchmal denk ich, er dreht ab und manchmal sehe ich es anders. Ich bin keine Philosophin und ich habe eine starke Aversion gegen Theologie. Aber es sind immer wieder Stellen dazwischen, die mir ziemlich genial vorkommen und einige Gedanken finde ich verblüffend aktuell (vgl. die Highlights).