Einstein

  • 8.7.96

    Worauf Heinsohn/Steiger überhaupt nicht eingehen, das ist die staatliche Begründung und Organisation des Eigentums, der Zusammenhang des Ursprungs des Eigentums mit dem des Staats.
    Der Eigentümer, der nur noch an der „Verteidigung des Eigentums“ interessiert ist, instrumentalisiert die Welt, die nur so zur „Welt“ wird. In diesem Kontext der entspringt der Naturbegriff: als Inbegriff der Objektseite der Welt, des besiegten und unterworfenen Feindes.
    Ist die Miete nicht die Umkehrung des im Schuldverhältnis gründenden Zinses: Der Eigentümer verzichtet nicht auf seine Eigentumsrechte (wie bei der Beleihung im Falle eines Kredits), sondern auf seine Nutzungsrechte. Befristet übertragen wird nicht ein Eigentumsanrecht, sondern werden die Besitzrechte. Die Miete (wie auch die Pacht) ist der Zins für die Nutzung fremden Eigentums.
    Sind Eigentum und Besitz nicht Begriffe, die sich nicht abstrakt nur trennen lassen, die sich vielmehr in einander reflektieren (wie Zins und Miete)?
    Wie harmlos, oder wie idyllisch und katastrophisch zugleich wird es, wenn Heinsohn und Steiger auf das Problem der Beziehung von Tausch- und Gebrauchswert zu sprechen kommen. Hier bleibt der Gebrauchswert im Bann des Tauschwerts, alles andere wird ausgeblendet. Der Markt (die in Geld sich definierende Nachfrage, nicht die Lebensbedürfnisse der Menschen) entscheidet darüber, ob ein Gebrauchswert ein Tauschwert ist. Die Verteidiger des Eigentums sind an den Nebenwirkungen des Eigentums nicht interessiert.
    Heinsohn hat insoweit recht, als das Tauschparadigma in Herrschaftskritik terminiert; und indem er das Tauschparadigma „widerlegt“, glaubt er auch das Herrschaftsproblem (zwar nicht gelöst, wohl aber) beseitigt, aus dem Blick gerückt zu haben. Man sieht’s nicht mehr. Ist hier nicht der Punkt, an dem der Objektivierungsprozeß umschlägt in den Prozeß der Subjektivierung von Kritik zur bloßen Meinung? – Implizit ist damit auch (wie vorher schon für die Naturwissenschaft, so in ihrer Folge auch für die Philosophie) Kant erledigt, die Erinnerung an seine Vernunftkritik gelöscht.
    Das Problem der Herrschaftskritik ist durchs Eigentumsparadigma nicht erledigt, nur auf seine Wurzel zurückgeführt: Eigentum ist der Naturgrund der Herrschaft.
    Wodurch unterscheidet sich im Kontext der Eigentumslogik die Geschäftsführung von der Lohnarbeit? Gründet die Geschäftsführung, das Management, in einem Mietverhältnis (in dem Nutzungsrechte an Sachen delegiert, und nicht – wie im Fall der Lohnarbeit – Nutzungsrechte an der eigenen Person übertragen werden)? (noch nicht klar)
    Hängt die Unterscheidung von Eigentum und Besitz mit der von Welt und Natur (Begriff und Objekt, Tausch- und Gebrauchswert) zusammen? Ist die Ursprungsstunde des Eigentums die des Begriffs (des „Seins“)? Ist die Ontologie der „innere Begriff“ des Eigentums, die Idee einer „Eigentumswirtschaft“ gleichsam die Fundamentalontologie der politischen Ökonomie: wird hier nicht das Possessivpronomen der männlichen dritten Person („sein“) zur Kopula (die Unterscheidung von Eigentum und Besitz spiegelt sich bei Heidegger in der von Vorhandenem und Zuhandenem, aber auch in der von Eigentlichem und Uneigentlichem)?
    Ist nicht der letzte Satz in dem letzten der „idealtypischen Kernsätze“ zur Eigentumswirtschaft ebenso dunkel wie erschreckend, wonach es „eine Politik (braucht), deren Radikalität den historischen Sternstunden (sic!) der Schaffung von Eigentum nicht nachsteht“ (Heinsohn/Steiger, S. 445)? Wenn Heinsohn von „Sternstunden“ spricht, liegt die Assoziation der „Venuskatastrophe“ nahe. Paßt nicht überhaupt der Konkretismus seiner Theorie der altorientalischen Geschichte zu seiner „Eigentumstheorie“? Auch diese Theorie ist zwar nicht dunkel, sondern außerordentlich stringent, darum aber in der Sache nicht weniger erschreckend; nur scheint er nicht zu realisieren, auf was das, was er beschreibt, hinausläuft. In seiner Rekonstruktion der alten Geschichte projiziert er eine gesellschaftliche Naturkatastrophe an den Himmel.
    Will Heinsohn mit dem oben zitierten Satz andeuten, daß die Radikalität der Politik, die notwendig wäre, Opfer fordern wird, die den Opfern der Ursprungsgeschichte des Eigentums nicht nachstehen? Hat das nicht etwas mit dem Glück des Wissens, des Rechtbehaltens zu tun, das seinen Bestand am Untergang derer, die dieses Wissen nicht teilen wollen, findet? Und ist das nicht heute eine der gefährlichsten Verführungen? Wenn das Buch Jona nur diese Verführung kenntlich gemacht hat, so ist damit seine Aufnahme in den Kanon der prophetischen Bücher gerechtfertigt.
    Die sieben unreinen Geister sind gegenüber dem einen Geist die sieben anderen Geister (in dem letzten Satz S. 445 sucht der eine unreine Geist die sieben anderen: hier wird’s astrologisch).
    Bezeichnend die Neigung Heinsohns zu monokausalen Ableitungen, zur Eindimensionalität, die zwar den Nerv trifft, nicht aber die Wahrheit. Das gilt sowohl für die „Venus-Katastrophe“, wie auch für seine Antisemitismus- und Auschwitz-Theorie und nicht zuletzt für diese Eigentumstheorie. Manche Passagen bei Heinsohn erinnern an das Halali nach einer erfolgreichen Jagd; ähnlich führt er die erlegte Beute vor, die als dunkler Hintergrund sein eigenes, siegendes Konzept nur umso strahlender aufleuchten läßt. Nur: Ist er sicher, daß er nicht gelegentlich auch Treiber und harmlose Spaziergänger mit erlegt? Auch Nimrod, der Erbauer der „großen Stadt“ war ein „gewaltiger Jäger vor dem Herrn“.
    Gibt es nicht neben dem „monetären“ und den „realen Schocks“ (vgl. S. 387f) noch den Theorie-Schock, vor dem er selbst zurückschreckt? Ist der Fehler Heinsohns (und nicht nur Heinsohns) nicht ein ausgesprochener Theorie-Fehler, nämlich der des Zuschauers, der vergißt, daß er selber in die Vorgänge, denen er glaubt entspannt zuschauen zu können, verstrickt ist?
    Wäre nicht Kants Begriff der Aufklärung, das Heraustreten aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit, heute zu verschärfen: nämlich in das Ziel der Selbstbefreiung aus dem selbstverschuldeten Wahn? Und liefert dazu nicht die Heinsohnsche „Eigentumsgesellschaft“ wichtiges Anschauungsmaterial? Bezeichnet nicht der Eigentumsbegriff die Wurzel (wie der Herrschaft, so auch) des Wahns, aber eine objektive, existierende, nicht eine, die durch einen Gesinnungswechsel oder einen Wechsel der Anschauungen zu eliminieren wäre? Ein Beleg für den Satz, daß, wer das Unkraut vor der Zeit ausreißt, den Weizen mit ausreißt? Ist das Eigentum ein Oberbegriff für Weizen und Unkraut zugleich?
    Ist der Eigentumsbegriff nicht eine Erläuterung zu jener Definition der Welt, die Wittgenstein zufolge alles ist, was der Fall ist? Und verweist auf die Eigentumsverführung vielleicht die eine der Verführungen Jesu in der Wüste, sich von der Zinne des Tempels zu stürzen?
    Verkörpert der Prophet Hananja, der sich Jeremias entgegenstellte, nicht das hellenistische Element in der jüdischen Tradition, wenn er gegen Jeremias glaubte, das babylonische Joch, das ein eisernes war, kein hölzernes, zerbrechen zu können? Dieses Zerbrechen des Jochs war das Werk der Philosophie, Symbol der individuellen Befreiung in einer unbefreiten Welt, es war Schein.
    Sind die Propheten nicht auch nach ihrem Namen zu unterscheiden: die, deren Name auf -ja endet (wie Jeremia, Sacharja u.ä.), von denen, deren Name auf -el endet (wie Ezechiel, Daniel und Joel)? Hat diese Unterscheidung etwas mit Babylon, mit dem Ursprung des Weltbegriffs, mit der Ursprungsgeschichte der Apokalypse zu tun?
    Übertragen auf die Naturwissenschaften würde das Heinsohnsche Eigentums-Konzept auf die Forderung hinauslaufen, das Trägheitsgesetz (die Mechanik) aus der Gravitation abzuleiten, während genau hier der Akt der Umkehr sich bestimmen ließe: Abzuleiten wäre die Mikrophysik aus dem Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit.
    Das Eigentumsprinzip benennt das Prinzip, aus dem in der Ökonomie der Vorrang der Vergangenheit herrührt; das Eigentum ist ebenso unaufhebbar wie die Vergangenheit (und wie die Natur). Das Konzept der Venus-Katastrophe ersetzt und verhindert die Suche nach dem gemeinsamen Ursprung von Astronomie und Staat und nach der gemeinsamen Logik beider, es setzt sie nur voraus. An die Stelle historischer Konkretion tritt der Konkretismus einer Naturkatastrophe, der den geschichtlichen Schuldzusammenhang ausblendet, ins Irrationale verschiebt.
    Griechenland und Rom: Alexander war ein Schüler des Aristoteles. In Rom waren die Philosophen Schüler der Caesaren. In dieser Konstellation gründet das christliche Dogma, so ist es zu einer Station (oder auch Durchgangsphase) in der Geschichte der Philosophie geworden. Der letzte Philosoph der römischen Geschichte war Augustinus, der in seinem Namen als Kaiser-Schüler sich bekannte.
    Eigentum, das aus dem Verwertungsprozeß, dem ökonomischen Prozeß herausfällt, ist Abfall oder herrenloses Gut. Ist das nicht eine reale Erfahrung in weiten Teilen der heute nachwachsenden Generation? Und sind nicht zentrale Erscheinungsformen in der Jugendszene, von der Musik über die Frisur bis zur Kleidung, Ausdruck dieser Erfahrung (zur Punk-Szene gehört die obligatorische Ratte, das Abfall-Tier).
    Die Eigentumstheorie ist eine Exkulpationstheorie, die Materialisierung der Befreiung vom Rechtfertigungszwang, in den sie zugleich alle verstrickt. Die Schuld wird unsichtbar, wenn sie zum Absoluten wird.

  • 16.6.96

    Zeugen der Kreuzigung waren die Frauen, Zeugen der Auferstehung waren nach Maria Magdalena die Apostel. Ist nicht darin das Schicksal der Kirche vorbezeichnet gewesen? War nicht das Dogma (und mit ihm die Confessio: das Bekenntnis und die Konfession) der Fluchtpunkt des männlichen Verhaltens in den Anfängen?
    Die Idee des Jüngsten Gerichtes widerspricht der Vorstellung, daß der Tod alle gleichmacht.
    Instrumentalisierung: Wird der Katholizismus heute nicht zu einer Gemeinschaft der verbiesterten Frommen, die es nur noch als Erscheinung, als „Vorbilder“ für andere sind?
    Zur Frage der Sündenvergebung:
    – die Taufe des Johannes,
    – vergeben wird dem, der anderen vergibt,
    – Verstockung: „daß sie sich nicht bekehren und keine Vergebung finden“ (Mk 412),
    – die Heilung des Gelähmten,
    – „ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt“,
    – die Sünde wider den Heiligen Geist,
    – wenn ihr betet, so vergebt dem, der etwas gegen euch hat,
    – „in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden gepredigt allen Nationen, anfangend von Jerusalem“,
    – wem ihr die Sünden vergebt (behaltet), dem sind sie vergeben (behalten). (Die einzige Stelle im Johannes-Evangelium, 2023)
    Das Inertialsystem als Generalamnestie: Ist das nicht die Quelle der Inspiration Drewermanns?
    Der Kapitalismus hat die Schuld von der Sünde getrennt; er „läßt den Armen schuldig werden“. Hier gründet die Logik, für die das Schuldigwerden mit dem Erwischtwerden zusammenfällt. Steckt diese Logik nicht schon in Hegels Begriff des Handelns, der allein auf dessen objektive Manifestation abstellt; die Gesinnung, die „bloße“ Absicht und das „abstrakte“ Sollen werden unerheblich.
    Verhält sich nicht der Sabbat zur dies dominca wie die Erfüllung des Worts zur Erfüllung der Schrift? Der Sabbat ist der Tag, an dem Jesus im Grab gelegen hat; und es war Joseph von Arimathäa, der ihn am Vorabend des Sabbat vom Kreuz abgenommen und in sein Grab gelegt hat, in das gleiche Grab, das am „Ostermorgen“, am Tag nach dem Sabbat, leer war.
    Die Augenlust ist die Urteilslust, der Zwang, das Gesehene einzuordnen.
    Gründet das Rosenzweigsche Wort vom „hintertückischen, verandernden Wissen des Denkens“ nicht in dem kantischen Satz vom „Ich denke, das alle meine Vorstellungen muß begleiten können“, auf das Einheitsprinzip der transzendentalen Logik, den Grund des kantischen Begriffs der Erscheinungen? Das „meine Vorstellungen begleitende Denken“ macht sie zu „meinen Vorstellungen“, begründet eine Art Eigentumsordnung der Vorstellungen (zusammen mit dem rechtlich faßbaren Begriff des Plagiats). Ist nicht die Eigentumsordnung, deren Urheber und Garant der Staat ist, das Organisationsprinzip der transzendentalen Logik? Gründet nicht der Nationalismus (und mit ihm die Xenophobie, in letzter Konsequenz der Antisemitismus) in der Organisation der instrumentalisierten Vernunft, deren gegenständliches Korrelat die in Natur und Welt aufgeteilte Objektivität ist?
    Die Lichtgeschwindigkeit ist die Asche der Teleologie.
    Augenschein als Ideologie: Das Auge „scheint“ nicht, sondern wird vom Schein des Lichts getroffen.
    Ist nicht die Fallbeschleunigung die Pforte der Hölle (der Grund des Zeitkontinuums)?
    Mit dem Himmel hat der katholische Mythos auch die Hölle verräumlicht, die ihr innewohnende Beziehung zum Herrendenken, zur Vergangenheit, zum Tod, durch Ideologisierung unkenntlich gemacht.

  • 15.6.96

    Als Hegel die Antinomien der reinen Vernunft aus der transzendentalen Ästhetik in die transzendentale Logik transformierte, hat er die Logik ästhetisiert. Die Spuren davon sind in der Hegelschen Logik nachzuweisen, insbesondere im Stellenwert und in der Funktion des Begriffs des Scheins, aber auch im Konzept der „List der Vernunft“ und nicht zuletzt in der Idee des Absoluten selber. So ist die Hegelsche Logik zur dialektischen Logik geworden.
    Sind nicht die von Daniel Goldhagen herausgearbeiteten Elemente des deutschen Vernichtungs-Antisemitismus in Strukturen aufzuweisen, die den Faschismus deshalb überlebt haben, weil er nie wirklich aufgearbeitet worden ist, insbesondere in der schrecklichen Neigung der Deutschen, sich ständig in den Augen der anderen (des „Auslands“) zu sehen? Dem entsprechen die öffentlichen Reaktionen auf Anschläge auf Ausländer, an denen ein deutscher Innenminister nur schlimm fand, daß sie „im Ausland“ einen so schlimmen Eindruck machen? (Wenn es das Ausland nicht gäbe, dann dürften wir’s?) Die Taten selbst und ihre entsetzlichen Folgen wurden nicht einmal wahrgenommen. Seitdem laufen alle Meldungen über Anschläge auf Wohnungen, in denen Ausländer wohnen, solange die Täter noch nicht ermittelt wurden, mit der stereotypen Erklärung, „ausländerfeindliche Motive“ seien nicht erkennbar.
    Nach 68 haben wir eine Form der Auseinandersetzung mit dem Faschismus gefunden, die es nicht mehr nötig hat, wirklich an die Wunde rühren. Auch das ist ein Resultat der „68er Bewegung“, die aus dem Bann der Logik ihrer Eltern nie herausgetreten ist.
    Hat die Grundthese Daniel Goldhagens nicht schon in den „Minima Moralia“ gestanden: in dem Hinweis auf das Gespräch im Eisenbahnabteil, das in seiner Konsequenz auf einen Mord hinausläuft? Diese Gespräche gibt es auch heute noch, nur daß niemand mehr die Sensibilität aufweist, die die Voraussetzung wäre, um die Konsequenzen dieser Gespräche noch wahrzunehmen.
    Was hat Jean Amery, Primo Levi, Paul Celan in den Selbstmord getrieben, wenn nicht die Erfahrung, daß die schrecklichen Erinnerungen am steinernen Herz der Gegenwart abgeprallt sind, die Öffentlichkeit nicht erreicht haben?
    Es gibt einige Lieblingsvokabeln der deutschen Medien, an denen man das demonstrieren kann. Dazu gehört das Adjektiv „selbsternannt“, auch der Hinweis von Autoren, die mit dem Faschismus sich befassen, daß es ihnen nicht darauf ankäme, „das Entsetzen zu konservieren“. Hier trifft sich die prinzipielle Gehorsamsbereitschaft gegenüber dem Bestehenden mit dem drohenden Hinweis, daß man auf die Gefühle derer, die den Schrecken und das Entsetzen nicht mehr loswerden (die sie „konservieren“), keine Rücksicht mehr zu nehmen braucht. So wurden die letzten, die sich noch erinnerten, unter Quarantäne gestellt, als wären sie Aussätzige.
    Haben die Emotionen, die das Stichwort „Rinderwahnsinn“ provoziert, die nicht unbegründet sind, nicht auch etwas mit diesem verdrängten antisemitischen Bodensatz zu tun?
    Die antisemitische Tradition wurde u.a. konserviert durch eine Tradition, die von den Flüchtlingswitzen nach dem Krieg bis hin zu den Türkenwitzen der 80er Jahre reicht, bevor diese Tradition dann in einer manifesten Ausländerfeindschaft explodierte. Es gibt in der Tat einen Zusammenhang zwischen dem Antisemitismus und einer Witz-Tradition, zu der auch die an Stammtischen wie in der Politik allgegenwärtigen sexistischen Zoten gehören, an denen die Mechanismen der Demütigung des Opfers und der Komplizenschaft der Lachenden sich demonstrieren lassen.
    Dazu gehört auch eine Logik, die in völliger Umkehrung der Grundsätze der Gastfreundschaft davon ausgeht, daß Fremde als „Gäste“ in Deutschland sich anzupassen haben.
    Wer an diese Dinge erinnert, wird prompt darauf hingewiesen, daß es diese Dinge doch nicht nur in Deutschland gibt, sondern auch in den USA, in Frankreich, in Polen und wer weiß, wo sonst noch. Als ob das eine Entschuldigung wäre.
    Sind nicht Vorurteile generell synthetische Urteile apriori, und ist nicht eines der ersten das antisemitische Vorurteil? Das kantische „Ich denke, das alle meine Vorstellungen muß begleiten können“ ist zum logischen Repräsentanten des Kollektivs, des Nationalismus und seiner Derivate geworden.
    Mit dem Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit hat Einstein die Lichtgeschwindigkeit und den ganzen Bereich der Erscheinungen, auf den sie sich bezieht, von der empirischen auf die systemische Ebene verschoben. Es war die besondere Leistung der „Kopenhagener Schule“, daß sie, indem sie Einstein für veraltet erklärte, diese Einsicht verdrängt hat. Das gilt vor allem für ihre deutsche Version, für die Gruppe um Heisenberg und Weizsäcker. So brauchten sie sich um die Irritationen der speziellen Relativitätstheorie nicht mehr zu kümmern, ersparten sich aber zugleich die Peinlichkeiten der „deutschen Physik“.
    Wird nicht heute das Konzept der Gewaltenteilung dadurch obsolet, daß die Gewalt, um deren Teilung es geht, aus der Politik in die Ökonomie gerutscht ist? Gesetzgebung, Verwaltung und Richten: Heute vereinigt sich das in der Gewalt, die im Tauschprinzip (im Wertgesetz, in der normativen Gewalt des Marktes) sich verkörpert.
    Ist nicht die Gewaltenteilung ein Säkularisat der Trinitätslehre und durch sie vorbereitet? Und hängen nicht beide auf eine unterirdische Weise mit der Dreidimensionalität des Raumes, mit den Verdrängungsprozessen, in denen dieses Konstrukt sich konstituiert, zusammen: mit der Abstraktion von den qualitativen Differenzen der räumlichen Dimensionen?

  • 25.5.96

    Hängt die Unterscheidung von Wut und Zorn, die so nur im Deutschen möglich ist, sprachlogisch mit der Bildung der Begriffe Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Seligkeit, Dreistigkeit u.ä. zusammen? Keine Sprache steht so im Bann der Herrschaft wie die deutsche, in der es möglich war, aus der Verurteilung des Faschismus den Schleier zu weben, hinter dem der neue, recycelte Faschismus sich bildet. Aber heißt das nicht auch, daß die Entschlüsselung der Logik der Herrschaft über die Reflexion der Ursprungsgeschichte und der Logik der deutschen Sprache möglich sein müßte?
    Gilt das Wort vom imperativen Charakter der Attribute Gottes auch vom göttlichen Zorn und Grimm? Ist der Grimm nicht ein nach innen gewendeter Zorn? Der Zorn treibt die Röte ins Gesicht, während der Grimm das Antlitz entstellt (das Gesicht des Ergrimmten verfällt).
    Ist das Inertialsystem (als Kelch des göttlichen Grimms) das entstellte Angesicht Gottes?
    Theologie im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit: Wenn Gott den Himmel aufspannt, dann ist das Inertialsystem ein Produkt der Hybris, die dem Wahn verfallen ist, dieses Aufspannen ließe sich als Akt der Subjektivität reproduzieren.
    Die Utopie der Öffentlichkeit entspricht einer Welt, in der der Geist die Erde erfüllt, wie die Wasser den Meeresboden bedecken.
    Adornos Satz, daß die Welt sich immer mehr der Paranoia angleicht, die sie doch zugleich falsch abbildet, scheint heute aus der Sphäre des Öffentlichen und Politischen in die Sphäre des Privaten einzudringen und auf die Strukturen der unmittelbaren persönlichen Beziehungen sich auszubreiten. Hier aber wird die Paranoia an sich selbst unerkennbar, weil alle unter ihrem Bann stehen: Bewußtsein selber wird zum blinden Fleck (ein schwarzes Loch, das durch Unterhaltungsindustrie, durch „virtual reality“, zu füllen ist). Diese Paranoia ist nur noch an ihren Folgen erfahrbar.
    Beginnt nicht der Satz „Leistung muß sich wieder lohnen“ in der letztmals gewendeten F.D.P. in Figuren wie Gerhard, Solms, Rexrodt und Kinkel sich mit entlarvender Deutlichkeit zu enthüllen, nackt sich zu manifestieren? Das Wort appelliert an den Selbsterhaltungsinstinkt in einer paranoisierten Welt. Was sie unter Leistung versteht, hat die Partei selber in einem Augenblick der Wahrheit, als sich selbst als „Partei der Besserverdienenden“ definierte, aufs deutlichste zum Ausdruck gebracht.
    Der Zusammenhang der Quantenmechanik und der Mikrophysik mit dem Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit läßt sich an der zeitlichen Struktur, die durchs Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit in die räumliche Ausdehnung hineingebracht wird, demonstrieren: Das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit hat das räumliche Nebeneinander mit einem zeitlichen Nacheinander verschmolzen. Resultiert die Mikrostruktur der Materie aus der Anwendung der mathematischen Strukturen des Inertialsystems auf Objekte, denen diese Strukturen in einem noch aufzuschlüsselnden Sinne „äußerlich“ sind?

  • 18.5.96

    Der Positivismus ist der logische Kern des Verwaltungswissens, wobei in den Naturwissenschaften das Verwaltungsprinzip in den subjektiven Formen der Anschauung mit enthalten ist (der Positivismus ist die Schlange, die auf dem Bauche kriecht und den Staub frißt, den Adam produziert).
    „Da gingen ihnen die Augen auf …“: In dem Augenblick, in dem die Menschen lernen, sich in den Augen der andern zu sehen, erkennen sie, daß sie nackt sind.
    Das Inertialsystem ist die Rückseite des Buches, in dem die Taten der Menschen verzeichnet sind, des Buches, dessen Siegel am Ende gelöst werden.
    Patriarchen und Erzengel gibt es im Bereich der Orthodoxie, Erzengel und Erzbischöfe (archiepiskopoi) gab es in der lateinischen Kirche, bis die Aufklärung der Angelologie den Boden entzogen hat. Seitdem gibt es nur noch Erzbischöfe (und anstelle der Patriarchen Kardinäle). Welche sprachlogische Bewandnis hat es und was drückt sich darin aus, daß das „arch“, das aus dem griechischen archä (Anfang, Prinzip, Herrschaft) sich herleitet, in dieser historischen und geographischen Konstellation sowohl als Suffix als auch (im Bereich der Orthodoxie) als Präfix erscheint?
    Sind die „Erzengel“ (deren Vorstellung mit der Siebenzahl sich verbindet) nicht astrologischen Ursprungs, hängen sie nicht zusammen mit der angelologischen Verarbeitung der astrologischen Tradition (gibt es Stellen in der Schrift, in der die Heiden Sternendiener heißen; sind die „Völker“ Sternendiener? – vgl. Eveline Goodman-Thau, Zeitbruch, S. 160, Anm. 378)?
    Urbild der Patriarchen sind Abraham, Isaak und Jakob, die „Väter“ der zwölf Stämme Israels.
    Patriarchen sind Ursprungsgestalten, Erzbischöfe Teil einer hierarchischen Organisation, einer Verwaltungsordnung (deren logisches und historisches Modell die astrologische Ordnung war).
    Sind nicht Marx, Freud und Einstein wirklich die Patriarchen der Selbstkritik der Aufklärung?
    Hängt die Differenz im Gebrauch der archä mit der sprachlogischen Beziehung der lateinischen zur griechischen Sprache zusammen. Einer Beziehung, die möglicherweise in der Bildung der Totalitätsbegriffe Natur und Welt vorgebildet ist: der Name der physis leitet von der Zeugung sich ab, der der Natur von der Geburt; und die Zeugung geht der Geburt voraus. Ist nicht die griechische Sprache vordogmatisch (gehört sie nicht zum Bildungsprozeß des Dogmas), während die lateinische Sprache als postdogmatisch sich begreifen läßt (sie setzt das Dogma als gegeben voraus)? Ist die Grenzscheide, die sprachlogische Schwelle, die die Patriarchen von den Erzbischöfen trennt, nicht die gleiche, die auch die physis von der natura trennt (und den kosmos vom mundus: ist nicht die lateinische Variante des Christentums eine „Reinigungs-„, eine Schuldbefreiungsreligion)?
    Ist diese Geschichte nicht ein Teil der Ursprungsgeschichte des modernen Naturbegriffs?
    Hat die Grenze zwischen der prä- und postdogmatischen Sprachlogik etwas mit zwischen der Herrlichkeits- und der Namensmystik (zwischen kabod und schem, Merkaba-Mystik und Kabbala) zu tun, und ist nicht in den zehn Sefirot beides enthalten: die Dreizahl der Patriarchen und die Siebenzahl der „Planeten“ (Kether <Krone>, Chochma <Weiheit>, Bina <Verstand> und Chessed/Gedulla <Liebe/Größe>, Gebura/Din <Macht/Strenge>, Rachamim/Tifereth <Barmherzigkeit/Herrlichkeit>, Nezach <beständige Dauer>, Hod <Schönheit>, Jessod <der Grund>, Malchut <das Reich>)?
    Hängt die Beziehung der „archä“ zu den kirchlichen Verwaltungsorganisationen mit der der Orthogonalität (und Dreidimensionalität) des Raumes zu seiner (durch die Orthogonalität erzeugten) unendlichen Ausdehnung (zur Unendlichkeit der sechs Richtungen im Raum und ihrer gemeinsamen Beziehung zur Vergangenheit) zusammen?
    In welcher logischen Beziehung steht die Form des Raumes zum logischen Begriff der Gattung? Ging Hegel, als er bemerkte, daß „die Natur den Begriff nicht halten kann“, und das mit der Diversifizierung der tierischen Gattungen begründete, nicht von der Objektivität des Raumes aus, hatte er hier nicht vergessen oder verdrängt, daß Kant die Subjektivität des Raumes (und damit seine die Erkenntnis organisierende und zugleich von der Wahrheit abspaltende Gewalt) begründet und nachgewiesen hatte? Gehört nicht die „Gattung“ (ein logischer und biologischer Begriff zugleich) der gleichen Ordnung an, in der auch der Raum sich konstituiert? Begründet nicht die Verabsolutierung des Raumes aus dem gleichen Grunde, aus dem sie mit dem Symbol des Tieres zusammenhängt, den logischen Zwang, der unweigerlich in den Rassismus führt? Ist nicht der Rassismus (der heute dazu führt, daß der Geist auf eine bisher unbekannte Weise geleugnet wird) eine notwendige Folge der Logik des Weltbegriffs, die mit der Form des Raumes mitgesetzt ist? Der Raum ist das Instrument der Subsumtion der Zukunft unter die Vergangenheit, der Grund der falschen Einheit von Vergangenheit und Zukunft, die den „Zeitkern“, die Gegenwart, ausschließt (Kern des Schuldverschubsystems: der Pflug, vor den Rind und Esel zugleich gespannt sind). Die Rosenzweigsche Todesfurcht (die Fähigkeit, Angst nicht zu verdrängen, sondern als Erkenntnisorgan zu nutzen) ist das Wahrnehmungsorgan für diesen Zeitkern.

  • 7.5.96

    Vor Gott sind tausend Jahre wie ein Tag: oder zweitausend Jahre Christentum wie Auschwitz? Nur die Bekenntnislogik hindert uns daran, die Wahrheit und das Gewicht dieses Satzes zu begreifen.
    Auch Miskotte steht unter dem Bann der Bekenntnislogik.
    Der „Rechtsstaat“ wird durch den Satz widerlegt, daß nur Gott ins Herz der Menschen sieht.
    Die dogmatische Rezeption des Weltbegriffs war ebenso provientiell wie verhängnisvoll. Sie hat das Dogma zur Geburtsstätte der Aufklärung gemacht, die christliche Theologie aber zugleich daran gehindert, das zu erkennen (sich in der Aufklärung wiederzuerkennen).
    Die subjektiven Formen der Anschauung und das Inertialsystem sind Produkte der Instrumentalisierung des Dogmas, des „Glaubensbekenntnisses“. – Hat das Inertialsystem nicht, was das Dogma auf Erden gebunden hat, auch im Himmel gebunden, und arbeitet nicht in beiden die Kraft des logisch-theologischen Konstrukts von Opfertheologie und Entsühnung der Welt?
    Die Opfertheologie und das Konzept von der Entsühnung der Welt fundieren die Verwaltung und legen den logischen Grund für die hierarchische Struktur der Gesellschaft.
    Im Englischen ist der clergy der Geistliche, der clerk der Büroangestellte: und die Kirche ist Staatskirche, die queen sowohl Staatsoberhaupt als auch Oberhaupt der anglikanischen Kirche (im Amerikanischen ist der clerk nicht der Verwaltungsangestellte, sondern der Verkäufer/die Verkäuferin: was bedeutet es für die gesellschaftliche Funktion und das Selbstverständnis der Religion, wenn sie am Markt sich orientiert und auf dem Markt sich behaupten muß?).
    Die intentio recta macht die Erkenntnis zu einem Instrument und damit beherrschbar.
    Erinnert das Wort von der Verwirrung der Sprache nicht an den Namen des diabolos? Und hat der Turm von Babel etwas mit dem Neutrum (und mit der Schlange) zu tun?
    Unser Bewußtsein ist ein Bewußtsein der Welt, und die logische Struktur der Welt bestimmt die logische Struktur unseres Bewußtseins. Das aber heißt, daß die Geschichte unseres Bewußtseins in die Geschichte der Welt verflochten ist.
    Im griechischen Mythos ist das Schicksal als logischer Kern der Götterwelt hervorgetreten und erkennbar geworden. Das war die historische Voraussetzung des Ursprungs der Philosophie. In der Philosophie hat sich das Subjekt mit der Welt gemein gemacht (hat das Subjekt die Gemeinheit der Welt sich zu eigen gemacht).
    Die Geschichte der drei Leugnungen: das Urschisma, der Islam und die Aufklärung, oder die Orthodoxie, der lateinische Katholizismus und die Konfessionalisierung.
    Haben die drei Leugnungen Petri nicht auch etwas mit den drei Versuchungen Jesu zu tun: Das Urschisma mit der Verwandlung von Steinen in Brot, die Islamisierung mit der Herrschaftsverführung und die Aufklärung mit dem Sturz von der Zinne des Tempels: einem Ende der Religion, das von keinem Engel aufgefangen wird?
    Wenn es einen Fortschritt, eine logische Stufenfolge in der Geschichte gibt, dann war die „Theologie hinter dem Rücken Gottes“, das Dogma und die Orthodoxie (mit der Opfertheologie im Kern) eine Vorstufe der modernen Aufklärung (mit der mathematisch-wissenschaftlichen Naturerkenntnis im Kern), dann hat sie in der wissenschaftlichen Naturerkenntnis „sich erfüllt“.
    Anhand des Prinzips der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit läßt sich nachweisen, daß die Reversibilität aller Richtungen im Raum nur für den mathematischen, nicht für den realen Raum gilt: Deshalb ist eine Logik, die sich des Mittels der Beweisumkehr bedient, gemein.
    Im Raum ist kein Unterschied zwischen vorn und hinten, rechts und links, oben und unten, wohl aber in der Sprache.
    Hat das „voller Augen“ in der Merkaba-Vision (in Ez 118 nur „die Felgen“ <der Räder>, in 1012 „ihr ganzer Leib, ihr Rücken, ihre Hände, ihre Flügel, auch die Räder“ <der Wesen>) etwas mit den subjektiven Formen der Anschauung zu tun?

  • 20.4.96

    Wie reflektiert sich die Trennung der „subjektiven Formen der Anschauung“ in die der äußeren und der inneren Anschauung in der Logik des Geldes und in der Bekenntnislogik? Und ist diese Trennung nicht in der von Natur und Welt begründet (ist der Begriff des Weltgerichts nicht im Weltbegriff enthalten, aus seiner Logik ableitbar)?
    Kann man den Versuch, aus der Struktur des Gehirns das Bewußtsein abzuleiten, nicht mit dem Versuch vergleichen, aus der Konstruktion einer Lokomotive den Lokomotivführer abzuleiten?
    Die Schlange war das klügste aller Tiere/ Seid klug wie die Schlangen …: In der Tradition ist der Begriff des Tieres immer an das Kriterium der Sexualität angehängt worden; das Animalische im Menschen war das Sexuelle, der Trieb. Der Paradigmenwechsel, der sich ergibt, wenn der Begriff des Tieres anstatt an den Sexus und die Fortpflanzung (und damit an den Gattungsbegriff), an den Weltbegriff gebunden wird, rückt die „Klugheit“ der Schlange in ein anderes Licht: es ist die Klugheit der Welt, die Klugheit der instrumentellen Vernunft.
    Die Subjektivierungsgeschichte ist durch die Idee der Einheit der Welt (an der die Einheit des Subjekts, dem Kristallisationskern der instrumentellen Vernunft, hing) erzwungen worden.
    In diesen Zusammenhang gehört der Hegelsche Satz, daß „die Natur den Begriff nicht halten“ kann; ein Satz, den Hegel mit dem Hinweis auf die verschiedenen Arten und Gattungen der Tiere begründet. Gäbe es nur die eine Welt, dann dürfte es auch nur ein Tier geben. Rührt das nicht an die Bedeutung des Tiersymbols in der Apokalypse?
    Die Einheit der Welt liegt nicht in ihr selbst begründet, sondern in den subjektiven Formen der Anschauung, Index der vergesellschafteten Subjektivität. Deren Einheit aber ist durchs Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit gesprengt worden.
    Es gibt so viele Welten wie es Gattungen und Arten der Tiere gibt.
    Der Begriff der Gattung schließt Tod und Fortpflanzung mit ein. Tiere pflanzen sich fort und sterben (sind eingebunden in das „Rad des Lebens“); Tische und Stühle dagegen gehören keiner Gattung an (sie sterben nicht und pflanzen sich nicht fort), stehen nur in einer Subsumtionsbeziehung zu ihrem Namen.
    Aus dem Bann der Welt führt allein die Sprengung des Banns des Begriffs, die Befreiung der Kraft des Namens, heraus.
    Die biblischen Tieropfer beziehen sich allesamt auf gehörnte Tiere; heißt das nicht auch, daß sie sich allesamt auf grasfressende Tiere beziehen? Raubtiere sind keine Opfertiere (andere Völker beziehen zwar andere, nicht gehörnte Tiere, wie Pferd und Schwein, mit ein, aber keine Raubtiere).
    Ist das Aufspannen des Himmels („der den Himmel aufgespannt und die Erde gegründet hat“) ein gegen die Gewalt des Inertialsystems (und auf die Konstituierung des Angesichts) gerichteter Schöpfungsakt? Dieser Himmel ist im kopernikanischen System implodiert. Unterm Bann der Selbsterhaltung hat die Menschheit dem Aufspannen die Konstruktion von blinder Gewalt und starrer Herrschaft entgegengesetzt, deren Realsymbol das Inertialsystem ist.
    Nur wer die Last auf sich nimmt, befreit sich von ihr: Deshalb ist die Reflexion der Vergangenheit, das Eingedenken, ein wesentliches Element der Theologie.
    Das Gravitationsgesetz hat den Schwur instrumentalisiert (der Schwur ist eine auf die Zukunft bezogene Selbstbindung, die Gott zum Zeugen anruft; sind Schwur und Zeugenschaft nicht Definitionselemente des Raumes, der subjektiven Form der äußeren Anschauung: Zusammenhang von Mathematik und Beweislogik und deren Beziehung zur Verwirrung des Namens, zum Nominalismus?). Das könnte den Namen der Planeten (Irrsterne) erklären.

  • 18.4.96

    Kritik der Lehre von der Unsterblichkeit der Seele: Wann und an welchem Feuer hat sich das Subjekt entzündet (Pathologie der Empfindlichkeit)?
    Die Subjektivierungsgeschichte, die über die sinnlichen Qualitäten die Herrschaftskritik und am Ende die Schuld ergreift, steht unter dem logischen Zwang des Objektbegriffs. Mit dem Objektbegriff ist die Subjektivierungsgeschichte mitgesetzt, aber in diesem Objekt, das seine eigene Projektion ist, erkennt das leere Subjekt am Ende nur noch sich selber wieder.
    Zum historischen Objektivierungsprozeß gehört die Ausgrenzung der Barbaren, die im Christentum unter dem Namen der Heiden sich wiederholt.
    Adornos Philosophie ist der ungeheure Versuch, den Bann einer Logik zu brechen, die nur so lange wirksam ist, wie sie dem Licht des Bewußtseins sich entzieht. Dieses Verfahren hat etwas mit dem Satz zu tun: Ihr seid das Licht der Welt. Und mit dem Satz: Der ich schaffe die Finsternis und bilde das Licht.
    Hinter dem Rücken: Das ist die Gemeinheit, die sich zugleich selbst verleugnet und dementiert, die nicht weiß, was sie tut; die das pathologisch gute Gewissen gleich mitliefert.
    Die Bilder der Schrift gehorchen einer Symbollogik, die eine Sprachlogik ist.
    Die Instrumentalisierung gehorcht dem Gesetz der Verwüstung und befördert es zugleich.
    War nicht die theoretische Entwicklung der Naturwissenschaften mit Planck und Einstein beendet, und alles weitere bloße Ausmalung eines Bildes, dessen Rahmen und dessen Grundmotiv vorgegeben war?
    Schließt der Plural in dem Wort „Lasset uns den Menschen machen“ nicht schon die Menschen mit ein (die an ihrer eigenen Menschwerdung mitzuwirken berufen sind)?
    Hören und Sehen: Das Wissen gründet in der optischen Erinnerung (im „Gesehenhaben“), die Offenbarung im Hören.
    Daß die ganze Schöpfung auf die Freiheit der Kinder Gottes wartet, heißt das nicht, daß die ganze Schöpfung auf die Freiheit zur Schuldreflexion (die Freiheit vom Rechtfertigungszwang) wartet, die auch die Natur vom Bann befreit?
    Mit dem Urschisma haben nicht nur wir uns von den Juden getrennt, sie ihres Namens beraubt, indem wir uns als das neue Israel definierten, wir haben zugleich die Völker, die wir selber sind, zu Heiden umdefiniert und externalisiert: So sind wir erst zu „Heiden“ geworden.

  • 20.3.96

    Auch das Lachen hat Anteil an der Verurteilung und Diskriminierung, und im Lachen steckt ein magisches Erbe.
    Das Lachen ist ein Instrument der Vergesellschaftung: Es macht die, die ins Lachen einstimmen, zu Komplizen (und die, die nicht einstimmen, zu Verrätern).
    Das Dogma und die ihm zugrunde liegende Vorstellung, die Wahrheit sei in Urteilen faßbar, verdrängt den dämonischen Charakter des Urteils, es verdrängt den Verdrängungsprozeß selber, dem das Urteil sich verdankt. Diese Verdrängung erscheint dann in den Außenbeziehungen der Bekenntnislogik, in der automatischen Konstitution des Feindbildes, im Verrätersyndrom und in der Frauenfeindschaft.
    Verweist nicht der Hegelsche Satz, daß das Wahre der bacchantische Taumel ist, in dem kein Glied nicht trunken ist, darauf, daß in der Logik des Dings das planetarische System sich widerspiegelt? War vielleicht die Astrologie der Versuch, die Momente des Dings, seine „Eigenschaften“, in der Sternenwelt zu begreifen? War die Astrologie der Chaldäer eine Vorstufe der Hegelschen Logik?
    Hat die Neigung zur Astrologie wie auch die zur Religion heute etwas mit dem unendlichen Exkulpationsbedürfnis zu tun, das man versucht, über die Externalisierung von Schuld zu befriedigen?
    Kann es sein, daß im Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit eine Eigenschaft des Raumes sich ausdrückt, die in anderer Konstellation im Gravitationsgesetz sich manifestiert?
    Muß man im sogenannten „Neuen Testament“ nicht jeden Text so verstehen, als wäre er der Schlüsseltext fürs Ganze?
    War der Stier in der alten Welt das Symbol der äußeren imperialen Macht, und verliert der Stier in dem Augenblick seine symbolische Kraft, in dem die imperiale Macht (Babylon) politisch sich durchsetzt und zur alles durchdringenden Substanz der Wirklichkeit wird: zusammen mit dem Weltbegriff? Was wurde auf dem Marsfeld geopfert (vgl. Benveniste)? Abel brachte von den Erstlingen der Schafe und von ihrem Fett ein Opfer dar.
    Daß das Joch nicht mehr mit der Last verwechselt werden soll, daß das Wort vom Lamm Gottes, das die Sünde der Welt auf sich nimmt, unters Nachfolgegebot fällt, daß es dem Christen schlicht unerlaubt ist, die eigene Last andern als Joch aufzuerlegen, das rückt die Beziehung von Moral und Theologie in ein neues Licht. Es entzieht dem moralischen Urteil den Boden. – Hängt das Stiersymbol mit der Ursprungsgeschichte der Urteilslogik zusammen? Ist die transzendentale Ästhetik der Kelch und die transzendentale Logik der Stier?
    Ist nicht das Futur II, die „zukünftige Vergangenheit“ die verurteilte (die „ausgelachte“) Zukunft? „Was wird schon gewesen sein?“ Drückt nicht der Kohelet „Es gibt nichts Neues unter der Sonne“ genau das Gleiche aus?

  • 19.3.96

    Zur Logik der Schuld: Ist die Verurteilung, und mit ihr das Recht, aber auch dessen subjektiver Reflex, die „Empörung“ und die Diskriminierung, ein Säkularisationsprodukt der Magie? Alle Vorurteilsmechanismen, insbesondere der Antisemitismus und der Hexenwahn, leben von dieser säkularisierten magischen Tradition. Aber ist diese magische Tradition nicht dem Referenzsystem der naturwissenschaftlichen Erkenntnis, dem Inertialsystem, schon einbeschrieben?
    Ist nicht der Urknall, wie auch insgesamt die kosmologischen Theorien nach Einstein, Produkt einer Verallgemeinerung, die nach Einstein eigentlich nicht mehr zulässig sein dürfte, der Einstein den Grund entzogen hat?
    Betreibt heute nicht die Menschheit reinen Gewissens ihren eigenen Untergang? Und das nur deshalb, weil sie die Selbstverhexung durch die Orthogonalität (durch das Prinzip und den Grund der Säkularisation der Magie: durch die Logik der Verurteilung) nicht begriffen hat. Die Orthogonalität bezeichnet den Ursprungspunkt des blinden Flecks der Philosophie (und damit generell des Bewußtseins im Bann des Weltbegriffs). Dieser blinde Fleck ist im Dogmatisierungsprozeß (im Begriff und in der Praxis der Orthodoxie, der Priestertheologie) in die Theologie mit hereingenommen worden, in der er sich seitdem widerstandslos ausgebreitet hat. Die hegelsche Logik ist die genaueste Selbstreflexion dieser Ausbreitung des blinden Flecks, der in der Fundamentalontologie Heideggers dann implodiert ist.
    Ist nicht die Implosion das genaueste Bild der Prozesse im mundus moralis heute?
    Verhält sich die Moral zur Ethik wie der mundus zum kosmos oder die natura zur physis (wie die lateinische zur griechischen Sprache)?

  • 18.2.96

    Das Charisma Hitlers gründete in der Freigabe der Gemeinheit bei gleichzeitiger Übernahme der Verantwortung (Exkulpation) durch den Führer. Hitler war eine Unschuldsproduktionsmaschine, in deren Tradition nach dem Krieg die Kirchen einzutreten versucht waren. Die Kirche als religiöse Kuschelecke ist der Greuel der Verwüstung am heiligen Ort (vgl. die Liturgie-Bastel-Gemeinschaften, das modische Thema „Religion und Naturwissenschaften“, die Ambivalenz von Publik Forum oder auch des „Kirchen-Volksbegehrens“).
    Ambivalenz des Inertialsystems: Das Inertialsystem hat eine andere Bedeutung und Funktion für die Mechanik als für die Atomistik (schon in der kinetischen Gastheorie, die nicht selber mechanisch ist, sondern die Mechanik nur reflektiert). Wenn es stimmt, daß die Form des Raumes (die Form der äußeren Anschauung) der Abstraktion vom Blick des Andern sich verdankt, so läßt die Entwicklung, die dann im Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit sich vollendet, als Ergebnis eines Prozesses sich begreifen, in dem dieser Blick des Andern durch Subsumtion unters Inertialsystem vollends destruiert wird, eines Prozesses, in dem die Ursprungsabstraktion durch Rückkoppelung sich vollendet. Während in der Mechanik mit der Äußerlichkeit des Objekt auch die der anderen Subjekte sich konstituiert (das Subjekt hat nicht nur das Objekt außer sich, sondern ebenso das Objekt die anderen Subjekte), verdankt sich die Konstituierung und Entfaltung der Physik der Selbstreflexion des Systems (der Abstraktion vom Blick des Andern) in den Objekten der Physik, die dann allerdings in keiner Phase dieser Entwicklung wirklich als Objekte sich haben konstituieren können (von der Schwerkraft über den „Wärmestoff“ und den „Äther“ bis hin zu den Objekten der Mikrophysik): Paradigmatisch erscheint das im Prinzip der Konstanz der Lichtgeschindigkeit, die die verdinglichende Gewalt des Inertialsystems selber (der Abstraktion vom Blick des Andern) erstmals ins Licht rückt.

  • 22.1.96

    Ist nicht die Scham der Kinder für das Verhalten ihrer Eltern das Modell der Konstellation, aus der die 68er Bewegung hervorgegangen ist?
    In der Theorie des kommunikativen Handelns, die an dieser Konstellation teilhat, wird Wissenschaft in einer Weise selbstreferentiell, die jeden Zugang von außen zu versperren scheint. Nur wer in den Zirkel hineingesprungen ist, versteht ihn, findet vielleicht einen Schlüssel, der die Realität zu erschließen vermag. Bezeichnend eine Stelle bei Habermas, an der er den Begriff der Willkür als einen Fachterminus aus dem Bereich der idealistischen Systeme denunziert.
    Musterschüler: Nach der Verdrängung der Vergangenheit mit Hilfe der Kollektivscham ist die Neigung verbreitet, sich in die hineinzuversetzen, vor denen man sich schämt, und deren Urteil durch Unterschiebung anderer Objekte (durch Schuldverschiebung) von sich selbst abzulenken. Aber steckt in dieser Neigung nicht immer schon ein Stück Rachetrieb, enthielt sie nicht immer schon den Trieb zum Verrat? Das Gefühl, daß man mit der Verurteilung der Nazis (z.B. mit der Verurteilung von Heidegger, Carl Schmitt und Ernst Jünger) insgeheim sich selbst verurteilte, was dann die Urteile nur rigoroser machte, war auf diesem Wege nicht wegzubringen, es ließ sich nur verdrängen.
    Hegels Warnung, den Gegner nicht dort zu widerlegen, wo er nicht ist, wurde in den Wind geschlagen.
    Die Kollektivscham hat die Schuld nicht aufgehoben, sondern nur verhärtet, unreflektierbar gemacht.
    Setzt nicht Günther Anders‘ Begriff einer „prometheischen Scham“ ein anderes Schamproblem schon voraus, die doppelte Bewegung, in der die Scham vor anderen durch die Scham für andere (vor einem Dritten) schon in sich enthält: Ist nicht die propmetheische Scham diese Scham vor einem Dritten, die fast nicht mehr zu durchschauen ist?
    Ist nicht das begriffliche Denken (die Konstituierung des Begriffs) ein Produkt dieser Bewegung der Scham: Die Instrumentalisierung der Schamumkehr, in deren Ursprungsgeschichte der Objektbegriff (und der Naturbegriff) sich bildet?
    Fremdenfeindschaft gründet in der Abwehr der Selbsterkenntnis, die des Fremden bedarf, weil nur über die Realität des Fremden die Reflexion der Scham möglich ist.
    Hat nicht die Beschneidung weniger hygienische Gründe, als vielmehr Gründe, die mit dem Problem der Scham (der Konstituierung des Objektbegriffs) zusammenhängen? Die Beschneidung ist eine Beschneidung des Ich (Zusammenhang mit dem Namen der Hebräer, seiner inversen Beziehung zu dem der Barbaren).
    Als Freud den Frauen den Kastrationskomplex andichtete, hatte er da nicht den in der Beschneidung gründenden eigenen Kastrationskomplex auf die Frauen verschoben?
    Stand der Kreuzestod in der Tradition der Geschichte der Beschneidung, und mußte er deshalb mit Hilfe der Opfertheologie verdrängt werden? Hängt die Beschneidung selber nicht schon mit der Geschichte des (Tier-)Opfers (das durch Barmherzigkeit aufgehoben werden sollte) zusammen, mit der Ablösung der Erstgeburt, der menschlichen Erstgeburt wie auch der des Esels durch das Lamm? – Trug nicht der Esel bei der Opferung Isaaks die Opfermaterialien?
    Wie/die: Die Feminisierung des Verfahrens der Objektivierung und Instrumentalisierung ist der deutlichste Hinweis auf die Bedeutung des apokalyptischen Unzuchtsbechers.
    Die Welt ist alles, was der Fall ist: Das heißt, sie ist alles, was unter Begriffe fällt. Heißt das nicht, daß in der Gravitation ein konstitutives Moment des Begriffs sich widerspiegelt? Mit der Entdeckung des Gravitationsgesetzes ist das Objekt zum Begriff und der Begriff selbstreferentiell geworden.
    Kopernikus hat die Planetenbewegung vorstellbar gemacht, er hat die Planetenwelt in den einen Raum der Anschauung transformiert, Newton hat mit dem Gravitationsgesetz die „dynamische Begründung“ dazu geliefert.
    Aufschlußreich wäre eine physikalische Geschichte des Objektbegriffs, dessen „Identität“ allein aus seiner Beziehung zum Subjekt, nicht jedoch aus der Abfolge der Bestimmungen, die er im naturwissenschaftlichen Erkenntnisprozeß durchläuft, sich ableiten läßt. Seit der kopernikanischen Wende enthält jede „Lösung“ schon die Problemkonstellation in sich, die den Erkenntnisprozeß weitergetrieben hat. Und keines der Probleme, die im Prozeß der naturwissenschaftlichen Objektivierung hervorgetreten sind, ist wirklich gelöst worden. Eine Kulmination des Objektproblems war zweifellos das damals so genannte „Ätherproblem“, der vergebliche Versuch, das Objekt der Maxwellschen Gleichungen im Anschauungsraum sich „vorzustellen“. Die genaueste Fassung dieses Problems (nicht schon seine Lösung) war zweifellos die spezielle Relativitätstheorie Einsteins (das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit, das das Problem von der Objektvorstellung in die Struktur des Systems verschoben hat), während die durchs Plancksche Strahlungsgesetz eröffnete Welt der Mikrophysik, die moderne Atomphysik (und ihre ideologische Abschirmung durch die Interpretation der Kopenhagener Schule), die Unlösbarkeit des Problems als seine Lösung propagiert. Beschreiben nicht das Plancksche Strahlungsgesetz und das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit auf den gleichen Sachverhalt, wobei ihre Differenz in der unterschiedlichen Stellung zum Inertialsystem, in der Beziehung von Objekt und System, gründet? Das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit berichtigt das Inertialsystem derart, daß es als gegenständliches Objekt vom System sich abspaltet und verselbständigt: als von Strahlung durchsetzter Hohlraum durch ein mathematisches Gesetz sich bestimmen läßt.

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