Mit dem Inertialsystem (der Verlagerung der Herrschaft in die Dingwelt) hat sich die Bedeutung des „es gibt“ so verändert, daß es theologisch nicht mehr brauchbar ist. Der Gott, den es gibt, ist das Tier aus dem Meer.
Der historische Objektivierungsprozeß zerstört die Sprache von innen, indem er eine Sprachkonstruktion erzwingt und befördert, in der die Sprache nur noch von außen auf die Dinge sich bezieht. Er schneidet die Sprache an ihrer Wurzel ab: am Namen, und ersetzt die benennende Kraft durch die bekennende Gewalt. Realsymbol des Lebens der Sprache ist der göttliche Name.
Das Subjekt des Objektivierungsprozesses ist das Tier.
Die Utopie ist der Versuch der Säkularisation der Idee des Ewigen, des göttlichen Namens.
Durch den Namen „Sohn Davids“ ist der Name des Messias aufs Politische bezogen.
Der Raub der Sabinerinnen ist ein symbolischer Ausdruck der Gewalt, die Rom dann den Religionen der von ihm unterworfenen Völker angetan hat. Der Raub der Sabinerinnen endet im Pantheon.
Die Beziehung der Erfahrung zum Wissen gründet in der Enttäuschung. Diese Konstellation hat ihren Grund in der Logik des apagogischen Beweises. Im Kontext dieser Logik sind Urteile falsch oder richtig; ihre Wahrheit bleibt davon unberührt. Hierauf bezieht sich die Vorstellung der Kaballah, daß die sechs Richtungen des Raumes auf göttliche Namen versiegelt sind.
Die Dimensionen des Raumes sind einerseits deckungsgleich und insoweit ununterscheidbar, als jede das Abbild der anderen ist; sie sind zugleich qualitativ von einander unterschieden.
Hat der apagogische Beweis etwas mit den Wolken des Himmels zu tun, mit den ausgefransten Enden des Raumes?
Was hat der Bogen in den Wolken mit der Astrologie und was haben beide mit dem Menschensohn auf den Wolken des Himmels zu tun?
Das Inertialsystem unterwirft die Dinge dem horror vacui. Bezieht sich hierauf nicht das paulinische Wort, daß die ganze Kreatur seufzt und in Wehen liegt und auf die Freiheit der Kinder Gottes wartet?
Wie hängen die kopernikanische Wende und die Entdeckung des Blutkreislaufs mit der Vermännlichung der Geburtshilfe und mit der Geschichte der Hexenverfolgung zusammen? Die moderne Medizin hat den menschlichen Körper in eine Maschine und die Geburt und die Geburtshilfe in einen technischen Vorgang verwandelt.
Zu den reflektierenden Urteils Kants: Es gibt Urteile, die sind widerlegbar, ohne daß ihre Wahrheit davon berührt wird.
Ist die Logik der Medien die Logik des double bind (und gründet die „Wahrheit“ der Information in der Geltungskraft des apagogischen Beweises)? Drückt in der Sprache der Information nicht etwas anderes sich aus als in ihrem Inhalt? Und ist das Genitiv-Dativ-Problem nicht der genaueste Ausdruck davon?
Das göttliche Ding oder die Sprache der Blasphemie: Nach dem Etymologischen Wörterbuch (dtv) ist das Substantiv der Statthalter der Ontologie in der Grammatik und zugleich der historische Grund der Großschreibung im Deutschen (der sogenannten „Hauptwörter“). Das verbum substantivum ist das Sein.
Läßt nicht die Logik der Verurteilung an der Argumentation sich demonstrieren, die der Verurteilung des Banns und dem Satz, David sei ein Mörder, zugrunde liegt (die davon abstrahiert, daß diese Argumentation heute in der Logik sich bewährt, die der Neufassung des Asylrechts in der BRD zugrunde liegt)? Das Institut des Banns enthält die Erinnerung an die der Staatenbildung zugrunde liegende und im Staat sich reproduzierende Brutalität, deren Wurzeln bis in den Gottesnamen zurückreichen.
Ist die „altorientalische Geschichte“ nicht das Produkt einer Sprachlogik, deren Konstruktion am Begriff des Substantivs sich entfalten läßt? Die Möglichkeit, daß die gleiche Sache in verschiedenen Traditionen unter verschiedenen Namen tradiert wird, wird nicht erkannt. Statt dessen werden verschiedenen Namen substantivisch verschiedene Objekte zugeordnet, die die wirkliche Geschichte aufsprengt, verwüstet, und die Erinnerung neutralisiert.