Sprache der Gewalt: Im Deutschen ist aus dem Geist des Rates der Geheimrat und aus dem Rat der Ratschlag geworden. Die Differenz gründet in einer Staatsmetaphysik, deren Grund nicht mehr die Sprache, sondern die allgegenwärtige Gewalt ist, und in der das Hören zum Gehorsam verkommen ist. – Sind nicht die Bekenntnislogik, die Trinitätslehre und die Opfertheologie Grundlage und Teil dieser Gewaltmetaphysik, und sind nicht die subjektiven Formen der Anschauung (ist nicht jede Form der Ästhetik) ein Äquivalent der Sprache der Gewalt im Bereich der Erkenntnis?
„Stell Dich nicht so an!“, Logik der Schuld oder Folgen der Opfertheologie: Empfindlichkeit ist pathologisch, sie gründet in der Logik der Schuld; die „Tiefe“ einer Verletzung wird zum Maß für die Schwere der Schuld, die der Täter durch seine Tat auf sich geladen hat. Aber kann sich der Täter, der Urheber einer Verletzung, darauf berufen? Zur Falle für beide Seiten wird die Instrumentalisierung der Verletzung, die Funktionalisierung der eigenen Opferrolle, die die Täter/Opfer-Beziehung festschreibt, sich weigert, die Opferrolle auch noch zu reflektieren (und damit der Schuldreflexion des Täters den Weg versperrt), weil das Opfer auf den Nutzen, den es aus dem Schuldspruch gegen den Täter zieht, nicht verzichten kann.
Wasser und Feuer: Gründet die Sinnlichkeit insgesamt (das gesamte Reich der Empfindungen, insbesondere Farbe, Wärme und Klang) in ihrer Beziehung zum Licht (in ihrem Verhältnis zu den subjektiven Formen der Anschauung)?
Empfindlichkeit, Selbstmitleid, Selbstvergöttlichung: Verinnerlichung der Selbsterhaltung (Pendant der vollständigen Instrumentalisierung der Welt).
Taumelkelch, Kelch des göttlichen Zorns, Unzuchtsbecher: Zu den infamsten Herrschaftsmitteln gehört die Verwirrung, Beherrschung und Instrumentalisierung der Erinnerung der Anderen, ein Erbe des Christentums, Hinweis auf den genetischen Zusammenhang der subjektiven Formen der Anschauung mit dem Ursprung und der Geschichte des Dogmas, der Orthodoxie, der Bekenntnislogik (das Dogma als Produkt der Verarbeitung des Kreuzestodes im Kontext des Weltbegriffs und der Logik des Herrendenkens).
Ästhetik
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16.6.1995
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13.6.1995
Die Wahrheit des Dezisionismus ist das Bewußtsein des ungeheuren Gewaltpotentials, das der Zivilisationsprozeß erzeugt hat.
Mit dem Begriff der Intersubjektivität ist schon eine apriorische Vorentscheidung getroffen, die innerhalb der Philosophie nicht sich rückgängig machen läßt.
Intersubjektivität entscheidet den Hegelschen Satz „Das Eine ist das Andere des Anderen“ zugunsten des Anderen, bringt das Eine zum Verschwinden. Ins Deutsche übersetzt heißt Intersubjektivität: Anpassung an die Welt, wie sie nun einmal ist. Das eröffnet dann den Spielraum fürs „Experimentieren“, tastet aber die Maschine nicht mehr an.
Der Begriff der intersubjektiven Vernunft verletzt das Verbot, mit Rind und Esel gemeinsam zu pflügen.
Philosophie und Projektion: Es stimmt, daß wir nur das erkennen, was wir in die Dinge hineinprojizieren (und der Begriff der Intersubjektivität sanktioniert diese Projektion, die eine kollektive ist). Nur daß wir im Prozeß dieser Projektion den eigenen blinden Fleck herausarbeiten, dessen Reflexion dann die Philosophie wäre. Die Hegelsche Philosophie (Hegels Logik) ist dieser gleichsam entfaltete und durchorganisierte blinde Fleck.
Zu Metz: Die „Verweltlichung der Welt“, das ist die Entfaltung des blinden Flecks.
Kann es sein, daß die memoria passionis mit dem Gebot der Feindesliebe konvergiert? Oder umgekehrt: Ist nicht das Gebot der Feindesliebe der Hebel, mit dessen Hilfe Moderne und Religion gemeinsam auszuhebeln wären, damit beide sich erfüllen? Was in der Verweltlichung der Welt sich herausarbeitet, ist der „Feind“, in dem wir uns selbst (unser eigenes Angesicht) erkennen. In diesen Zusammenhang gehört das Wort vom Greuel der Verwüstung am heiligen Ort. – Ist nicht die Aufklärung der Feind, in dem die Kirche sich selbst erkennen würde, wenn sie aus dem eigenen blinden Fleck heraustritt? Und ist nicht Religion selber heute der Greuel der Verwüstung am heiligen Ort?
Die memoria passionis gewinnt konkrete Gestalt erst im Kontext des parakletischen Denkens. Und der Universalimus kommt zu sich selber in dem Satz, daß am Ende Gotteserkenntnis die Erde erfüllen wird, wie die Wasser den Meeresboden bedecken (zusammen mit dem Jeremias-Wort, daß keiner den Andern mehr belehren wird, weil alle Gott erkennen).
Hat Hegel nicht, als er die Antinomien der reinen Vernunft aus der transzendentalen Ästhetik in die Logik transponierte, die transzendentale Ästhetik erst recht unangreifbar und undurchschaubar gemacht?
Warum gibt es in der ganzen Adorno-Schule niemand, der einen Kommentar zu Hegels Logik schreibt? Das Potential, das den Bann hätte lösen können, war da.
Der Titel des Werks von Hermann Cohen „Religion der Vernunft aus den Quellen des Judentums“ ist bis heute uneingelöst. – Vgl. insbesondere die Bemerkung Cohens, daß die Attribute Gottes Attribute des Handelns, nicht des Seins sind, die Emmanuel Levinas dann so verschärft hat: Die Attribute Gottes stehen im Imperativ, nicht im Indikativ. Hierin liegt das Programm der Gotteserkenntnis, der Grund der Unterscheidung von Gebot und Gesetz und die Dekonstruktion des Begriffs der Intersubjektivität (die das Subjekt zum Objekt seiner eigenen Formen der Anschauung macht).
Das Angesicht ist eine logische Konstruktion: die Grenze, an der die Logik sinnlich wird.
Der Begriff ist ein Totengedenken und Hegels Philosophie ein Heldenfriedhof (und Heideggers „Vorlaufen in den Tod“ ein Versuch, selber noch einen Platz auf diesem Heldenfriedhof zu erhalten). Aber wäre nicht dieses Totengedenken aufzusprengen, in ihm die Kraft des Namens wiederzuerwecken, denn Gott ist kein Gott der Toten (und: Laßt die Toten ihre Toten begraben).
Der Mörfelder Wald ist durchsetzt von Erinnerungen an die Startbahn-Auseinandersetzungen, in denen kommunikatives Handeln durch Schlagstock und Wasserwerfer erfahren werden konnte.
Die Habermassche Theorie des kommunikativen Handelns hat das hilflose Postulat des gewaltfreien Diskurses an die Stelle der Reflexion der Gewalt gesetzt: Sie hat der eingreifenden Argumentation entsagt und, ohne es noch zu bemerken, ihr Vertrauen in die Kräfte des sich selbst regulierenden Marktes, die selber eine der Quellen der Gewalt ist, gesetzt.
Als der Studentenprotest aus der Öffentlichkeit herausgeprügelt worden ist, ist die raf in die Studentenbewegung hineingeprügelt worden.
Es gehört zum „Strukturwandel der Öffentlichkeit“, wenn es nicht gelungen ist, Derrida’s unverschämte Benjamin-Kritik öffentlichkeitswirksam zu destruieren.
Wäre nicht die Frage von Maimonides, ob nicht der Messias, wenn er am Ende erscheinen wird, das Antlitz dessen tragen wird, der schon einmal da gewesen ist, auch in die christliche Theologie mit aufzunehmen: Muß Christus, wenn er wiederkommen wird, notwendig das Antlitz dessen tragen, der im Stall geboren wurde und am Kreuze starb?
Theologie im Angesicht Gottes wäre nicht mehr religiös, sondern politisch.
Der Name der Theologie wäre zu retten, wenn der Logos die Erinnerung an den Begriff in sich tilgen und die Kraft des Namens in sich wachrufen würde. Schwieriger wäre es mit dem Namen der Philosophie: Hier wäre aus der Sophia das Abgeklärte zu entfernen.
Die Fähigkeit zur Reflexion der Gewalt hängt auf eine sehr merkwürdige Weise mit der Fähigkeit zur Reflexion der subjektiven Formen der Anschauung zusammen: Die subjektiven Formen der Anschauung erbringen (gemeinsam mit dem Weltbegriff) eine Vorleistung, deren Reflexion die der Gewalt überhaupt erst ermöglicht.
In dem Augenblick, als man den Raum durch das Prinzip der Reversibilität aller Richtungen in ihm definierte, als man ihn gegen die Zeit verselbständigte, zusammen mit der Geometrisierung des Raumes, wurde die Idee der Umkehr destruiert. Über diese Logik hängen Orthogonalität und Orthodoxie mit einander zusammen.
Zur Geschichte der Scham (zu ihrer Ursprungsgeschichte im Sündenfall) gehören auch die Benennung der Tiere durch Adam und die Erschaffung der Eva. Gehört nicht der Tierkreis zur Benennung der Tiere durch Adam, das Planetensystem zur Vertreibung aus dem Paradies und zum Cherub mit dem kreisenden Flammenschwert? -
4.6.1995
Der Antisemit ist unbelehrbar, weil das Vorurteil das pathologisch gute Gewissen mit einschließt: die Exkulpationsautomatik. Grundlage dieser Exkulpationsautomatik ist das Schuldverschubsystem, dessen logischer Kern die Bekenntnislogik ist.
Die Übernahme der Sünde der Welt sprengt die Bekenntnislogik und schafft der Barmherzigkeit den Grund.
Gibt es im Hebräischen den Indikativ? Die indoeuropäischen Formen der Konjugation unterscheiden sich von den hebräischen dadurch, daß sie das Handeln der Zeit subsumieren. Aber damit (mit der Subsumtion des Handelns unter die Zeit) werden die Dinge dem Raum unterworfen (von ihren Eigenschaften getrennt). Was bedeutet das für die Formen der Deklination („Eine ausgebildete Kasusflexion gibt es im Hebräischen nicht mehr(!)“ – Körner: Hebräische Studiengrammatik, S. 90: So können Zeitfolgen verwechselt werden)?
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“: Was dem Indikativ zu entsprechen scheint, der Narrativ (wie umgekehrt dem Konjunktiv der Finalis), unterscheidet sich durch eine charakteristische Differenz: Während der Narrativ den alles Erzählen beherrschenden Grundton der Trauer (das Bewußtsein der Vergangenheit dessen, wovon erzählt wird) in sich enthält, hat der Indikativ diese Trauer verdrängt, die die Vergangenheit begründende Kraft sich zueigen gemacht: als objektivierende, determinierende und bestimmende Gewalt des Begriffs (der Indikativ instrumentalisiert die Vergangenheit: er setzt sprachlogisch das die Vergangenheit abschließende indoeuropäische Perfekt voraus). Ohne Indikativ gäbe es keine Ontologie und kein Wissen. Die Differenz, die den Konjunktiv vom Finalis unterscheidet, hängt damit zusammen: Beide beziehen sich auf Ziele, aber während der Finalis von der Objektivität der Ziele (von ihrer objektiv begründenden Kraft) ausgeht, gründet der Konjunktiv in der Subjektivierung alles Zwecke, in der die Kategorie des Möglichen begründet ist (hier wurde der Grund für den Nominalismus, für die Zerstörung zunächst der benennenden, dann der argumentativen Kraft der Sprache gelegt). Es rührt an tiefe sprachlogische und sprachgeschichtliche Zusammenhänge, wenn das Hilfsverb „Sein“ (die Grundkategorie des Indikativs) zugleich als Possessivpronomen der dritten Person singular maskulinum Verwendung findet, und das Hilfsverb „Würde“ (die Grundkategorie des Konjunktiv), in der Lage ist, – bezeichnenderweise nach einem Genus-Wechsel, nach Transformation ins Feminine – so etwas wie die „Würde des Menschen“ (seine Fähigkeit und sein Recht, sich selbst Ziele zu setzen: Grund des Naturrechts, des Begriffs wie auch der Sache, die mit dem Begriff der Würde überhaupt erst entspringt) zu bezeichnen. Waren nicht die Namen der „Wilden“ und der „Barbaren“ herrschaftsgeschichtlich und zugleich sprachlogisch begründet: als Bezeichnungen für Völker, die
– wie die Wilden außerhalb jeden staatlichen Zusammenhangs (in dem der Begriff der Würde und des Naturrechts allein sich definieren und begründen läßt) oder
– wie die Barbaren außerhalb des eigenen Staates (außerhalb der durch den Staat definierten und nur für die Bürger des Staats geltenden Seins- und d.h. Eigentumsordnung) lebten?
Die Tatsache, daß die kantische Vernunftkritik nur als Gesellschaftskritik, nicht aber als Wissenschaftskritik überlebt hat und historisch wirksam geworden ist, daß der wissenschaftskritische Grund der kantischen Philosophie aus ideologischen Gründen verdrängt worden ist, scheint damit zusammenzuhängen, daß eine von ihrem wissenschaftskritischen Grund abgelöste Gesellschaftskritik noch als Entlastungswissenschaft sich mißbrauchen läßt. Nur so war es möglich, den Habitus des in die Sache nicht verstrickten neutralen Zuschauers, dem die Antinomien der reinen Vernunft den Boden entzogen hatten, zu rekonstituieren. Hat nicht Hegel dem vorgearbeitet, als er die Antinomien der reinen Vernunft aus ihrer Beziehung zur transzentendentalen Ästhetik löste und der Logik zuordnete, sie gleichsam als Motor in den dialektischen Prozeß mit einbaute? Ähnlich scheint das Bemühen der Habermas-Schüler motiviert zu sein, das Aufstörende an der Dialektik der Aufklärung (und das ist wiederum ihr wissenschaftskritisches Element) endlich zu neutralisieren.
Der Weltbegriff ist eine Funktion der Herrschaftsgeschichte: Ein Instrument der Vergesellschaftung von Herrschaft.
Gegen Habermas: Ein herrschaftsfreier Diskurs ist erst dann möglich, wenn es gelingt, Herrschaft bis in ihre Wurzeln (die in den Abgrund hineinreichen) zu reflektieren, ans Licht zu holen. Aber das geht nicht ein für allemal (durch eine dem Wissenschaftsbegriff genügende Theorie). Diese Reflexion mißlingt, wenn sie nicht auf ihren Zeitkern rekurriert. Habermas hat diese Reflexion prinzipiell verfehlt, als er die Natur ausschloß.
Für mich ist die Nazizeit nicht vergangen, sondern gegenwärtig: Ich habe in den Abgrund geschaut.
Hat Jesus nicht den eigenen Vater verdrängt, und den Bann genau dadurch aufgerichtet, daß er ihn vergöttlichte? In den Evangelien tritt sein leiblicher Vater zum letzten Mal auf, als Jesus zum erstenmal seinen himmlischen Vater zitiert. Danach ist er aus dem Leben Jesu (und aus der Geschichte des Christentums) ausgeschieden, verschwunden. Ist nicht die Geburtsgeschichte (mit den Engeln, die Maria real und dem Josef im Traum erscheinen, und mit der Zeugung durch den Heiligen Geist) die Konsequenz daraus? Aber liefert hierzu nicht Freud den Schlüssel in „Totem und Tabu“, in seinem psychoanalytischen Mythos von der Tötung des Urvaters, dem sakramentalen Urkannibalismus und der Entstehung der Brüderhorde? Trägt nicht das Christentum Züge dieser Brüderhorde (mit dem späten Echo in der Ode an die Freude: Alle Menschen werden Brüder – nicht nur ein anatomisch unmöglicher Wunsch, sondern einer, der erst wahr wird, wenn man ihn umkehrt, wenn endlich alle Brüder Menschen werden).
Der Marxsche Satz „Das Sein bestimmt das Bewußtsein“ war eine Kampfparole gegen den Idealismus. Und nur in dieser Funktion ist er wahr. Er hat Recht gegen einen Idealismus, der davon ausgeht, das das Bewußtsein jetzt schon das Sein bestimmt. Aber entscheidend ist nicht die gleichsam ontologische Differenz von Materialismus und Idealismus, sondern die zeitliche: Daß das Sein immer noch das Bewußtsein bestimmt, das ist die Katastrophe; und ist der Wunsch, daß endlich das Bewußtsein das Sein bestimmen möge, daß der Bann des Schicksals durchbrochen wird und der „entsetzliche Fatalismus der Geschichte“ ein Ende hat, nicht der Kern der Utopie?
Ist nicht mein Faschismus-Trauma eine Anwendung des Satzes „Das Sein bestimmt das Bewußtsein“? Bei mir war’s das faschistische Sein, das mein Bewußtsein bestimmt hat, auch wenn ich selbst einmal geglaubt hatte, ich sei immun dagegen gewesen. Und ist nicht dieser Satz in der Geschichte des Marxismus die Basis des ontologischen Vorurteils, des fundamentalistischen Mißverständnisses der Marxschen Theorie, seines Mißbrauchs als Herrschaftsmittel, als Ideologie, gewesen? -
30.5.1995
Barmherzigkeit, nicht Opfer: Die Geschichte des Objektivationsprozesses ist die Ursprungseschichte des steinernen Herzens.
Öffentlichkeit (das „öffentliche Bewußtsein“) setzt eine von der Öffentlichkeit unterschiedene Realität voraus. Die Grenze zwichen der Öffentlichkeit und der Realität, auf die sie sich bezieht, ist nicht fest, sie bewegt sich im historischen Prozeß. Darin ist die der Hegelschen Philosophie zugrunde liegende Einheit der Herrschaftsgeschichte mit der Geschichte des Begriffs begründet. Die Bewegung dieser Grenze läßt an der Sprachgeschichte sich ablesen.
Schuldurteile: Nur das Recht kennt synthetische Urteile apriori als Einzelfallurteile. Das Indizienurteil kommt diesem Urteil nahe; seine „Vollendung“ findet es in den Urteilen der Staatsschutzsenate. Diese Konstruktion synthetischer Urteile apriori wäre ohne Rückgriff auf die deutsche Staatsmetaphysik (die hier die Stelle der transzendentalen Ästhetik einnimmt) nicht möglich.
Die Idee des Absoluten verdankt sich der undurchdringlichen Verschlingung von Ästhetik und Logik. -
22.5.1995
Die „Trennung … zwischen Geschäften einerseits … und jenem Umgang andererseits, der die Privatpersonen als Publikum verbindet“, von der Habermas (Strukturwandel der Öffentlichkeit, S. 248) spricht, ist der euphemistische Ausdruck eines ganz anderen Sachverhalts: Die Tretmühle der lohnabhängigen Arbeit schließt jene Autonomie aus, die die heute übrigens selber bereits ideologische Grundlage von „Geschäften“ ist. Und der „Umgang“, der diese „Privatpersonen als Publikum verbindet“, ist die vollendete Heteronomie: Er gehorcht den Imperativen von Reklame und Kulturindustrie, die auch die traditionellen Kontrollmechanismen der Nachbarschaften, der Stände, der „Volks“- und Religionsgemeinschaften in ihre Regie genommen haben. Ideologie ist nicht mehr nur das falsche Bewußtsein, das durch Aufklärung zu berichtigen wäre, sondern die Verfassung der Öffentlichkeit und der sie konstituierenden Institutionen selber, die die Wahrnehmung und das Denken der Menschen bestimmen.
Das stumme Innere des gesellschaftlichen Lebensprozesses, an das heute keine Reflexion mehr heranzureichen scheint, bestimmt das Verhalten der Menschen ähnlich wie das stumme Innere der Gattung das Instinktverhalten der Tiere.
Die Sünde der Welt: Ist nicht die Grenze zwischen mir und den Andern die Grenze zwischen Täter und Opfern? Und das ist die fatale Funktion des Weltbegriffs, unter dessen Herrschaft ich mich als Anderer für Andere erfahre, daß er das Selbstmitleid (das Bewußtsein, Opfer der Verhältnisse zu sein) erzeugt, das heute alle Erfahrung durchtränkt. Der Weltbegriff hat die Liebe von der Barmherzigkeit getrennt, die so zum Selbstmitleid, zur Sentimentalität, verkommen ist.
Das Prinzip der Selbsterhaltung, das den Weltbegriff begründet, ist zugleich der Grund wie auch eine Rationalisierung des Selbstmitleids.
Zum Problem der Öffentlichkeit: Öffentlich wird die Wahrheit in der Gestalt des Urteils. Urteile aber sind beweisbedürftig und beweispflichtig. So definiert die Grenze des Beweises die Grenze der Wahrheit, die damit unter Rechtfertigungszwang gestellt wird.
Der Weltbegriff ist der Inbegriff des Herrendenkens, der Naturbegriff der Inbegriff aller seiner Objekte. Damit hängt das zusammen, was man die christologische Struktur des Naturbegriffs nennen könnte, der unter dem Zwang dieser logischen Konstellation
– im Objektbegriff das Substrat von Herrschaft: das reine Opfer,
– im Kausalitätsprinzip den Ursprung von allem: den Schein des Schöpferischen und
– im Gesetz der Gegenständlichkeit die Totalität dessen, was dem gesellschaftlichen Schuldzusammenhang enthoben zu sein scheint: den Schein der Erlösung,
bezeichnet.
Ist nicht die kantische Bemerkung, daß die Begriffe Welt und Natur „gelegentlich ineinander laufen“ ein spätes Echo der homousia?
Ist die „Feste des Himmels“ die Manifestation der gleichen Gewalt, die uns den Weg in die Vergangenheit versperrt? Und verweist dann nicht das Wort, daß am Ende der Himmel wie eine Buchrolle sich aufrollt, zusammen mit der Aufhebung der Logik der Schrift (mit der Erfüllung des Worts) auf die Befreiung des Vergangenen: die Auferstehung der Toten?
In welcher Beziehung stehen Benvenistes „indoeuropäische Institutionen“ zur indoeuropäischen Sprachlogik (zu Ursprung und Geshichte der indoeuropäischen Grammatik), und in welcher Beziehung steht diese Sprachlogik zu Ursprung und Geschichte der Logik der Schrift (zu ihrer institutionellen Verankerung in der Gesellschaft)?
Kann man die indogermanische Sprachlogik von der „hebräischen“ dadurch unterscheiden, daß, während jene der Logik der Schrift gehorcht, ihr in der Entwicklung der indoeuropäischen Sprachen fortschreitend sich angleicht, diese die Logik der Schrift zugleich in symbolischer Gegenständlichkeit (in den Symbolen der Schlange, des Kelches u.ä.) objektiviert: Der Name der „hebräischen“ Schrift ist hierin (in der Fremdheit gegen ihr eigenes Ursprungsgesetz) begründet. Rührt diese Konstellation nicht an den Grund der Logik der symbolischen Erkenntnis?
In der Weltanschauung begreift sich die Bekenntnislogik als subjektive Form der Anschauung: als Instrument der Bildung synthetischer Urteile apriori. War nicht die Apologetik eine der Wurzeln der Reklame, die den Übergang von der logischen Konstruktion zur technisch-industriellen Massenproduktion synthetischer Urteile apriori bezeichnet.
Schrift und Geschmack: Die Fähigkeit zur Reflexion der Schrift hängt zusammen mit der Fähigkeit zur Reflexion des Geschmacks.
Zum Symbol des Kelchs: Wenn das Kelchsymbol auf die transzendentale Ästhetik: auf die subjektiven Formen der Anschauung sich bezieht, auf den ästhetischen Bedingungszusammenhang der Vergegenständlichung, so läßt sich das auf den einfachen Nenner: Subsumtion unter die Vergangenheit bringen. Stimmen damit nicht die Attribute des Kelchs: Taumelbecher, Kelch des göttlichen Zorns, des Grimms, und Unzuchtsbecher aufs genaueste zusammen? Der Kelch bezeichnet das Medium, in dem (im Sinne des Titels von Julian Jaynes) der „Ursprung des Bewußtseins“ zu suchen ist: der Ursprung des Bewußtseins, das auf eine vergegenständlichte Welt sich bezieht. -
13.5.1995
Erst das Inertialsystem (und in seinem Kern die Form des Raumes) schließt die Vergangenheit ab, macht sie gegenständlich, durchschneidet jede lebendige Erinnerung. Das Schwert, das den gordischen Knoten durchschlagen hat, war ein zweischneidiges.
Selbstverständigung: Die Vorstellung, daß in der individuellen Entwicklung die ganze Geschichte sich spiegelt und wiederholt, verweist darauf, daß die eigene Kindheit erst einer Erinnerung sich erschließt, die zugleich die ganze Geschichte erfaßt. Mit dem Weltbegriff wurde nicht nur die Vorgeschichte, sondern zugleich die Kindheit aller ins Dunkle verdrängt. Der Weltbegriff bezeichnet sowohl die Wasserscheide der Zivilisation (die die Geschichte von der Vorgeschichte trennt), als auch den Akt des Erwachsenwerdens.
Der Weltbegriff ist die Voraussetzung und das Resultat der „Bewältigung“ der Vergangenheit. Durch die Bewältigung der Vergangenheit wird der Weltbegriff wiederhergestellt.
Gründet die transzendentale Ästhetik (und hier insbesondere die subjektive Form der äußeren Anschauung: die Form des Raumes) nicht in dem „eisernen Joch“ des Jeremias (2813, vgl. auch Kap. 27): in der Herrschaftskonstellation, für die es steht? (Bezeichnen Joch und Kelch einen zusammenhängenden Sachverhalt?) -
4.5.1995
Schuldverschubsystem (Buße und Umkehr): Der Staat ist die Buße für die Sünde der Bekehrung (durch die das Volk aus der Gemeinschaft des Stammes (gens, phylä) sich löst und als Volk (populus, laos) sich konstituiert). Er erweist sich als Organisationsform des Schicksals (mit dem Volk als „Schicksalsgemeinschaft“, als passivem Objekt des Staats), aus dessen Bann nur die Umkehr herausführt.
Vom Tempel zum Fernsehen: Erst im Staat gibt es ein Publikum, das Kollektiv der Zuschauer, den Begriff der Öffentlichkeit. Die subjektiven Formen der Anschauung (in denen die Geschichte der Verinnerlichung des Opfers und der Legitimation des staatlichen Gewaltmonopols sich vollendet) repräsentieren den Staat im Subjekt (ohne den Bann, den die Geschichte der Vergangenheit auferlegt, und ohne objektivierende Naturerkenntnis, das aber heißt: ohne die Einordnung der Dinge in Raum und Zeit, gibt es keinen Staat).
Beachte die Bedeutungsverschiebung: Im Lateinischen schloß das Wort populus auch die Bedeutungen noch mit ein, die wir heute nur noch mit dem Begriff des Publikums verbinden (Zuschauer und Öffentlichkeit), während publicus, -a, -um adjektivische Bedeutung hatte und die Zugehörigkeit einer Sache zum populus (zum Volk, zur Öffentlichkeit) bezeichnete (was sind die griechischen Entsprechungen hierzu?). Seit wann bezeichnet das Wort Publikum (publik, Publizität) die Zuschauer in öffentlichen Veranstaltungen (nicht bei Ereignissen: Zuschauer sind nicht Zeugen), und seit wann gibt es „die Leute“?
Öffentlich ist, was vor den Augen aller sich ereignet. Während öffentliche Ereignisse die Zeugenschaft begründen, gibt es bei öffentlichen Veranstaltungen nur Publikum (Zuschauer eines inszenierten Schauspiels, eines Films, einer Sportveranstaltung, deren „Wirkung“ die Ohmacht und Passivität des Kollektivs einsamer Zuschauer voraussetzt; dem „reinen Zuschauer“ ist jeglicher Eingriff in das Geschehen, das vor ihren Augen sich abspielt, verwehrt; selbst die moralische Würde der Zeugenschaft ist liquidiert, hat sich verflüchtigt).
Das ist möglicherweise der entscheidende Effekt jeglicher Ästhetisierung (vom naturwissenschaftlichen Objektbegriff über das Schauspiel bis zum Sport und zur Medialisierung der Politik), daß sie die moralische Gemeinschaft mit dem Objekt aufhebt. Ontologien gibt es erst, seit (über die Entfaltung der Raumvorstellung und unter der Herrschaft des Tauschprinzips) die Ästhetik (der „Schein“) in den Kern des Realen eingedrungen ist. In dieser Konstellation gründet der kantische Begriff der Erscheinung, der allen Phänomenologien seit Lambert und Hegel zugrunde liegt. -
28.4.1995
Auch: Das tun die Andern doch auch; was andere können, wirst du doch auch wohl können; ich auch. Die Reflexion auf den anderen, die in dem Wörtchen „auch“ drinsteckt, gehört zu den Implikationen des Weltbegriffs. Es ist die Logik des „außengeleiteten Charakters“, die in politischem Zusammenhang das Gewissen durch das Ausland (oder die Geschichte) ersetzt. Ist das „auch“ nicht der Statthalter des Inertialsystems in der Sprache? Wie steht es überhaupt mit jenen Sprachpartikeln, die als logische Partikel fungieren, zu denen neben Und und Oder das Sowohl-als-auch und das Ohnehin gehören.
Kritik der Informatik als Gesellschaftskritik: Verweist nicht die Schwierigkeit, Computerprogramme in Gebrauchsanweisungen zu erklären, auf einen Mangel in den Programmen selber? Gleichen diese Schwierigkeiten nicht den Problemen, die heute bei der Formulierung von Rechts- und Verwaltungstexten (Gesetzen, Verordnungen, Richtlinien, behördlichen Formularen) auftreten? Hängen diese Probleme damit zusammen, daß in der Technik wie in der Gesellschaft die Beziehungen zwischen Intention und Resultat, Ziel und Nebenwirkungen, immer undurchschaubarer werden? Der Rückzug auf den Positivismus löst das Problem nur subjektiv (er schafft zur unzulänglichen Tat das gute Gewissen), nicht objektiv, er verschärft es nur.
Heute eine Meldung in der FR: Der Asylantrag eines russischen Offiziers, der sich geweigert hat, am Tschetschenien-Krieg teilzunehmen, und dem in seiner Heimat wegen Desertation die Todesstrafe droht, ist abgelehnt worden. Nach diesem Rechtsverständnis sind Bürger Leibeigene ihres Staates, hat der Staat ein Eigentumsrecht an seinen Bürgern, das ihm ein anderes Land auch im Rahmen des Asylrechts nicht streitig machen darf.
Kritik des Personbegriffs: Der Personbegriff hat sich erst im Kontext der staatlichen Organisation einer Gesellschaft von Privateigentümern konstituiert; er bezeichnet genau diesen Sachverhalt: die Eigentumsfähigkeit, durch die er in die staatlichen Institutionen eingebunden wird (nur deshalb gibt es juristische Personen, nach Scheler auch Gesamtpersonen). Wenn der Personbegriff (beispielsweise im Kontext der christlichen Mission) auch auf Menschen in nicht staatlich organisierten Gemeinschaften angewandt wurde, war das nicht schon ein erster fundamentaler Akt zur Vorbereitung der kolonialistischen Unterwerfung (ihrer Eingliederung in staatliche Strukturen)? Vor allem aber: Hat nicht die Einführung des Personbegriffs in die (lateinische) Trinitätslehre durch Tertullian der christlichen Theologie die entscheidende Wendung gegeben, durch die sie fähig wurde, zur Legitimationsgrundlage des Römischen Reiches zu werden? Hat nicht die Theologie mit der Rezeption des Personbegriffs sich selbst in die Eigentumsstrukturen verstrickt, die es dem Staat ermöglichten, ein Eigentumsrecht an der Theologie zu erwerben? Mit der Rezeption des Personbegriffs ist der Idee der Heiligung des Gottesnamens der Grund entzogen, ist die Idee des Namens (und damit der Gotteserkenntnis selber) entwurzelt worden, hat die Theologie sich dem Zugriff des Begriffs preisgegeben. Der Personbegriff hat die Kraft des Namens gelöscht.
Müssen nicht die Tiersymbole der Apokalypse (der Drache, das Tier aus dem Meer und das Tier vom Lande) auch auf die Trinitätslehre bezogen werden (das Tier vom Lande, das zwei Hörner hat wie das Lamm und redet wie der Drache, der falsche Prophet, ist eine offenkundige Parodie des Heiligen Geistes)?
Drückt in dem Hegelschen Satz, daß die Natur den Begriff nicht halten kann, nicht etwas von der Logik sich aus, die der symbolischen Tierkonstellation in der Apokalypse zugrunde liegt? Wenn die Natur den Begriff nicht halten kann, so ist das eine Folge des Zirkels, in den die Vorstellung, daß die Idee die Natur frei aus sich entläßt, sich verstrickt. Natur und Idee konstituieren sich, indem sie sich gegenseitig ausschließen: Deshalb vermag weder die Idee die Natur aus sich zu entlassen, noch die Natur den Begriff in sich zu halten; beide, Natur und Begriff (oder Idee), sind durch die Urteilsform vermittelt, ihre Geltung reicht soweit wie die Erkenntniskraft des Urteils, unabhängig davon haben sie keine Bedeutung. Kann es sein, daß die zum Drachen hinzutretenden Tiere als symbolische Repräsentanten des Urteils (und damit des Weltbegriffs) sich begreifen lassen?
Hängt das Buch Hiob mit dem Buch Jona nicht insofern zusammen, als beide nicht auf jüdische, sondern auf Verhältnisse in der Völkerwelt sich beziehen: Der prophetische Auftrag des Jonas ist an Ninive gerichtet, und Hiob war ein Mann aus Uz. (Was bedeutet es, daß Hiob zusammen mit Noah und Daniel bei Ezechiel – 1414+20 – genannt wird?) Im Buch Hiob erscheinen erstmals die beiden Tiere (Behemoth und Leviathan); im Buch Jonas ruft der König auch die Tiere (die Rinder und Schafe) zur Buße auf, und Gott begründet sein Erbarmen gegen Ninive u.a. mit dem Hinweis auf „so viel Vieh“.
Zu Jona: Hat Tarschisch nicht doch etwas mit Tarsos, dem Geburtsort des Paulus, zu tun?
Wenn der Fisch etwas mit dem Schiff zu tun hat (die beide durch Umkehrung aufeinander sich beziehen lassen), hat dann auch das Schaffen etwas mit dem Faschismus zu tun (und das bara mit dem arab)?
Ist der Ismael ein Israel ohne Isaak (ohne die Konstellation von Schrecken, Lachen und Akeda)? – Ist die arabische Schrift eine Sternschrift?
Erinnert nicht der Hinweis Edgar Morins, daß die Musik dem Film Tiefe, Plastik und Materialität verleiht, an eine Bemerkung Spenglers, daß die Musik in der modernen Welt die Stelle einnimmt, die in der alten Welt die Skulpturen, die Statuen innehatten? War nicht schon das kopernikanische System eine dramatische Konzeption für eine Guckkastenbühne, deren Wände der Fixsternhimmel bildete: Produkt einer Ästhetisierung der Welt? Und hat diese Ästhetisierung nicht im politischen Faschismus, der das Produkt einer Inszenierung und eigentlich ein Film war, sich vollendet? Welche Bedeutung hat dann heute die allgegenwärtige Musik (und was drückt in ihr sich aus)?
Verweist nicht der kantische Begriff der Erscheinung (vor dem Hintergrund der transzendentalen Ästhetik, die das Reich der Erscheinungen begründet) auf die Ästhetisierung der gesamten Wirklichkeit? Nicht erst die mathematischen Naturwissenschaften, sondern schon ihr Vorläufer, die Orthodoxie, hat die Wahrheit durch das Verhältnis von richtig und falsch ersetzt: Indiz der vollständigen Ästhetisierung der Theologie. Die Orthodoxie war das Produkt der Monologisierung der Theologie, ihrer Subsumtion unter die Logik der Schrift. Sie hat die Theologie gegen das „Heute, wenn ihr Seine Stimme hört“ immunisiert.
Die Apokalypse ist eine Gesellschaftstheorie; sie gehört zur Geschichte der Logik der Schrift: So wie auch die Passion Jesu, zu der das „damit die Schrift erfüllt werde“ (in dem Gespräch auf dem Weg nach Emmaus und und in der Belehrung des äthiopischen Eunuchen durch Philippus) gehört.
Ist nicht der Unterschied zwischen dem „et sanabitur anima mea“ im „Domine, non sum dignus“ und seiner deutschen Übersetzung „so wird meine Seele gesund“ der Unterschied ums Ganze? Hier liegt das finstere Geheimnis einer durch die Bekenntnislogik verhexten Erlösungslehre: Das sanabitur verweist aufs Hören des Worts, das Gesunden auf einen magischen Akt. Der Bann wird erst gesprengt, wenn der Gehorsam, den alle Kirchen fordern, durchs Hören gelöst wird.
Daß Primo Levi, Jean Amery und Paul Celan Selbstmord begangen haben, sagt etwas über den Stand der Prophetie heute. -
22.4.1995
Nicht Opfer, sondern Barmherzigkeit: Gehört das Opfer zur Geschichte der projektiven Erkenntnis (zur Ursprungsgeschichte des Staates)?
Adornos gelegentliche Bemerkung, daß man vom Selbst wahrscheinlich nur in theologischem Zusammenhang reden könne, bezeichnet genau den Kern seiner Bindung an die Ästhetik. Sie wird wahr nur, wenn man im Selbst nicht das eigene, sondern das des Andern begreift. Die Fähigkeit, in den Andern sich hineinzuversetzen, ist nur theologisch zu begründen.
Das Gebot der Nächstenliebe (Lev 1918) wird in der Fassung überliefert: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“. Dieses „wie dich selbst“ lautet in wörtlicher Übersetzung des hebräischen Textes „er ist wie du“ (Buber: Halte lieb deinen Genossen, dir gleich); es heißt nicht „er ist wie ich“. Erst im griechischen Text des NT erscheint das Selbst: „wie dich selbst“ (Mt 2239: agapäseis ton pläsion sou hos seauton – vgl. auch Mk 1231, Lk 1027).
Die subjektiven Formen der Anschauung sind nicht gleichwertig; beide sind durch die jeweils andere vermittelt: Die Vorstellung des Raumes setzt die Vergegenständlichung der Zeit (die Vorstellung eines Zeitkontinuums) voraus, die selber ein Produkt der Verräumlichung ist, die Form ihrer Beziehung zum Raum zur Grundlage hat. Die Form des Raumes konstituiert sich in diesem doppelten Akt: über das Konstrukt der Verräumlichung der Zeit. Das Inertialsystem ist das Produkt dieser doppelten Abstraktion; darin gründet seine Logik, in der Redundanz der Wechselbeziehungen der einzelnen Momente.
Die Verräumlichung der Zeit hat ihre sprachliche Vorgeschichte in den Konjugationsformen, durch die die indoeuropäischen Sprachen z.B. von den semitischen sich unterscheiden, in der Bindung der Verben an die Zeit, ihrer Subsumtion unter die Zeit, die hier erstmals eine gegen das Tun und Leiden der Menschen selbständige Realität gewinnt (Grund der mythischen Schicksalsidee). Diese Konjugationsformen sind gemeinsam entsprungen mit dem Neutrum (dem dritten Geschlecht) und mit den Steigerungsformen des Adjektivs; sie sind Ausdruck einer tiefgreifenden Veränderung der inneren Logik der Sprache. Wenn es im Hebräischen keine Entsprechungen zu den Totalitätsbegriffen gibt, die die Geschichte der Philosophie beherrschen, zu den Begriffen des Wissens, der Natur und der Welt (an denen die idealistischen Systeme nach Kant sich abgearbeitet haben), so hängt das mit diesem sprachgeschichtlichen Vorgang, mit der seitdem differierenden Sprachlogik, zusammen. Diese Differenz läßt sich an der Beziehung zum Fremden, in der sprachliche und gesellschaftliche Strukturen sich durchdringen, demonstrieren: an den Namen der Barbaren und der Hebräer. Während die griechische Sprache zur eigenen Stabilisierung die Projektionsfolie der Barbaren (als distanzierende, vergegenständlichende Kollektivbezeichnung der Anderen) geschaffen hat, war die hebräische schon in ihrem Namen (in dem die Benennung durch andere als Selbstbezeichnung übernommen wird) auf die Reflexion der eigenen Fremdheit verwiesen. Diese inverse Beziehung zum Fremden ist ein gesellschaftlicher Reflex der grammatischen Differenzen.
Gehören nicht die Namen der Barbaren und der Hebräer zur Ursprungsgeschichte der Schrift? Gehört nicht der phönizische Ursprung der Schrift (der Ursprung der Buchstabenschrift im Bedürfnis des Handels nach einer Schrift, die fremde Sprachen in ihrer Lautgestalt wiederzugeben in der Lage ist) zu den Voraussetzungen, aus denen die Namen der Barbaren (der die Fremden und die Stammelnden zugleich bezeichnet) und der Hebräer hervorgegangen sind? Nicht das Geld, sondern die Schrift gründet im Tauschprinzip; das Geld gründet in der Schuldknechtschaft (in der Tempelwirtschaft). Die Logik der Schrift ist die Logik der Entfremdung. Wie hängt der Name des Logos (und die theologische Idee der Erfüllung des Worts) mit dem Namen der Schrift (und dem Topos der Erfüllung der Schrift, die von der des Wortes wie der Kreuzestod von der Auferstehung sich unterscheidet) zusammmen? Die gegenwärtige Phase der Geschichte der Aufklärung (wie auch der Politik und der Ökonomie) scheint sich auf eine dramatische Weise in die Ursprungsgeschichte der Schrift und des Geldes (in die Ursprungsgeschichte des Staats und des Weltbegriffs) zurückzuschlingen.
Die Theologie im Angesicht Gottes ist eine Theologie, in der Gott nicht mehr als Objekt vorkommt: der Anfang einer areligiösen Theologie.
Der Schatten des Faschismus: das ist die Nacht der dritten Leugnung. Auf diese Nacht verweist das Krähen des Hahns in der Geschichte der drei Leugnungen.
Joh 129, sein Kontext in der Johannes-Apokalypse: Das Kelchsymbol in der Prophetie und in Gethsemane, das sich auf das durchs Anschauen verhexte Denken bezieht, auf die Selbstverstopfung der Ohren durch die „optische“ Grundlegung des Denkens, auf die Unfähigkeit zu Hören (das deshalb in der christlichen Tradition durch den Gehorsam ersetzt wurde). Das Schiff des Odysseus, der Pfropf in den Ohren der rudernden Mannschaft und der Strick, mit dem Odysseus sich an den Mast hat binden lassen, gehören zusammen; und das Ganze hat etwas mit dem Kelch und den subjektiven Formen der Anschauung zu tun, auch mit dem „Grauen, Grube und Garn“ bei Jeremias. War nicht das Erlösungskonzept, das an den Begriff der Entsühnung der Welt sich anschloß, daran, daß „das Lamm … die Sünde der Welt hinweggenommen“ (und nicht, wie es bei genauer Übersetzung heißen müßte, auf sich genommen, H.H.) hat, für die andern das Grauen und die Grube, für die Christen aber das Garn, in das sie hoffnungslos sich verstrickten? Entsprechen nicht der Grube die subjektiven Formen der Anschauung (sowie der Begriff und, als dessen Totalitätsbegriff, die Welt), dem Grauen das Erstarren der Dinge zum Objekt (die „Erscheinungen“ und die Natur) und dem Garn die davon nicht zu trennende Selbstverstrickung des Subjekts (oder der Begriff des Wissens, der Grund und die Totalität dieser Selbstverstrickung)? Das Grauen ist das gegenständliche Korrelat der verinnerlichten Scham, der Grund der Erstarrung des Objekts, die Grube die Verkörperung des Schreckens (dessen gegenständliches Korrelat das Grauen ist) und das Garn das Symbol der Selbstverstrickung des Subjekts in diese Konstellation. Diese Konstellation wäre zu demonstrieren am Ursprung des Massenbegriffs, an der Bekenntnislogik, an der Gestalt des apokalyptischen Tieres (und seiner Beziehung zum Weltbegriff): des Tieres aus dem Meere, dem der Drache seine Macht verliehen hat, und des Tieres vom Lande, Inbegriff und Symbol des falschen Propheten, der Selbstlegitimation der Welt.
NB: Die Bekenntnislogik ist aus dem gleichen herrschaftsgeschichtlichen Grunde indifferent gegen ihren Inhalt geworden, aus dem der Begriff der Materie von seiner Beziehung zu den materiellen Qualitäten sich emanzipiert hat. Die Austauschbarkeit der Bekenntnisinhalte ist Ausdruck des Stands der Naturbeherrschung. Damit hängt es zusammen, wenn gesagt wurde, daß mit der Reformation die häresienbildende Kraft erloschen sei (seitdem gibt es keine Häresien mehr, nur noch Sekten).
Im Begriff der Masse schlägt die projektive Gewalt, die einmal in den Namen der Barbaren und der Wilden sich ausdrückte, ins Innere der Zivilisation zurück (in der gleichen logischen Konstellation, der auch im Ursprung des Antisemitismus sich ausdrückt). Deshalb wird das Zeitalter des Antichrist das Antlitz des Hundes tragen. Der Begriff der Masse ist das Realsymbol einer Logik, die die Theologie verhext, er bezeichnet aufs genaueste den Bann, aus dem der Name Gottes zu befreien wäre: Bezieht sich nicht hierauf das Gebot der Heiligung des Gottesnamens?
Als das Christentum in die Welt hinausging, stand es im Bann des Weltbegriffs (der Philosophie und des Römischen Reiches). Dieser Bann drückte in der Theologie in ihrer vergegenständlichenden Gewalt (in der Theologie hinter dem Rücken Gottes), in der Logik der Orthodoxie, in der Bekenntnislogik, und in den durch sie determinierten inhaltlichen Bestimmungen des Dogmas (von der Opfertheologie über die Vergöttlichung Jesu bis in die Trinitätslehre) sich aus. Die Grundlegung dieses Konstrukts war die Leistung des Paulus (der nur Apostel, nicht aber Jünger Jesu war: seine Legitimation war das Zeugnis der Auferstehung, nicht die Nachfolge).
Die Bekenntnislogik ist ein Teil der Logik des Weltbegriffs. Deshalb ist die Theologie zu einem Teil der Geschichte der Aufklärung (im Sinne der Dialektik der Aufklärung) geworden.
Die moderne Aufklärung ist keine Häresie, sondern Ergebnis und Produkt der Selbstentäußerung der Theologie, die nur deshalb ohnmächtig gegen die Aufklärung ist, weil sie unfähig ist, darin sich wiederzuerkennen („da verließen ihn alle Jünger und flohen“). -
17.4.1995
Die mathematische Rationalität ist eine der Ebene (die ihr Gegenteil als Spiegelung in sich enthält). Das Problem kommt herein mit der Tiefe, die die Mathematik als Physik realisiert: mit dem Plastischen, mit dem Widerstand, mit der Schwere. Hierbei verweist die Schwere auf die Gravitation, der Widerstand auf die Mechanik und das Plastische auf das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit. Die dritte Dimension ist als deren Norm das Innere der Fläche. Und verhalten sich nicht Norm und Fläche wie die Gravitation zum Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit?
Ethik: Ist das nicht heute der Versuch, Perspektiven und Rechtfertigungen für institutionelles Handeln zu gewinnen (allgemeingültige Normen)? Ethik richtet sich an Institutionen; das gilt auch für die „personalistische Ethik“ (für die Wertethik, die sich an die Repräsentanz der Institutionen in Subjekt richtet, an die „Person“). – Merkwürdig, daß ich Adornos Satz zur Sexualethik als einen Satz zur Sexualmoral in Erinnerung habe: Verhält sich die Ethik zur Moral wie die Ästhetik zur Kunstphilosophie? Schließen nicht Moral und Kunstphilosophie die Vergegenständlichung dessen mit ein, was Adorno in der Reflexion halten möchte? Aber sind nicht Vergegenständlichung und Reflexion siamesische Zwillinge, die sich nicht von einander trennen lassen, ohne daß beide sterben?
An welchen Stellen kommt der Kaiser im NT vor? (Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, Mt, Mk, Lk. – Wir haben keinen König als den Kaiser, Joh. – Vgl. die Kindheitsgeschichte bei Lk und Paulus in der Apg.)
Ist die Sünde wider den Heiligen Geist nicht aus ihren Folgen zu erschließen: Sie wird weder in dieser noch in der zukünftigen Welt vergeben. Nicht vergeben aber wird dem, der selber nicht vergibt, der zur Verteidigung des Andern nicht bereit oder fähig ist, weil er mit dem Ankläger sich identifiziert. Das aber ist das Prinzip der Welt, der Grund ihrer Verführungsgewalt.
Müßte nicht insbesondere die Kirche endlich begreifen, was der Satz bedeutet: Mein ist die Rache, spricht der Herr? Dieser Satz schließt jede kirchliche Komplizenschaft mit der Rechtsordnung, der gesellschaftlichen Organisation des Rachetriebs, aus. Hiernach dürfte sich die Kirche durchs Gewaltmonopol des Staates nicht mehr dumm machen lassen. Die Idee des Staates gründet im Prinzip der Vergesellschaftung der Rache, und das Gewaltmonopol des Staates („Alle Gewalt geht vom Volke aus“) hat seine Wurzeln im unaufgelösten Rachetrieb der Menschen. Ist nicht der Staat selber der Terrorist, den er projektiv mit dem 129a verfolgt? Müßte nicht endlich der Faschismus zum Gegenstand einer Selbstaufklärung der staatlich organisierten Gesellschaft werden (zum Gegenstand einer Selbstaufklärung, die die Sensibilisierung für Gewalt zum Ziele hat)?
Rotes Tuch: Ein Staat, der geliebt werden will, ist wie ein Stofftier, das die Liebe instrumentalisiert und ausbeutungsfähig macht (war nicht die goldene Statue des Nebukadnezar das erste Stofftier?). Der Staat, der geliebt werden will, ist eine Projektion derer, die den Staat (den „Schöpfer der Welt“) als Ich-Stütze brauchen: Ihnen werden alle, die dieser Stütze nicht bedürfen, zu Objekten der Wut. Ist das nicht ein Hinweis auf Bölls Sakrament des Büffels (und auf das Verständnis der Tatsache, daß das Symbol des Rindes in der christlichen Symbolwelt nicht mehr vorkommt, weshalb das Symbol des Esels unverständlich geworden ist).
Der „Götzendienst“ gehört (wie die antiken Kosmologien) zur Ursprungsgeschichte des Weltbegriffs.
Beruht nicht die gesamte Physik auf der Übertragung des Tauschprinzips auf die Erscheinungen der Natur (die in diesem Akt zur Natur erst wird)? Das Instrument dieser Übertragung war einmal der Begriff, der dann im Inertialsystem sich entfaltete und vollendete, sich aus seinem eigenen Grunde selbst erzeugte und begriff. Das Inertialsystem hat die Natur in ein System mathematischer Äquivalenzbeziehungen aufgelöst (sie damit in einen mathematischen und einen dynamischen Teil aufgespalten).
Ulrich Sonnemanns „Land der unbegrenzten Zumutbarkeiten“: War das nicht eine Paraphrase zum Thema „Im Angesicht und Hinter dem Rücken“?
Theologie wird wieder möglich, wenn es gelingt, die Beziehung von oben und unten aus dem Räumlichen ins Sprachliche zurück zu transformieren.
Im 18. Kapitel des Johannes-Evangeliums steht ein Satz über Petrus, mit dem „angedeutet“ werden soll, „durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde“ (V. 18f), während es über Johannes heißt: „Wenn ich will, daß er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an?“
Haben sich die Gewichte nicht schon so verschoben, daß es nicht mehr um das Neue unmittelbar, um das zukünftige Neue, sondern nur noch um das Neue im Alten, um das vergangene Neue geht? Nicht, daß die Vergangenheit uns hilft, wir müssen dem Vergangenen helfen.
Herrschaft, Gewalt und Macht: Auch Frieden und Gerechtigkeit sollen herrschen. Eine ähnliche Bedeutung von Gewalt und Macht scheint es nicht zu geben. Wie es Herrschaft über andere (und mit ihr Knechtschaft) gibt, gibt es auch Gewalt über andere (Sklaverei); Macht hingegen wird an anderen ausgeübt. Herrschaft ohne Beherrschte wäre denkbar, wenn sie die Herrschaft aller ist. Gewalt und Macht hingegen enthalten (wie die transzendentale Logik) eine apriorische Beziehung zum Objekt in sich, von dem sie (wie das Urteil) abhängig sind.
Der Satz „Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen“ wäre zu korrigieren: Es kommt darauf an, das Erbe zu reflektieren, daß man nicht davon besessen wird.
Tiere haben die Scham (den Blick der Andern) verinnerlicht und instrumentalisiert: In der Farbe ihres Fells oder ihres Federkleids, aber auch in ihren wesentlichen (Flucht- und Aggressions-) Merkmalen. Die Scham gehört zum logischen Existenzgrund und zu den Formbestimmungen der Gattung.
Zu dem Titel „Die Autorität der Leidenden“ (J.B.Metz): Wäre hier nicht zu unterscheiden zwischen dem Leiden der Anderen und dem eigenen Leiden, zwischen Last und Joch (das Leiden der Anderen ist meine Last, die ich auf mich zu nehmen habe, mein Leiden ist ein Joch, das ich anderen auferlege)? In jedem Fall ist die Verführung durchs Selbstmitleid zu reflektieren. Dieser Unterschied rührt an die Differenz zwischen dem steinernen Herzen und dem Herzen aus Fleisch, zwischen Barmherzigkeit und strengem Gericht.
„Die Autorität der Leidenden“: Gibt der Begriff der Autorität die Intention von J.B.Metz korrekt wider?
Der Satz aus den Passionsgeschichten „Den Andern konnte er helfen, sich selbst nicht“ liefert den Schlüssel zum Verständnis des Ganzen. Durch diesen Satz werden die Richtenden überführt.
Sind die Disteln und Dornen nicht das Symbol des Staates (der zum Fluch über Adam nach dem Sündenfall gehört)?
Sind nicht die sieben unreinen Geister die durch Selbstbezogenheit verunreinigten Geister: das Inertialsystem?
Das Bekenntnis ist die geheuchelte Nachfolge, seine pharisäische Form (das „getünchte Grab“).
Dritte Leugnung: Die Selbstverfluchung beginnt dort, wo die Paranoia anfängt, von den Freunden sich verfolgt zu fühlen, um sie dann präventiv zu Feinden zu erklären („Viel Feind, viel Ehr“). Zugleich wird man sich jedoch selbst zum Feind: Prinzip des Faschismus, der darin sein eigenes Gemeinschaftsprinzip, das Band, das alle „zusammenschweißt“, erkennt.
Das Sakrament des Büffels: Der Büffel ist eine Art des Rindes. Es verweist auf das im Christentum verschwundene Stieropfer. Hat nicht die Kirche den Opferbegriff seit je zweideutig gehalten, so daß beides, das Sakrament des Lammes und das des Büffels darunter verstanden werden konnte? Vgl. Horkheimer: Das Christentum ist die menschenfreundlichste Religion; aber es gibt keine Religion, in deren Namen solche Untaten begangen worden sind.
Der Letzte, der den Himmel offen sah, aber nicht mehr genau zu beschreiben vermochte, was er dort sah, war Swedenborg.
War nicht die Auferstehung, das Hervorgehen aus dem Felsengrab, in das ihn Joseph von Arimathäa gelegt hatte, auch ein Bild der Geburt?
Die Väter der Apostel:
– Simon (und Andreas?) war der Barjonas, der Sohn des Johannes;
– Jakobus und Johannes waren die Zebedäussöhne;
– war Nathanael der Bartholomäus (und wer ist Tholomäus)?
– der kleine Jakobus war (der Sohn) des Alphäus (und der andere Judas, nicht Ischarioth, sein Bruder?).
Zu Judas Ischarioth: Steckt in dem Beinamen „isch“, der Mann, und die Pluralendung -oth? Und hat das -ari- etwas mit dem Löwen (vgl. Ariel: leo dei, symbolischer Name für Jerusalem) zu tun? Verweist diese Zusammensetzung (Judas als einer der „Löwenmänner“) auf zelotische Herkunft? (War Paulus ein Judas redivivus, mit Stephanus anstelle von Jesus: Beide, Judas und Paulus, handelten im Sold bzw. im Auftrag der Hohenpriester?)
Vulgata, hebraicorum, chaldaeorum et graecorum nominum interpretatio:
– Joseph – Augmentum, Domini Augmentum,
– Simon – Obediens,
– Andreas – Fortissimus,
– Jacob – Supplantator,
– Johannes – Gratiosus, Pius, Misericors,
– Nathanael – Donum Dei,
– Bartholomaeus – Filius suspendentis aquas,
– Matthaeus – Donatus,
– Levi – Copulatus,
– Thomas – Abyssus, Geminus,
– Judas – Laudatus,
– Thaddaeus – Laudans,
– Zebedaeus – Dos, Dotatus,
– Iscariot – Vir occisionis,
– Jonas – Columba,
– Lazarus (Eleazar) – Dei adjutorium,
– Barthimaeus – filius caecus,
– Israel – Praevalens deo,
– Hebraeus – Transiens,
– Amalek – Populus lambens
– Aegyptus (hebr. Misraim) – Angustiae, sive tribulationes,
– Pharao – Dissipans,
– Nabuchodonosor – Planctus judicii,
– Gog (Agag) – Tectus,
– Magog – De tecto,
– Saul – Postulatus, Commodatus,
– David – Dilectus,
– Daniel – judicium Dei,
– Cana – Zelus, Aemulatio.
Was haben Visionen und Träume mit dem Exil (und mit der politischen, herrschaftsgeschichtlichen Konstellation, zu der das Exil gehört)? War (neben den Träumen des Pharao) der Traum des Nebukadnezar das Urbild des Traumes? Ezechiel hatte seine Vision „am Flusse Chebar, unter den Verbannten“ (Kap. 1 u. 10), aber nach Jerusalem wurde er (durch den Geist Gottes) „entrückt“ (Kap. 11), um dort die Greuel zu sehen, während der Tempel am Ende Gegenstand von „Gottesgesichten“ im Land Israel, auf einem sehr hohen Berg, war (Kap. 40-48).
Gründet das Problem, daß Apokalypsen unter fremden Namen geschrieben wurden (ähnlich der Pseudodionysius und der Sohar), in der logischen Konstruktion von Vision und Traum?
Konstruktion eines parakletischen Begriffs der Kritik: In der Ursprungsgeschichte der Naturwissenschaften, von Kopernikus bis Newton, wurde der Himmel (zusammen mit Hölle und Fegefeuer) aus dem Raum hinauskomplimentiert. Newtons „absoluter Raum“ (der bei Kant zur subjektiven Form der Anschauung geworden ist) war das „leere Grab“ des christlichen Himmels. -
8.4.1995
Waren die Tempel nicht schon in ihrem Ursprung Währungszentralen (Zentralbanken), und damit Institute des Mythos ebenso wie der Aufklärung, oder genauer: der Einheit von Mythos und Aufklärung?
Barmherzigkeit, nicht Opfer. Dieser Satz ist der genaueste Ausdruck des Bewußtseins, daß die Opfer das nicht leisten konnten, was sie der Intention nach leisten sollten: die Schuld aufzuheben, deren Zentrum die Tempel selber waren. (Nach welchen Kriterien wurden die Opfertiere bestimmt; welche Bedeutung hatte die Auslösung der Erstgeburt?)
Skylla und Charybdis: Wenn die EU als Währungsunion sich konstituiert, wird sie zum Schwarzen Loch, das das All in sich aufsaugt; wenn es ihr jedoch nicht gelingt, werden sich die destruktiven Kräfte nach innen wenden, wird sie zum Zentrum eines Urknalls.
Bezieht sich nicht das Anschauen seit der aristotelischen theoria auf den männlichen, den urteilenden Blick (und hat nicht Fichte das reine Sein als das reine Anschauen begriffen)?
Das kantische Konzept vom ewigen Frieden enthält einen Fehler, der innerhalb der kantischen Philosophie nicht zu beheben ist. Dieser Fehler ist vergleichbar mit dem in den Prämissen der Kant-Laplaceschen Kosmologie. In beiden Fällen wird das bürgerliche Prinzip der Selbsterhaltung (des Selbstinteresses) zugrunde gelegt, dessen Logik sowohl das politische Konzept als auch den Naturbegriff beherrscht, in dem sie durch die transzendentale Ästhetik, durch die subjektiven Formen der Anschauung repräsentiert wird. Raum und Zeit rücken die gesamte Natur in das Licht der Selbsterhaltung, während es erst beginnt interessant zu werden, wenn man fragt, wovon abstrahiert werden muß, um diesen Blick zu etablieren. Eine (in der Gesellschaft wie in der Natur) auf Verfassung und Gesetz gründende Form der Herrschaft hat Herrschaft nicht überwunden, sondern nur ins Unkenntliche (in den blinden Fleck der Subjektivität) verschoben.
Die der kantischen Philosophie zugrunde liegende Verknüpfung von Selbsterhaltung und Autonomie ist insofern bloßer Schein, als unterm Gesetz des Kapitalismus auch die Selbsterhaltung (durch das Instrument der Lohnarbeit) noch instrumentalisiert worden ist und Autonomie im kantischen Sinne nicht mehr mit einschließt. Übriggeblieben sind von der Autonomie nur noch die Geldwertstabilität und die Sicherung des Standorts Deutschland, die materiellen Grundlagen des Nationalismus.
Wo liegt das Natur-Äquivalent der Produktivitätssteigerung (der Steigerung der Ausbeutung und Intensivierung der Zwänge), ohne die die Geldwertstabilität nicht zu haben ist? (Welche Bedeutung hat die Gravitationstheorie für die Mechanik? Was verbirgt sich hinter den Erhaltungssätzen der Physik?)
Waren nicht die Tempel Instrumente zur Etablierung des Tauschprinzips?
Wäre der naturwissenschaftliche Erkenntnisprozeß nicht so weit vorzutreiben, daß er wieder in sinnliche Erfahrung umschlägt: so daß er erneut die Fähigkeit freisetzt, die Zeichen des Himmels zu erkennen? (Vgl. den Zusammenhang der Wolken des Himmels mit den Vögeln des Himmels, den Sternen des Himmels und den Himmelsheeren. Der Turm von Babel sollte bis an den Himmel reichen.)
Zur Vision des Ezechiel gehören neben dem Antlitz des Menschen das des Stiers, des Löwen und des Adlers. Hiervon war nur der Stier ein Opfertier, sein Korrelat war der Löwe (zum Bilde des Tierfriedens gehört der Löwe mit dem Rind). Woher stammt das Motiv, das Josef Pieper einmal über eine Sammlung von Thomas-Sätzen gesetzt hatte: Das Auge des Adlers?
Das noachidische Nahrungsgebot unterscheidet sich vom adamitischen auch dadurch, daß die Tiere (zusammen mit dem Institut des Opfers?) von Adressaten zu Objekten des Nahrungsgebots geworden sind; die Erinnerung daran, daß sie einmal zu den Adressaten gehörten, erscheint nur noch im Verbot des Blutgenusses (das in der frühen Kirche noch erinnert wird, zusammen mit dem Verbot, Opferfleisch oder Fleisch von Ersticktem zu essen). Wann und von wem wurde die vom Apostelkonzil in Jerusalem für die Heiden getroffene Regelung durchbrochen oder aufgehoben?
Das ungeheure Bild, daß Nebukadnezar am Ende wie ein Tier wird und Gras frißt wie ein Rind, d.h. daß er nicht mehr die Früchte genießt. Hat das nicht mit der Säkularisationsgeschichte, mit der Geschichte der Verweltlichung der Welt, mit dem historischen Objektivationsprozeß, zu tun? Das Rind symbolisiert das Joch, das im Weltbegriff universal wird.
Das Verbot, mit Rind und Esel gemeinsam zu pflügen, bezieht sich auch auf die paradigmatische Herrschaftssituation, auf das Verhältnis von Hinter dem Rücken und vollendeten Tatsachen. Diese vollendeten Tatsachen sind das Joch, das andern auferlegt wird, durchsichtig zu machen nur, wenn man dieses Joch als Sünde der Welt (als Last) auf sich nimmt, sich selbst als ihren Urheber begreift. Bezieht sich hierauf das Verhältnis der „Welt, die euch haßt“ zum Parakleten, der euch alles sagen wird? Vgl. die Konstellation Rind/Esel und die sie ergänzende Esel/Lamm: Erst im Lamm (das für die Erstgeburt des Esels eintritt und dann würdig ist, die sieben Siegel zu lösen) wird die Stummheit sprachfähig. Ist nicht Joh 129 die Grundlage sowohl des johanneischen Logos als auch des Parakleten?
Die Vergöttlichung Jesu, das homousia, hat der Nachfolge den Boden entzogen. Nach Hermann Cohen sind die Attribute Gottes keine Attribute des Seins, sondern Attribute des Handelns. Unter diesem Motto steht der Titel Gottessohn.
Die ganze Schrift ist Prophetie: Prophetie in symbolischem Gewande. Das Symbolische ist hierbei nur ein anderer Ausdruck dafür, daß der Indikativ der biblischen Texte (das Gegenständliche, Historische) zugleich ein Imperativ ist, dessen Erfüllung noch aussteht. Hieraus ergibt sich zwanglos die Bedeutung von Jer 3134, daß unter dem neuen Bund keiner mehr den andern belehren wird, da alle Gott erkennen. Voraussetzung wäre, daß die Gotteserkenntnis von jeder Apolegetik, von allen Rechtfertigungszwängen sich befreit hat (die Arglosigkeit der Tauben).
Dogma und Inertialsystem: Schulen sind generell der Verführung durch die Bekenntnislogik ausgesetzt. Das gründet darin, daß der originäre Erkenntnisprozeß selber nicht vermittelbar, nicht übertragbar ist. Das gilt insbesondere auch schon für den Erkenntnisfortschritt der Naturwissenschaften (der insoweit mit dem Dogmenbildungsprozeß vergleichbar ist). Der Lichtpunkt in der Entdeckung einer neuen Erkenntnis wird mit seiner mathematischen Formulierung in das Feuer zurückgenommen und hinterläßt die Asche des Ergebnisses, das dann (wie eine Ansteckung) übertragbar ist. Mit dem Dogma, mit der Formel, scheidet sich die Asche vom Licht: Der Objektbegriff ist der Inbegriff dieser Asche (und seine historische Wurzel: die Opfertheologie, das Feuer).
Die Antinomien der reinen Vernunft bezeichnen genau den Punkt, an dem die Herkunft der Asche aus dem Feuer erkennbar wird (Hegel hat auch dieses Feuer noch instrumentalisiert). – Memento homo, quia pulvis es et in pulverem reverteris.
Vision: Hat nicht das Gesicht etwas mit dem Angesicht zu tun? Wenn Friede und Gerechtigkeit sich küssen, dann wird das Angesicht zum Gegenstand des Gesichts, dann wird das Angesicht leuchten über uns.
Das Wissen, das auch aus dem Sehen hervorgeht, terminiert in den subjektiven Formen der Anschauung; das Gesicht (die Vision) terminiert im Angesicht.
Erinnerungsarbeit, die Errettung der vergangenen Zukunft oder das sprachliche Wesen der Dinge.
Negative Trinitätslehre:
– Der Antisemitismus (das Feindbild-orientierte Denken) leugnet den Vater,
– die Ketzerfeindschaft (die Paranoia, der Verfolgungswahn) leugnet den Sohn,
– der Hexenwahn (die Frauenfeindschaft) leugnet den Heiligen Geist; aber nur von der Sünde wider den Heiligen Geist heißt es, daß sie weder in dieser noch in der zukünftigen Welt vergeben wird.
Die negative Trinitätslehre ist der einzige Schutz gegen die Verführung durch projektives Denken und seine Logik, die Bekenntnislogik. -
7.4.1995
Es gibt einen Naturgrund sowohl der Herrschaft als auch der Schrift. Der Begriff ist der gekreuzigte Name (damit die Schrift, genauer: die Logik der Schrift, erfüllt werde): Im Kontext von Joh 129 erweist sich der Name des Logos als Ausdruck der benennenden Kraft der Sprache. Realhistorisch wie auch im Realsymbol des Kreuzestodes ist der Name gekreuzigt, gestorben und begraben, ist er nur als Erinnerung: als Begriff noch gegenwärtig (der Begriff ist das durch die Logik der Schrift vergegenständlichte Wort). Diese Erinnerung verhält sich zum vergangenen Ereignis wie der Begriff zum Objekt: Sie erreicht es nicht, bezeichnet es bloß. Raumfahrt: der Greuel der Verwüstung am heiligen Ort. Ursprung der Theologie: Tod und Auferstehung Jesu haben sich angeboten als symbolische Lösung eines logischen Problems in der Ursprungsgeschichte der philosophischen Aufklärung (eines Problems, das in ihrer Beziehung zur Herrschaftsgeschichte im Kontext des Römischen Reiches entstanden ist). Grund dieser symbolischen Lösung war die Vergegenständlichung und Neutralisierung des Opfers, sein Preis dessen Verinnerlichung (das Opfer der Vernunft). Ist nicht der Tod der Initiator der Kunst wie des Mythos? Und wenn Paulus auf das Seufzen und die Wehen der ganzen Schöpfung hinweist: verweist er damit nicht auf das innerste Geheimnis der Kunst wie des Mythos? Die ungeheure Bedeutung der kantischen Antinomienlehre liegt darin, daß sie eine Beziehung der transzendentalen Ästhetik, der subjektiven Formen der Anschauung, zur Sprache herstellt. Ist die affirmative Trinitätslehre eine Verkörperung der drei Versuchungen Jesu, und weisen diese nicht zurück auf die drei Vorphasen des Sechstagewerks (tohuwabohu, Finsternis über dem Abgrund und den über den Wassern brütenden Geist Gottes)? Kann es sein, daß die ersten beiden Schöpfungstage auf das tohuwabohu, der dritte und vierte auf die Finstenis über dem Abgrund und der fünfte und sechste auf den Geist über den Wassern sich beziehen? Hinter dem Rücken: Ist der Verdacht gänzlich unbegründet, daß der Verfassungsschutz sowohl im Fall der Startbahnmorde als auch jetzt im Verfahren gegen Birgit Hogefeld die vollendeten Tatsachen geschaffen hat, die in den beiden Fällen die Anklage begründe(te)n. Was beim Celler Loch mißglückt ist, kann das nicht auch hier versucht worden sein? Wenn man davon ausgeht, daß es keine Erfindungen ohne fundamentum in re (ohne Naturgrund) gibt, dann lassen sich auch Barbaren und Wilde als Erfindungen bezeichnen. Erfindungen sind zweckorientierte technische Verfahren der Naturbeherrschung; dieser Definition entsprechen auch die Namen der Barbaren und Wilden, die beide als projektive Formen der Verarbeitung von Erfahrungen im Interesse politischer Ziele (als Produkte des Vorurteils) sich begreifen lassen. Vorurteile sind Techniken der Naturbeherrschung auf der Basis der zweiten Natur. Antisemitismus und Xenophobie lassen ohne diesen technischen Aspekt nicht sich begreifen. Seit je war Rechtfertigung, war die legitimatorische Begründung des Bestehenden, war Apologetik nur möglich im Kontext von Vorurteilsstrukturen. Die transzendentale Logik Kants war der erste Versuch der Selbstreflexion dieser Vorurteilsstrukturen. Erster Grundsatz der Ästhetik: Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten, daß sie nackt waren. Und der öffentliche Blick, der die Scham erweckt, ist immer noch der männliche Blick. Hören und Sehen, Gesicht und Wort: Die Unterscheidung Seines Bildes vom Bilde Gottes in der Geschichte der Erschaffung des Menschen (in denen Gott als Subjekt und als Objekt erscheint): Hat sie vielleicht ein Echo in der Vision des Stephanus, der „die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen“ sah und ausrief: „Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen“. Verhalten sich die Herrlichkeit Gottes und Jesus zum offenen Himmel und zum Menschensohn wie Sein Bild zum Bilde Gottes? – Paulus wurde nur entrückt, er hat nicht den Himmel offen gesehen. Aber gehört vielleicht die unterschiedliche Fassung der Bekehrung Pauli in Apg 9 und 22 in diesen Zusammenhang (haben die Begleiter die Erscheinung gesehen oder gehört)? In den gleichen Zusammenhang gehören die beiden Stellen in der Paradieses-Geschichte: Sie waren nackt, und sie schämten sich nicht, und: Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten, daß sie nackt waren. – „Wenn dies zu geschehen anfängt, so richtet euch auf und erhebt euer Haupt: denn es naht eure Erlösung“ (Lk 2128). Wenn es in der Dialektik der Aufklärung heißt, daß die Distanz zum Objekt vermittelt ist durch die Distanz, die der Herr durch den Beherrschten gewinnt: Bezeichnet das nicht auch ein sprachliches Phänomen? Apokalyptik: Die Erfindung der Tiefenzeit (und die homogene Zeitvorstellung) ist eine Existenzbedingung des Tieres. Und ist nicht die Abtreibungsdebatte der Versuch der projektiven Verarbeitung eines apokalyptischen Sachverhalts? Erst im Kontext des Weltbegriffs gibt es den diabolos. Und die Engel- und Dämonenlehre (im Kontext der Apokalyptik) gehört zur Vorgeschichte der transzendentalen Logik.
Adorno Aktueller Bezug Antijudaismus Antisemitismus Astrologie Auschwitz Banken Bekenntnislogik Benjamin Blut Buber Christentum Drewermann Einstein Empörung Faschismus Feindbildlogik Fernsehen Freud Geld Gemeinheit Gesellschaft Habermas Hegel Heidegger Heinsohn Hitler Hogefeld Horkheimer Inquisition Islam Justiz Kabbala Kant Kapitalismus Kohl Kopernikus Lachen Levinas Marx Mathematik Naturwissenschaft Newton Paranoia Patriarchat Philosophie Planck Rassismus Rosenzweig Selbstmitleid Sexismus Sexualmoral Sprache Theologie Tiere Verwaltung Wasser Wittgenstein Ästhetik Ökonomie