Die Schicksalsidee war die erste gegenständliche Verkörperung des Rechtfertigungszwangs. Damit aber gehört der Rechtfertigungszwang auch zu den Voraussetzungen des Begriffs, die in der Folge dann den Begriff zu einem Instrument der Exkulpation durch Schuldverschiebung gemacht hat. Darin gründet die Logik.
Die Idee der Entsühnung der Welt (der Kern des Logozentrismus) ist der Angelpunkt der Zivilisation: Was zuvor das trinitarische Dogma geleistet hat, leisten heute die subjektiven Formen der Anschauung.
Die Bekenntnislogik ist ein Produkt der Vergesellschaftung der Selbsterhaltung (daraus wären die Komponenten der Bekenntnislogik: das Feindbild, das Verrätersyndrom und die Frauenverachtung, abzuleiten).
Schlüsselbegriffe:
– der Weltbegriff und die subjektiven Formen der Anschauung,
– Objektivation und Instrumentalisierung,
– die Bekenntnislogik,
– das Dogma als die Wahrheit des Inertialsystems,
– der Herrschafts-, Schuld- und Verblendungszusammenhang, die Reflexion von Herrschaft,
– die Logik der Schrift,
– die Geschichte der drei Leugnungen, der Kelch (Getsemane),
– die Attribute Gottes (Indikativ und Imperativ),
– das Angesicht, der Name und das Feuer (über das Feuer hängt der Name mit dem Licht zusammen: im Kontext des Begriffs ist der Name ebenso gegenstandslos wie das Licht im Kontext des Inertialsystems – das Hören Seiner Stimme ist das Leuchten Seines Angesichts),
Wichtig der Stellenwert des Naturbegriffs in der Rosenzweigschen Konstruktion der Vorwelt: Er konstituiert sich an der Grenze des Nichtwissens, als die Bejahung dessen, was nicht Gegenstand des Wissens ist (Gott Welt Mensch), während der Weltbegriff in der Verneinung, in der Begrenzung dieses Gegenstands, gründet. Insofern gehört die Welt, die aus dem Nichtwissen hervorgeht, zu den Konstituentien des Wissens. Das aber heißt, daß alles Wissen unter dem Bann des Weltbegriffs steht und erst die Reflexion des Nichtwissens den Blick in die Vorwelt eröffnet.
In welcher Beziehung steht die innere Differenzierung des Naturbegriffs bei Eriugena (die Unterscheidung von schaffender, geschaffener und ungeschaffener Natur) zur Rosenzweigschen Konstruktion?
Adornos Eingedenken der Natur im Subjekt ist die Vorstufe zur Reflexion des („trinitarischen“) Naturbegriffs.
Die merkwürdige Konstruktion im Stern der Erlösung, in dem die Kritik der Geschichtsphilosophie geschichtsphilosophisch begründet wird (wie die Kritik des Systems systemisch).
Eucharistieverehrung: Der Dingbegriff ist der entfremdete, entstellte Statthalter der Barmherzigkeit (das steinerne Herz, das am Ende durch ein fleischernes ersetzt wird). Wandert nicht der Objektbegriff im historischen Objektivationsprozeß in ähnlicher Weise durchs System wie die Gebärmutter nach der traditionellen Hysteriekonstruktion durch den Körper der Frau? – Vgl. hierzu die Zitate aus Geschichte und Klassenbewußtsein bei Habermas (im letzten Kapitel des 1. Bandes der Theorie des kommunikativen Handelns).
War nicht der Marxsche Begriff des Proletariats (und die Entfaltung dieses Begriffs bei Lukács) ein Versuch, dem Objektbegriff Subjektqualität zu verleihen?
Ist nicht die Beziehung von Objektivation und Instrumentalisierung ein Hinweis auf die verborgene Beziehung des Objektbegriffs zur Idee der Barmherzigkeit?
Der Objektbegriff ist ein Produkt der projektiven Verarbeitung des Selbstmitleids (und die subjektiven Formen der Anschauung sind die geronnenen Formen dieser Verarbeitung im Subjekt).
Die Differenz zwischen dem „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ und der „Theorie des kommunikativen Handelns“ läßt sich an der Differenz der beiden zentralen Kategorien festmachen: an der des Raisonnierens und der Rationalisierung. Wie das Raisonnement (die Meinungen und der Stammtisch) zur Information, so verhält sich die Rationalisierung zur „objektiven Welt“ (von der Habermas nicht mehr weiß, ob es die der Natur oder die der Ökonomie ist). Der Fortschritt von seinem Begriff der Öffentlichkeit zum Begriff des kommunikativen Handelns (vom Raisonnement zur Rationalisierung) ist ein Indiz für die überwältigende Macht des Rechtfertigungszwangs, er ist determiniert durch den Zwang, um jeden Preis die Idee einer eingreifenden Erkenntnis auszuschließen (die Idee einer Erkenntnis, die die Objektivität der Lehre gewinnt).
Hat nicht Habermas an der kritischen Theorie sich die Zähne ausgebissen, und jetzt steht er zahnlos da?
Hat die Geschichte von Stephanus und Saulus/Paulus etwas mit der Geschichte von Kain und Abel zu tun? Stephanus sah den Himmel offen und den Sohn zur Rechten des Vaters stehen, Paulus hingegen hatte eine Erscheinung und wurde später (in den dritten Himmel) entrückt (eine Allegorie der Theologie hinter dem Rücken Gottes, die in ihrem Ursprung an dem Tötung dessen, der den Himmel offen sah, teilhat). Ist die Entrückung eine Entrückung aus dem den Himmel öffnenden Angesicht?
Kopernikus oder das heliozentrische System als Reflex der ökonomischen Neutralisierung und Säkularisierung der Astrologie (erst der beginnende Kapitalismus hat die immanente Logik des heliozentrischen Systems begründet und stabiliert).
Wer sich dem Schuldverschubsystem (der Grundlage des Konkretismus, der Verdinglichung und der Personalisierung) überläßt, wird lernunfähig.
Im Begriff der Natur (Produkt der projektiven Leugnung der Barmherzigkeit) hat sich der Begriff des Wissens seine eigene gegenständliche und zugleich apriorische Grundlage geschaffen.
Mit dem Namen des Mutterleibs wird die Berufung des Propheten einem Ort zugewiesen, den der Begriff der Natur (und damit die Philosophie, die mit der Konstruktion dieses Begriffs beginnt) systematisch ausgeblendet, zum Nicht-Ort, zur Utopie, gemacht hat. Die gegenwärtige Abtreibungsdebatte gehorcht den Imperativen des Schuldverschubsystems; sie trifft, wenn man sie beim Wort nimmt, den Naturbegriff und die Philosophie.
Feindbildlogik
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16.1.96
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17.12.95
Die Barmherzigkeit ist der Mutterschoß der zukünftigen Welt. Hängt nicht die Rosenzweigsche Übersetzung von Gen 12a: „Geist Gottes brütend über den Wassern“ (Stern der Erlösung, Frankfurt 1988, S. 170), hiermit zusammen? Und wenn die Propheten „im Mutterschoß“ berufen wurden, heißt das nicht, daß sie im Namen der Barmherzigkeit berufen wurden?
War nicht die 68er Bewegung ein Ausbruchsversuch aus der gleichen Lähmung, die mich in den 60er Jahren am Schreiben gehindert hat? Aber ein Ausbruchsversuch, der die Voraussetzungen seines möglichen Gelingens zugleich verdrängt hat? Meinen Hoffnungen, mit denen ich die 68er begleitet habe, war eigentlich von Anfang an das Bewußtsein, daß es so nicht möglich war, beigemischt. Die 68er waren einer Logik verfallen, die aus ihrer Beziehung zum Faschismus, aus den daraus erwachsenen Rechtfertigungszwängen, sich herleiten läßt: Die Verurteilung des vergangenen Faschismus, die jedes Verständnis ausschloß, umschrieb die ganze Spannweite der philosophischen Bewegung von Spionoza bis Hegel: das Urteil über den Faschismus war im Anfang der „index veri et falsi“, es erwies sich dann als der „bacchantische Taumel, an dem kein Glied nicht trunken ist“. Die Verurteilung des Faschismus war ein „historisches“ synthetisches Urteil apriori, es kehrte sich als juristisches „synthetisches Urteil apriori“ in den „Staatsschutzprozessen“ gegen die, die im Licht dieses Urteils die Gegenwart zu zu begreifen versucht hatten. Der Grundfehler lag in dem unausweichlichen logischen Zwang, der mit dem doch so evidenten Schuldspruch über den Faschismus die gesamte Vergangenheit neutralisierte, die Erinnerung gegenstandslos machte.
Welche rechtslogische Bedeutung hat die Umwandlung des Angeklagten in einen Feind: Gewinnt nicht das juristische Urteil erst durchs Feindbild sein apriorisches Objekt (so wie die transzendentale Logik durch die subjektiven Formen der Anschauung)?
Die juristische Adaptation des Feindbildes (deren Logik der Carl Schmittsche Rechtsphilosophie zugrundeliegt) ist der Kern der Notstandslogik, die in den Staatsschutzverfahren den Rechtsstaat dekonstruiert.
Wenn der Rechtfertigungszwang zum Gerüst der transzendentalen Logik des Rechts wird, wird der Strafvollzug zur Grundlage des „Reichs der Erscheinungen“, die selber kein Teil des Reichs der Erscheinungen ist, wird der Strafvollzug zu dem hinter den Erscheinungen verborgenen Ding an sich. -
14.12.95
Vollendung der Mechanik: Wenn das Bestehende zum Betonklotz wird, dann müssen seine Kritiker aufpassen, daß sie nicht zu Betonköpfen werden.
Zum Begriff der Religion: Nicht mehr Kitt, sondern Zement; nicht die Fensterscheibe, die die Innen- von der Außenwelt oder den Käufer vom Warenangebot trennt, sondern die Betonwand, an der man sich den Kopf einrennt. Im Bildschirm des Fernsehers maskiert sich diese Betonwand als Fenster. Das Fernsehen hat die Wohnungen zu Monaden gemacht: sie sind fensterlos (seitdem vertragen die real existierenden Fenster keine Gardinen mehr). Das Fernsehen transportiert nicht das Warenangebot ins Wohnzimmer, sondern das Wohnzimmer ins Innere der Ware (das sich beim Erwachen aus dem Alptraum der Logik des Tauschprinzips als das Innere der Hölle erweisen wird).
Faschismus als Modernisierungsschub: War Hitler der Vorläufer, das Modell und die Keimzelle des Fernsehens? Läßt diese Frage in eine der Kritik der politischen Ökonomie sich übersetzen (Selbstzerstörung der politisch-moralischen Kategorie der Souveränität)?
Das Wort, daß der Menschensohn auf den Wolken des Himmels (wieder-)kommen wird, enthält einen Hinweis auf einen Prozeß im Begriff und in der Struktur der Öffentlichkeit, auf den wirklichen „Strukturwandel der Öffentlichkeit“.
In der Unterscheidung von Macht und Herrschaft spiegelt sich die von Wut und Zorn. Zur Bestimmung der Begriffe Herrschaft, Macht und Gewalt vergleiche die Bemerkungen von Emmanuel Levinas zum Begriff der Gewalt (Schwierige Freiheit, S. 19, 25). Sind nicht Gewalt und Macht Manifestationen der Herrschaft, reflektiert im Medium der Gemeinheit (der Urteilsform), und verhalten sich Gewalt und Macht wie Natur und Welt (wie Objekt und Begriff)? Deshalb ist die Frage der Gewalt eine essentielle Frage der Linken, die der Welt ihre Naturseite (der Weltgeschichte die Naturgeschichte) vorhält, während die Machtfrage das Erkennungszeichen, an dem die Rechten sich erkennen, ist (Gewalt ist eine Form der Herrschaft, die den Begriff nicht halten kann).
Gewalt ist ein Akt der Befreiung, nur die Nazis haben „die Macht ergriffen“.
Unterm Rechtfertigungszwang schnurrt die Wahrheit zusammen zur Ideologie, zum puren Bekenntnis, entfaltet sich in ihr die Bekenntnislogik, zu deren Elementen das Feindbild, die Eliminierung der Häretiker und der Sexismus, die Frauenfeindschaft, gehören.
Wenn ein Mord sich verständlich machen, niemals aber sich begründen läßt, dann einzig unter dem Aspekt der Notwehr, aber nicht mit dieser unsäglichen Begründung, daß Geiselnahme immer auch die Möglichkeit des Tötens mit einschließt (gleichsam eine Situation, in der Notwehr sich nicht ausschließen läßt), oder dem Hinweis auf „absolut negative Menschen“, die nicht sich ersetzen lassen. Diese Logik ist antisemitisch (der Holocaust wurde als ein präventiver Akt der Notwehr verstanden, die jüdische Rasse als eine Gruppe absolut negativer Menschen).
Der Versuch, einen Mord zu rechtfertigen, gerät zwangsläufig zur Begründung, zur Festlegung einer Norm, die dann auch auf andere Fälle sich anwenden läßt. Da aber sei Gott vor.
Läßt sich nicht die Hegelsche Dialektik von Herr und Knecht auf die Nachkriegsgeschichte anwenden, in der die Verlierernationen (Deutschland und Japan) am Ende über die ehemaligen Siegermächte triumphieren?
Sind nicht die Streiks in Frankreich eine Folge der Übertragung der deutschen Wirtschafts- und Währungspolitik (Standort Deutschland und Stabilität der DM) auf die EU? Und ist nicht die Konstruktion der EU, die nur eine neue, demokratisch weder legitimierte noch kontrollierte Verwaltungsebene geschaffen hat, ein Hinweis auf die politisch-ökonomischen Gesteinsverschiebungen, die der Faschismus ausgelöst hat: der Sieg der Ökonomie über die Politik, die Rückverwandlung von Politik in Verwaltung? Ein Subjekt dieses Vorgangs ist nicht mehr erkennbar, der rechtspolitische Begriff der Souveränität (das Bewußtsein der Verantwortung des Staates für die Herrschaft der Gerechtigkeit und des Friedens, das ersetzt worden ist durch den gegen jede Kontrolle abgeschirmten Gebrauch des staatlichen Gewaltmonopols) ist endgültig gegenstandslos geworden. Wozu der Staat allein noch gebraucht wird, ist ideologischer Natur: er ist zur Exkulpationsmaschine geworden, der die Gewalt, die er nicht mehr beherrschen kann, wenigstens rechtfertigen soll.
Hat nicht Heinrich Böll mit seinem Wort vom verfaulenden, verrotteten Staat ein Stichwort geliefert, das in der Lage wäre, das Marxsche Konzept vom Absterben des Staates zu spezifizieren: Der Staat ist abgestorben, aber ohne daß etwas anderes an seine Stelle getreten wäre, und wir wohnen im Augenblick dem Verwesungsprozeß bei, dem Prozeß der Verrottung und gleichzeitigen Vergiftung aller Lebensverhältnisse.
Der Staat hat in einer Reihe von Institutionen die Einrichtungen geschaffen, die dazu dienen, ihm die Last Souveränität, der Entscheidung und der Verantwortung dort, wo er sich unfähig weiß, sie zu tragen, abzunehmen (Verfassungsgericht, Bundesbank). Die wütende Reaktion auf einige Urteile des BVG, die dem Exkulpationsbedürfnis des Staates nicht entgegenkamen, ist nur so zu erklären. Der vorauseilende Gehorsam der Deutschen Bundesbank, ist da schon genehmer.
Der Kopf des Fisches: Der Verrottungsprozeß des Staates hatte eine Vorgeschichte, er war schon zu erkennen an seinen letzten höchsten Repräsentanten, am Kaiser Wilhelm und an Hitler.
Versucht nicht dieser Prozeß gegen Birgit Hogefeld die Verfahren gegen die raf auf eine neue Ebene zu schieben? Geht es jetzt nicht energisch an das Konzept der Konstruktion synthetischer Urteile apriori, der Einbeziehung des ganzen raf-Komplexes in ein reines Subsumtionsrecht, in dem es dann auch der Kronzeugen nicht mehr bedarf? Dazu gehört u.a. das Verfahren der Einführung bereits rechtskräftiger Urteile, die falsch sein mögen, die aber den Vorzug haben, daß sie einer nochmaligen Beweisführung nicht mehr bedürfen, somit gegen jede erneute Diskussion abgesichert sind. Hierher gehört insbesondere auch der Teil aus der Anklage gegen B.H., der auf ihre Beteiligung an dem „Mord“ und den „Mordversuchen“ in Bad Kleinen abstellt. Wird hier nicht eine Logik konstruiert, die dann als Subsumtionslogik auf alle weiteren raf-Verfahren, die noch anstehen mögen, anwendbar wäre, in jedem Falle aber die Wirkung einer Präventivabschreckung haben würde. Einer Präventivabschreckung, die u.U. dann auch auf den gesamten Bereich der herrschaftskritischen Reflexion und gegen jede Form der Staatskritik sich anwenden ließe (die Habermassche Konzeption des herrschaftsfreien Diskurses, könnte sich als ein Stück vorauseilenden Gehorsams erweisen), nach dem mittelalterlichen Rechtsgrundsatz: Mitgefangen, mitgehangen.
Hat nicht der Gesetzgeber dem schon vorgearbeitet, und tut er es nicht weiterhin? Nur: Niemand merkt’s mehr. Wenn’s hoch kommt, dann reicht’s nur zum folgenlosen Protest.
Der Frontbegriff und die Verräterdiskussion waren logische Fallen, in die alle Empörten hereingelaufen sind. Die Empörungslust war von Anfang an sexistisch.
Die Uniform hebt das Tötungsverbot auf, indem sie das Gesicht löscht. (Welche Konsequenzen hat dieser Satz für das Verständnis des Hegelschen Begriffs der „Aufhebung“? Ist die Aufhebung der Transformator, der das Gebot in ein Gesetz verwandelt, gehört der Begriff der Aufhebung zu den Konstituentien der Bekenntnislogik? Ist das Dogma die aufgehobene Wahrheit?) -
13.12.95
Heute zerstört das Hegelsche Weltgericht die moralischen und natürlichen Grundlagen des Lebens.
Propheten: Nicht die Väter und nicht die Herren, sondern die Söhne und Töchter werden weissagen, die Greise werden Träume träumen, die Jünglinge Gesichte sehen, über die Knechte und Mägde wird Gott seinen Geist ausgießen.
Zu Birgit Hogefeld vgl. Christina von Brauns Bemerkungen über die Ursprung und Geschichte der Hysterie (ein Produkt männlicher, sexistischer Definitionsmacht), die Beziehung von Hysterie und Barmherzigkeit (deren hebräischer Name aus dem der Gebärmutter sich herleitet).
Der Prozeß gegen Birgit Hogefeld ist ein Prozeß, der auch gegen die Öffentlichkeit geführt wird: Die Diskriminierung der Linken unterwirft die Öffentlichkeit Rechtfertigungszwängen und desensibilisiert sie zugleich. Nur in diesem Kontext wird der Angeklagte zum Feind, werden Verteidiger und Prozeßbesucher zu Sympathisanten. Restituierung des mittelalterlichen Rechtsprinzips „Mitgefangen, mitgehangen“. Das Perverse ist, daß Birgit Hogefeld, deren Erklärungen durch ein hohes Maß an Reflexion sich auszeichnen, weder durch ihr Verhalten noch durch den bisherigen Prozeßverlauf das Bild bestätigt, in das die Anklage und offensichtlich auch das Gericht sie hineinzwingen wollen (gespenstisches Gefühl, der Konstruktion eines synthetischen Urteils apriori beizuwohnen). Stigmatisiert wird die Angeklagte nur durch die Rahmenbedingungen des Prozesses, der als „raf-Prozeß“ mit dem eingespielten Ritual (martialisches Polizeiaufgebot, teilweise mit Maschinenpistolen, Polizeihunden; entwürdigende, die Besucher diskriminierende und die Öffentlichkeit abschreckende Eingangskontrollen) geführt wird. Offene Angriffe gegen Prozeßbesucher (auch gegen die Mutter der Angeklagten), nicht nur von Polizeibeamten, sondern auch von Bundesanwaltschaft und Nebenkläger, ohne daß der Senat sich veranläßt sähe, einzugreifen, während die Angeklagte und ihre Verteidigung Einschränkungen unterworfen werden, die teilweise den Eindruck erwecken, daß sie der strategischen Absicherung der „Beweisführung“ dienen.
Wie hängt die Feindbildlogik, die das Verfahren zu beherrschen scheint, mit dem theologischen Erbe des „stellvertretenden Opfers“ zusammen? Nach staatlicher Rechtslogik bedarf der „Mord“ an dem GSG-9-Beamten der „Sühne“. Die ist aber am toten Wolfgang Grams juristisch nicht mehr möglich (man kann keinen Prozeß gegen einen Toten führen). Diese „Sühne“ ist an ihm möglicherweise schon vollstreckt worden, was jedoch aufgrund eines Senatsbeschlusses nicht in die Beweisführung mit eingebracht werden darf. Die Unschuld des Staates, die dann auch die, die ihn vertreten, freispricht, ist erst gewährleistet, wenn die Tat, die nicht aufgeklärt werden darf, stellvertretend an einer Person gesühnt wird, auch wenn mit Sicherheit feststeht, daß sie sie nicht begangen hat.
Ein ganzes System von Schuldverschiebungen ist erforderlich, um hier zu einem Urteil zu kommen, das das leistet, was es leisten soll: den Staat freisprechen, und mit ihm die Bundesanwaltschaft und das Gericht, die ohnehin den Eindruck erwecken, daß sie den Grundsatz „In dubio pro reo“ für die Angeklagte nicht mehr verfügbar haben, da sie ihn schon für sich verbraucht haben.
Ist nicht der Titel Staatsanwalt Teil einer Rechtslogik, deren erster Zweck nicht die Begründung und Förderung von Gerechtigkeit, sondern die Freisprechung des Staates ist? Nur dieser Staat braucht – wie sonst nur ein Beschuldigter – einen Anwalt. In zivilisierteren Ländern gibt es den öffentlicher Ankläger, der schon sprachlich, durch seine Berufsbezeichnung, der Komplizenschaft mit dem Staat enthoben ist. Beim Staatsanwalt, der nicht in eigener Verantwortung die Anklage vertritt, besteht ein gleichsam existentielles Interesse am rechtsförmlichen Nachweis der Unschuld des Staates. Nur so kann der Staat das leisten, was der Staatsanwalt von ihm als Gegenleistung für seinen Dienst erwartet: Ihn von der Verantwortung für die belastende Tätigkeit des Anklägers befreien (er tut nur seine Pflicht).
Die Verdrängung der Sensibilität, die bewußtlose Form der Gemeinheit, die Gemeinheit mit gutem Gewissen, produziert den empfindlichen Staat, einen Staat, den man nicht ungestraft verunglimpfen darf. Die Empfindlichkeit des Staates ist ein Gradmesser seiner Schuldverstrickung und seiner Verdrängungsleistung (gründet nicht jeder Fundamentalismus in einer solchen Empfindlichkeit, und ist deren subjektive Wurzel nicht die Empörung?). -
9.12.95
Politische Naturgesetze und das Gewaltmonopol des Staates: Auch eine Mauer aus Paragraphen ist undurchdringlich. Die bundesdeutsche Asylgesetzgebung unterscheidet sich von der von der DDR errichteten Mauer nur durch die Richtung der Abschreckung: Die eine sollte keinen heraus-, die andere niemanden hereinlassen. In beiden Fällen erweist sich die gesetzlich installierte Gewalt als das politische Korrelat des physikalischen Trägheitswiderstandes.
Ebenso wie es am Ende des Zweiten Weltkrieges keinen Friedensschluß mehr gegeben hat, gibt es seitdem keine erklärten Kriege mehr. Konflikte „brechen aus“ wie ein Vulkan. Kriege sind zu Naturereignissen geworden. Ist das nicht der entscheidende Hinweis, daß die politische Ökonomie insgesamt in Natur regrediert, daß sie ebenso unbeherrschbar geworden ist wie diese? Der Neoliberalismus, der für die uneingeschränkte Wirksamkeit der Marktmechanismen und -kräfte (für die Naturalisierung der Gesellschaft) sich einsetzt, ist die Ideologie dieses Zustandes, das Alibi für den Verzicht auf eine von bloßer Verwaltung sich unterscheidende Politik. Regieren ohne die Idee einer moralisch verantwortbaren Souveränität kann nur noch heißen: Aussitzen. Wenn die Grenzen der moralischen Legitimität des Handelns aufgehoben sind, begründen Macht, Gewalt und Erfolg sich gegenseitig, gibt es zu dem, was ohnehin sich durchsetzt, keine Alternative mehr.
Keiner Generation hat sich die Gewißheit, daß die Vergangenheit sich nicht ändern läßt, so tief eingeprägt wie der Generation nach Auschwitz. Aus dem gleichen Grunde ist diese Generation ausweglos auf Rechtfertigungszwänge fixiert. Alles Handeln wird, wenn der Blick auf eine Änderung der Dinge, auf die Fähigkeit und die Kraft, in den Gang der Dinge einzugreifen, versperrt ist, allein noch unter dem Gesichtspunkt der Schuld, und d.h. im Bann des Rechtfertigungszwangs wahrgenommen.
Ist nicht das Bilderverbot eigentlich das Verbot, von der Schwerkraft (vom Schuldzusammenhang) zu abstrahieren? Fällt nicht die kopernikanische Wende (und mit ihr die modernen Naturwissenschaften und der deutsche Idealismus) unters Bilderverbot? Und ist nicht die Ästhetik insgesamt, die in der modernen Welt zusammen mit der Geldwirtschaft, den Anfängen der Naturwissenschaft und dem Ursprung des konfessionellen Christentums entspringen, ein Produkt der Abstraktion von der Schwere (vgl. die Frage Rosenzweigs, ob Künstler selig werden können)?
Zusammen mit einem Recht ohne Feindbild und ohne Kronzeugenregelung wünsche ich mir Solidarität ohne Komplizenschaft.
Wer über Fehler nicht mehr nachdenken will, blockiert die eigene Lernfähigkeit. Man sollte die Kritik der raf nicht allein der Bundesanwaltschaft überlassen (und nicht jeden Kritiker für einen Sympathisanten der Bundesanwaltschaft halten).
Darüber, ob die raf die Politik in der BRD nach rechts gerückt hat, wird man diskutieren können (und müssen). Ohne Zweifel war das nur möglich, weil das Potential dafür schon (oder immer noch) vorhanden war. Aber hätte nicht die raf diese Situation mit reflektieren müssen: Kann man wirklich die ganze linke Diskussion vor 68, von der nach 68 nicht viel übrig geblieben ist, durchstreichen und vergessen? Zwischen Lenin und der raf gibt es immerhin Namen wie Rosa Luxemburg, Georg Lukacs, Karl Korsch, Rudolf Hilferding, auch Ernst Bloch, Walter Benjamin, Horkheimer und Adorno: Wer diese Tradition glaubt links liegen lassen zu können, darf sich nicht wundern, wenn er nicht nur der Rechten Tür und Tor öffnet, sondern sich selbst am Ende rechts wiederfindet.
Lehrstück der Dialektik: Hat nicht die raf dem Staat, der auf dem Sprung nach rechts war, Hilfestellung geleistet, ihm dazu das Rüstzeug, das er brauchte, geliefert?
Gegen Habermas: Die Dialektik der Aufklärung ist nicht das „schwärzeste Buch“, sondern eine der genauesten Analysen einer der finstersten Perioden der europäischen Geschichte. Anstatt diese Analyse bloß abzuwehren, käme es viel mehr darauf an, sie auf den gegenwärtigen Stand zu bringen. Die Historisierung dieses Buches war eines der wirksamsten Mittel seiner Neutralisierung. Seine, weiß Gott, weiterbestehende Aktualität wäre zu retten. -
28.11.95
Confessor und virgo sind als Verkörperungen der reflektierten und der natürlichen Unschuld Spiegelungen der Begriffe Welt und Natur im Medium des Heiligen: Sie rücken das Bekenntnis und die weibliche Unschuld in den Bereich des Unberührbaren. Hängt die Zweideutigkeit des Zeugungsbegriffs in der Trinitätslehre nicht hiermit zusammen: die Idee einer von der Berührung (und Befleckung) mit dem Weiblichen gereinigten Zeugung, die die natürliche männliche Zeugung in den Kern des „Schuldzusammenhangs des Lebendigen“ rückt, sie zum Quellpunkt der Schicksalsidee und ihrer subjektiven Reflexionform, des Begriffs (christlich gesprochen: der Erbsünde), macht?
In jedem Feindbild steckt ein symbiotisches Element. Das gilt für den faschistischen Antisemitismus wie auch für den Bosnienkonflikt. Jede Empörung rechtfertigt mit den Untaten der anderen, über die sie sich empört, die eigenen.
Hat die Trinitätslehre in der Vater-Sohn-Beziehung dieses symbiotische Element theologisiert, und ist die homousia, zusammen mit der Opfertheologie, dem Kern der Bekenntnislogik, der Ausdruck dieser Symbiose?
Der Begriff des horror vacui war auch einmal eine Warnung davor, Erkenntnis auf der Vorstellung des leeren Raumes zu gründen (auf der Grundlage und im Kontext der subjektiven Formen der Anschauung). Für den Schreibenden erzeugt schon das leere Blatt (die tabula rasa) den horror vacui: in diesem horror gründet die Geometrie. Der Historismus, zu dessen Konstituentien die subjektive Form der inneren Anschauung, das vergegenständlichte Zeitkontinuum gehört (der Seitenblick auf die Zeit, der die Ewigkeit unsichtbar macht, indem er es durch das Überzeitliche ersetzt), ist ein Produkt der Nekrophilie des Herrendenkens: der Betondeckel über dem Abgrund der Vergangenheit. Das Herrendenken weiß, daß für es die Hoffnung auf Auferstehung nicht gilt. Deshalb soll sie auch für seine Opfer nicht gelten. Die Ewigkeit, an die das Herrendenken glaubt, die es (u.a. in der philosophischen Unsterblichkeitslehre) sich erhofft, ist die Ewigkeit des Schweigens der Opfer: die Ewigkeit des Todes derer, in denen es seine Richter erkennt („Mächtige stürzt er vom Thron und erhebt die Niedrigen“). -
21.11.95
Das Christentum als Selbstrechtfertigung der indogermanischen Sprachlogik verstehen: Kein Präsens ohne Opfer. Und kein Präsens ohne Plusquamperfekt: beide werden kontrahiert und in einer gemeinsamen Logik zusammengefaßt durch den Weltbegriff.
Waren nicht alle Kosmologien subversive Erweiterungsarbeiten im Sprachbau (Arbeit an der Erweiterung und Differenzierung der Sprachlogik)?
Wer das Imperfekt in die Vergangenheit abdrängt, hypostasiert den Staat und legt den Grund für die Welt. Er begründet eine Logik, in der die abgeschlossene Vergangenheit vollendet (perfekt) ist, während für die hebräische Sprache diese Welt unvollendet (imperfekt) ist und erst die zukünftige Welt vollendet (perfekt) sein wird.
Ontologie und Recht: Nur über die Anerkennung fremden Eigentums ist auch die Anerkennung des eigenen Eigentums sicherzustellen. Das Vorhandene ist das, was meiner Verfügungsgewalt entzogen ist, weil andere darüber verfügen (der Staat „präsentiert“ das Vorhandene, produziert das Präsens).
Treten nicht Sein und Haben gemeinsam auf, und zwar beide im Kontext der Perfektbildung (der „vollendeten Vergangenheit“)? Und sind sie nicht der sprachliche Grund für die Heideggersche Unterscheidung des Vorhandenen vom Zuhandenen? Ist nicht die Heideggersche Eigentlichkeit ein Audruck dafür, daß in der Fundamentalontologie das Bewußtsein, daß das Sein ein (durch den Staat) Gesetztes ist, durchaus präsent ist, wobei die Eigentlichkeit der Identifikation mit dem Subjekt des Seins: dem Staat, sich verdankt: Der Ontologe ist der Hirte des Seins.
Das Haben ist das Ergebnis einer aktiven Aneignung, während dem Sein das passive Angeeignet-worden-Sein zugrundeliegt. Insofern steckt im Sein in der Tat das Possessivpronomen: die Beziehung auf einen Herrn.
Im Strafrecht entspricht der Unterscheidung von Sein und Haben die von Tat und Täter: Wer gemordet hat, ist ein Mörder, wer gestohlen hat, ein Dieb; aber unter rechtsstaatlichen Bedingungen wird in dem einen Falle der Täter verurteilt (und bestraft), in dem anderen Falle die Tat.
Schneidet nicht das Benennen die Reflexion der Vergangenheit ab? Das Benennen verdrängt die Vergangenheit: es macht die Tiere zu Tieren (die Mörder zu Mördern, die Diebe zu Dieben), rückt sie ins Gegenständliche, Vergangene: fürs Benennen sind die Benannten tot. Die Lehre von der Auferstehung enthält auch ein sprachphilosophisches Element.
Gibt es überhaupt noch ein Benennen ohne Komplizenschaft, ohne daß man sich gemein macht?
Hängt es mit dem englischen to be zusammen, daß im Englischen das Perfekt nur mit to have, nicht mit to be gebildet wird (den Formen des Perfekts, die im Deutschen mit dem Hilfsverb Sein gebildet werden, entspricht im Englischen das Präteritum)?
Kann es sein, daß im Russischen das Haben sowohl das Haben wie auch das Sein bezeichnet?
Unfähigkeit zur Reflexion ist ein Ausdruck von Ich-Schwäche. Ein Erkenntnisbegriff, der an der intentio recta, an den Erscheinungen, sich orientiert, korrespondiert einem am Feindbild sich orientierenden Begriff des Handelns; beide unterbinden die Reflexion und fördern die Ich-Schwäche. -
28.10.95
Zur Logik der Herrschaftsgeschichte (Vergesellschaftung und Privatisierung von Herrschaft): Wie unterscheidet sich die Ohrenbeichte von der altkirchlichen Bußpraxis?
Seit Kopernikus sind Tag und Nacht, die sinnliche Erscheinung der Natur insgesamt, zu bloßem Schein geworden, hervorgerufen durch ein kompliziertes System von Bewegungen der Sonne und der Erde im Kontext des heliozentrischen Systems. Die Unterscheidung der primären und sekundären Sinnesqualitäten gründet in der kopernikanischen Wende, die die Sinnlichkeit ins Subjekt zurückgestaut, zu Empfindungen verdinglicht hat. Wie die Materie in die Einheit der trägen und schweren Masse, so sind die sinnlichen Qualitäten in die Einheit des Gefühls, der Empfindung (der Rekonstruktion des Gefühls nach dem Modell mechanischer Stoßprozesse), zurückgenommen worden. Übriggeblieben ist eine von allen Qualitäten gereinigte Objektivität („leer, gereinigt und geschmückt“).
Seit Kopernikus gibt es die (tendentiell paranoide) Unterscheidung der subjektiven Erfahrung von den hinter den Erscheinungen verborgenen Kräften: Grundlage aller Verschwörungstheorien.
Im Barock kehrte die durch die kopernikanische Wende ausgeschlossene Welt der sinnlichen Qualitäten als Herrschafts-Pomp, als Bühnen-Prunk, als Oper zurück.
Kopernikus hat, ohne die Konsequenzen zu durchschauen, einen Weltbegriff etabliert, der das Herz der Dinge endgültig in den blinden Fleck gerückt hat.
Daß das Sein das Bewußtsein bestimmt, ist ein Satz, der niemals affirmativ, sondern eigentlich nur in kritischem Zusammenhang gebraucht werden darf, im Kontext dessen, was in der marxistischen Tradition, bevor sie selber zur Herrschaftsideologie geworden ist, Ideologie, falsches Bewußtsein, hieß.
Die subjektiven Formen der Anschauung instrumentalisieren alles, was in ihren Bann gerät. Zu ihrer Logik gehört
– das apriorische Feindbild (dem Objektbegriff, der im Kontext der subjektiven Formen der Anschauung sich konstituiert, entspricht in der Bekenntnislogik das Feindbild; die subjektiven Formen der Anschauung sind apriori antisemitisch),
– der Begriff der Häresie (die Diskriminierung der nicht beweisbaren Einsicht, der Idee einer Theologie im Angesicht Gottes) und
– die konstitutionelle Frauenfeindschaft (die Vorstellung einer Objektwelt, die allein der Gewalt verfügbar ist). -
30.9.1995
Verdacht und Unterstellung sind Mittel der politischen Auseinandersetzung, zu deren Prämissen die Erfahrung gehört, daß Politiker nicht die Wahrheit sagen, daß man auf die Wahrheit erst stößt, wenn man die Reden der Politiker auf die politische Realität und die darin wirksamen realen Interessen bezieht. Die Tauschwert-Metaphorik ist ein Hinweis: Die realen Ziele und Interessen sind Waren, in deren Kontext politische Reden zur Reklame werden, mit deren Hilfe diese Waren allein sich verkaufen lassen. Die Unterscheidung von Information und Meinung ist durchs Tauschprinzip vermittelt. Sie begründet und beschleunigt einen Prozeß, in dem am Ende niemand mehr weiß, was er tut.
Leer, gereinigt und geschmückt: Meinungen verzichten darauf einzugreifen, sie kommentieren nur.
Hat das Wort am Kreuz: „Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“, nicht eine gewaltige prophetische Kraft, die sich andeutet im letzten Vers des Buches Jona, in dem Wort von den 120000, die „Rechts und Links nicht unterscheiden“ können? Liegt nicht eine der tiefsten Bedeutungen des Kreuzestodes darin, daß es alle, die sich nicht unters Nachfolgegebot stellen, weil sie die instrumentelle Nutzung des Kreuzestodes im Kontext der Opfertheologie nicht aufgeben wollen (die den Imperativ hierin nicht erkennen): daß es das ganze geheuchelte Christentum in dieses Nichtwissen verstrickt? Ist nicht das Kruzifix, das nekrophile Symbol derer, die ihn immer wieder ans Kreuz nageln, der genaueste Ausdruck dieser Verstrickung?
Mein ist die Rache, spricht der Herr: Die Wahrheit der Theologie läßt sich an ihrer Beziehung zur Rache erkennen: Während die Religionen den Rachetrieb instrumentalisieren (die Bekenntnislogik und ihr apriorisches Objekt, das Feindbild, gründen in dieser Instrumentalisierung der Rache), ist die Auflösung des Rachetriebs in der Erkenntnis des Namens Gottes ein Gradmesser der theologischen Wahrheit.
Orthographie als Instrument der Anpassung und Disziplinierung: Wird nicht die Ausdrucksfähigkeit der Sprache, ihr intelligibles und kreatives Potential, eingeschränkt, wenn sie Regeln unterworfen wird, die nicht aus der Sache sich herleiten, sondern aus dem beschränkten Verstand der Pädagogen? Die berüchtigte Deutschlehrerfrage „Was hat der Dichter sich dabei gedacht“, die jedes Interesse an der Literatur austreibt, beweist nur noch, daß ein Bewußtsein von einer eigenen Kraft, einem eigenen Wesen und einer eigenen Logik der Sprache, in denen ihre Fähigkeit, die Sache zu begreifen und auszudrücken, begründet ist, aus dem Unterricht längst vertrieben und entwichen ist. Die „Rechtschreibreform“ wird erst dann eine sein, wenn sie die Rechtschreibung, die Grammatik wie auch die Orthographie, endlich der experimentellen und kreativen Nutzung durch die sich bildende Intelligenz der Schüler freigibt. Grammatische Regeln, die als äußerliche Normen auf die Sprache sich beziehen, lassen sich heute nur noch formulieren, wenn zugleich die eigene Logik der Sprache unterdrückt und verdrängt wird. Sie sind ein Mittel, die Erkenntnis, auf die es ankäme, zu verhindern.
Gibt es nicht Hinweise darauf, daß die gegenwärtige Sprachforschung (die Linguistik) ihre Hauptaufgabe darin zu sehen scheint, die sprachhistorischen Probleme der Grammatik (das Ursprungsproblem des Begriffs) und die sprachlogischen Probleme des Wortes (das Problem der Logik des Namens) zu verdrängen? -
25.9.1995
Jesus hat die Feindesliebe gelehrt, aber das Christentum hat dazu das Feindbild erfunden. Mit der Bekenntnislogik sind die Elemente des Feindbildes entfaltet worden: der unmittelbare Feind, der Verräter (der Sympathisant) und die Gesamtheit dessen, was unten ist (die Armen, Schwachen, Behinderten, die Unterdrückten und Ausgebeuteten, die Frauen).
Judas war der Prototyp des individualisierten Feindes, mit dem Verrat als Individuationsprinzip. Was bedeutet der Beiname Iskariot? – Judas war nicht listig, eher ein Verräter aus ehrenhaften Motiven, am Ende ein Verzweifelter: er handelte zwar zunächst hinter dem Rücken, dann aber im Angesicht und auf offener Bühne. Die Personalisierung der List, die hinter dem Rücken und im Dunklen agiert: das Objekt paranoischer Herrenängste, Grundmodell aller Verschwörungsängste, gehört zur germanischen Mythologie (und ist in deren Kontext zum „Teufel“, der ursprünglich etwas anderes bezeichnete, geworden).
Feindbild und Ghettobildung: Die Bekenntnislogik ist der Grund der Weltanschauungsghettos.
War nicht das jesuanische Gebot der Feindesliebe eine Fortbildung des Gebots, die Fremden zu achten (und die Figur des Feindes die bekenntnislogisch fortgeschriebene Figur des Fremden)?
Das Glaubensbekenntnis als Umkehrung des Schuldbekenntnisses verschiebt die Umkehr aus dem Bereich des Handelns in den der „Überzeugungen“.
„Standort Deutschland“: Der Schluß, der aus den schon ein wenig konfusen Reflexionen Noam Chomskys zu ziehen wäre, liegt, wie mir scheint, darin, daß die Symbiose von Politik und Ökonomie nicht mehr aufzubrechen ist. Das Handeln der Regierungen hängt nicht mehr von der Zustimmung der Bevölkerung (z.B. von einer Politik der Beschäftigungssicherung), sondern von der Teilhabe des Staates an den Umsätzen und Gewinnen der Großunternehmen und von der Ausfuhrbilanz der Industrie ab. Indikator der Handlungsfähigkeit ist nicht zufällig die Geldwertstabilität. Gegen diesen Realitätsblock, an dem jedes Raisonnement abprallt, wird Öffentlichkeit in zunehmendem Maße funktionslos, ohnmächtig und hilflos, nützlich nur noch Tranquilizer, dessen wirksamste Form immer schon der Nationalismus war. Standort Deutschland ist ein Slogan deutscher Machtpolitik.
Die Idee des Fortschritts stabilisiert den Weltbegriff und die Rechtfertigungszwänge, denen er sich verdankt, durch die eingebaute Diskriminierung der Vergangenheit. Aber spiegelt sich nicht in dem Dunkel, in das die Vergangenheit verdrängt wird, das Dunkel der Gegenwart?
Das Licht, in dem wir die Vergangenheit sehen, ist determiniert durch das Bild der Welt, in der wir leben.
Blinder Fleck: Die subjektiven Formen der Anschauung sind Entfaltungen des die Orientierung destruierenden und verwirrenden Prinzips. Durch die Neutralisierung der Beziehung von Oben und Unten wird die der begrifflichen Erkenntnis innewohnende, sie konstituierende Herrschaftsstruktur aus dem Blickfeld gerückt, verdrängt. Prophetie als das Vermögen der Reflexion von Herrschaft wäre das Licht in diesem blinden Fleck. Mit der Verdrängung der Prophetie wurde die Differenz zwischen theologischer Sprache und Herrschaftsmetaphorik unkenntlich gemacht. Theologische Metaphorik und Herrschaftsmetaphorik wurden in eins gesetzt. Die Übersetzung des Gottesnamens mit „Herr“, die Identifikation des Hörens mit dem Gehorsam, die Herausnahme der Barmherzigkeit aus dem theologischen Begriff der Liebe, die Individualisierung der Hoffnung, ihre Trennung vom Zustand der Welt, die Ersetzung der Herrschaftskritik durch die Sexualmoral sind Teil dieses Prozesses.
Der blinde Fleck im Zentrum der Philosophie ist der Same des Tieres.
Wenn Jupiter das Symbol der basileia, der Königsherrschaft, war, war dann die Sonne das des Caesarismus? Die Astrologie war die Kunst der Chaldäer, das Instrument der Begründung der Herrschaft Babylons.
Das Subjekt der Ontologie ist die autoritäre Persönlichkeit.
Die Kirchenkritik ist an verschiedenen Stellen der Evangelien verankert: in der Geschichte von den drei Leugnungen, in dem Kelchsymbol in Getsemane, in den zwei Lazarus-Geschichten, in den Stellen mit den sieben unreinen Geister.
Die Tatsache, daß das NT in Griechisch geschrieben wurde, gehört zur descensio ad inferos (zum Tikkun).
Überzeugungsarbeit: Nicht durch Überzeugung, sondern durch die Kraft der Erkenntnis gewinnt die Sprache Realität. In einer Welt, in der die CDU handelt und schweigt, während die SPD redet und nichts tut (in der die CDU die Realitäten schafft, die die SPD kommentiert), gibt es keine Alternative mehr zum Faschismus. Überzeugungsarbeit bleibt in den Rechtfertigungszwängen gefangen, die jeder Häme als offene Flanke sich darbieten (Gemeinheit ist kein strafrechtlicher Tatbestand; Problem der Beweislogik). -
24.9.1995
Wer die Nazizeit post festum nur verurteilt, aber sich weigert, seine Entstehungsbedingungen wirklich zu reflektieren, hat nichts begriffen.
Trauerarbeit, wie Alexander und Margarete Mitscherlich sie forderten, sollte helfen, die beim Ende des Faschismus zerbrochenen symbiotischen Beziehungen, die nur verdrängt worden sind, aufzuarbeiten. Die andere, sehr viel wichtigere Form der Trauerarbeit, die auf die Gemeinheitserfahrung im Faschismus und auf das darin gründende Verschwinden des Christentums sich bezieht, wäre noch zu leisten.
Die medienlogische Unterscheidung von Meinung und Information ist ebenso notwendig wie verhängnisvoll. Wenn alles, was nicht Information ist, zur Meinung wird, dann braucht’s auch die Meinung nicht mehr. Aber im Bann des Indikativs, in dem die Information gründet, wird alles, was nicht Information ist, zur Meinung.
Das Kelch-Symbol ist Ausdruck der Prävalenz der Vergangenheit über die Zukunft (genau das drückt sich in Getsemane aus). Dem entsprechen im Erkenntnisapparat die subjektiven Formen der Anschauung, die genau diese Funktion erfüllen. Insoweit steht das Kelch-Symbol in genauer Opposition zur Idee des Ewigen. Heideggers Begriff des In-der-Welt-Seins bezeichnet eine Kurzfassung oder eine Engführung der Funktion der subjektiven Formen der Anschauung, von denen im Begriff des Daseins nur das ins Passive, ins Objekthafte gewendete deiktische Moment erhalten bleibt (der Mensch ist etwas, worauf man zeigt). Ist nicht der Weltbegriff das Äquivalent des Kelchs (und dessen Inhalt der Inbegriff all dessen, was die Herrschenden konsumieren)?
Unzuchtsbecher: Das happy end des Kriminalromans ist die Überführung des Verbrechers. Ist nicht der Unzuchtsbecher die Erfolgslogik?
Der systematische Grund autoritärer Systeme liegt in einer Welt, in der niemand mehr weiß, was er tut, in der jeder einen Herrn braucht, der ihm sagt, was er zu tun hat.
Ist nicht die Physik heute weithin kontrafaktisch? Hinter den Erscheinungen sind die Erscheinungen selbst (Definition der Erscheinung). Die Weltraumforschung und die Großforschungsanlagen der Mikrophysik haben keinen anderen Zweck als den, das zu beweisen (zu beweisen, daß es hinter den Erscheinungen nichts gibt).
Schon die erste Gestalt der Physik, die Mechanik, war Metaphysik, ein Reich jenseits, hinter den sinnlichen Erscheinungen. Die Mechanik, Inbegriff der dritten Leugnung, hat das Opfer der Vernunft in der Objektivität, im Begriff der Realität selber, installiert. So hängt sie mit der Geschichte des Dogmas und mit der Opfertheologie zusammen. Zu Reflexion der Mechanik gehört aber die Reflexion auf die beiden Vorstufen des Objektivationsprozesses, auf die beiden ersten Leugnungen: auf die Geschichte der Hellenisierung und dann der Islamisierung der Theologie.
Sind das nicht die drei in die Theologie eingebauten Feindbilder:
– der Hellenismus leugnet den Vater,
– die Islamisierung den Sohn und
– die Aufklärung den Geist.
Die Trinitätslehre hat die Offenbarung in dieses Feindbild-Konstrukt mit aufgenommen. Der Objektivierungsprozeß, der in der Theologie entspringt, wiederholt zwangshaft die Verurteilung, die dem Kreuzestod zugrundeliegt.
Die Geschichte der drei Leugnungen beschreibt den Prozeß, in dem die Religion zur „Religion für andere“, in dem sie blasphemisch geworden ist.
War nicht der „jüdische Selbsthaß“, selber ein Produkt der Assimilation, ein Reflex des viel tiefer reichenden Selbsthasses, der die Geschichte des Christentums beherrscht? Dieser Selbsthaß definiert die Grenze zwischen den beiden Gestalten des Christentums, auf die Max Horkheimer einmal hingewiesen hat: Es gibt keine menschenfreundlichere Religion als das Christentum, aber es gibt auch keine Religion, in deren Namen solche Untaten begangen worden sind.
Theologie im Angesicht Gottes ist der Versuch, in der Erkenntnis Gottes den Bann des Selbsthasses zu brechen, unter dessen Herrschaft die Theologie hinter dem Rücken Gottes steht. -
22.9.1995
Zu Off 133: Den Faschismus nicht als Feind, sondern als Verführung begreifen, heißt, auch das Feindbild Faschismus, das mit der Realität seiner Vergangenheit aufs fatalste zusammenhängt, noch als Verführung begreifen. Erst als vergangener siegt der Faschismus (eigentlich dürfte es nach dem Faschismus nichts mehr geben, was ihn nur überlebt).
Das Feindbild ist (als Teil der Bekenntnislogik) gemeinschaftsbegründend: ein gesellschaftlicher Kitt.
Die Todesangst wird durch den Historismus, die Vergegenständlichung und Instrumentalisierung der Vergangenheit, verdrängt und begründet zugleich.
Stammen nicht das Bekenntnis, das Dogma, die Orthodoxie aus dem (weltkonstituierenden) Geiste des Rechts? Und ist nicht der „rechtsfreie Raum“, den es nach Meinung des Münchener Bischofs Wetter nicht geben darf, der Raum, in dem sich die Juden, die Ketzer, die Frauen bewegen?
(Ist die Existenz der Juden, der Häretiker und der Frauen der Beweis dafür, daß der Raum in keiner seiner drei Dimensionen ins Unendliche sich erstreckt? – Im Kontext der Vorstellung des unendlichen Raumes sind der Antisemitismus, die Unfähigkeit, abweichende Anschauungen zu ertragen, und die Frauenverachtung unvermeidlich.)
Gerichte, die unter dem Bann des Feindbildes stehen (z.B. in Mord- oder in Staatsschutzprozessen), stehen unter dem Bann des synthetischen Urteils apriori; sie haben nicht mehr die Freiheit, abweichende Fakten zu tolerieren, ohne sie – zynisch und paranoid zugleich – nach Maßgabe des Feindbildes einzuordnen. Jede humane Regung gegenüber einem Angeklagten (der in Wahrheit ein Feind ist) wird zwangsläufig als Unterstützung des Feindes und als Angriff auf das Gericht wahrgenommen.
Ist nicht der 129a die endgültige Grundlage für die Produktion synthetischer Urteile apriori im Strafrecht? Mit dem Tatbestandsmerkmal „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“ wird die Zurechnung einer Tat auch ohne Tatbeteiligung möglich (vgl. den Mordvorwurf wg. des Todes des GSG 9-Beamten im Hogefeld-Prozeß). Eine konkrete Tatbeteiligung braucht nicht mehr nachgewiesen zu werden. Soweit sie dann doch noch erforderlich ist, hat die Kronzeugenregelung die letzte Lücke geschlossen (so im Falle Eva Haule, Christian Klar, Sieglinde Hofmann).
An der bayerischen Reaktion auf das Kruzifix-Urteil läßt sich erkennen, daß genau jene, die nur noch ein instrumentalisiertes Verhältnis zum Christentum haben, sich über das Urteil empören. Das begründet die Frage, ob das Kruzifix nicht genau dafür das Symbol ist. Der Gebrauch dieses Symbols in den Kreuzzügen, in der Geschichte der Ketzerverfolgung und im Umkreis der Inquisition belegt den gleichen Sachverhalt.
(Zu Erika Steinbachs Angriff auf die evangelische Kirche in Hessen: So wie den Herrn Hintze hätte die CDU gern alle Pfarrer. Aber verhalten sich nicht in gleichsam vorauseilenden Gehorsam die meisten, allen voran die katholischen Bischöfe, schon entsprechend?)
Ist der Ausdruck „die Dinge beim Namen nennen“ nicht ein Hinweis auf die fortschreitende Umformung der Sprache zu einem Instrument der Verurteilung (mit ihrer Transformation in den Indikativ)? Ist die benennende Kraft der Sprache endgültig an den gesellschaftlichen Schuldzusammenhang übergegangen? Bezeichnungen wie Nazi, Terrorist, Mörder sind real nur im Kontext eines Schuldverschubsystems, das von der Realität nicht mehr sich unterscheiden läßt.
Staatsschutzverfahren haben nicht mehr die Kraft zu belehren, weil sie selbst nicht mehr belehrbar, nicht lern- und erfahrungsfähig sind. Es bleibt nur die „Belehrung nach außen“, die Abschreckung, das Errichten eines Tabus (jede „Belehrung nach außen“ ist zugleich eine nach innen, ein Instrument der Verdrängung). Staatsschutzverfahren sind Verfahren der Vorverurteilung, des Vorurteils.
Zur Genese und zum Begriff des Rassismus: Verdacht und Unterstellung sind experimentelle Anwendungsformen des kontrafaktischen Urteils. Ihre Verwandlung in synthetische Urteile apriori (ihre Biologisierung) macht sie zu Instrumenten des Vorurteils.
Wie hängt das kontrafaktische Urteil mit dem liberum arbitrium, dem moralischen Äquivalent der „Freiheitsgrade des Raumes“, und wie hängen beide mit den kantischen Antinomien der reinen Vernunft zusammen?
Erbaulichkeit ist ein Produkt der Übersetzung der Schrift in gegenständliche Vorstellungen, die dann kontrafaktisch ausgemalt werden können (der Mythos war die Einübung dieser kontrafaktischen Ausmalung, der Film ist das Produkt seiner Anwendung). Erbaulichkeit leugnet die Kraft der Sprache. Im Medium kontrafaktischer Urteile hat die transzendentale Ästhetik und Logik (als Inbegriff der Subjektivität) sich konstituiert. Erbaulichkeit nimmt „die Rechte“ der Subjektivität gegen die Idee der Wahrheit wahr. Erbaulichkeit ist blasphemisch.
Reich der Erscheinungen: Gegenständliche Vorstellungen werden kontrafaktisch ausgemalt, aber durch Musik werden sie verkörpert. Musik verleiht den Vorstellungen Tiefe: Deshalb ist Musik eine aus dem Geist des Christentums (nicht immer jedoch aus christlichem Geist) erzeugte Kunstform, und deshalb bedarf der Film der Musik, um plastische und lebendige Präsenz zu gewinnen.
Adorno Aktueller Bezug Antijudaismus Antisemitismus Astrologie Auschwitz Banken Bekenntnislogik Benjamin Blut Buber Christentum Drewermann Einstein Empörung Faschismus Feindbildlogik Fernsehen Freud Geld Gemeinheit Gesellschaft Habermas Hegel Heidegger Heinsohn Hitler Hogefeld Horkheimer Inquisition Islam Justiz Kabbala Kant Kapitalismus Kohl Kopernikus Lachen Levinas Marx Mathematik Naturwissenschaft Newton Paranoia Patriarchat Philosophie Planck Rassismus Rosenzweig Selbstmitleid Sexismus Sexualmoral Sprache Theologie Tiere Verwaltung Wasser Wittgenstein Ästhetik Ökonomie