Das Absolute ist der Reflex des Todes (der Herrschaft der Vergangenheit) in den Dingen: die Besiegelung der Verworfenheit der Welt, oder die Besiegelung der Verzweiflung, die nicht mehr daran glauben kann, daß die Natur siegen (die Pforten der Hölle die Kirche nicht überwinden) wird.
Beziehung von Natur, Staat und Kirche zur Trinitätslehre?
Die Geschichte der drei Leugnungen gründet in der Geschichte der theologischen Rezeption des Weltbegriffs.
Theologie im Angesicht Gottes: die Antizipation des Jüngsten Gerichts oder eine Theologie, die dem Jüngsten Gericht standhält.
Wer Lachen sät, wird Weinen ernten.
Die episkopale Religion ist die institutionalisierte Religion für andere: die Religion der Aufseher und Vormünder (als welche sie heute von den Laien, den Gläubigen, übernommen und mißbraucht wird).
Ist nicht der Ausdruck die „sieben Kirchen in Asien“ (in der Johannes-Apokalypse) sehr viel deutlicher und genauer als die Übersetzung: die „sieben Gemeinden in Asien“?
Hat Horkheimers Satz über das Christentum („keine menschenfreundlichere Religion …“) etwas mit Getsemane zu tun?
Hängt nicht das „hodie genui te“: Heute habe ich dich gezeugt, mit den toledot zusammen, damit, daß das Schöpfungswerk auch eines der Zeugungen ist? Und gehört nicht die creatio mundi ex nihilo zum Bekenntnisdogma „gezeugt nicht geschaffen“, zu einem Schöpfungsbegriff, der von dem der Zeugung getrennt wurde und in dem dann Himmel und Erde zur Welt zusammenschrumpfen?
Liegt in der Trennung von Schöpfung und Zeugung der Grund der caesarischen Theologie, die (bei Hegel nachklingende) Begründung der Monarchie? Augustus war ein Adoptivsohn des Caesar und hat dessen Namen als Titel angenommen (und wurde Saulus nicht doch durch Adoption durch den zyprischen Statthalter Sergius Paulus zum Paulus?).
Bezeichnet nicht die Trinitätslehre, insbesondere in der Gestalt des Parakleten und im Kontext der Sünde wider den Heiligen Geist, den Umkehrpunkt, den Paulus beschreibt, wenn er darauf verweist, daß Jesus dem Vater am Ende alles übergeben wird, und dann „wird Gott alles in allem sein“ (1 Kor 1528), welchen Satz Franz Rosenzweig unter Hinweis auf das Prophetenwort korrigiert hat: dann „wird Gott einzig sein, und seine Name einzig“ (Sach 149).
Zur Kritik der Inkarnationslehre: Ist nicht im Kontext der Welt-Theologie das Wort in der Tat Fleisch (und das Christentum zu einer Art spiritualisiertem Kannibalismus) geworden?
Ist nicht Jakob, der Betrüger (vgl. Hos 124), erst durch den Kampf mit dem Engel zum Israel geworden?
Lachen
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05.01.94
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22.12.93
Interessant und wahrscheinlich auch aufschlußreich wäre es, das Konstruktionsgesetz der Phantasie Manfred Dimdes und seiner Nostradamus-Interpretation zu entschlüsseln. Mir scheint, die Tatsache, daß er zum Management der Hoechst AG gehört, dürfte hierbei nicht unerheblich sein (der Zusanmmenhang ist mit Händen zu greifen, wenn er die Erbsünde auf einen Fehler in der DNS-Kette bezieht: sie zum Gegenstand der Gen-Forschung macht).
Wird nicht das Bedürfnis nach „Prophetien“ dieser Art durch das Fernsehzeitalter mit geprägt: Man möchte Zuschauer beim Weltuntergang sein. Die Welt von außen sehen (sie aus dem technisch-naturwissenschaftlichen Blickwinkel sehen) und selber nur ohnmächtiges, passives Objekt des Weltgeschehens zu sein, das sind zwei Seiten des gleichen Sachverhalts. Die Wirkung, die Gewalt dieses Sachverhalts wird verstärkt durch den eingebauten Exkulpationsmechanismus. Nur als Zuschauer und als passives Objekt des „Geschehens“ bin ich „unschuldig“: für das, was ohne mein Zutun abläuft, nicht mehr verantwortlich.
Ist nicht die Sexuallust Urteilslust, und läßt sich nicht das Problem der Nietzscheschen Philosophie aus dem Satz, daß „alle Lust Ewigkeit (will)“, ableiten?
Der Faschismus als projektive Verarbeitung des eigenen Strafbedürfnisses. Deshalb macht das Vorurteil und das Foltern ebenso süchtig wie der Alkohol und das Rauchen (weshalb rauchen die entscheidungsunfähigen Politiker, die alle intellektuelle Kraft auf die eigene Machterhaltung und auf die Rechtfertigung ihres Nichtstuns verwenden müssen, so gern Pfeife (nicht Zigaretten und keine Zigarren)?
Elemente einer prophetischen Erkenntnistheorie: Prophetie ist nicht Weissagung, sondern ein Weg zur Gotteserkenntnis, wobei diese Gotteserkenntnis das Wissen als Erkenntnis von Vergangenem ausschließt: Darin gründet ihre Beziehung zur Zukunft, aber einer nicht verdinglichten, einer, die anders ist als die Vergangenheit.
Zur Ideologie des deutschen Waldes: Sind nicht alle Bäume Bäume der Erkenntnis, Bäume, die ins Vergangene wachsen (und Hegels Logik ein Pendant des Waldes)?
Zum Gebrauch des Imperativs „siehe, seht“ im NT vgl. Joh 129 und das „Seht, ich sende euch wie Schafe unter die Wölfe“ (Mt 1016); gehört auch das Ecce homo (Joh 195) dazu (sh. noch Lk 1831. 1 Joh 31)? Sind das nicht allesamt Belegstellen für die Heilung der Blinden? Ist hier nicht der realsymbolische Anknüpfungspunkt für die prophetische und apokalyptische Vision, ist dieses Sehen nicht eine sprachlicher Tatbestand: der Hinweis auf das gegenständliche Korrelat des Namens (vgl. Mk 424: blepete ti akouete, Lk 818: blepete oun pos akouete)?
Zum Angesicht gehören das Lachen und das Weinen; ist die Person als Maske (die mit dem Neutrum entspringt) nicht das neutralisierte Lachen und Weinen (das dann in den subjektiven Formen der Anschauung sich desensibilisiert und vergegenständlicht)? Arglos ist, wer hinter dem Lachen und Weinen keinen Hintersinn vermutet, erwartet, befürchtet (wer dem Bann der subjektiven Formen der Anschauung nicht verfällt: dem Bann der erinnerungslosen Vergegenständlichung). Der Personbegriff ist (zusammen mit dem der Natur und der Materie) das geschichtsphilosophisches Indiz für die Vergesellschaftung der Paranoia.
Off 1316: Die Zeichen an der rechten Hand und an der Stirn: sind das nicht der Begriff und die Person (der Charakter), die Ersatzprodukte des Namens und des Angesichts? Gehört der Begriff zur rechten Hand?
Stirn und rechte Hand: Grundbeziehung der Orthogonalität (entspricht die Form des Raumes: oben, vorn und rechts, der Beziehung des Tiers zu Stirn und Hand, oder des Staats zum Recht und zur Philosophie)?
Ist die Person die „harte Stirn“ (Korrelat des „verstockten Herzens“, Ez 37ff), der Begriff die „rechte Hand“? Und hat das „Malzeichen“ des Tieres etwas mit dem „Kainszeichen“ (Gen 415) zu tun? -
18.11.93
Muß wirklich „alles, was sich der Entwicklung des Ich hemmend entgegenstellt oder sie zu verhindern sucht, um das von der göttlichen Welt gesetzte Ziel dieser Entwicklung zu verfälschen oder zu verdunkeln, als böse bezeichnet werden“ (Bühler, S. 133)? Was meint er mit dem, „was sich der Entwicklung des Ich hemmend entgegenstellt oder sie zu verhindern sucht“? Kann dieser Satz nicht z.B. auch fremdenfeindlich und antisemitisch verstanden und angewendet werden?
S. 134: Die Versuchungen sind allesamt Ich-bezogen: Sie beziehen sich auf „Genußsucht, Verlust der Selbstbeherrschung oder Schlimmeres“. „Im raffinierten Genuß, der lediglich um des Genusses willen herbeigeführt wird, findet jedoch das Böse ein großes Angriffsfeld.“
Das alles paßt zum „Urübel des Egoismus“ (ebd.), den diese Ego-Bezogenheit so formuliert, daß es nur auf andere zutrifft.
Ist nicht die Personalisierung des Bösen ein Nebeneffekt des Weltbegriffs?
S. 137: Sind nicht Luzifer und Ahriman Personifikationen des Manisch-Depressiven (mit der Gefahr der Dämonisierung der Krankheiten)?
Wer das Böse wie Walther Bühler nach draußen projiziert, dem polarisiert es sich zu Luzifer und Ahriman. Kehrt darin nicht der manichäische Dualismus, nur mit der Dämonisierung beider Seiten, wieder?
S. 144: Kann man sich „technischer Organisationsformen oder der Todeswerkzeuge der modernen Rüstungsindustrie“ auch mit „spirituellem Hintergrund“ bedienen; wäre das nicht eine Definition des Fundamentalismus?
Ebd.: Ist der Eindruck, ein Text sei unverständlich, nicht selten darin begründet, daß man das Gefühl hat, man würde den Autor beleidigen, wenn man das, was man versteht, aussprechen würde?
Widerspricht es nicht dem Jesus-Wort „Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“, wenn Bühler in der Passionsgeschichte die Menschen, denen er Jesus ausgeliefert sieht, dämonisiert? Vgl. den Text, in dem Bühler diese Menschen beschreibt (S. 152); er könnte aus Oberammergau stammen („Er ist Menschen ausgeliefert, deren Bewußtsein ganz an die Sinnenwelt gebunden ist und die kein verklärendes, höheres Licht in diesem, der Gotteslästerung angeklagten Menschen erblicken können“, „Gegnerschaft der Pharisäer und ihrer Anhänger“, „die menschlich-untermenschlichen Vorgänge der Karwoche“).
Im Hinblick auf Karfreitag und Ostern von Raupe und Schmetterling und von der Metamorphosenlehre zu sprechen, ist schlicht blasphemisch. Hier wird die Sphäre der Wahrheit in Natur zurückgestaut, auf unsägliche Weise verdinglicht, und damit erst wirklich böse.
Ist in die Beziehung, die Walther Bühler zwischen Plastik und Musik sowie Astral- und Ätherleib wahrnimmt, nicht die Bemerkung Spenglers mit hereinzunehmen, daß was bei den Griechen die Skulptur war, in der modernen Welt die Musik ist?
Wichtig und interessant wäre die Analyse der Vermittlerfunktion der Astronomie in der historischen Beziehung von Kosmos und Staat (Chaldäer und Kopernikus).
Der entscheidende Mangel der Anthroposophie scheint zu sein, daß die Zivilisationsgrenze (Ursprung des Weltbegriffs, Zusammenhang mit der Institution des Staates) und hierbei insbesondere die Beziehung von Ich und Eigentum nicht in Frage gestellt, nicht in die Reflexion mit hereingenommen wird.
Gleicht das, was ich Erinnerungsarbeit nenne, nicht dem Verfahren des Anglers, der am Ufer des Unbewußten sitzt und seinen Köder hineinwirft?
Haben nicht der philosophische und der im strengen Sinne theologische Gebrauch des Logos-Begriffs etwas mit einander zu tun: Sind sie nicht durch Umkehr auf einander bezogen?
In apokalyptischen Texten (Jes 344, Off 614, vgl. auch Mt 2429, 1 Pt 37.10) gibt es den Topos, daß am Ende der Himmel wie eine Buchrolle sich zusammenrollt. Aber ist das nicht längst geschehen, ist diese Buchrolle nicht die Thora, der Logos, die Literatur, und erst der davon getrennte Himmel der Gegenstand der Astronomie? Hat sich nicht der im Anfang erschaffene Himmel ins Buch zurückgezogen (die Schrift ist gleichzeitig mit dem Geld entstanden)?
Ist nicht der Historismus ein Versuch, die Vergangenheit durch Vergegenständlichung (und gleichzeitige Instrumentalisierung) unschädlich zu machen?
Die Vorstellung, daß das Ich mit dem Feuer und Entzündungsprozessen zusammenhängt, erklärt den Zusammenhang mit den autoritären Formen der Ichbildung (Beleidigungsbereitschaft, Anklage und Rechtfertigungszwang: Einbindung in den Schuldzusammenhang). Verweist das Bild des Fiebers, dessen sprachliche Wurzel an den Problemen der Ichbildung sich ablesen läßt, nicht auch auf einen heilenden Effekt von Entzündungen (was entspricht in den Ich-Prozessen dem Wadenwickel)? Ist das Christentum nicht (im Unterschied zu den beiden anderen abrahamitischen Religionen) eine Ich-Religion (eine Entzündungskrankheit, ein Fieberanfall), und ist es dazu nicht durch seine ambivalente Beziehung zum Weltbegriff geworden?
Der Objektivierungsprozeß hat das Schreien der Dinge zum Verstummen gebracht, erstickt. Seitdem ist die Materie die zurückgestaute Kraft des Namens (und die Natur die schizophrenisierte Schöpfung).
Der Begriff der Natur deckt die Sünde der Welt zu.
Rousseaus „Zurück zur Natur“ liegt auf der Grenze des Zurück in die Unschuld des Schlafes oder des Todes. Tote sind unschuldig, weil sie nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden können; gilt deshalb: de mortuis nihil nisi bene? Unschuldig sind die Toten nur im Anblick der Welt.
Die Kopenhagener Schule und der Doppler-Effekt (mit der Vorstellung des expandierenden Raumes und der Urknall-Theorie), die an die beiden Relativitätstheorien Einsteins sich anschließen, sind Veranstaltungen, das Inertialsystem (und mit ihm der objektivierende Erkenntnisbegriff und das Herrendenken) gegen die Reflexion abzuschirmen, in die es durch Einstein hereingezogen worden ist. Wobei das Dementi mit der Verachtung der seitdem sogenannten „klassischen Physik“ (zu der dann auch Einstein noch gerechnet wurde) gleich mitgeliefert worden ist (Modell der Kohlschen Rhetorik, oder der Sieg des Lachens über das Weinen). -
17.11.93
Ist nicht die Vorstellung, daß die ganze Pflanze „vorwärts und rückwärts“ nur Blatt sei (Bühler, S. 41), Teil einer Naturanschauung, die an der Idee der Unschuld sich orientiert: die Frucht und die „Befruchtung“ gleichsam „verunschuldigen“ möchte? Hat dieses „Blatt“ nicht sehr viel mit dem Feigenblatt des Sündenfalls (und seiner Interpratation durch Johannes Eriugena) zu tun? Liegt hier nicht der mythische Zentralpunkt der Goetheschen Naturanschauung? Und ist nicht die Goethesche Naturanschauung wirklich ans Schauen gebunden, d.h. an eine Erkenntnisform, die (wie die naturwissenschaftliche, an deren Modell sie sich orientiert) von jeder Schuldreflexion abstrahiert und jede Identifikation a limine ausgrenzt?
Alles Denken ist Schuldverarbeitung (daher die Neigung, es zu diskriminieren), ohne Sprache gäbe es keinen Ausweg.
Zwei Einwände gegen die Anthroposophie:
– Sie bleibt gefesselt ans Selbsterhaltungsprinzip, das sie zugleich als Egoismus an andern verurteilt. Sie bringt sich selbst durch einen sublimierten Egoismus, durch den sie zur „Weltanschauung“ wird, um ihr bestes Ergebnis.
– Die Vorstellung, der Mensch sei ein Mikrokosmos, müßte spätestens, wenn man die Reflexion der Naturwissenschaften mit hereinnimmt, historisiert und dynamisiert werden. Kosmos und Mikrokosmos sind in den historischen Prozeß verflochten, und lassen sich nur mit Gewalt (mit der Enthistorisierung und Moralisierung des Ego) daraus lösen. Mit zu reflektieren wären die Logik und die Geschichte des Weltbegriffs: der historische Säkularisationsprozeß, in dem wir Akteure, Zuschauer und Opfer zugleich sind. Erinnerung müßte auch kollektive Erinnerung mit einschließen: die ganze Geschichte steckt mit drin.
Hat nicht der anthroposophische Astralleib mehr mit den apokalyptischen Tieren als mit dem individuellen Fortleben nach dem Tode zu tun?
Hängt nicht das kosmische Element der Anthroposophie mit der Unfähigkeit, das Inertialsystem und die Geldwirtschaft zu reflektieren, zusammen? Durch diese Unfähigkeit verbleibt die Anthroposophie im Banne dieser Aprioris. Der Äther- und der Astralleib bezeichnen ein Problem, das die Anthroposophie durch Verdinglichung verdrängt (sind nicht die Tiere in der Natur, was die Stadt und der Staat in der Geschichte sind? Beide sind durch die Objektivierung des Sternenhimmels vermittelt).
Verweisen die Geschichten von den angeblichen Todeserlebnissen, nach denen im Moment des Todes das Leben wie ein Film abläuft nicht eher auf den Zustand der Gesellschaft im Zeitalter des Films und des Fernsehens (vorbereitet durch den Roman und den Historismus)?
Sind nicht die Warums bei Bühler (S. 114f) allesamt paranoid? Vgl. auch S. 117f: auch durch Streit oder Haß geschaffene seelische Bande erweisen sich als unzerreißbar.
S. 124f: Problem des Karma?! Bemerkungen zu den Gefallenen der Kriege: Anwendung auf Auschwitz?
S. 126: Ableitung der Überbevölkerung aus der materialistischen Gesinnung der Menschen, die (auch nach dem Tode noch) zu stark an die Erde gebunden sind und deshalb rascher zu einer neuen Verkörperung drängen?
S. 130: Zum Bösen fällt Walther Bühler nur der Satz ein: Wer ist nicht schon einmal bestohlen, belogen oder betrogen worden?
Zum Lachen und Weinen: Wie verhalten sich der Ursprung und die Geschichte zum Ursprung und zur Geschichte der Sprache? Bildet sich die Schrift an einer ähnlichen Grenze wie die Sprache; gibt es eine objektive Korrespondenz zur Unterscheidung von Hören und Sehen und zur Beziehung von Lachen und Weinen zu dieser Unterscheidung?
Hat das Osterlachen nicht etwas mit jener Szene in Büchners „Lenz“ zu tun, in dem Lenz nach dem mißlungenen Versuch ein totes Kind wieder zum Leben zu erwecken, begreift, daß der Mond nur eine leere und tote Steinwüste ist: In diesem Augenblick griff mit einem entsetzlichen Lachen der Atheismus in ihm Platz.
Die Naturwissenschaft ist das Lachen, das der Theologie im Halse stecken geblieben ist.
Ist nicht der Faschismus, auch sein gegenwärtiges Wiederaufleben, ein Beweis dafür, welche ungeheuren Unterdrückungskräfte mobilisiert werden müssen, um der Verführung gut zu sein zu widerstehen?
Hat der prophetische Begriff der Unzucht etwas mit der Venus-Katastrophe (mit den Ascheren) zu tun?
Wenn in der Antike die Rhetorik dem entspricht, was in der modernen Welt die Technik ist, bedeutet das nicht auch, daß das Christentum, insbesondere die christliche Theologie (die Entwicklung der Orthodoxie), die technologisch durchgearbeitete und instrumentalisierte Mythologie (den historischen Stand des Herrschaftsdenkens) repräsentiert? Und ist das nicht die zwangsläufige Folge der theologischen Rezeption des Naturbegriffs (die dem Stand der politischen Geschichte angemessene historische Stufe der Naturerkenntnis)?
Das Christentum und die Provinz: Galiläa, Nordafrika und Irland? -
16.11.93
Joh 13: panta di‘ autou egeneto, kai choris autou egeneto oude hen. Alles ist durch es selbst (das Wort) geboren/entstanden, und ohne es selbst ist auch nicht eines geboren/entstanden. -Das ginomai/egeneto bezieht sich nicht auf das Erschaffene, auch nicht aufs Gemachte, sondern aufs Erzeugte: auf das Produkt eines Gattungsprozesses, als welcher allein der Ursprung der Welt sich begreifen läßt (nicht die Schöpfung, nicht Himmel und Erde)! Falsch ist auf jeden Fall die Übersetzung des panta egeneto mit allem, was geworden ist: so wäre der logos bloß das Schicksal, Subjekt des subjektlosen Geschehens, fiele er in die Kompetenz der Hegelschen Logik.
Verweist das egeneto nicht auf einen Zusammenhang des Naturbegriffs mit dem des Logos? Ist nicht der Naturbegriff die logische Folge oder das logische Korrelat des „Hinwegnehmens“ (zu Joh 129)?
Rehabilitierung des Wunschdenkens: Wer das Wünschen diskriminiert, ergreift die Partei der gnadenlosen Welt.
Lachen und Weinen gehören (als Grenzbegriffe der Sprache) zur Logik des Angesichts; sie beschreiben die Grenze zwischen Hören und Sehen: das Lachen trennt Hören und Sehen, während das Weinen die Durchlässigkeit der Grenze bezeugt. Haben sie nicht etwas mit den Pforten der Hölle zu tun; ist nicht die Natur die durchs Lachen neutralisierte (gegen die Sprache indifferent gemachte) Schöpfung?
Ist nicht das Ich Produkt der Anklage, das mit dem Rechtfertigungszwang (als das Subjekt des Denkens, des transzendentalen Subjekts Kants) entspringt (sich entzündet)? – Gibt es einen Zusammenhang mit der Genesis und Logik des Materiebegriffs?
Die logische Äquivalenz von Einzelnem und Allgemeinem neutralisiert die Asymmetrie von Ich und Du (und begründet die Insuffizienz der Beweislogik).
physis und kosmos sind Produkte der philosophischen, natura und mundus Produkte der caesarischen Verarbeitung des Mythos. Die philosophische und die caesarische Verarbeitung des Mythos unterscheiden sich wie Erkenntnis und Wissen; deshalb waren die Konstituierung des Objektbegriffs und der Ursprung der modernen Wissenschaften (insbesondere der Naturwissenschaften) nur über die caesarische Verarbeitung des Mythos (und der Philosophie): über die Theologie des Christentums (über das Dogma und die Bekenntnislogik, über Trinitätslehre und Opfertheologie), möglich.
Wenn Freude die Freude am Glück und an den guten Handlungen anderer ist, dann gehört die Fähigkeit, das Glück und die guten Handlungen anderer neidlos sehen zu lernen, dazu. -
15.11.93
Wie stellen sich die Naturwissenschaftler das eigentlich vor, daß irgendwann in der Welt irgendwelche Dinge angefangen sind zu sehen und zu hören?
Unterscheiden sich die beiden Schöpfungsberichte nicht dadurch, daß
– der erste mit dem Licht beginnt (auf das Sehen, das Angesicht sich bezieht), während
– der andere den Menschen durch den Atem Gottes zum Leben erweckt (d.h.: auf die Sprache sich bezieht und mit der Geschichte vom Sündenfall endet)?
Wer den Wahrheitsbegriff auf die Übereinstimmung von Begriff und Gegenstand gründet, versperrt sich selbst den Weg zu der Wahrheit, die lebendig und frei macht. Dieser Weg führt durch die Schuldreflexion hindurch.
Ist der Rechtsradikalismus (und die gegenwärtige Form der Gewalt) nicht der Naturaspekt des heutigen Weltzustandes (die Welt ist blind, die Natur taub)?
Der Zuschauer konstituiert den Schuldzusammenhang, indem er sich davon distanziert. Er spaltet die Schöpfung in Natur und Welt (Gegenstand und Begriff).
Philosophie und Caesarismus haben der Theologie und der Kirche den Trägheitsschutz eingeimpft, der sie vor der Gotteserkenntnis schützt.
Das Buch Jona ist prä- und postapokalyptisch zugleich. Es bezeichnet den Angelpunkt zwischen Prophetie und Apokalyptik. Die Buße in Ninive geht vom Volke aus, ergreift dann auch den König, der die Tiere (die Welt) mit einbezieht. Nicht zuletzt wegen des Viehs wird Ninive verschont.
Innerweltlich gibt es trotz aller Probleme keine Alternative zur Deszendenztheorie; sie verändert sich vollständig, wenn man die Kritik des Weltbegriffs mit hereinnimmt.
Zum Weltbegriff gehören viele (Tier- und Herrschafts-)Götter; er ist an sich polytheistisch. Ist nicht die Welt ein plurale tantum, wobei die Frage nach der besten aller Welten gegenstandslos ist (die Religion, der man angehört, ist ohnehin die falsche)?
Ist nicht auch der Vater ein plurale tantum (Ursprung des plural majestatis) und seine Unterwerfung unters Identitätsprinzip Grund der Vermischung von Gewalt und Autorität?
Im Namen des Hundes begreife ich sowohl die Gattung Hund als auch die Welt des Hundes: alle drei sind ineinander verschränkt (und die Namen der Tiere sind in die Bestimmungsmacht der Menschen gegeben).
Zu Marx, Freud und Einstein: Haben nicht alle drei ihre Kopenhagener Schule, mit wachsender Zuspitzung des Problems, von Marx zu Engels, von Freud zu Jung und von Einstein zu den Promotoren der Atomphysik?
Die Selbstverfluchung Petri bei der dritten Leugnung entspricht dem Danielschen Greuel am heiligen Ort.
Ist der Objektbegriff die Grundlage der Seelenvorstellung?
Cohen, S. 522: Der Hass ist subjektlos, ein Weltaffekt, Produkt der Identifikation mit dem „Haß der Welt“.
S. 523: Ist nicht die Idee des „Naturfriedens“ wie auch die des Naturschönen, und damit die Idee des Friedens insgesamt, begründet im Wunder sinnlichen Naturerfahrung?
S. 524: Der Haß ist Rückfall in Biologie; und das gilt nicht nur für den Rassismus.
S. 527: Die Freude über eine gute Handlung bezeugt die Lebenskraft des Friedens. (Der Rechtsradikalismus ist ein Indikator für den Naturaspekt des Weltzustandes, der die Menschen zwingt, dem Verlangen, gut zu sein, zu entsagen und …)
Dem Glück sind die Tränen der Freude näher als das Lachen. -
01.11.93
Sind Brot und Wein Symbole für Nomen und Verb (sind Wein – und die Trunkenheit -, sowie Wasser und Blut gemeinsame Symbole des Verbs; und ist das Nomen nicht das abgestorbene – gemordete -und wieder auferstandene Verb)?
Die Nomina werden bestimmt durch Kasus (die „Fälle“), Geschlecht und Numerus, die Verben durch Modus, Tempus und Person.
Hermann Cohen (Religion der Vernunft, S. 89, vgl. auch S. 120) weist zu 4 Mos 208: „… und redete vor ihren Augen mit dem Felsen, daß er sein Wasser spendete“, darauf hin, daß Moses nach rabbinischer Tradition sich verfehlte („Gott als Geist verleugnete“), weil er auf den Felsen geschlagen hat, anstatt ihm durch das Wort das Wasser zu entlocken.
Adam, die Schlange und der Staub: Begriff und Vorstellung der Materie repräsentieren die zurückgestaute Kraft des Namens (und den Grund der Trunkenheit). Sie gründen in der selbstreferenziellen Struktur des Systems und konstituieren das projektive Moment in jeder begrifflichen Erkenntnis (keine Projektion ohne Mordlust).
Der Grund repräsentiert die benennende Kraft in der Erkenntnis: So hängt er mit dem Begriff der Materie, der ihn zugleich neutralisiert, zusammen.
Die Orthogonalität begründet die Negativität (das mathematische Element: die Ununterscheidbarkeit von Positivem und Negativem, von Richtung und Gegenrichtung) im Begriff der Dimension.
Beziehen sich die „Attribute des Seins“ (Cohen, S. 109): die Einheit, die Allmacht und die Allwissenheit, nicht auf die transzendentalen Totalitätsbegriffe: Welt, Natur und Wissen?
Das Opfer: eine Vorform des Tauschprinzips?
Ist der Löwe der Typos der Geldwirtschaft (und das Lamm Typos des Schuldenopfers)?
War das Opfer der Söhne und Töchter, die „durchs Feuer geschickt“ wurden, ein Opfer an den Drachen, und hängt es zusammen mit dem Staub, zu dem Adam wird und den die Schlange frißt?
Ist der Adressat des Erstgeburtsopfers (siehe die Exodusgeschichte) nicht der gleiche Dämon, dem der Ursprung des Staates und der Philosophie sich verdankt?
Die Ambivalenz des Lachens rührt her von seiner Beziehung zum Schmerz. Ist nicht heute alles Lachen projektives Lachen (der verdrängte, nicht der aufgehobene Schmerz): Schadenfreude (nach dem deutschen Sprichwort die „beste Freude“) ist das Gegenteil der Freude, ein Instrument der Selbsterhaltung der Ichschwäche. Setzt sich, wer sich das Lachen der Verzweiflung verbietet, nicht dem Irrsinn aus?
Das wirkliche Objekt des Darwinismus ist nicht die Naturgeschichte, sondern die Wirtschafts- und Geistesgeschichte.
Die Anwendung des Schiller-/Hegelschen Satzes „Die Weltgeschichte ist das Weltgericht“ auf den Darwinismus führt zu dem Resultat, daß alle Tiere verurteilt sind und nur als Verurteilte (als Gattung) überleben.
Hat das Joch des Jeremias etwas mit dem Gordischen Knoten (und mit Alexander) zu tun?
Ist die Beziehung des ersten Teils des Stern der Erlösung zum Mythos in der Funktion des Naturbegriffs, seiner Bedeutung für die Konstruktion des Ganzen, begründet? Und ist deshalb der „Übergang“ zur Offenbarung nur mit Hilfe des Erkenntnisgebrauchs der Umkehr, die allein das projektive Moment im Anfang tilgen kann, möglich?
Der Naturbegriff ist das Produkt der verweigerten Umkehr. Deshalb bezeichnet er aufs genaueste die „Pforten der Hölle“. -
28.09.93
Zum Ursprung des Nominalismus: Mit der Lehre vom liberum arbitrium, der die Raumvorstellung und mit ihr die drei Freiheitsgrade des Raumes als Bild der Wahlfreiheit zugrunde liegen, war die Neutralisierung der Welt (unterm Titel der „Entsühnung der Welt“) besiegelt: wurde die Sprache ihrer benennenden Kraft beraubt (und der Kreuzestod Jesu durch die Opfertheologie instrumentalisiert).
Der Naturbegriff bezeichnet die die Erkenntnis zurückstauende Gewalt (Zusammenhang mit der Geschichte des Gewaltmonopols des Staates), der Begriff der Materie die zurückgestaute Erkenntnis selber (die zurückgestaute Kraft des Namens) und der Name der Barbaren den gesellschaftlichen Reflex, das gesellschaftliche Korrelat dieses Zusammenhangs. Natur, Materie und Barbaren: das Jenseits der Zivilisationsschwelle.
Wenn die Materie die zurückgestaute Kraft des Namens (die mit der Begriffsbildung verdrängte benennende Kraft der Sprache) in sich birgt, hat sie dann nicht auch etwas mit dem kabod, mit der Herrlichkeit Gottes zu tun?
Das Verhältnis von Natur und Dogma läßt sich am Prozeß der naturwissenschaftlichen Erkenntnis demonstrieren: Hier ist die Dogmatisierung der Erkenntnis ein Produkt ihrer Mathematisierung (der Grundlage ihrer Geltung: jede einmal „gewonnene“ Erkenntnis ist ist in dem Augenblick, in dem sie gewonnen wird, eine vergangene Erkenntnis, und somit frei verfügbar). Es gibt kein Dogma ohne mathematisches Sinnesimplikat: Es ist eines und das Gleiche für alle (es neutralisiert die Differenz zwischen mir und den anderen), und es erhebt den Anspruch der Orthodoxie.
Ist die Schrift nicht deshalb und nur dann ein durchsichtiger Körper, weil sie, anstatt der indogermanischen Herrensprache sich zu überantworten, ihr ihr sprachmythisches Spiegelbild entgegenhält. Ist nicht die Schlange das sprachmythische Bild der homogenen Zeit und des Ursprungs des Neutrums zugleich (das Bild des Staates)?
Was bedeutet der Name Joseph („er (Gott) fügt hinzu“) und worauf bezieht sich das Wort von dem Pharao, der „Joseph nicht mehr kannte“?
Hängen nicht die Kasus mit den Himmelsrichtungen (den Richtungen des Raumes) zusammen:
– Nominativ = Osten (im Angesicht),
– Genitiv und Dativ = Nord und Süd (Gericht und Barmherzigkeit) und
– Akkusativ = Westen (hinter dem Rücken)?
Welchen Ursprung haben der Vokativ (semitisch?) und der Ablativ (lateinisch?, und wie hängt der Ablativ mit dem Instrumentalis zusammen?); wann und aus welchem Grunde wurden sie überflüssig und sind sie wieder verschwunden? War der Vokativ eine Vorstufe des Nominativ und der Ablativ eine Reflexionsform des Dativ (Indiz der Instrumentalisierung)?
Kritik des Materialismus: Nicht auf die Identifikation mit dem Opfer (und auf den Genuß der Privilegien des Opfers), sondern auf die Befreiung der helfenden Kraft: auf parakletisches Denken kommt es an.
Hat nicht Steffen Heitmann genau die drei Gestalten des Opfers benannt: die Fremden (die „Ausländer“), die Frauen und die Juden („Auschwitz“)? Seine Inspiration stammt aus der Bekenntnislogik (des Theologen Heitmann), die seit je das Opfer instrumentalisiert. So war das Bekenntnis seit je ein politisches Instrument: die zum bloßen „Umdenken“ instrumentalisierte Umkehr, in dem der Ruf des Täufers: Kehret um, denn das Reich Gottes ist nahe, ins Leere verhallte.
Heitmann: Was in der DDR nicht geleistet werden durfte: die konkrete Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, soll jetzt endlich durch Verjährung aus der Welt geschafft werden (die ganze ehemalige DDR soll teilhaben an der Gnade der späten Geburt).
Ist das Chronologie-Problem, mit seinen geologischen, entwicklungstheoretischen und historischen Konnotationen, nicht in der Tat die Verdrängung und Verwischung des mit dem Wort vom Lösen bezeichneten Problems? Und ist dies nicht die letzte Bindung Isaaks (die letzte Konvergenz von Lachen und Schrecken)?
Ist nicht jedes Bekenntnis ein Schuldbekenntnis, und das Glaubensbekenntnis nur ein auf den Kopf gestelltes (an die Natur delegiertes) Schuldbekenntnis, Produkt einer projektiven Logik? Führt nicht das Bekenntnis in den Rechtfertigungszwang (wie die „Entsühnung“ der Welt, die dann das subjektlose Bekenntnis als Bekenntnis der Natur nach sich zieht, nur als ideologische Verdoppelung ihrer Neutralisierung sich begreifen läßt)? Ist nicht die Geschichte des Bekenntnisses (die Entfaltung ihrer Logik) die Geschichte der drei Leugnungen, und das Bekenntnis selber der Vorhang vorm Allerheiligsten, der beim Tod Jesu am Kreuze, zusammen mit der Verfinsterung der Sonne, dem Beben der Erde und der Auferweckung der Toten, zerriß: der Vorhang vorm Angesicht Gottes? Aber löst sich nicht der Bann des Bekenntnisses nur zusammen mit dem des Naturbegriffs?
Der innere Widerspruch des Feminismus, auch der Ökologie- und der Friedensbewegung, liegt darin, daß sie einerseits die Opferrolle endlich abwerfen, auf der anderen Seite aber deren Privilegien weiterhin genießen möchten.
Der banausische Witz zur Frage, ob man beim Beten rauchen dürfe, rührt insofern an ein Stück Wahrheit, als mit dem Rauchen das Beten endgültig verlernt wurde. Sind nicht die Gebete der Heiligen ein lieblicher Geruch für Gott, und ist nicht die Nase das Organ des göttlichen Zorns? – In die Nase wurde dem ersten Menschen der belebende Hauch des göttlichen Atems eingeblasen. Und gehört nicht zum Fluch über Adam der Nasenschweiß zur Arbeit unter den Bedingungen der Dornen und Disteln?
Von der Taube abgesehen, waren nur gehörnte Tiere Opfertiere: Warum stellt man sich den Teufel mit Hörnern vor (während die Taube das Symbol des Heiligen Geistes ist)? Haben die Hörner etwas mit den Dornen und Disteln zu tun, und das Opfer mit der Sünde der Welt?
Bei der Bindung Isaaks ist als Ersatz für die Opferung Isaaks der Widder eingetreten, der sich mit seinen Hörnern im Dornengestrüpp verfangen hatte. (Ist das Lamm, das stumm zur Schlachtbank geführt wird, neben der Taube das andere nicht gehörnte Opfertier?)
Im Sündenfall gewann die Vergangenheit Macht über die Zukunft, mit ihm ist der Tod in die Welt gekommen. Drückt sich das in den Dornen und Disteln aus, im „Schweiße des Angesichts“ und in der Beschwernis der Schwangerschaft?
Eine Naturphilosophie, die daran arbeitet, daß der Bann, der auf der Natur liegt, endlich sich löst, wäre Teil einer apokalyptischen Erkenntnistheorie. Müßte nicht eine Erkenntnis, die nach der Erkenntnis des Angesichts Gottes sich sehnt, prophetisch, apokalyptisch und messianisch in eins sein? Gibt es eine Beziehung des Prophetischen, Apokalyptischen und Messianischen zu den drei Totalitätsbegriffen Welt, Natur und Wissen?
Hängt das Personalpronomen der 1. Pers. pl. im Deutschen, das Wir, mit dem „virum“, dem Mann, zusammen (als Selbstbegriff der kollektiven Männlichkeit: der „wereld“)? Wie sieht das im Hebräischen aus, und wie in den klassischen alten Sprachen? Vgl. auch die anderen Personalpronomen (Ich – Nichts, ego – nego; ist das Ich nicht zugleich der säkularisierte Gottesname: Ich – JH; steckt im Gottesnamen Jahu das hu = er; das Ich ist die Verneinung des Andern, das im Weltbegriff zur Totalität sich aufspreizt, – gibt es auch eine sprachliche Beziehung des Ich zum Licht?).
Die Geschichte Israels beginnt mit Jakobs Kampf mit dem Dämon (an diesen Kampf ist der Ursprung des Namens gebunden), sie endet in der Austreibung der Dämonen, während die Philosophie in der Verinnerlichung des Dämons gründet, die mit der Verinnerlichung des Opfers und mit der Hybris zusammenfällt (Begriff der Besessenheit).
Gibt es im Hebräischen Possessivpronomen, oder beginnt die Unterscheidung von Mein und Dein erst in den indogermanischen Sprachen?
Sind nicht die Geschichten von der Sintflut und vom Turmbau zu Babel die Lösung der Geschichte vom Ursprung der Philosophie (vom „alles ist Wasser“ des Thales bis zur noesis noeseos des Aristoteles).
Haben die Jahreszahlen bei den Urvätern etwas mit den Umlaufzeiten der Planeten zu tun (Henoch wurde 365 Jahre alt)? Und gibt es nicht drei Genealogien: Kain, Set (jeweils bis Lamech) und Noach (bis Abraham), hier mit der Spiegelung in den Söhnen des Noach: Sem, Ham (Kain) und Japhet (Set)? -
19.09.93
Sind die drei Gegenstände, in die bei Rosenzweig das All zerspringt (Mensch Gott Welt), nicht in den drei Totalitätsbegriffen Kants (Wissen Natur Welt) vorgebildet, die die Grundlage für die drei Gestalten des deutschen Idealismus (Fichte Schelling Hegel) bildeten, über deren innere Beziehungen aber seit Kant niemand mehr nachgedacht hat?
Macht nicht die Rosenzweigsche Sprachreflexion Halt vor dem Genus-Problem (Ursprung des Neutrum) und vor der grammatischen Logik der Konjugation und des Gebrauchs der Hilfsverben (Futur, Änderung der Bedeutung und Funktion des Perfekt, Futur II und Plusquamperfekt)?
Im Lateinischen endet der Akk. sing. mit -m, im Griechischen (und im Deutschen) mit -n (im Deutschen rutscht das -m in den Dativ). Hängt das mit der Geschichte des Eigentumsbegriffs und seiner Stellung zum Staat zusammen?
Der Weltbegriff entspringt aus der Neutralisierung des Vater-Sohn-Konflikts; deshalb steht der Kreuzestod für den Zustand, nicht für die Entsühnung der Welt. Der Kreuzestod ist die offene Wunde der Welt. Wie hängen die subjektiven Formen der Anschauung damit zusammen?
Naturphilosophischer Aspekt der vaterlosen Gesellschaft: Mit den Himmeln wurde der Vater abgeschafft (pater noster, qui es in coelis).
Die Welt ist der zur absoluten Konfrontation stillgestellte Geschlechter-, Generationen- und Geschwister-Konflikt.
Grundlage der Bildung des Weltbegriffs ist die Bildung des Neutrum (eine indogermanische Bildung, die wahrscheinlich aus dem Akkusativ entsprungen ist: vgl. die Beziehung von Satan und Schlange).
Zur Theorie des Lachens: Muß man nicht auch hier zwischen einem satanischen, teuflischen, und dämonischen Lachen unterscheiden (zu welchem gehört das zynische Lachen)?
Durch die theologische Rezeption des Weltbegriffs wurde Herrschaftskritik zur Sexualmoral und die Umkehr zur Gesinnung, zum Bekenntnis instrumentalisiert (und zugleich spiritualisiert und depotenziert).
Die Welt und die Zerstörung des Angesichts (Geschichte der Scham und der Privatsphäre, der Skulptur und des Portraits): Nach dem Sündenfall verbargen sich Adam und Eva vor dem Angesicht Gottes unter den Bäumen des Gartens. -
10.09.93
Was bedeutet das urchristliche Symbol des ichthys (Jesous Christos Theou Hyios Soter), des Fisches? Ist die Kirche (als Corpus Christi mysticus) der Fisch (der den Jonas verschlungen hat)?
Ebach: Weltentstehung, S. 157: „Innerhalb der Genealogie der Kulturheroen ist für eine euhemeristisch erklärte Göttin kein Platz. Erfindungen und zivilisatorische Errungenschaften werden in diesem Abschnitt ausschließlich Männern zugeschrieben.“ – Was bedeuten dann die Frauen in der kainitischen Genealogie (die Frauen des Lamech) und die Frauen im Stammbaum Jesu? In der hebräischen Genealogie „nehmen sich“ Abraham und Nahor erstmals Frauen.
In der Sintflut sind es vor allem die „oberen Wasser“, die die Erde überschwemmen. Hängt das mit dem Ursprung der Astronomie zusammen (vgl. auch Thales und den Ursprung der Philosophie: Alles ist Wasser)?
Steckt in dem griechisch-deutschen „eu“ (=oi) der griechische bestimmte Artikel pluralis (hoi und der Ursprung des Materiebegriffs, des Welt- und Naturbegriffs)?
Die Verinnerlichung des Opfers hat ihr gegenständliches Korrelat in der Brutalität, die die reale Außenseite jeder „heilen Welt“ (auch der „Entsühnung der Welt“ durch das opfertheologische Verständnis des Kreuzestodes) ist. Die Verinnerlichung und die Vergöttlichung des Opfers gehören zusammen: Durch die Vergöttlichung des Opfers werden die Opfer des Opfers verdrängt, der Wahrnehmung entzogen. So wird das Opfer selber tabuisiert, es ist nicht mehr kritisierbar. Ist nicht die Trinitätslehre (auch) ein Gottesfurcht-Vermeidungs-Instrument, und wenn sie einmal etwas anderes war, ist sie nicht heute dazu geworden?
Der Weltbegriff als Haß-Generator.
Jesus hat nicht gelacht, aber die Dämonen ausgetrieben: Rührt nicht die Dämonenaustreibung an den Grund der Welt?
Rückt nicht heute die altorientalische Welt in eine ebenso beängstigende und erschreckende wie auch befreiende Korrespondenz zur Gegenwart?
Hat nicht die Verdrängung des Chronologie-Problems, die Etablierung der „Tiefenzeit“ in Geologie und Geschichte, u.a. auch die Funktion, sich die ungeheure Engführung des historischen Prozesses in der Vergangenheit und damit das Bewußtsein der korrespondierenden Engführung (in Ökonomie und Physik und in der Theologie) in der Gegenwart vom Leibe zu halten (Desiderat einer Geschichte der Banken)?
Die „neue Unübersichtlichkeit“, die Habermas beklagt, ist kein bloß theoretisches Problem, sie ist ebensosehr Produkt einer Selbstverblendung, deren Ursprung bei Habermas sich benennen läßt. Und diese Selbstverblendung gehört mit zu jenen Mechanismen, die den gegenwärtigen Problemen in Politik und Gesellschaft (Xenophobie und Rechtsradikalismus) zugrundeliegen: Das geht soweit, daß heute die Mittel, die man zur Lösung der Probleme bereit hält, die Probleme zu verstärken und anzuheizen scheinen (Zusammenhang der dritten Leugnung mit der Selbstverfluchung: hier schürzt sich der logische Knoten des Weltbegriffs).
Die Zweideutigkeit der Heideggerschen Frage nach dem Sinn von Sein ist nur aufzulösen über die Kritik des Theodizeeproblems (das in der deutschen Heidegger-Rezeption zentral ist). Das Theodizee-Problem ist selber ein Prophetie-Verhinderungs-Problem, das in der Frage nach dem Sinn von Sein seine ganze larmoyante Suggestivkraft entfaltet: Die Zweideutigkeit ist m.a.W. nur aufzulösen im Kontext der Kritik des Weltbegriffs, der Schuldreflexion.
Die Sinnfrage rührt an den Kernpunkt der Prophetie: an das Problem der Erfüllung des Worts (und der benennenden Kraft der Sprache).
Ist nicht die Philosophie Heideggers – wie der Faschismus, zu dem sie gehört – ein Versuch der Widerlegung des Satzes, daß die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen werden (ein Versuch, diese Pforten von außen zu schließen, der sich dann zangsläufig im Innern wiederfindet)?
Im Agnus Dei hat die Kirche das tän hamartian tou kosmou (Joh 129) pluralisiert: notwendige Folge der falschen Übersetzung: der Ersetzung der Auf-sich-Nahme durch die Hinwegnahme?
Ist das Possessivpronomen 3. Pers. pl. gleich dem Personalpronomen der 2. Per. pl. (sie/ihr)? Und hat das nicht seinen logischen Grund in der Identität des Infinitivs Sein mit dem Possessivpronomen 3. Pers. sing., während es zugleich die Grundlage des deutschen Volskbegriffs ist: der Rückverwandlung des wechselseitigen Herrschaftsverhältnisses in ein reines Schicksalsverhältnis: sprachlicher Grund der Hegelschen Logik? -
05.09.93
Die Schlange oder der gemeinsame Ursprung des Neutrums und des Schuldverschubsystems (des Weltbegriffs). Haben die Schlangen etwas mit den Seraphim zu tun (die nach Jes 6 über dem Herrn, der auf einem hohen und erhabenen Thron sitzt, stehen, ein jeder mit sechs Flügeln: mit zweien bedeckt er sein Antlitz, mit zweien seine Füße und mit zweien fliegt er)? Sind diese Seraphim Ausdruck der Scham, und hängt diese Scham mit den Sternen zusammen, ist deren Erhabenheit in ihrer Beziehung zur Scham begründet? Wie wurden in der theologischen Tradition die Cherubim und Seraphim und wie wurde ihr wechselseitiges Verhältnis verstanden?
Biblische Herrschaftssymbole: Dornen und Disteln, die Schlange, die Salbung, der Kelch, das Schwert, die Trunkenheit.
Durch den mathematischen Raum wurde die Freude des Lichts in den Hohn und Spott des Lachens transformiert. Ist nicht der Raum der Ursprungsort des Lustkitzels (der „Empfindungen“), ist er nicht obszön: der endgültig neutralisierte hieros gamos? Und wäre nicht auf ihn das theologische Verdikt über die Lust zu beziehen?
Wenn Erich Zenger den über den Wassern brütenden Geist aus dem Schöpfungsbericht (Gen 12b, vgl. Gottes Bogen …, S. 81) herausnimmt, so tilgt er den Quellpunkt der Hoffnung. Danach wäre das Sechstagewerk und sein Abschluß, das Ruhen Gottes am siebten Tag, eigentlich nicht mehr möglich. Und konsequenterweise müßten auch die Himmel in Gen 11 gestrichen werden. Kann es sein, daß ein christlicher Theologe das für Männerohren zu weibliche und zu wenig souveräne „Brüten“ (so Rosenzweig im Stern der Erlösung; fast alle anderen Übersetzungen verharmlosen das Brüten zum „Schweben“, während Buber es einmal mit einem zunächst brütenden, dann jedoch „schwingenden“ „Braus“ versucht hat – ein turnender Gott scheint immer noch akzeptabler als ein brütender) nicht erträgt, versuchsweise einen (männlichen) Gewaltakt wie den „Gottessturm“ ins Gespräch bringt, diesen Gedanken aber sogleich verwirft, weil er vom Textzusammenhang her nicht zu begründen ist?
Das Gericht der Gnade über das gnadenlose Weltgericht: Verwandelt nicht das Inertialsystem das Licht in ein verbrennendes (Staub und Asche produzierendes) Feuer, während das andere Feuer (das „Feuer vom Himmel“, auch das des brennenden Dornbuschs) ein reinigendes Feuer ist (die Lehre vom Fegfeuer ist wahr, wenn sie nicht verdinglicht, als gleichsam naturwissenschaftliche Lehre verstanden wird: mit den fürchterlichen Folgen in der kirchlichen Ketzer- und Hexenverfolgung).
Ähnlichkeit der beiden Gestalten des Feuers mit denen des Kelches. Hängt die Trunkenheit mit der Instrumentalisierung des Feuers zusammen, ist das Trunkenmachende im Wein nicht auch ein Feuer? Und gründet die Ähnlichkeit von Feuer und Kelch nicht in der Beziehung beider zum Licht (Himmel als Grenze der Instrumentalisierung: Beziehung von Wasser, Feuer, Wein und Blut; Christentum als Instrumentalisierung des Nichtinstrumentalisierbaren; Bedeutung des Weltbegriffs)? -
30.08.93
Während die Reste anderer Architektur-Epochen fast restlos dem Krieg und dann dem „Wiederaufbau“ zum Opfer gefallen sind, wurden vorrangig die Fachwerk-Innenstädte (auch die, die es gar nicht gegeben hat) restauriert: Gehört nicht auch das zur Abschaffung der Vergangenheit, die die Nachkriegsgeschichte in Deutschland bestimmt?
Was haben wir (außer der Theologie und der Kindheit) mit der Vergangenheit sonst noch abgeschafft?
Zur Geschichte der Architektur und ihrer Beziehung zu Politik und Philosophie (ihrer Beziehung zur Weltgeschichte: zur Geschichte des Weltbegriffs) gehört die Geschichte der Ruinen.
Musik und Prophetie: Versucht nicht die Musik die Distanz zwischen dem Wort und seiner Erfüllung zu ermessen? (Der Ton macht die Musik. – Ende und Erfüllung der Musik: Heute, wenn ihr seine Stimme hört. – Musik und die Geschichte der Verinnerlichung des Opfers.)
Haß und Schuld: Nur die Schuld verringert sich, wenn sie übernommen wird, während der Haß das einzige Material ist, das sich mit seiner Ausbeutung vermehrt. – Die Führer (und heute die Medien) sagen dem Volk, „was zu hassen sei“. Es gibt keinen spontanen Antisemitismus und keine spontane Ausländerfeindschaft.
Das folgenlose Kabarett: Der Witz ist ein Instrument der Überlebensstrategie (als Instrument des Angriffs und der präventiven Verteidigung). Aber er ist kein Instrument der Veränderung, der Revolution. Käme es nicht darauf an, anstatt über die Verhältnisse nur zu lachen, endlich die Dämonen auszutreiben?
Ursprung und Ziel: Trifft der Begriff der Umkehr (Rosenzweig) den Sachverhalt nicht insofern genauer, als sich in der Umkehr etwas bildet, was „vorher“ noch nicht war. Das Neue ist nicht die Wiederkehr des Verdrängten (auch nicht etwas durch Sublimierung Entstandenes), sondern der Ursprung selber (ein in der Lösung aus dem Bann der Vergangenheit erst Entspringendes).
Rosenzweigs Todesangst und Hegels Logik: Sterblich ist das Eine, es gewinnt den Schein der Unsterblichkeit durch sein Anderssein (Heideggers „Vorlaufen in den Tod“ nennt Hegels Begriff der Aufhebung beim Namen).
Im Französischen heißt Est Osten und Ouest Westen: Ist das Ouest aus „ou Est“ entstanden? Dann wäre der Osten das Sein, der Westen das Nichtsein, und der Anfang der Hegelschen Logik die philosophische Verarbeitung des Verhältnisses vom Im Angesicht zu Hinter dem Rücken.
Ist der Westen aus dem Osten entstanden: seine Vergangenheit; ist er das Totenreich (oder die Grenze zum Totenreich, und das Totenreich selber unten)?
Das Verhältnis des Menschen zur Welt (Ebach, S. 25) abstrahiert von der Beziehung des Ich zum Anderen, leugnet die Asymmetrie zwischen mir un den Anderen.
Zur historischen Bibelkritik: Nach der Trennung der Quellen kommt erst das Wichtigste: die Komposition.
Das Vergangene ist nicht nur vergangen: Die Instrumentalisierung des Kreuzestodes in der logischen Konsequenz des affirmativen Gebrauchs des Weltbegriffs hat der Natur christologische Züge verliehen.
Erster Grundsatz des Herrendenkens: Man darf alles, sich nur nicht erwischen lassen. So werden Sachzwänge zu Verwaltungszwängen.
Sind nicht alle akademischen Berufe dadurch bestimmbar, daß sie dem Delegationsprinzip gehorchen:
– die Rache wurde (als Recht) an die Justiz delegiert (Gericht und Gefängnis),
– die Krankheit an die Medizin (Klinik),
– der Tod (als Unsterblichkeitswunsch) an die Theologie (Kirche und Friedhof),
– das Wissen an die Wissenschaft (Bibliothek und Museum),
– die Erfahrung an Bildung und Erziehung (Schulen).
Der Kern dieses Delegationssystems ist politisch: er liegt im Gewaltmonopol des Staates (Polizei und Militär), sein Symbol ist das einzige außerstaatliche Delegationsverfahren: die Delegation des Tötens der Tiere an den Metzger (der Schlachthof). Ist es ein Zufall, daß zwei „Naturtalente“ der deutschen Nachkriegspolitik Söhne von Metzgern waren (Franz-Josef Strauß und Joschka Fischer – und beide ihre Vornamen veränderten)?
Es gibt eine Sprache der Gewalt, aber sie ist eine gegen den Namen gerichtete Sprache. Wenn Recht „im Namen des Volkes“ gesprochen wird und Gesetze „im Namen des Volkes“ erlassen werden, so dementiert in beiden Fällen der Begriff des Volkes den des Namens: es ist niemand gemeint und niemand angesprochen, aber alle sind in den Schicksals- und Schuldzusammenhang des Rechts und seiner Vollstreckung verstrickt. Verweist nicht die Sintflut- und Noe-Geschichte auf diesen Zusammenhang?
Die Sprache der Gewalt ist namenlos: Ursprung und Abbild reiner Objektbeziehungen. Hier wird der Name zu Schall und Rauch.
Wie hängt der Begriff der Gewalt mit dem der Welt zusammen?
Wird das Werk des zweiten Schöpfungstages, das Firmament, das die oberen von den unteren Wassern trennt, nicht gegenständlich in der Astronomie, die zu den Konstituentien des Subjekts und (in der Alten wie in der Neuen Geschichte) zur Geschichte des Ursprungs des Staats (als Organisationsform einer Gesellschaft von Privateigentümern) gehört?
Monster und teuflisch (zwei Zeitungsüberschriften zu Privatpersonen in den letzten Tagen): Sind Verteufelung und Personalisierung nicht zwei Seiten ein und derselben Sache? Greift das nicht immer weiter um sich, und ist das nicht ein Teil der schleichenden Faschisierung der Verhältnisse, gegen die es kein Mittel gibt außer der Entmythologisierung der Begriffe im Kontext ihres objektiven erkenntniskritischen und politischen Gebrauchs (Kritik der projektiven Charakters der Begriffe)?
Ist eigentlich der Titel „Die Thora als Person“ zulässig? Darf der Logos des Johannes-Evangeliums „personal“ verstanden werden?
Das Feuer vom Himmel holen: geht das nicht nur das Wasser hindurch, während die Nutzung des Wassers, die seit der Rezeption der Philosophie die Theologie beherrscht, das Feuer löscht? – Und er „wollte, es brennte schon“.
Adorno Aktueller Bezug Antijudaismus Antisemitismus Astrologie Auschwitz Banken Bekenntnislogik Benjamin Blut Buber Christentum Drewermann Einstein Empörung Faschismus Feindbildlogik Fernsehen Freud Geld Gemeinheit Gesellschaft Habermas Hegel Heidegger Heinsohn Hitler Hogefeld Horkheimer Inquisition Islam Justiz Kabbala Kant Kapitalismus Kohl Kopernikus Lachen Levinas Marx Mathematik Naturwissenschaft Newton Paranoia Patriarchat Philosophie Planck Rassismus Rosenzweig Selbstmitleid Sexismus Sexualmoral Sprache Theologie Tiere Verwaltung Wasser Wittgenstein Ästhetik Ökonomie