Gemeinheit

  • 18.4.96

    Kritik der Lehre von der Unsterblichkeit der Seele: Wann und an welchem Feuer hat sich das Subjekt entzündet (Pathologie der Empfindlichkeit)?
    Die Subjektivierungsgeschichte, die über die sinnlichen Qualitäten die Herrschaftskritik und am Ende die Schuld ergreift, steht unter dem logischen Zwang des Objektbegriffs. Mit dem Objektbegriff ist die Subjektivierungsgeschichte mitgesetzt, aber in diesem Objekt, das seine eigene Projektion ist, erkennt das leere Subjekt am Ende nur noch sich selber wieder.
    Zum historischen Objektivierungsprozeß gehört die Ausgrenzung der Barbaren, die im Christentum unter dem Namen der Heiden sich wiederholt.
    Adornos Philosophie ist der ungeheure Versuch, den Bann einer Logik zu brechen, die nur so lange wirksam ist, wie sie dem Licht des Bewußtseins sich entzieht. Dieses Verfahren hat etwas mit dem Satz zu tun: Ihr seid das Licht der Welt. Und mit dem Satz: Der ich schaffe die Finsternis und bilde das Licht.
    Hinter dem Rücken: Das ist die Gemeinheit, die sich zugleich selbst verleugnet und dementiert, die nicht weiß, was sie tut; die das pathologisch gute Gewissen gleich mitliefert.
    Die Bilder der Schrift gehorchen einer Symbollogik, die eine Sprachlogik ist.
    Die Instrumentalisierung gehorcht dem Gesetz der Verwüstung und befördert es zugleich.
    War nicht die theoretische Entwicklung der Naturwissenschaften mit Planck und Einstein beendet, und alles weitere bloße Ausmalung eines Bildes, dessen Rahmen und dessen Grundmotiv vorgegeben war?
    Schließt der Plural in dem Wort „Lasset uns den Menschen machen“ nicht schon die Menschen mit ein (die an ihrer eigenen Menschwerdung mitzuwirken berufen sind)?
    Hören und Sehen: Das Wissen gründet in der optischen Erinnerung (im „Gesehenhaben“), die Offenbarung im Hören.
    Daß die ganze Schöpfung auf die Freiheit der Kinder Gottes wartet, heißt das nicht, daß die ganze Schöpfung auf die Freiheit zur Schuldreflexion (die Freiheit vom Rechtfertigungszwang) wartet, die auch die Natur vom Bann befreit?
    Mit dem Urschisma haben nicht nur wir uns von den Juden getrennt, sie ihres Namens beraubt, indem wir uns als das neue Israel definierten, wir haben zugleich die Völker, die wir selber sind, zu Heiden umdefiniert und externalisiert: So sind wir erst zu „Heiden“ geworden.

  • 28.3.96

    Beitrag zur Logik der Gemeinheit: Der Satz, Jesus habe den Kreuzestod gewollt, ist gemein und blasphemisch. Er ist ihm nicht ausgewichen und er hat ihn nicht verhindert, weil das nur um den Preis des Verrats möglich gewesen wäre. Wer sagt, er habe den Tod gewollt, weil er die Welt entsühnen wollte, dreht ihm das Wort im Munde herum. Ist nicht die dogmatische Theologie insgesamt gemein und blasphemisch, ist sie nicht, wenn sie davon ausgeht, daß die Wahrheit in der Form des Urteils sich müsse dingfest machen lassen, gezwungen, der Schrift das Wort im Munde herumzudrehen?
    Es gibt zwei Formen des Erwachsenwerdens: Die eine benutzt das Erwachsensein als Exkulpationsritual, als Generalamnestie der Gemeinheit, die andere erfährt im Erwachsenwerden ihre Mitschuld an der Sünde der Welt.
    Das Patriarchat ist die einheitliche Begründung des Herrendenkens und der Logik der Gemeinheit.
    Zu den Voraussetzungen eines selbstverantwortlichen, menschenwürdigen Lebens gehören heute neben Nahrung, Wohnung, Kleidung auch die Versorgung mit Wasser, Energie, Information, die insgesamt nur noch über den Markt (gegen Geld) zu haben sind (in dem Beamten-Silo, in dem wir wohnen, gibt es keine Wohnung ohne Fernseher, aber etwa die Hälfte aller Bewohner hat keine Zeitung abonniert: das Fernsehen ersetzt – und intensiviert – den Nachbarschaftstratsch, macht die Welt zum Dorf, während die Zeitung einmal dem Dorf die Welt erschloß). Noch vor hundert Jahren wurden für Bergleute Siedlungen gebaut, die zu den Wohnungen auch noch Stall (für Ziege, Schaf oder Schwein) und Garten enthielten, d.h. eine vom Lohn und vom Markt unabhängige Grundversorgung durch eigene Leistung ermöglichten.

  • 23.3.96

    Lauter ist nicht der Unbescholtene, sondern der Offene, der nicht heuchelt, nicht manipuliert, nicht hinterhältig ist, keine Falle stellt. Lauter ist die Wahrheit, die ganz durchsichtig ist, nichts hinter zweideutigen Formulierungen versteckt, die nichts zurückhält, die keine anderen Absichten hegt außer denen, die sie auch ausspricht. Lauter ist das Licht, niemals jedoch ein Objekt, das immer eine Rückseite hat, die man nicht sieht. Über die Lauterkeit des Dogmas und der Orthodoxie wird erst zu befinden sein, wenn es gelingt, sie aus dem Bann der Bekenntnislogik, dem sie unterworfen sind, zu befreien.
    Lauterkeit ist die Freiheit von Gemeinheit.
    Im Begriff des Ganzen wird ein Objekt vorgestellt, das, nach außen abgeschlossen, rein dem Anschauen sich darbietet: Sein Modell ist die Statue, die nicht sieht, nicht hört, nicht spricht, nicht handelt. Die (Götter-)Statue ist die Erinnerung an das (mythische) Opfer, auf das keine Auferstehung folgt. Bild dieser Ganzheit ist der Heros, das in sich verschlossene, stumme Selbst, niemals der Prophet. Der Begriff des Ganzen gewinnt seine Verführungskraft aus der Konstellation von Opfer und Altar, Statue und Tempel, aus der wahrscheinlich einmal die Institution des Königtums hervorgegangen ist. Er gehört zur Geschichte der Verstrickung von Religion und Herrschaft, aus der das Wort der Offenbarung, das aufs Hören statt aufs Anschauen verweist, einmal den Weg der Befreiung gewiesen hat. Die Idee der Auferstehung antizipiert die Erfüllung des Satzes: Barmherzigkeit, nicht Opfer (das Jüngste Gericht ist das Gericht der Barmherzigkeit über das gnadenlose Weltgericht).
    Der Begriff der Kommunikationsgesellschaft abstrahiert von einer Realität, die durch die Schuldenkrise, das Armutsproblem und die Härte der Herrschaftsstrukturen sich definiert. Ebenso ist eine Theorie des kommmunikativen Handelns schon im Ansatz falsch, die nicht auch eine Theorie des Gerüchts, des Vorurteils, der Medien und der Unterhaltung mit einschließt: einer Kommunikation ohne Reversibilität, einer Kommunikation, die zum Reversbild der „subjektiven Formen der Anschauung“ geworden ist: Wie diese vom Blick des Andern, so abstrahiert jene von der Antwort der Andern, vom Dialog. War die Anschauung ein Instrument der Vergesellschaftung von Herrschaft und der Bildung des Subjekts, so ist die Entfaltung und Realisierung der Kommunikationsgesellschaft durch die Medien das Instrument der Gewöhnung und Fixierung der Beherrschten an ihren Objektstatus.
    Eine Theorie der Gemeinheit ist nicht möglich ohne eine Kritik der Beweislogik, die aber setzt die Theologie voraus, allerdings eine Theologie, die selber aus dem Bann der Logik der Gemeinheit sich befreit: als Theologie im Angesicht Gottes.
    Der Tod Mosis: Das Hegelsche Absolute ist der Ort des erloschenen Feuers im nicht mehr brennenden Dornbusch.
    Lk 1111f: Sind wir nicht die Väter, die ihren Kindern, wenn sie um Brot bitten, nichts anderes als Steine zu geben vermögen, wenn sie um einen Fisch bitten, nur eine Natter anbieten können, und statt eines Eis nur einen Skorpion geben können?
    Wo entspringt die Differenz zwischen dem Namen des Neuen Bundes und dem des Neuen Testaments, oder verschwimmen nur die Begriffe im Griechischen, in dem diatheke beides, den Vertrag und das Testament, bezeichnet: und das aufgrund einer Logik, die im Vertrag, und damit auch im Tauschakt, noch die Dramatik des Erbens begreift, im Tausch den wechselseitigen Tod der Tauschenden? Ist das Christentum durch die Metaphorik seiner Theologie (in der ein herrschaftsgeschichtlicher Zusammenhang sich widerspiegelt) zum Bewohner des Totenreichs geworden, auf das die Idee der Auferstehung sich bezieht?
    Die Geschichte von den Blinden und Lahmen (bei der Eroberung von Jerusalem durch David) erfüllt sich im Inertialsystem: in der Beziehung von Anschauung und Trägheit.
    Zum Verhältnis von Spekulation und Reflexion: Der Weltbegriff ist ein Spiegelsystem.

  • 22.3.96

    Genealogie: Die Bekenntnislogik ist die Tochter des Tauschprinzips und die Mutter des Trägheitsgesetzes. Sie ist das Bindeglied zwischen der Geldwirtschaft und den mathematischen Naturwissenschaften.
    Die Bekenntnislogik (vom Götzendienst über das trinitarischen Dogma bis zum Faschismus) ist das Laboratorium des Weltbegriffs.
    Das Inertialsystem ist die instrumentalisierte Schicksalsidee (die instrumentalisierte Logik des Mythos). Die Schicksalsidee (und der Mythos) aber war der Preis für die Bildung des Neutrum und den Ursprung der indoeuropäischen Sprachen.
    Der Islam, der das Schicksal monotheisiert hat, hat den Ausweg aus dem Mythos vesperrt.
    Jeshajahu Leibowitz: Die Geschichte ist die Geschichte des Wahnsinns, des Verbrechens und des Unglücks. Und sie ist zugleich die Geschichte des Kampfes dagegen. Verweist nicht der Wahnsinn auf die Bekenntnislogik, das Verbrechen auf die Geldwirtschaft und das Unglück auf den Ursprung des Naturbegriffs? Wer die Geschichte auf Wahnsinn und Verbrechen reduziert, ist paranoid. Nur die Erinnerung ans Unglück bewahrt vor der Paranoia, vor der auch die Kapitalismus-Kritik nicht gefeit ist. Dem Faschismus ist es vorbehalten geblieben, auch das Unglück noch in die eigenen Regie zu nehmen, die Naturkatastrophe zu inszenieren.
    Was die Reflexion von Auschwitz und den „christlich-jüdischen Dialog“ so unendlich belastet und fast unmöglich macht, ist das Erbe einer Logik, die zuerst in der Christologie sich manifestiert hat: die Logik der Vergöttlichung des Opfers, die ein Teil der Urteilslogik ist. Der Faschismus aber war eine Explosion der Gemeinheit; und diese Explosion ist nicht beendet, sie geht weiter. Damit hängt es zusammen, wenn der Schrecken und der Bann des Faschismus nicht durch Verurteilung aufzulösen ist, sondern allein durch Reflexion der Logik der Gemeinheit, die innerhalb der Urteilslogik nicht zu leisten ist, weil sie die Reflexion der Urteilslogik (die Kritik der in der Urteilslogik begründeten Totalitätsbegriffe, der Begriffe des Wissens, der Natur und der Welt) voraussetzt.
    Ist nicht der Begriff der Bekenntnislogik ein Versuch, dem Problem der Gemeinheit auf die Spur zu kommen? Die Bekenntnislogik, die in der Schuldumkehr gründet, verdankt sich der Weiterbildung und Entfaltung des projektiven Moments im philosophischen Erkenntnisbegriff. Das Glaubensbekenntnis ist ein umgekehrtes Schuldbekenntnis: Bekannt (und damit zugleich festgeschrieben und fixiert) wird die Schuld des Objekts, die „Schuld der Welt“, die der Erlöser im Opfertod am Kreuz „hinweggenommen“ und gesühnt haben soll. Der christliche Erlösungsbegriff, die Idee der „Entsühnung der Welt“, war die konsequenteste Entfaltung der Bekenntnislogik; ihr wirkliches Ergebnis aber war die Freistellung des Weltbegriffs, die Legitimierung von Herrschaft, die Diskriminierung der Kritik. Die die Bekenntnislogik konstituierende Opfertheologie ist im Faschismus nochmals explodiert: Das war die Explosion der Gemeinheit. Ist die Bekenntnislogik der „Greuel am heiligen Ort“? Und ist das in die Bekenntnislogik verstrickte Christentum nicht die Bestätigung des Satzes, daß vor Gott tausend Jahre wie ein Tag sind: der Tag des Schreckens (mit der Bekenntnislogik als Mittel der moralischen Anästhesie), der Tag JHWHs (die Zeitdilatation der Bekenntnislogik: das Binden, zu dem das Lösen noch aussteht)? Nicht zufällig wollten die Nazis ein „Tausendjähriges Reich“ errichten. Hier findet das Bild vom Dogma als der Schockgefrierung einer Tradition, die nur so zweitausend Jahre Christentum überleben konnte, seine Begründung.
    Die Theologie im Angesicht Gottes ist eine anarchische Theologie.
    Gibt es nicht eine merkwürdige Beziehung der Schlange zum Kelch (des Neutrums zu den subjektiven Formen der Anschauung, zum Raum)? Und gibt es nicht eine symbolische Verknüpfung beider (etwa in der Gnosis)?
    Die Linguistik läßt sich als Versuch begreifen, auch die Sprache noch zu neutralisieren. Sie macht die Sprache selber zu Schlange, die auf dem Bauche kriecht und Staub frißt: Indem sie die Sprache (im Kontext des Begriffs der Kommunikation) auf ihre Mitteilungsfunktion reduziert und fixiert, verdrängt und zerstört sie ihre erkennende Kraft, läßt sie sie (wie die BILD-Zeitung in ihren Texten, die mit den Mitteln der Linguistik nicht mehr sich würden kritisieren lassen) zusammenschnurren zu „propositionalen Sätzen“. Die Sprache, die zum Gegenstand der Linguistik geworden ist, verhält sich nur äußerlich zur Sache, sie bewegt sich nicht mehr in der Sache, beide werden dinglich getrennt. Eine Sprache aber, die in die Sache nicht mehr eingreift, der die Welt zur Dingwelt wird, an der die Sprache abprallt, bewegt nur noch die Vorstellungen ihrer Adressaten: sie wird zu einem Instrument der Manipulation.

  • 18.3.96

    Die Vorstellung, daß die Dinge von außen in den Raum hineinkommen, gründet in der Form des Raumes selbst: er ist die Form der Äußerlichkeit; im Raum beziehen sich die Dinge nur äußerlich auf sich selbst. Das Inertialsystem ist das Formgesetz dieses Sich-auf-sich-selbst-als-ein-Anderes-Beziehens. Ist diese Äußerlichkeit nicht zugleich eine politische, steckt darin nicht die Urgeschichte der Warenform, an den Ursprung des Handels in Raub und Krieg? Der erste Handel ist Außenhandel, Fernhandel; die ersten Waren waren die gefangenen und erbeuteten Sklaven und Frauen. Ist nicht der Raum das Instrument, das die Dinge sowohl technisch als auch ökonomisch beherrschbar macht?
    Rauben, Stehlen, Morden gehören zu den Gründungsakten des Staates (als Organisation einer Gesellschaft von Privateigentümern). Das Geld ist der domestizierte Eroberungskrieg. Beschreibt und definiert das Strafrecht nicht genau jene Aktivitäten als Verbrechen, die einmal den Staat begründeten? Ist nicht die Bekenntnislogik das Produkt der ohnmächtigen und hilflosen Anpassung der Religion an die Logik des Staates? Der Staat bedarf deshalb des Schutzes vor der Verunglimpfung seiner Symbole, weil anders in diesen Symbolen die systematische Demütigung der Bürger durch den Staat zu leicht erkennbar wäre. Im Nationalismus vergessen die Bürger, wer sie sind.
    Knäste sind exterritoriale, rechtsfreie Zonen im Innern der Staaten (Brutstätten der Gemeinheit, die selber kein strafrechtlicher Tatbestand ist). Gefangene sind vogelfrei.
    Die bloße Verurteilung des Faschismus wirkt wie jede Verurteilung: sie begründet und legitimiert die Verdrängung, die Nicht-Wahrnehmung dessen, was man verurteilt, und damit seine Wiederkehr. Die Verurteilung des Faschismus macht blind für die Wahrnehmung des wirklichen Faschismus.
    Alle Dinge sind Ausländer (darin ist ihre Fähigkeit begründet, Eigentum zu werden).
    Bei Ferdinand Ebner gibt es den Begriff des Rads der Generationen; zitiert er hier das „Rad des Lebens“ im Jakobus-Brief? Bezeichnet dieses Rad des Lebens den Generationenwechsel, daß Eltern Kinder haben und Kinder zu Eltern werden? In welcher Beziehung steht die Welt zu diesem Rad des Lebens: ist die „Welt“, die die Eltern an ihre Kinder vererben, wirklich gleich bleibend? Johannes (der Täufer) sollte die Herzen der Väter zu ihren Kindern bekehren (Lk 116).
    Gibt es einen inneren Zusammenhang innerhalb der nachpaulinischen Briefe (von Jakobus, über Petrus und Johannes zu Judas); und ist der Hebräerbrief die Feuerwand, die beide Gruppen von einander trennt? Sind nicht alle nachpaulinischen Briefe apokalyptische Briefe, Briefe, die sich nicht im Bestehenden einrichten? – Was haben Jakobus und Judas mit einander zu tun, und was 2 Pt mit dem Judasbrief?
    Wie verhalten sich die Begriffe „Neues Testament“ (nur im Hebräerbrief?) und „Evangelium“ zueinander und zum Begriff des Bundes (Evangelium: „eine Literaturgattung, die im Zusammenhang mit dem jüdischen Krieg entstanden ist“, TuK Nr. 67, S. 3; vgl. auch die Aufschlüsselung des Begriffs, seine Aufteilung auf die Schriften des NT, ebd., S. 22)? Ist der Schlüsselbegriff der vom „Blut des Bundes“ (Mt 2628, Mk 1424, Hebr 920, 1029, vgl. Ex 248) bzw. vom „neuen Bund in meinem Blut“ (Lk 2229, 1 Kor 1125). – Kann es sein, daß die Beziehung von Kelch, Blut und Bund, zusammen mit dem rätselhaften Wort, daß er vom Gewächs dieses Weinstocks erst im Reiche seine Vaters trinken wird, verständlich wird vor dem Hintergrund der Lehre von der Wiederkunft: Das Christentum als offene Wunde, die erst mit seiner Wiederkunft sich schließen und heilen wird? Und gilt das Testament, das „den Tod des Erblassers voraussetzt“, mit seiner Auferstehung jedoch eigentlich schon hinfällig geworden ist, nur für diese leere Zwischenzeit des „Christentums“?

  • 23.2.96

    Gehört nicht das „RAF-Problem“ zu den Ursachen der moralischen Selbstzerstörung des Staates, durch den vermeintlichen Zwang, die Wahl der Mittel der Bekämpfung des Terrorismus von moralischem Ballast zu befreien?
    Gemeinheit ist kein Problem der Gesinnung, sondern eines der Logik. Nur durch die Reflexion dieser Logik ist es möglich, ihren Zwängen nicht zu verfallen. Die Logik der Gemeinheit aber begreift man erst, wenn man begreift, daß das Urteil und die Verurteilung gegen diese Logik ohnmächtig und blind sind, weil sie ihr selber unterworfen sind.
    Gegen die Gemeinheit ist erst gefeit, wer an die Auferstehung der Toten glaubt.
    Läßt sich nicht die Geistesgegenwart aus ihrer Beziehung zur Gemeinheit ableiten und begreifen; Gemeinheit ist die Abwesenheit der Geistesgegenwart. Gemeinheit entsteht, wo die Wunde bloß vernarbt, der Schmerz verdrängt wird: wo die Empfindung zur bloßen Empfindung subjektiviert worden ist.
    Sind es nicht diese drei Schritte, die, indem sie die „privilegierte Erkenntnis“ diskriminieren, in den Autismus führen:
    – Die Verdrängung der sinnlichen Erfahrung, ihre Subjektivierung als Empfindung,
    – die Zerstörung der Kritikfähigkeit, ihre Neutralisierung und Subjektivierung als Meinung, und
    – die Unfähigkeit zur Schuldreflexion, die Verdinglichung und Subjektivierung der Sünde zu Schuldgefühlen (das „schlechte Gewissen“, die Manifestation der Schuld unterm Bann der Autorität, des Über-Ich, die Verinnerlichung des Schuldurteils)?
    Sind diese drei Stufen nicht zugleich Stufen der Umkehr? – Ist nicht Intersubjektivität die „Normalform“ des Autismus?
    Es gibt einen logischen Zusammenhang des Bilderverbots mit dem Kelchsymbol. Das Kelchsymbol bezieht sich auf einen sprachlichen Sachverhalt: auf die verdinglichende Gewalt der subjektiven Formen der Anschauung, die das Nomen an die Bilder der Einbildungskraft binden (Ursprung des Substantivs). Die subjektiven Formen der Anschauung sind der Realgrund des Kelchsymbols, sie trennen die Sprache von der erkennenden Kraft des Namens, unterwerfen sie der Logik des (verdinglichenden und instrumentalisierenden) Herrendenkens. Die Anschauung ersetzt die Namen durch Bilder. Von allen Bildern aber gilt, was die Propheten von den Götzen sagen: Sie hören und sehen nicht, sie sprechen nicht, sie haben nicht die Kraft einzugreifen und zu ändern. Unterm Bann der Bilder werden die Menschen einsam und herrschaftssüchtig.
    In Heideggers Begriff des Daseins hört man geradezu den ausgestreckten Zeigefinger (das „Da“). Der Begriff des Daseins macht das Subjekt zu einem Sein für Andere (die auf es zeigen: deren Objekt es ist). In dieser Konstellation gewinnt die Unterscheidung von Eigentlichkeit und Uneigentlichkeit, die keine inhaltliche Unterscheidung ist, sondern allein eine des Rangs, ihren fatalen Sinn: Die Eigentlichkeit ist die Arroganz der Knechtsgesinnung, der „Niedertracht“. Hier liegt der Ursprung der Gemeinheit. Ist nicht Adornos „Jargon der Eigentlichkeit“ ein erster Versuch, die Logik der Gemeinheit zu entwirren?
    Weltgericht: Symbol des Siegers ist das Bild dessen, der als Letzter auf dem Leichenberg der Erschlagenen, der Besiegten steht (Elias Canetti). Die Theologie beginnt mit der Einsicht, die der Sieger verdrängen muß: daß die Toten seine Richter sein werden. Wer glaubt, diesem Richter sich entziehen zu können, indem er mit Hilfe des Weltbegriffs und der subjektiven Formen der Anschauung das Vergangene vergegenständlicht und neutralisiert, täuscht sich selbst.
    Zur Position Horkheimers gehören beide Sätze,
    – der, den er in einem Brief an Benjamin geschrieben hat: die Erschlagenen sind endgültig tot (d.h., wer ihre Auferstehung erhofft, entlastet nur sich selbst von der Trauer und dem Schmerz), und
    – der andere, den er einmal im gemeinsamen Seminar mit Adorno gesagt hat: Wie kann man auf dem Riesen-Leichenberg, auf dem wir stehen, jemals die richtige Gesellschaft errichten!
    Wer die Philosophie Horkheimers verzweifelt nennt, und das in einem Ton, der suggeriert, wir seien darüber hinaus, der möge doch bitte einen dieser beiden Sätze widerlegen.
    Zur Lehre von der Auferstehung ist zu bemerken, daß es nicht mehr erlaubt ist, sie aufs private Ich zu beziehen, sie als private Hoffnung, die das Schicksal der Toten, der Welt und der Menschheit kalt läßt, zu hegen. Sie gilt nicht für die Pharaonen und ihre historischen Erben, die Herren des Sklavenhauses, sondern nur für die Opfer.

  • 22.2.96

    „Ist das Ihne Ihren Hund?“: An der Deklination des Personalpronomens (am Dativ und Genitiv 3. Pers. plural) läßt sich ablesen, daß der grammatische Adressat (der Dativ) aufs maskuline und der objektivierende Genitiv aufs feminine Geschlecht zurückgreift.
    „Du sollst den Herrn, Deinen Gott, nicht versuchen!“ Wer ist gemeint mit dem Du: benennt Jesus sich selbst (als Adressaten des göttlichen Gebots), oder den Teufel, und damit dann aber sich selbst als den Herrn, seinen Gott (den Gott für den Teufel), den man nicht versuchen soll? Geht es um die Versuchung Jesu durch den Teufel, oder um die Versuchung Gottes durch Jesus? Hintergrund ist die Aufforderung des Teufels, Jesus solle sich von der Zinne des Tempels stürzen (Mt 45ff).
    Jeder Indikativ ist ein (verdeckter oder offener) Imperativ. Jede Feststellung enthält einer Handlungsanweisung (sei es als „normative Kraft des Faktischen“ oder als Feststellung von materiellen Bedingungen, auf die das Handeln zu beziehen wäre). Die Trennung von Indikativ und Imperativ (Natur und Welt) erzeugt eine Sprache, in der Theologie nicht mehr möglich ist. Es ist die Sprache des Zuschauers, die die Erkenntnis zum Wissen depersonalisiert; sie steht unter dem Bann des Neutrums. Was mit hereinspielt, ist ein zeitliches Moment (das gleiche, das die indoeuropäische Sprachlogik konstituiert): die Trennung der Vergangenheit von der Gegenwart unterm Prinzip der Selbsterhaltung. Jedes Urteil, insbesondere jede Verurteilung, begründet die Macht der Vergangenheit über die Gegenwart, indem es das Vergangene verdrängt. Hier liegt die Differenz zwischen der geisteswissenschaftlichen „Einfühlung“, die immer in die Herrschenden, die Sieger, sich einfühlt, und der Erinnerungsarbeit, die die Sache der Beherrschten, der Besiegten, zu ihrer eigenen macht.
    Sind wirklich „nicht-intendierte Folgen dem philosophischen Lehrer sowenig wie irgend einem anderen Autor, wie man sagt: subjektiv zuzurechnen“? (Habermas: Philosophisch-politische Profile, erweiterte Ausgabe, Frankfurt ’87, S. 19) Und was meint Habermas, wenn er anmerkt, daß „inzwischen …, ironischerweise vorbereitet durch sozialstrukturelle Umwälzungen, unterm Naziregime, die Bundesrepublik während der Rekonstruktionsperiode die Ungleichzeitigkeiten ihrer Entwicklung wettgemacht (hat) … Man hat immer noch eine magische Furcht es auszusprechen: wir leben heute in einem der sechs oder sieben liberalsten Staaten …“ (ebd. S. 24)? Diese Sätze stehen in einem Zusammenhang, der den Schluß nahezulegen scheint, die Philosophie müsse vielleicht doch endlich aus der „Fixierung an das zeitgeschichtliche Phänomen des Faschismus“ (S. 18) heraustreten.
    Das Konzept des „herrschaftsfreien Diskurses“ und des „zwanglosen Zwangs des Arguments“ lebt von der Prämisse, daß die Wahrheit „beweisbar“, daß „Intersubjektivität“ ein Konstituens der Idee der Wahrheit sei. Unterm Bann des Positivismus aber laßt sich die Wahrheit einer Erkenntnis (eines „propositionalen Satzes“) von der Instrumentalisierung des Erkannten nicht mehr unterscheiden. Damit hängen die Probleme der Beweislogik (ein zentrales Motiv der Kritik der reinen Vernunft), die Habermas bloß verdrängt, zusammen. Ausdruck dieser Probleme ist u.a. der Satz, daß Gemeinheit kein strafrechtlicher Tatbestand ist: Der Grund liegt darin, daß sie nicht beweisbar ist. In diesen Zusammenhang gehören die Fälle von Kameraderie bei Übergriffen durch die Polizei, die Erfahrung, daß, wer Opfer eines Übergriffs geworden ist, aber keine Zeugen hat, im Falle einer Anzeige mit einer Gegenanzeige rechnen muß. Die Logik dieses Verfahrens läßt als Instrumentalisierung der Logik, die Kant unter dem Titel „Antinomie der reinen Vernunft“ analysiert hat, sich begreifen. Auf der alleinigen Grundlage der Beweislogik lassen ungerechte Urteile in der Justiz und falsche Urteile in der Wissenschaft, wenn man die „privilegierte Erkenntnis“ des „eingebildeten Zeugen“ ausschließt, sich nicht vermeiden.
    Die Historismus, die Objektivierung der Geschichte, rückt das Vergangene in eine Position, in der man unbehelligt vom Einspruch derer, die tot sind, darüber reden kann; das aber mit der Folge, daß man selber zum Opfer seinen eigenen Urteile wird. Ist das der Hintergrund der Übersetzung des Namens der Theologie mit der „Rede von Gott“?
    Astrologie und Mythos sind das falsche Bewußtsein eines Problems, das mit Astrologie und Mythos selbst mit verdrängt worden ist. Hierauf bezieht sich der Satz, es komme darauf an, den Knoten, den Alexander durchschlagen hat, endlich zu lösen.

  • 18.2.96

    Das Charisma Hitlers gründete in der Freigabe der Gemeinheit bei gleichzeitiger Übernahme der Verantwortung (Exkulpation) durch den Führer. Hitler war eine Unschuldsproduktionsmaschine, in deren Tradition nach dem Krieg die Kirchen einzutreten versucht waren. Die Kirche als religiöse Kuschelecke ist der Greuel der Verwüstung am heiligen Ort (vgl. die Liturgie-Bastel-Gemeinschaften, das modische Thema „Religion und Naturwissenschaften“, die Ambivalenz von Publik Forum oder auch des „Kirchen-Volksbegehrens“).
    Ambivalenz des Inertialsystems: Das Inertialsystem hat eine andere Bedeutung und Funktion für die Mechanik als für die Atomistik (schon in der kinetischen Gastheorie, die nicht selber mechanisch ist, sondern die Mechanik nur reflektiert). Wenn es stimmt, daß die Form des Raumes (die Form der äußeren Anschauung) der Abstraktion vom Blick des Andern sich verdankt, so läßt die Entwicklung, die dann im Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit sich vollendet, als Ergebnis eines Prozesses sich begreifen, in dem dieser Blick des Andern durch Subsumtion unters Inertialsystem vollends destruiert wird, eines Prozesses, in dem die Ursprungsabstraktion durch Rückkoppelung sich vollendet. Während in der Mechanik mit der Äußerlichkeit des Objekt auch die der anderen Subjekte sich konstituiert (das Subjekt hat nicht nur das Objekt außer sich, sondern ebenso das Objekt die anderen Subjekte), verdankt sich die Konstituierung und Entfaltung der Physik der Selbstreflexion des Systems (der Abstraktion vom Blick des Andern) in den Objekten der Physik, die dann allerdings in keiner Phase dieser Entwicklung wirklich als Objekte sich haben konstituieren können (von der Schwerkraft über den „Wärmestoff“ und den „Äther“ bis hin zu den Objekten der Mikrophysik): Paradigmatisch erscheint das im Prinzip der Konstanz der Lichtgeschindigkeit, die die verdinglichende Gewalt des Inertialsystems selber (der Abstraktion vom Blick des Andern) erstmals ins Licht rückt.

  • 15.2.96

    Das Gewaltmonopol des Staates ersetzt den Begründungszwang staatlichen Handelns.
    Die Vergesellschaftung des Proletariats, die Übertragung des Warencharakters auf alle ökonomisch Tätigen mit der daraus abgeleiteten Hierarchisierung der Waren (Luxusgüter und Wegwerfprodukte), enthält eine Bestimmung, die mit zu reflektieren ist: Die Proletarisierung derer, die oben sind, ist begleitet von einer explosiven Ausbreitung von Gemeinheit. Zugleich drückt in der Erscheinung ganzer Gruppen von Jugendlichen heute ein instinktiver Ekel vor denen sich aus, die dazu gehören, insbesondere vor denen, die oben sind; dazu gehört ein Bild, in dem die Selbsterfahrung des Punk sich ausdrückt, das Bild des angemalten Abfalls, zu dem als Symboltier nicht zufällig die Ratten gehören, die in der Realität die Müllhalden bevölkern.
    Im Buch Josue erscheint die Lade beim Durchgang durch den Jordan, bei der Eroberung Jerichos und bei der Versammlung zwischen den Bergen Garizim und Ebal, bei der Verlesung des Segens und des Fluches aus dem Gesetzesbuch. Im Buch der Richter wird die Lade nur in der Geschichte des Kampfes gegen die Benjaminiten erwähnt, bei der Befragung des Herrn in Bethel – „dort befand sich nämlich zu jener Zeit die Bundeslade Gottes“ (Ri 2027).
    Hegels Logik ist eine Entfaltung der transzendentalen Logik auf der Grundlage der Übertragung der Antinomien aus der transzendentalen Ästhetik in die transzendentale Logik. Ist nicht dadurch die transzendentale Ästhetik der Reflexion entzogen und zu einem Absoluten (zum blinden Fleck der Philosophie) geworden?
    Verdankt sich nicht der Schein, seine Stellung in der Logik des Begriffs, jener Veränderung der Logik, die sich aus der Subsumtion der Zukunft unter die Vergangenheit ergibt (aus der Objektivierung der Zeit, der gleichen Veränderung, der sich auch die Apriorisierung des Objektbegriffs verdankt)?
    Im Namen erlischt der Schein, in der Kraft des Namens wird die Bodenlosigkeit des Begriffs aufgedeckt.
    Das Bekenntnis ist ein Rechtsbegriff, es ist mit diesem seinem Rechtsgrund dem Schuldzusammenhang verhaftet.
    RAF-Prozesse unterscheiden sich von anderen Verfahren der Rechtsprechung vor allem durch die Verwandlungen des Angeklagten in den Feind und durch die Angleichung der Funktion des Richters an die des Anklägers. Diese Transformation ergibt sich zwanglos aus der kantischen Unterscheidung des reflektierenden vom bestimmenden Urteil (die in seinem Werk in der Differenz zwischen der Kritik der Urteilskraft und der Kritik der reinen Vernunft <der transzendentalen Logik> sich ausdrückt). Ist nicht der gesellschaftliche Grund dieser Differenz in der Unterscheidung von Verwaltung und Rechtsprechung vorgegeben? Verweisen nicht die Angleichung der Funktion des Richters an die des Anklägers und die Verwandlung des Angeklagten in den Feind (die Ausblendung seiner Subjektqualität und seine Reduzierung auf die Funktion des reinen Objekts) tatsächlich auf eine Tendenz der Angleichung der Rechtsprechung ans Verwaltungshandeln (entspricht nicht die tendentielle Ausschließung der Öffentlichkeit, die die Medien in vorauseilendem Gehorsam, gleichsam durch Identifikation mit dem Aggressor, inzwischen schon verinnerlicht haben, dem logischen Trieb zur Rückbildung des offenen Gerichtssaals in eine abgeschlossene Amtsstube)? Aber sind die Staatsschutzverfahren damit nicht der zwangsläufig unendliche, weil nie wirklich gelingende Versuch, aus dem reflektierenden ein bestimmendes Urteil zu machen (der Versuch der Konstruktion synthetischer Urteile apriori), aus dem prozessualen Recht ein Subsumtionsrecht, ein Verwaltungsrecht, zu machen? Staatsschutzprozesse sind keine Schauprozesse, deren Zeit ist abgelaufen.
    Schließt das Subsumtionsrecht nicht die Umkehr der Beweislast mit ein?
    Die Gesetzesbindung der Verwaltung begründet ein Recht ohne Öffentlichkeit (ein monologisches Verfahren der Urteilsfindung): Die verwaltete Welt ist das Korrelat der Wittgensteinschen Definition; diese Welt ist alles, was der Fall ist.
    Führen nicht die Staatsschutzprozesse den realen Beweis, daß kommunikatives Handeln monologisch ist? Und ist nicht die Ausscheidung der Reflexion aus dem Urteil (im Konstrukt des propositionalen Satzes, dem grammatischen Grundelement der Linguistik) die zwangsläufige Folge eines Objektivitätsbegriffs, der neben der Information nur noch die Meinung, das unverbindliche Raisonnement, kennt (vgl. Habermas‘ Begriff der Öffentlichkeit)? Die Objektivität (die Welt) ist – nach dem Modell einer Natur, die auch ohne die Menschen da ist – zu einem festzementierten Konstrukt, zu einem Betonklotz, geworden, gegen den der Gedanke, die Sprache, die Argumentation nichts mehr ausrichtet.
    Hat dieser Betonblock etwas mit dem Namen des (Simon) Petrus zu tun (mit dem Namen des Felsen, auf den die Kirche gebaut werden sollte)? Ist dieser Betonblock das steinerne Herz der Welt (das am Ende in ein fleischernes Herz umgewandelt werden wird)? Kann es sein, daß der transzendental-ästhetische Grund dieses Blocks, die subjektive Form der äußeren Anschauung, seine Ausscheidung aus dem Bereich der Reflexion (die Verwerfung der kantischen Antinomie der reinen Vernunft, der einzigen Stelle, an der ein Versuch der Definition der Totalitätsbegriffe Welt und Natur vorkommt), mit den sieben Siegeln der Apokalypse (und mit den sieben unreinen Geistern, von denen Maria Magdalena befreit wurde) zu tun hat? Ist der „Fels“ das gegenständliche Korrelat der ungelösten Siegel? – Wer ist die „Schwiegermutter des Simon Petrus“?
    Läßt sich nicht die Hegelsche Logik, die auch eine Staatslogik ist, unter diesem Aspekt begreifen: als Versuch, das bestimmende mit dem reflektierenden Urteil zu verschmelzen, das reflektierende Urteil ins bestimmende Urteil mit hereinzunehmen? Vorausgesetzt ist eine Zeitvorstellung, die das (unendliche) Ende antizipiert: Deshalb gehört zu Hegels Philosophie das Weltgericht (die Gegenwart des antizipierten Endes, dessen Verkörperung der Staat ist).
    Rührt die Subsumtion des reflektierenden unter das bestimmende Urteil (auf die das Adorno-Wort „Das Ganze ist das Unwahre“ sich bezieht) nicht an den Grund des Symbols des apokalyptischen Tieres?
    Hat sich Habermas mit der Theorie des kommunikativen Handelns nicht freiwillig (in einem Akt der Identifikation mit dem Aggressor) in die Isolationshaft begeben, vor der zu fliehen versuchte, als er von der kritischen Theorie sich verabschiedet hat?
    Sind nicht Bad Kleinen und die Durchführung der Asyl-Regelung ein Beleg dafür, daß mit der „Wiedervereinigung“ etwas qualitativ Neues eingetreten ist: Die Grenze, auf die definitionsgemäß der BGS sich bezieht, ist von außen nach innen verlagert worden. Bad Kleinen ist Mogadischu, der Frankfurter Flughafen die alte „Zonengrenze“. Der BGS, dieses hybride Konstrukt aus Militär und Polizei, ist das polizeiliche Äquivalent der Staatsschutzsenate und der Geheimdienste.
    Hängt der Satz „Laß die Toten ihre Toten begraben“ mit dem Testament-Begriff (in den Paulus-Briefen, vor allem aber im Hebräer-Brief) zusammen, und bezieht er sich nicht auf die theologische Wendung, die der Testament-Begriff belegt (ist nicht der Testament-Begriff das Begräbnis der Toten durch die Toten, die Selbstzerstörung der Offenbarung durch Anpassung an die Logik des Weltbegriffs, die Wurzel der Logik des Inertialsystems; durch seine Beziehung zum Begriff des Erbes erinnert der Name des Testaments nicht grundlos an den Begriff der Erbsünde, den der Weltbegriff instrumentalisiert; die Welt ist die Welt der Väter, ihr Testament)?
    Der Hebräer-Brief läßt sich zwanglos als Konsequenz aus dem Urschisma begreifen: als Darstellung und Produkt der Introversion des Opfers, dessen Realität mit den Juden verworfen wurde. Der Hebräer-Brief ist ein Beispiel dafür, daß jede Verurteilung den Urteilenden in den Bann seines eigenen Urteils hereinzieht.
    Ist nicht der Versuch, die Probleme, die Frauen mit einer Sprache haben, in der sie „nicht vorkommen“, durch Sprachregelungen zu lösen, erkauft mit der Sprachlogik eingebauter, automatisierter Verurteilungsmechanismen?

  • 12.2.96

    Die Logik des Hinter dem Rücken ist eine Logik mit eingebauter Gemeinheitsautomatik. So wird auch die Theologie vom Bann erst befreit sein, wenn sie als Theologie im Angesicht Gottes sich erneuert.
    Die Theologie hinter dem Rücken Gottes ist ein Herrschaftsinstrument (sie steht unter dem Bann des Weltbegriffs); sie ist die Brutstätte der Bekenntnislogik.
    Enthält nicht die Beelzebub-Geschichte einen deutlichen Hinweis darauf, daß, wer immer die Einheit und Geschlossenheit zum Prinzip erhebt, das Reich des Beelzebub fördert? – Vgl. dazu Jer 3134: „Da wird keiner mehr den andern, keiner seinen Bruder belehren …“ Die Einheit der Gotteserkenntnis ist nicht die Einheit des Bekenntnisses. Ein Bekenntnis, zu dem man sich bekehrt, ist das Bekenntnis zu einer Schicksalsgemeinschaft, ein Instrument der Komplizenschaft. Jede Bekenntnisgemeinschaft (auch die kirchliche) trägt völkische Züge.
    Der Staat ist ein Produkt der Instrumentalisierung des Schicksals.
    Einer der verhängnisvollsten Übersetzungsfehler war die Übersetzung des Begriffs Völker mit dem Namen der Heiden. Seiner Sprachlogik zufolge entspricht dieser Name eher dem der Barbaren: Christen verhalten sich zu Heiden wie Hellenen zu Barbaren. Waren nicht die Muslime die ersten „Heiden“ (vgl. den Titel „Summa contra gentiles“)? Und war nicht mit dem Namen der Heiden die projektive Verschärfung im Namen der Wilden mitgesetzt (der Name der Wilden hat sich im Kontext der Konfessionalisierung des Christentums, mit der es die Abgrenzung nach außen ins eigen Innere mit aufgenommen hat, herausgebildet)?
    Ist nicht das Christentum über die Projektionsfolien der Heiden und dann der Wilden selber zu dem geworden, wovon es glaubte sich absetzen und distanzieren zu müssen?
    Wenn in der Essay-Sammlung „Vierzig Jahre Flaschenpost“ die Inszenierung des Weltuntergangs durch die Nazis Weltpolitik genannt wird (in dem Beitrag von Martin Seel?), wird der Faschismus durch Neutralisierung, die in der Konsequenz seiner Verurteilung liegt, verharmlost. Dazu paßt der Satz: „Gäbe es kein richtiges Leben im falschen, wäre das falsche nicht falsch“ (S. 37): Dann wäre die Hölle keine Hölle mehr. Einen Spiegel widerlegt man nicht, wenn man ihn zerschlägt, weil man sein eigenes Bild nicht erträgt.
    Der Versuch, die projektiven Moment im Objektivierungs- und Erkenntnisprozeß zu entwirren, mag schwierig sein, aber es gibt keine Alternative.
    Das ungeheuerliche Zitat aus der Odyssee:
    Da der edle Odysseus die Freier jetzo bestraft hat,
    Werde das Bündnis erneuert, er bleib‘ in Ithaka König;
    Und wir wollen dem Volke der Sühn‘ und Brüder Ermordung
    Aus dem Gedächtnis vertilgen; und beide lieben einander
    Künftig wie vor, und Fried‘ und Reichtum blühen im Lande.
    (24, 481-483; Zitat S. 69)
    ruft Konnotationen wach, die eher die Interpretation der Dialektik der Aufklärung bestätigen als den Text von Helga Geyer-Ryan und Helmut Lethen. Blühen nicht auch nach der „Strafaktion“ der Nazis „Fried‘ und Reichtum … im Lande“, nachdem „dem Volke der Söhn‘ und Brüder Ermordung aus dem Gedächtnis getilgt“ wurden? Man muß wohl wirklich einmal das Erschrecken in sich verspürt haben bei der Erinnerung, daß man in der Zeit der „Endlösung“ in der Kirche das Lied mitgesungen hat: „Hilf uns hie kämpfen, die Feinde dämpfen, Sankt Michael“.
    Wenn Horkheimer und Adorno auf die „schwarzen Schriftsteller“ rekurrieren, auf Nietzsche und de Sade, dann kann man dem nicht entgegenhalten: Ja, aber was hatten die für Anschauungen! So schnappt wieder einmal nur die Verurteilungsfalle (die der Begriff der Anschauung insgesamt bezeichnet) zu, in der jedesmal der, der glaubt, sich ihrer bedienen zu können, selber mitgefangen wird.
    Erweckt nicht der Aufsatz über das Verhältnis Horkheimers und Adornos zu Nietzsche den Eindruck, als wollte hier einer nachträglich die Erkenntnis Adornos belegen, daß heute alle nur noch heraushören, wofür oder wogegen einer ist?
    Die Opfertheologie hat uns zu Konsumenten des Kreuzestodes gemacht, zu theologischen Kannibalen. Der Bann wird erst gelöst sein, wenn die Eucharistie entsakralisiert und zu dem wird, als was sie vielleicht einmal gemeint war: zum Brotbrechen und zum Teilen des gebrochenen Brotes mit den Armen; nur durch Entsakralisierung wird die Eucharistie auf eine neue und andere Weise geheiligt (wäre nicht auf diesen Hintergrund – zugleich als Hinweis auf die Differenz von Essen und Trinken, Brot und Wein <Schrift und Wort> – auch Mt 2629 zu beziehen?).
    Wenn die Lichtgeschwindigkeit sich auf eine Bewegung bezieht, die nicht mehr mechanisch, sondern nur noch teleologisch (durch ihre Beziehung auf das Ende, nicht auf den Anfang der Bewegungsrichtung) sich verstehen läßt, so berührt das zugleich die Frage der Konstituierung der mikrophysikalischen Objekte, die dann keine mechanischen Objekte mehr sind.
    Sind nicht die physikalischen Aggregatzustände (gasförmig, flüssig, fest) Stufen der Konstituierung des mechanischen Objekts, und welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang die „Thermodynamik“, die Wärme, das Feuer und das Licht?
    Es gibt zwei Aspekte des Rechts, die sich deutlich unterscheiden lassen: den ökonomischen, der auf die Sicherheit des Eigentums und die Verbindlichkeit von Verträgen abzielt, und den politischen, dessen Hauptziel die Konstituierung und Sicherung der Staatsgewalt ist. Ist nicht die unterschiedliche Ausgestaltung der Funktion der Anklage in den westlichen Ländern ein Indiz dafür, welches der beiden Momente als vorrangig angesehen wird? Den „öffentlichen Ankläger“ scheint es vor allem in den Staaten zu geben, deren Hauptziel die Eigentumssicherung ist, während die Institutionalisierung der Aufgabe des „Staatsanwalts“ in dem Ziel der Verteidigung des Staates begründet zu sein scheint. Dann aber sind Staatsschutzsenate bloße Verdoppelungen der Staatsanwaltschaft, hier ist der Richter vom Änklager nicht mehr zu unterscheiden – wie unter dem Bann der gleichen Logik dann auch der Verteidiger vom Angeklagten nicht mehr zu unterscheiden ist; beide werden vom Gericht als Feinde wahrgenommen.
    Die Logik der Staatsschutzprozesse ist die des kurzen Prozesses; deshalb dauern sie so lange.

  • 11.2.96

    Kants Kritik des apagogischen Beweises ist ein Versuch, die Gemeinheitslücke zu schließen. Diese Lücke ist heute zum offenen Scheunentor, zum Schlund, zum Abgrund geworden.
    „Die Fahne hoch, die Reihen fest geschlossen“: Ist das nicht das Lied der Bekenntnislogik? Kommen in der Schrift Fahnen vor, und seit wann gibt es Fahnen (lt. Meyers Taschenlexikon, Bd. 6, S. 315, „als Kampf- und Siegeszeichen und als Herrschaftssymbol schon den altorientalischen Völkern, den Römern, Germanen und Arabern bekannt“)? Sind Fahnen nicht Einheitssymbole, und gehört dazu nicht der Satz, daß die Wasser am Ort Eins sich sammeln, und neutestamentliche Beelzebub-Geschichte, wonach die Einheit ein Indiz des Reichs des Beelzebub ist (das „zerfällt, wenn es mit sich uneins wird“, während das Himmelreich verschiedene Wohnungen in sich enthält)?
    Der Topos „zur Rechten Gottes/des Vaters“: Wer sitzt wem zur Rechten? Sind die Formulierungen gleichlautend, welche Unterschiede gibt es, in welchen Konstellationen?
    „Meine Rechte möge verdorren, wenn ich Dein vergesse, Jerusalem“ (Ps 1375): Ist die Kirche die verdorrte Rechte (Barmherzigkeit, Feigenbaum?), und der Staat der einarmige Bandit (der linkshändige Benjaminite)?
    Rätselhafter Hebräerbrief, seine ungeheuerliche ambivalente Symbolik: Hat er nicht das Christentum durch Rejudaisierung antijudaistisch gemacht? Hier taucht zum erstenmal der Begriff des (alten und neuen) Testaments auf, der den des Bundes ersetzt; und das mit dem Hinweis, daß ein Testament Rechtskraft erst mit dem Tod des Erblassers erlangt (und daß das alte mit dem neuen „veraltet“ ist). Heißt das nicht in letzter Konsequenz, daß Israel am Kreuz gestorben ist? Ist nicht der Hebräerbrief, und sind nicht in seinem Licht erst die Paulus-Briefe die Grundlage der Väter-Theologie (und trennt nicht der Hebräerbrief die Paulus-Briefe von den Pastoralbriefen)? Das Neue Testament ist nicht der neue Bund.
    Ist nicht der Hebräerbrief das Paradigma der Verinnerlichung des Opfers, und ist er nicht das Paradigma der Ursprungsgeschichte des Symbolons?
    Gehört nicht der Hebräerbrief zum Verständnis der Wendung „zur Rechten“ (hier heißt es „zur Rechten der Majestät <megalosyne>“)? Aber ändert sich nicht der Sinn des Hebräerbriefes, und mit ihm der Sinn der gesamten christlichen Theologie, im Lichte des Rosenzweigschen Satzes, wonach Gott „nicht die Religion, sondern die Welt erschaffen“ hat.


  • 10.2.96

    Der Reni-Blick ist feinsinnig, aber unsensibel.
    Sind Staatsschutz-Prozesse nicht Fundstätten für Beispiele des apagogischen Beweises (wenn eine Sache als bewiesen angesehen wird, wenn die gegenteilige Behauptung nicht widerlegt werden kann)? Ist der apagogische Beweis nicht ein Konstituens der transzendentalen Ästhetik, und damit eine der Grundlagen synthetischer Urteile apriori? In juristischem Zusammenhang gehört er zu den Begründungen des Satzes, daß Gemeinheit kein strafrechtlicher Tatbestand ist. Gehorcht nicht die „Aufklärung“ der Vorgänge in Bad Kleinen genau dieser Beweislogik (oder, wenn im Hogefeld-Prozeß eine Zeugin zunächst sagt, die Frau, die sie gesehen hatte, habe blaue Augen gehabt, dann aber solange bekniet wird, bis sie sagt, so genau wisse sie es nicht mehr; oder, wenn Zeugen geladen und vernommen werden, bei denen aus den Akten erkennbar ist, daß seine jetzige Aussage im Verlauf von zehn Jahren die dritte Version ist, merkwürdigerweise aber jede Version genau zum jeweiligen „Erkenntnisstand“ der Ermittlungsbehörden paßt)?
    Die Sexualmoral gewinnt ihre politische Bedeutung zurück, wenn sie aus dem Bann des Weltbegriffs (der Urteilsmoral) erlöst wird. Erfüllt nicht der theologische Begriff der Entsühnung der Welt den apokalyptischen Tatbestand der Unzucht?
    Die organische Chemie ist eine politische Wissenschaft: Im wissenschaftshistorischen Paradigmenwechsel vom Darwinismus zur organischen Chemie spiegelt sich die Normalisierung des Faschismus wider, die „Anorganisierung des Organischen“ (die Durchsetzung der Herrschaft der Ökonomie als anorganische Natur der Staatenwelt, Voraussetzung der Dekolonialisierung der Dritten Welt).
    Bezeichnet nicht das bara, der Schöpfungsbegriff der Genesis, eigentlich eine Abfolge von Katastrophen: Geschaffen werden „Himmel und Erde“, die „großen Seetiere“ und die Menschen.
    Der Weltbegriff ist der Inbegriff der Naturbeherrschung, und die Entsühnung der Welt ist die Entsühnung der Naturbeherrschung, die die Grundlage jeglicher Herrschaft ist.
    Zur Genese und zum Begriff der Gemeinheit: In der vollends aufgeklärten Welt gibt es keine Schuldzusamenhänge mehr zwischen Objekten, sondern nur noch Sachzwänge. Schuld wird – wie zuvor die sinnlichen Qualitäten und wie die Kritik, jene zu Empfindungen, diese zur Meinung – subjektiviert zu Schuldgefühlen, die apriori irrational und pathologisch: durch Therapien zu beseitigen sind. In diesem Kontext trennt sich das Verbrechen von der Tat, es wird zu einer Folge des Erwischtwerdens (für das die Beweisbarkeit steht). So wird man normal; aber ist diese Normalität nicht die des alltäglichen Faschismus?
    Der ungeheuerliche Satz bei Lk (117), daß „er (Johannes der Täufer) die Herzen der Väter zu ihren Kindern bekehren wird“.
    Der protestantischen Bekenntnistheologie zufolge ist der Staat der weltliche Arm der Kirche. Ist nicht heute der Staat zu einem einarmigen Banditen geworden?
    Zum „Tier aus dem Meer“: Der Weltbegriff ist aus dem Meer, dem Inbegriff der Völkerwelt, hervorgegangen. Ist das „Tier vom Lande“ (der falsche Prophet) die Bekenntnislogik?
    Der Drache und das Tier aus dem Meer unterscheiden sich eigentlich nur durch die Plazierung der Kronen: Der Drache trägt sie auf den sieben Köpfen, das Tier auf den zehn Hörnern.
    Wie hängen die sieben Siegel und die sieben Donner, die sieben Posaunen und die sieben Zornesschalen mit einander zusammen, gibt es nur diese vier Siebenerfolgen (die den sieben Köpfen des Drachen und des Tiers aus dem Meer entsprechen)? Die ganze Apokalypse ist von Siebenergruppen durchsetzt, gibt es auch Zehnergruppen?
    Der Naturphilosophie geht die Kosmologie voraus: Natur, das war zunächst die Außenwelt der Völker, die zur Natur durch die Unterwerfung und Beherrschung anderer Völker, durch die Hereinnahme in den Herrschaftsbereich des eigenen Volkes wird (durch den „Handel“, der in seiner ersten Form Fernhandel ist: die Griechen haben die Natur erfunden).
    Ist der Weltbegriff der Spiegelungspunkt, durch den Kosmos und Natur (Mythos und Philosophie) aufeinander sich beziehen?

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