Offb 179: „Hier ist der Verstand (vonnöten), der Weisheit hat. Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf denen das Weib sitzt, und sind (zugleich) sieben Könige.“ Aber der Engel entrückt ihn in eine Wüste, nicht auf einen hohen Berg, um ihm die große Buhlerin (Babylon) zu zeigen (173).
Die Welt bezeichnet einen Bereich des Handelns, in dem man ohne Reue und ohne zu verzeihen seine Interessen und Ziele verfolgen kann. Das Absolute, das Korrelat der Welt, exkulpiert apriori. Das logische Apriori der Welt ist die eigene Rechtfertigung, die Selbstrechtfertigung (wenn sie ganz zur Ideologie geworden ist, bedarf sie keiner mehr).
Eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit: Kann das nicht auch (x + x2)1/2 sein? Kommt der Ausdruck „ein A und zwei A und ein halbes A“ in der alten Mathematik vor?
Ist der Lautsprecher (Begriff der Rede, die jede Reflexion im Keim unterbindet) nicht ein zentraler Typos der Nazizeit?
Zur Kritik des Absoluten (Voraussetzung wäre eine Kritik der Mathematik): Hängt der Begriff des Absoluten nicht mit dem der Absolution („absolvo te in nomine …“) zusammen? Ist das Absolute nicht das immanente Telos des Exkulpationstriebs: die Macht der Sündenvergebung (Typos Barock!)? Und steckt darin nicht die Macht, die Vergangenheit zu vernichten: die Macht der Verdrängung? Hat die Kirche deshalb immer jede Vergangenheit (zuerst das Heidentum und Judentum) „überwunden“, und droht sie nicht (seit dem Barock) zum Opfer der Überwindung der eigenen Vergangenheit zu werden (zum Kern eines gewaltigen Verdrängungsapparats)? Deshalb können Theologen (Leonhard Ragaz eingeschlossen) das Jüngste Gericht nicht mehr vom Weltgericht unterscheiden.
Gegen jeden Fundamentalismus: Das Absolute ist der Erbe des mythischen Schicksals und das Korrelat der Welt. Gott aber hat Himmel und Erde erschaffen. Das Abolute ist das caput mortuum Gottes, zu seinen Konstituentien und Gründen gehört die List der Vernunft als Mittel der Befreiung von der Gottesfurcht.
Zum Absoluten gehört die Person: die Maske (die Charaktermaske: Geburt des Absoluten aus dem Geist der Tragödie). Das Absolute ist der Gott für andere, Grund jeder instrumentalisierten Religion, das mythische Erbe in der Religion.
Die Kritik des Absoluten schließt die Kritik des Bekenntnisses mit ein, aus dessen Logik es hervorgeht. Die Bekenntnislogik ist die Logik der Religion für andere: deshalb schließt sie das Feindbild (im Christentum den Antijudaismus), das Verrätersyndrom (die Ketzerverfolgung) und die Frauenfeindschaft mit ein (dadurch unterscheidet sich das Bekenntnis „zur Gottheit Jesu“ vom Bekenntnis des Namens).
War es nicht der tiefste Wunsch Heideggers, und zwar einer, der in der innersten Struktur seiner Philosophie (des ontologischen Ansatzes) begründet war: Kirchenvater des Nationalsozialismus zu werden? (Das Sein ist das Sein; der Infinitiv gründet im Possessivpronomen, und die Ontologie wäre im Kontext einer Geschichte der Banken zu analysieren.)
Sidneys Argument (in dem Gespräch nach dem Konzert gestern abend), daß die Lohnkosten (DM 50,- Stundenlohn für deutsche Arbeiter gegenüber DM 5,- für polnische oder tschechische Arbeiter, und das bei 200 Arbeitstagen im Jahr) Ursache der Wirtschaftskrise in der BRD seien, vergißt (oder verschweigt), daß
– die beiden Stundenlöhne so nur aus Unternehmersicht, nicht aber aus der Sicht der Betroffenen und auch nicht aus politischer Sicht vergleichbar sind (die Basis ist nicht vergleichbar),
– die Lebensverhältnisse in der BRD (u.a. die Mietkosten) eine Senkung der Löhne nicht zulassen, ohne zu riskieren, daß das Heer der Obdachlosen vergrößert und die Gefahr einer neuen faschistischen Eruption heraufbeschworen wird.
Die Intention des Arguments war rücksichtslos und barbarisch, aber sein Realgrund darf nicht verdrängt werden: Laufen die wirtschaftspolitischen Ziele der Bundesregierung:
– Erhaltung der Geldwertstabilität und
– Sicherung des Wirtschaftsstandorts Deutschland
unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht in der Tat auf diese barbarischen Folgen hinaus? Läßt sich eine nationale Wirtschaftspolitik (oder eine Wirtschaftspolitik, die den nationalen Grund der Wirtschaft unangetastet läßt, sich als Wirtschaftspolitik im internationalen Konkurrenzkampf begreift) ohne diese Folgen überhaupt noch begründen? In welcher Beziehung steht die Währungshoheit des Staates (der systematische Grund des Nationbegriffs) zu den Problemen der unterschiedlichen Infrastrukturen, den Mitteln der Marktsicherung (Zoll und Steuern), den Problemen der ökologischen und politischen Existenzsicherung, aber auch dem Wandel der Öffentlichkeit, den ökonomisch und real, durch die Geschichte des „Begriffs“ (d.h. herrschaftsgeschichtlich), erzwungenen Formen der „Rücksichtlosigkeit“ (reale Entwicklung des Weltbegriffs)?
Zu Sidneys Konzept eines ökologischen Heizkraftwerks, dessen Emissionen einen Wald nähren sollen, damit sie die Atmosphäre nicht belasten:
– Stimmt eigentlich die Prämisse, daß die Emissionen insgesamt über den Kohlenstoff-Umsatz zur Holzerzeugung genutzt werden können; gibt es nicht auch waldschädigende Emissionen (die heute über den sauren Regen das Waldsterben verursachen), die das Konzept von vornherein zum Scheitern verurteilen würden?
– Und selbst, wenn man das vernächlässigen könnte: Welche Folgen hätte die Kohlenstoff-Übersättigung?
Der Kapitalismus hat die Schuldknechtschaft institutionalisiert.
Der Fehler des real existierenden Sozialismus lag nicht in Grundlagen der Theorie, sondern in den Prämissen und Folgen ihrer technologischen Anwendung. Aber diese Prämissen und Folgen sind Teil der vom Tauschprinzip beherrschten Wirtschaft insgesamt, auch der Marktwirtschaft, die nur aufgrund der konsequenteren Anwendung: aufgrund ihrer Rücksichtslosigkeit durchsetzungskräftiger ist.
Mathematik
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05.12.93
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03.12.93
Die Offenbarung verhält sich zur Philosophie wie das Licht zur Physik (zu den Naturwissenschaften).
Ist nicht das Verhältnis der Religion zum Reich Gottes eher nach dem Paradigma der dritten Leugnung als nach dem von Götzendienst und Prophetie zu bestimmen?
Der Name Jesu ist der Name des Gottesreichs (und der Name des Tieres der Name dieser Welt: der Name eines Menschen).
Joh 1916: Bezieht sich das „sie“ (Pilatus lieferte Jesus an sie aus …) hier auf die Juden? Aber 1923 sind es dann doch „die Soldaten“.
Die Griechen, die nach Joh 1220 nach Jerusalem hinaufzogen, um am Fest teilzunehmen, wenden sich an Philippus (aus Bethsaida in Galiläe), und Philippus geht und sagt es dem Andreas. Es sind die beiden Jünger mit griechischem Namen, an die sich die Griechen wenden.
Wenn Leonhard Ragaz das ho airon in Joh 129 gelegentlich auch mit „wegnehmen“ übersetzt, ist das dann nicht nur eine Unsicherheit, auch ein Stück unverkennbarer Naivität, die heute, 50 Jahre nach der Katatstrophe, nicht mehr erlaubt ist?
Bei Jesus steht das „den Kelch trinken“ in einer verborgenen Beziehung zur Klugheit der Schlangen, die nur dann nicht zur Trunkenheit führt, wenn sie die Arglosigkeit der Tauben mit einschließt. Den Kelch bis zur Neige trinken: bis in den Kern der Trunkenheit hinein, aber in voller Nüchternheit: ohne ihr zu verfallen. Darin steckt das Konzept der christlichen Beziehung zur Geschichte der Säkularisation, zum Weltbegriff.
Zum Trinken des Kelchs gehört das „Seid nüchtern und wachsam“; aber die Apostel in Getsemane konnten nicht eine Stunde mit ihm wachen. (Gibt es nicht eine Besessenheit, die nur durch Wachen und Beten zu beherrschen ist?)
Wie wäre es mit der Idee einer Sozialgeschichte der Sprache: Zum Rosenzweigschen Hinweis, daß das Äquivalent der Technik in der alten Welt die Rhetorik gewesen sei, wäre ergänzend an die Grammatik zu erinnern. Tragen die Grammatiken der klassischen Sprachen des Altertums (Hebräisch, Griechisch, Latein) nicht alle die Züge eines technischen Konstrukts? Und steht das technologische Element in diesen Sprachen nicht im Zusammenhang mit dem Ursprung und der Entfaltung des Staats, der Konstituierung des Weltbegriffs, der Geschichte der politischen Organisation der Ökonomie? Rückt damit nicht das Problem der Grammatik in den Vordergrund, zusammen mit dem Problem des Ursprungs der Schrift und des Geldes? Genügt nicht nur die Buchstabenschrift dem Erfordernis der Anwendung auf verschiedene Sprachen (den Erfordernissen des beginnenden Handels – der Entfaltung des Tauschprinzips, der aus Verhältnissen der Schuldknechtschaft und aus der Geschichte des Opfers sich entwickelt hat)?
Wie hängen Ich und dich zusammen (sie unterscheiden sich nur durch das deiktische d-, machen aber damit das Subjekt zum Objekt in seiner allgemeinen Form: als Akkusativ)? Gründet das Ich nicht im Ach?
Wie die Lateiner Römer (und diese Nachfahren der Trojaner) und die Griechen Hellenen waren (die „Griechen“ in Joh 1220 sind Hellenen), so waren die Hebräer Israeliten (die von Aramäern, d.h. Syrern abstammen): Die Namen der Sprachen differieren von den Namen der Völker, die keine Ursprungsnamen sind. Warum nennen wir Mizrajim Ägypten?
Sind die Sterne des Himmels der Sand am Meer der oberen Wasser?
Die Tage des Schöpfungsberichts sind keine Kalendertage, sondern Tage in einer Welt, die sich auf das Heute bezieht (wie das Licht auf das Leben und das Angesicht). Dazu gehört die Nacht, die auf das Krähen des Hahnes wartet.
Sind nicht die Dornen und Disteln die Erben des Baumes der Erkenntnis?
Gibt es überhaupt die Mathematik; ist nicht die Mathematik in sich selbst gespalten? Arithmetik und Geometrie lassen sich nicht restlos in einander überführen und gleichnamig machen. Wäre nicht dieser Bruch zu reflektieren, der mitten durch die Mathematik geht (der Bruch zwischen dem Kontinuum und dem Diskreten: Begriff und Objekt, Modell der Subsumtion)? Ist die Mathematik das tohu wa bohu?
Das Ich denke begleitet in der Tat nur unsere Vorstellungen, nicht die benennende Kraft der Sprache, in der sich vielmehr „unsere Vorstellungen“ auflösen (deshalb zerstört das Zuschauen die Sprache).
Die Vergegenständlichung Gottes, m.a.W. die Religion, ist die Sünde der Welt. Im Angesicht Gottes verbrennt die Welt, eröffnet sich die Vergangenheit wie im Jüngsten Gericht.
Welche Prophetinnen gibt es: Mirjam, Debora, Hulda, dann die Prophetin Anna und die vier Töchter des Philippus? Wie ist es mit der Frau, die Jesus gesalbt hat, und mit Maria aus Magdala?
Ist nicht die Abtreibungsdebatte eine Stellvertreter-Debatte zum Zwecke der Verdrängung und Ablenkung: der Versuch, den messianischen Wehen zu entgehen?
Der Säkularisatonsprozeß hat nicht nur Herrschaft entzaubert, sondern den Zauber, die Religion, der Herrschaftskritik unterworfen. Die Säkularisation aller theologischen Gehalte bedeutet nicht ihre Preisgabe, nicht ihre Leugnung, sondern umgekehrt ihre Befreiung aus ihrer falschen Verschmelzung mit der Symbolik und Metaphorik der Herrschaft, aus ihrer herrschaftsgeschichtlichen Symbiose.
Beschreiben nicht die beiden Verbote gegen das Essen von Götzenopferfleisch und gegen Hurerei aufs genaueste den Charakter des Kapitalismus?
Ragaz, 4, S. 421: Hier erscheint ein merkwürdig paranoisches Element (die offene Seite seiner Schutzlosigkeit), wenn er vom „Heer der Bazillen“ spricht. -
02.12.93
Das tode ti, das hic et nunc, ist die Säkularisation, die Umkehrung des prophetischen Heute, das so unkenntlich gemacht wird.
Ragaz, Bd. 4, S.236: Hier verwechselt er (mit der gesamten christlichen Theologie vor ihm) den johanneischen Logos mit der griechischen Vernunft, dem Denken: mit seiner Verstrickung im Schuldzusammenhang, dessen subjektiver Ausdruck das Denken ist.
Ist adama, der Acker, die Sprache? Und sind die Dornen und Disteln die Grammatik (die ihre Wurzeln in der Mathematik, in der Sprachwüste, hat).
Macht die Mathematik die Sprache zu Staub? Wie verhält sich der Staub zum Sand am Meer und zu den Sternen des Himmels?
An sich ist der Raum (die subjektive Form der äußeren Anschauung) dunkel, undurchsichtig (ist die Anschauung blind); erst das Licht macht ihn hell. Wir sehen die Dinge im Licht, nicht im Raum. Steckt nicht in diesem Licht schon die Sprache?
Zu Joh 129 vgl Ragaz, Bd. 4, S. 251.
Johannes zitiert (in seiner Version der Geschichte von der Tempelreinigung) die „Räuberhöhle“ als Marktplatz (Ragaz, 4, S. 258)?
Steht das Wort von der Wiederherstellung des Tempels in drei Tagen in Beziehung zur Geschichte von den drei Leugnungen?
„Sag, ist es Liebe, was hier so brennt“: Ist das Feuer nicht ebenso pathologisch wie die Empfindung (und sein Verhältnis zum Licht ein Abbild des Verhältnisses der Empfindung zur Sensibilität)?
Jes 1918: An jenem Tage werden fünf Städte im Lande Mizrajim die Sprache Kanaans reden und sich durch Eidschwur dem Herrn der Heerscharen zu eigen geben. Eine wird Ir-Heres (Stadt der Zerstörung, Sonnenstadt/Heliopolis?) heißen. – Ist die Sprache Kanaans die Sprache des Landes Kanaan oder (auch) die Sprache der Händler (im Gegensatz zur Herrschaftssprache des Indogermanischen)?
Entspricht nicht die logische Stellung des Charakters im System (bei Kant und Rosenzweig) der des Tieres in seinem Verhältnis zur Welt (Benennung der Tiere durch Adam, die apokalyptischen Tiere)? Sind die (Vögel und) Fische charakterlos? -
05.11.93
Wie hängen das Aufspannen (des Himmels) und das Gründen (der Erde) zusammen, sind beide nicht wechselseitig als Voraussetzung aufeinander bezogen? Hat das Aufspannen und Gründen etwas mit dem Binden und Lösen zu tun (Orion und Plejaden, das Siebengestirn; hat Nimrod etwas mit dem Orion, und das Siebengestirn mit den sieben Völkern Kanaans, zu tun?)
Sind die Ninive-Geschichten (Nimrod, Sanherib, Jona, Tobias, Jesaja, Nahum, Sephanja) nicht interessanter als die Babel-Geschichten?
Geschichtsphilosophie des Symbols, der Allegorie und der Metaphorik (Geschichte der Mathematik und Grundlegung der Sprachphilosophie; der Tierkreis und die Logik des Charakters). -
20.10.93
Läßt sich die Struktur der hebräischen Sprache aus der Weigerung, sich der Logik des Andersseins anzugleichen, erklären? -Deshalb ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ein eifersüchtiger Gott, deshalb hat er keine anderen Götter „sich gegenüber“. Und Hegels Atheismus gründet in dem Satz: Das Eine ist das Andere des Anderen.
Durch Positivität verfällt die Trinitätslehre dem Anderssein, dem Götzendienst.
Zum Problem der Gematria: Ist nicht die Trennung der Mathematik von der Sprache in Alexanders Tat: der Durchschlagung des gordischen Knotens, symbolisiert (Trennung von Joch und Deichsel)?
Hypothese:
– Der Islam ist die ins Semitische übersetzte Philosophie (Rezeption des Weltbegriffs: ist nicht die creatio mundi ex nihilo eine islamische Erfindung?),
– das Christentum hingegen der Versuch, die Offenbarung ins Griechische zu übertragen (Feuer sollte es werden, und eine Sintflut ist es geworden). -
11.10.93
Feindschaft begründet Gemeinschaften, macht aber zugleich dumm: Weil es keine Feindschaft ohne Projektion gibt.
Das Feindbild (das Feinddenken) macht nicht nur dumm, sondern durch das selbstreferentielle Moment im Feinddenken, wird man selbst zu dem, als das man den Feind (mit Hilfe des Instrumentariums der Projektion) erkennt.
Die Vorstellung, daß, wenn man Herrschaft abschafft, alles weiterläuft, nur eben besser, ist lebensgefährlich naiv.
Solange Revolution nur aus der Empörung sich nährt, verändert sie nur das Selbstgefühl, nicht die Welt.
Zur Erschaffung des Menschen:
– Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde,
– nach dem Bilde Gottes schuf er ihn,
– als Mann und Weib schuf er sie (Gen 127).
Drückt sich darin nicht vor dem Geschlechterverhältnis das Herrschaftsverhältnis aus, das zur Erschaffung des Menschen gehört (Gott – den Menschen nach seinem Bilde, nach dem Bilde Gottes -er ihn, als Mann und Weib – er sie)?
Gibt es im Hebräischen ein Äquivalent zu der Unterscheidung von bestimmtem und unbestimmtem Artikel; gibt es eine Beziehung des unbestimmten Artikels (und des Infinitivs Sein) zum Possessivpronomen und zur Negation (ein, mein, sein, nein)?
Die Orwellschen Sprachregelungen sind nicht nur willkürlich, sondern haben einen logischen Kern. Das Problem der Sprachregelung hängt mit der Beziehung von Begriff, Name und Instrumentalisierung (der Subjektivierung der Zwecke) zusammen, wobei der entscheidende Einbruch in der kantischen Philosophie aufs präziseste bestimmt wird: Kristallisationskern einer Logik, die keine anderen als subjektive Zwecke mehr kennt, der Objektbegriff, der sich im Kontext der Lehre von den subjektiven Formen der Anschauung konstituiert. Mit dem Objektbegriff, mit der der transzendentalen Logik zugrunde liegenden apriorischen Objektbeziehung des Urteils verliert der Begriff seine benennende (und die Sprache ihre argumentierende) Kraft. Der Name wird zu einem Teil des Reichs der Erscheinungen: er wird willkürlich, kontingent. Das Objekt und seine Derivate (die transzendentale Ästhetik und Logik insgesamt), in ihrem Kern die mathematische Raumvorstellung, machen den Namen gegenstandslos, zerstören die Sprache von innen.
Das Verteidigungsministerium ist in der Tat kein Kriegs-, sondern ein Verteidigungsministerium: Nur was hier verteidigt werden soll, ist das Recht auf Unterwerfung, Beherrschung und Ausbeutung der Welt (der Stand der Rüstung ist ein Indiz dafür, wie tief das Gesetz des Krieges schon in die Logik der Ökonomie integriert ist: wer heute vor den Folgen des Krieges sich schützen möchte, sollte Soldat werden; anders als die Zivilbevölkerung ist er im „Ernstfall“ am wenigsten gefährdet).
Ist es in der Eucharistie nicht das Gesetz der Verdinglichung, das das Wahrheitsmoment darin, nämlich die Beziehung des Namens zu Brot und des Blutes zum Wein, gleichsam mystisch verdampft. „Dies ist mein Leib“: Bezieht sich das nicht auf den Sprachleib des logos, auf den sich auch das homologein, das dann zum Bekenntnis neutralisiert wurde, bezieht? Der theologische Begriff der Transsubstantiation ist dagegen ein paradoxales philosophisches Konstrukt (keine verheilte Narbe, sondern die Theologie als offene Wunde der Philosophie). Die Eucharistie: ist das nicht das öffentliche Ding als theologisches Erbe der res publica?
Alles Wissen bezieht sich auf Vergangenes. Liegt darin nicht der Schlüssel zur Mathematik und zu den subjektiven Formen der Anschauung: zum Verständnis der Form des Raumes?
Hegels Philosophie: ist das nicht die gestorbene und begrabene Wahrheit, und bezieht sich hierauf das Wort: Herr, sie riecht schon?
In der Logik des Andersseins gründet die paranoische Verführung jeder Philosophie, und gegen sie ist der Rat gerichtet: Seid arglos wie die Tauben.
Ist nicht der griechische Mythos die bereits im Ursprung verdrängte Innenseite der Philosophie?
Kern einer Neubegründung der Theologie wäre die Kritik des Begriffs der Anschauung Gottes. Hier wurde das Angesicht Gottes verdrängt, der christliche Paganismus begründet, der der kantischen Lehre von der Subjektivität der Anschauung zugrundeliegt und in ihr sich vollendet.
Sind nicht die drei abrahamitischen Religionen insgesamt verdinglichte Gestalten der Wahrheit, und führte das Gesetz der Verdinglichung nicht zwangsläufig auf diese drei Gestalten der Verdinglichung? Sind nicht alle drei auf den Weltbegriff verhext?
Zur Isolationshaft: Sind nicht die Zellen (Erbe und Fortentwicklung der platonischen Höhle) Erfindungen der Mönche, und welche Bewandnis hat es in diesem Zusammenhang mit den drei evangelischen Räten?
Ist der Neue Katechismus nicht der Mühlstein, der der Apokalypse zufolge am Ende ins Meer geschleudert wird (und zugleich – wie der „splendor veritatis“ – das Schwarze Loch, das alles Licht in sich aufsaugt, nicht mehr fähig ist, die Welt zu erleuchten)? -
29.09.93
Zu Johann Baptist Metz: Was hat die Welt davon, wenn wir „Ja und Amen zur Welt“ (anstatt zu den göttlichen Verheißungen, wie es bei Paulus korrekt heißt) sagen? Merkwürdig, daß Metz der Welt ein Anerkennungsbedürfnis unterstellt: Ändert das die Welt oder nicht doch nur den Anerkennenden (den Konformisten)? Und wer ist das Subjekt dieses Bedürfnisses: Ist es nicht der der Welt sich Anpassende, der aus guten Gründen die Anpassung ohne die Komplizenschaft der Anderen (ohne ihre bekenntnishafte Zustimmung) nicht zu leisten bereit ist? Ist nicht das „Ja und Amen zur Welt“ der eigentliche Inhalt jedes Glaubensbekenntnisses (und seiner logischen Durchbildung in Trinitätslehre und Opfertheologie)?
Es gibt keinen Weltbegriff ohne Bekenntnislogik. Die Idolatrie gehört zur Geschichte der Ausbildung und Entfaltung dieser Bekenntnislogik (und des Weltbegriffs), sie hat sich vollendet im Dogma. Das Dogma (das erst durch Umkehr wahr wird) ist das versteinerte Herz der Kirche, und die Kirche das versteinerte Herz der Welt.
Weist nicht das „Weiche von mir, Satan“ darauf hin, daß die Petrus- und die Dämonen-Geschichten zusammengehören (ähnlich wie die drei Leugnungen mit den sieben unreinen Geistern)?
Die Wahrheit ist nicht Gegenstand des Urteils; deshalb hat Jonas Unrecht.
Hat das Binden und Lösen etwas mit dem Millenium zu tun, und ist die Kirchengeschichte dieses Millenium (die Zeit der Bindung)?
Die Welt ist die Welt der anderen, zu denen ich selbst als anderer für andere auch gehöre. Das ist der logische Kern des Weltbegriffs und der Entfremdung.
Sind die Banker nicht die Priester der Geldreligion?
Wenn die Konservativen den Linken vorwerfen, sie könnten nicht mit Geld umgehen, so wäre gegenzufragen: Welcher Politiker kann schon mit Geld umgehen?
Der Begriff der Weltanschauung bezeichnet den (logisch unmöglichen) Sieg und das Attribut des Siegers in der zum Weltgericht sich aufspreizenden Weltgeschichte. Deshalb war der Weltanschauungskrieg ein Vernichtungskrieg. Zur Vorgeschichte der Weltanschauung gehört die Geschichte der Juden-, Ketzer- und Hexenverfolgung. Im Begriff der Weltanschauung erweist sich die Anschauung als Medium der richtenden Gewalt. Zum Anschauen gehören auch das Schaufenster (der Erwecker der concupiscentia) und die Reklame (die nach Adorno den Tod verschweigt).
Die Unfähigkeit, die Formen Anschauung selber in die Reflexion mit einzubeziehen, ist eine Folge davon, daß Reflexion nur im Medium der Anschauung möglich ist; sie ist der Grund der Hybris.
Wenn die Theologie die Lehre von der Anschauung Gottes auf das Objekt der Trinitätslehre bezieht, verdrängt sie dann nicht das Angesicht Gottes, eliminiert sie dann nicht das Gesehenwerden, das „von Angesicht zu Angesicht“: die Gottesfurcht?
Als aus der Anschauung Gottes das Angesicht gestrichen wurde, wurde die Gottesfurcht gestrichen. Das ist in der Philosophie umgeschlagen in die Angst vor dem Angesicht (Ursprung des Portraits?), die dann in der Entfaltung der Mathematik und in der Bildung des Neutrums sich ausdrückte.
Das Schwert, mit dem Alexander den gordischen Knoten durchschlagen hat, hat etwas mit dem kreisenden Flammenschwert des Kerubs vorm Eingang des Paradieses zu tun: Es zerschneidet das Licht und entfernt aus ihm die Quelle des Angesichts, verwandelt es in eine Form der Anschauung.
Wie verhält sich das Sehen zum Schauen? Ist nicht im Sehen das reflexive Moment mit enthalten, von dem das Schauen dann abstrahiert (vgl. den Zuschauer und die Anschauung Gottes)? Die Welt heute verhält sich zum Faschismus wie das Fernsehen zum Radio. Deshalb ist die Reflexion der kantischen Philosophie und der Bedeutung der subjektiven Formen der Anschauung in ihr an der Zeit.
Müssen die Psalmen, wenn sie als Lieder Davids verstanden werden, nicht als Versuch der Durchdringung der Königsidee mit prophetischem Geist verstanden werden: als messianisch? Die Apokalypse hingegen ist das auf die Kaiseridee und die Weltreiche bezogene Gegenstück zur Prophetie: Als Instrument der projektiven Verarbeitung der Angst instrumentalisiert sie die Angst, ist sie angsterzeugend; wahr ist sie nur als Medium der reflexiven Verarbeitung der Angst: als Erkenntnis. Die projektive Verarbeitung der Angst ist fundamentalontologisch und faschistisch. Bangemachen gilt nicht, aber die Apokalypse ist endlich zu begreifen.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Jesus-Wort an Johannes und den drei Gestalten des Bösen?
– Gegen den Satan, den Ankläger, steht der Paraklet,
– gegen den Teufel, den Verleumder und die Verkörperung der Wut, steht der göttliche Zorn,
– dämonisch ist die Instrumentalisierung, Verinnerlichung und Neutralisierung beider: ihre Subjektivierung; hiergegen steht die Austreibung der Dämonen, die der frohen Botschaft den Weg zu den Armen freimacht.
Heidegger hatte recht: Die deutsche Sprache ist die Sprache der Philosophie, aber sie ist es als Grenze zur Theologie und wird theologisch, wenn sie die Reflexion auf diese Grenze in sich mit aufnimmt.
Woher kommen und was bedeuten die Begriffe des Anderen und des Fremden? Gründen nicht beide in Präpositionen, und zwar das „an“ bzw. das „vor“ oder „für“ (im Englischen „for“; weshalb heißt der Fremde im Englischen the stranger)?
Das Präfix be- im Englischen: Vgl. die Beziehung von for und before (auch between, become, behalf, belief, belong, beloved, below, beneath, beside, betray, beware, beyond).
-schen: Suffix zur Bildung von Verben aus Nomina (feilschen, herrschen). Gilt diese Definition eigentlich generell, oder sind es nicht bestimmte Verben (z.B. grapschen), die so aus Nomina sich bilden lassen? Bezeichnen nicht alle diese Verben Tätigkeiten, die sich direkt auf andere als Objekte beziehen; steckt nicht in allen etwas von einer objektivierenden, erniedrigenden Tätigkeit, etwas Verächtlich-Machendes?
Das Verb „zernichten“ taucht an zwei Stellen auf,
– bei Georg Büchner: „Ich fühle mich wie zernichtet im Anblick des gräßlichen Fatalismus der Geschichte“ (aus einem Brief an die Eltern, nach Hinweis auf das Studium der französischen Revolution), und
– bei Franz Rosenzweig: „Zeit ist’s zu handeln für den Herrn, sie zernichten seine Lehre“ (Überschrift über einen Aufruf zur Gründung einer Hochschule für die Wissenschaft des Judentums).
Beide Stellen bezeichnen welthistorische Wendepunkte. -
24.08.93
Zu Erich Zenger, Gottes Bogen in den Wolken: Paßt nicht der Kriegsbogen zum kreisenden Flammenschwert?
Ein prophetischer Begriff der Erkenntnis kann die Trennung von Natur und Welt nicht akzeptieren, er schließt die Kritik der Geschichte im Sinne einer praeparatio resurrectionis mit ein. Gründet nicht die Trennung von Prophetie und Schöpfungsgeschichte in der durch die Philosophie (und den Staat) vermittelten Trennung von Welt und Natur? Diese Trennung von Welt und Natur oder die Herrschaft des Begriffs und des Rechts ist nur zu kritisieren im Kontext einer Theorie des Namens, des Angesichts und des Feuers. Nicht nur die Prophetie, auch die Schöpfungslehre hat einen Aktualitätskern, der nur durch die Kritik der Trennung von Welt und Geschichte und der zugrundeliegenden Trennung von Natur und Welt wiederzugewinnen ist (Geschichte konstituiert sich durch den Naturbegriff: durch die Leugnung der Auferstehung hindurch); und das Medium dieser Wiedergewinnung ist Erinnerungsarbeit.
In der Geschichte der drei Leugnungen ist die Magd des Hohepriesters (bei Johannes 1815ff u. 25ff) zugleich die Türhüterin, an der Petrus nur mit Hilfe des „anderen Jüngers“, der „mit dem Hohepriester bekannt war“ vorbei in den Hof hereingekommen ist. Bei Johannes fehlt der Satz von der Selbstverfluchung des Petrus und dem bitterlichen Weinen.
Zenger, S. 109: Die Flutgeschichte erzählt gerade nicht, „daß und wie der Schöpfergott diesen „Gewaltbazillus“, der die Erde vergiftet hat, durch die Flut aus der Erde herausspült“, sondern dieser „Gewaltbazillus“ ist ein Systemteil der Flut, und seitdem ist die Erde damit vergiftet (hier ist alles Fleisch erst zu Fleisch geworden, auch im paulinischen Sinne: erst hier ändern sich auch die Tiere).
Daß „die Wassertiere … in 721 verständlicherweise (fehlen)“ (S. 110), hat nicht nur den empirischen Grund, daß sie halt im Wasser leben, sondern verweist auch auf die „großen Meerestiere“ des fünften Tages, die, wie Himmel und Erde und wie der Mensch, unmittelbar von Gott erschaffen sind, und nicht nur die Sinflut überleben, sondern diese Katastrophe gleichsam antizipieren (vgl. die merkwürdige Beziehung der großen Meerestiere zur Philosophie und zum Staat: als Weltsymbole?).
S. 111: „am Neujahrstag sind die Wasser von der Erde verschwunden“. Hat das (und die Sintflut insgesamt) etwas mit dem Wechsel vom Mond- zum Sonnenjahr zu tun? – Vgl. hierzu die Anm. 27.
S. 117: Bezieht sich der Schrecken auf den Tieren in Gen 92 außer auf den Gottesschrecken bei der Landnahme (Josue) nicht auch auf den Schrecken Isaaks, und gehört nicht auch der „Schrecken um und um“ in diese Reihe? Und steht das Ganze nicht im Zusammenhang mit der Geschichte des Opfers als Vorgeschichte des Weltbegriffs? Ist nicht die Welt das subjektlose Subjekt dieses Schreckens (das subjektlose Subjekt einer Erkenntnis, deren Subjekt-Objekt der tiefste Grund dieses Schreckens, nämlich das Anderssein ist)?
Verführung und Weltbegriff (et ne nos inducas in tantationem, sed libera nos a malo): Subjekt des Weltbegriffs sind die Menschen, aber davon werden sie durch den Weltbegriff zugleich entlastet: das ist die Sünde der Welt.
Verstellt nicht auch in der Sintflutgeschichte das Chronologie-Problem den Blick auf ihre reale (und aktuelle) Bedeutung?
Verweist nicht die Vorgeschichte (mit den Göttersöhnen und den Menschentöchtern und den Riesen der Vorzeit) aufs deutlichste auf die Zeus- und Heroen-Geschichten des griechischen Mythos?
Ist nicht die Taufe (durch ihre Beziehung zur Sintflut) ein Symbol der Erinnerungsarbeit?
Ist nicht „die Seite“ in der Schrift immer die linke Seite (von der Erschaffung Evas bis zum Lanzenstich am Kreuz)?
Wie hängen die beiden – nach meinem Eindruck sehr katholischen -Wendungen im Verhältnis insbesondere zum Alten Testament zusammen:
– das „Heute wissen wir, daß …“, mit dem störende Konnotationen beiseite geschafft, verdrängt werden, aber auch wenn eine Stelle dem Stand der naturwissenschaftlichen oder der historisch-kritischen Erkenntnis nicht mehr entspricht, und
– die projektiv dem biblischen Autor unterstellte Absicht, die Behauptung zu wissen, was der biblische Autor an einer Stelle gemeint hat (insbesondere, wenn diese „Meinung des Autors“ mit dem Wortlaut des Textes nicht übereinstimmt)? Wäre hier nicht zu prüfen, ob die Vorstellung von der biblischen Autorschaft nicht in der Tat sehr projektive Züge trägt, und bestimmt ist vom eigenen Verfahren: vom Abschreiben aus Büchern in Zettelkästen und aus Zettelkästen in neue Bücher. Verkennt diese Vorstellung nicht doch zentral den realen Prozeß der literarischen Produktion in einer Welt, in der es noch keine Sekundärliteratur (die alle Quellentheorien gerne in die Texte hineinschmuggeln möchten) gibt?
War nicht in der alten Welt das Verhältnis zur Sprache (bis hin zum Logos-Begriff des Johannes-Evangeliums) ein wesentlich anderes als unser heutiges, durch Rechtfertigungszwänge sowie durch Mathematik und Ökonomie zerstörtes und verwirrtes Verhältnis? Und ist nicht ein zentrales Moment der „Schrift“ Sprachreflexion?
So wie zwischen dem „Stern der Erlösung“ und uns Auschwitz steht, so steht zwischen der Schrift und uns die zweitausendjährige Geschichte des Christentums, die in Auschwitz endet. Hier gründet die erschreckende und beklemmende Aktualität der Schrift.
Nochmal zur Stelle: Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde, die Jesus dann selbst, so als sei es nur eine rhetorische Frage gewesen, beantwortet: Ihr werdet den Kelch trinken, aber das Sitzen zu meiner Rechten oder Linken habe nicht ich zu vergeben, sondern der Vater. – Nirgend kommt die Mittler-Rolle dramatischer zum Ausdruck als hier.
Ist nicht die Geschichte der Dogmatisierung eine Geschichte der Subjektivierung (als welche sie zur Vorgeschichte der subjektiven Formen der Anschauung, ihrer Trennung vom Licht, gehört)? Und ist sie nicht (wie die subjektiven Formen der Anschauung) über den Weltbegriff herrschaftsgeschichtlich strukturiert (Verdrängung und Verachtung der Armen und der Fremden)? Bezeichnen nicht Gott, die Armen und die Fremden die andere Seite der Geschichte der Subjektivierung?
Ist nicht das Feuer die Vermittlung zwischen dem Inertialsystem und dem Licht, und das Plancksche Strahlungsgesetz (zusammen mit der speziellen Relativitätstheorie Einsteins) der innerphysikalische Ausdruck dieser Vermittlung? -
15.08.93
Eine Theologie, die die Schöpfung der Welt zusammen mit der Entsühnung der Welt enthält, lastet apriori die Politik Gott an und exkulpiert sie zugleich.
„Die deuteronomistische Geschichtsschreibung … entstellt für unsere Begriffe den Gang der Geschehnisse, indem sie die politischen oder militärischen Fähigkeiten und Erfolge der einzelnen Herrscher verschweigt oder ungebührlich in den Hintergrund treten läßt. … Über solchen zeitbedingten Einseitigkeiten sollte man aber das Verdienst dieses Werkes nicht übersehen.“ (Klaus Koch, S. 72f) Ich glaube, deutlicher kann man das (tendentiell antisemitische) Mißverständnis der Schrift nicht beschreiben.
Philosophie, Naturwissenschaft und Gedankenflucht: Drückt nicht der Thalessche Satz: Alles ist Wasser, schon eine erste Angstfigur als Ursprung der Gedankenflucht aus, die dann erst (über die Astronomie) an der Mathematik, am Begriff und an der Logik (schließlich am Denken des Denkens) als Philosophie einen ersten Halt gefunden hat. Mit dem Weltbegriff hat diese Gedankenflucht dann Eingang in die Theologie gefunden. Im Kern der Naturwissenschaften: im Inertialsystem, ist die Gedankenflucht, deren Geschichte die der Philosophie ist, auf ihren Ursprung gestoßen: auf den neutralisierten Inbegriff des Schreckens, der seitdem die ganze Welt überzieht (ist nicht die Vorstellung des leeren Raumes und die einer unendlichen Zeit das unmittelbare Resultat dieser Gedankenflucht?). Sind nicht alle Gedanken Produkt von Gedankenflucht, deren Ursache erst behoben sein wird, wenn „die Schrift erfüllt ist“: wenn Gotteserkenntnis die Erde bedeckt wie das Wasser den Meeresboden. Nur die Umkehr begründet die Geistesgegenwart: nur sie vermag der Gedankenflucht, die wir Denken nennen, Einhalt zu gebieten, aber diese Umkehr wäre eine siebenfache. -
05.07.93
Der Aktualitätsbezug der Theologie wäre zu begründen aus dem Jesus-Wort „Das Gottesreich ist mitten unter euch“ (hä basileia tou theou entos hymon estin – Lk 1721).
Es gibt keine sprachliche Äußerung, kein Gespräch, ohne Beziehung zur Schuld. Das entlastende Gespräch unterscheidet sich vom befreienden (Philosophie und Wissenschaft von der Prophetie) dadurch, daß es auf den Gebrauch von Projektionen nicht verzichten kann, nur zur Selbstentlastung ihnen ein Höchstmaß an Objektivität zu sichern versucht, die allein der Begriff und die Mathematik ihnen zu geben vermag. Wird nicht die Grenze zwischen beiden Formen der Sprache durch die Todesgrenze des Begriffs und der Mathematik definiert: durchs Gesetz der Objektivation und Verdinglichung (durch Konkretismus und Personalisierung)?
Vergangenheit und Herrschafts-, Schuld- und Verblendungszusammenhang: Zusammenhang von Wissen und Vergangenheit, Begriff und Projektion ins Vergangene, Verdinglichung und Tod (Rosenzweigs „Todesangst“ und die drei „Nichtse“ im Stern der Erlösung).
Wenn Heideggers Fundamentalontologie den Geburtsfehler der Philosophie zu ihrem einzigen Inhalt macht und die Philosophie mit dem Thalesschen „Alles ist Wasser“ beginnt, ist dann nicht die Ontologie das innerphilosophische Äquivalent der Sintflut? Und ist nicht die Philosophie in der von der Philosophie, d.h. vom Begriff und vom Gesetz der Instrumentalisierung überschwemmten Welt das am fünften Tag erschaffene „große Meeresungeheuer“? (Haben das Tier aus dem Wasser und das Tier vom Lande etwas mit Natur und Welt zu tun? Und ist das Tier aus dem Abgrund (Off 118), das war und nicht ist und wieder sein wird (ebd. 178), der in der unbekehrten Kirche überlebende Mythos? – Bedeutung der Dialektik der Aufklärung für die Theologie.)
Wie hängt das Gefallen (lt. Kluge eine Präfigierung von „fallen“ – „und den Menschen ein Wohlgefallen“) mit dem Fall (mit der Assoziation an das Fallen des Würfels, den Zufall) zusammen („Die Welt ist alles, was der Fall ist“)? -
23.06.93
Das (moderne) Substantiv unterscheidet sich vom (alten) Nomen durch seine Beziehung zum bestimmten Artikel, zu dem darin enthaltenen deiktischen Moment. Hier ist in die Sprache ein selbstreferentielles Moment, eine automatische Objektbindung, hereingekommen. In welchen anderen Sprachen gibt es eine Entsprechung zum deutschen Substantiv?
Der englische Artikel (the), in dem jede Erinnerung an das genus oder an die Deklination getilgt ist, ist auf die reine deiktische Funktion eingeschränkt, und damit hängt die sprachliche Gestalt des englischen Infinitivs von Sein, das „to be“, aber auch der englische Empirismus zusammen. Aber ist das Deiktische nicht generell ein Moment im Präfix „be-„? Hängen die Prä- und Suffixe nicht überhaupt mit dem deiktischen Element in der Sprache (mit ihrem „sumerischen“ Ursprung) zusammen, und zwar die Präfixe mit der deiktischen Intention der Sprache (mit dem Nominalismus), die Suffixe mit der gegenläufigen „deiktischen Intention“ des Objekts (mit dem Verstummen des Objekts, mit seiner Verräumlichung: sind die Sprachen des Altertums, insbesondere die griechische, nicht reine Objektsprachen – Ausnahme: die hebräische Sprache, die eine Sprache „im Angesicht“ ist)? Besiegelt der Begriff des Substantivs (der gleichsam das schwarze Loch der Sprache bezeichnet) die Zerstörung der Kraft des Namens, die Zerstörung der benennenden Kraft der Sprache?
Läßt sich der deutsche Idealismus aus der grammatischen Funktion des bestimmten Artikels herleiten (der deutsche Idealismus hat selbst „das Ich“ noch zu einem Substantiv gemacht).
Bei Kluge wird das Substantiv unter dem Stichwort Substanz als „Wort mit Inhalt“ erläutert (warum unter Substanz, und was heißt „Wort mit Inhalt“: daß in das Nomen als Substantiv die Objektbindung mit hereingenommen wird; gründet darin die Großschreibung des Substantivs im Deutschen?). Der Begriff Substantiv ist wie der der Persönlichkeit ein Weltbegriff.
Zur Bildung des Wortes Substantiv: Was ist der Unterschied zwischen dem Gerundium und dem Gerundivum? Kann es sein, daß im Begriff Substantiv der Objektbezug als Konsequenz einer Tat des Subjekts begriffen wird. Die Substanz ist noch eine Eigenschaft des Objekts, aber das Substantiv ist Produkt einer projektiven Substantialisierung des Objekts durchs Subjekt (das Substantiv ist eigentlich eine adjektivische Bildung: die Hypostasierung eines Adjektivs). Wie Welt und Natur ist das Substantiv ein die Sprache und ihr Gesetz bestimmender transzendentallogischer Begriff.
Das Hegelsche System-Programm: die Substanz als Subjekt zu begreifen, wird im Begriff des Substantivs falsch erfüllt. Deshalb wird es großgeschrieben.
Es spricht einiges für die Vermutung, daß der Begriff Substantiv aus Wilhelminischen Zeiten stammt; das würde bedeuten, daß er im Grimmschen Wörterbuch noch nicht enthalten wäre.
Zu den Prämissen des Begriffs Substantiv gehört die Unterscheidung von Sache und Ding (auch von Wut und Zorn; im Lateinischen wurden weder Sache und Ding (res) noch Wut und Zorn (ira) unterschieden), sowie der Begriff der Tatsache. (Sind das englische matter und thing wirklich Entsprechungen der deutschen Begriffe Sache und Ding?) Die emphatische Bedeutung der kantischen „Dinge an sich“ (einer contradictio in adjecto) hängt hiermit zusammen.
Zur jahwistischen Urgeschichte, insbesondere zu der Geschichte vom Turmbau zu Babel, wäre anzumerken, daß hier vor allem gilt: Nichts Vergangenes ist wirklich vergangen. Muß man nicht in die Geschichte vom Turmbau zu Babel die Vorgeschichte mit hereinnehmen: die Geschichte der Sintflut (die genaueste Beschreibung des Ursprungs des Weltbegriffs)?
Ist nicht die kantische Philosophie, insbesondere die Kritik der reinen Vernunft, der Beginn eines Versuchs, den Turmbau von Babel von innen zu beschreiben? Und gehören nicht die Petrus/Fels-Geschichten in diesen Kontext mit herein, das „Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen“ und das Gleichnis von der Standfestigkeit des auf den Felsen (statt auf Sand) gebauten Hauses, aber auch das Gleichnis vom Weizen, der auf felsigen Grund fiel?
Die Opfertheologie ist die auf den Kopf gestellte Wahrheit der Erlösung. An die Wahrheit dessen, was die Texte von sich aus meinen, kommen wir nicht mehr heran; im Wege steht uns der affirmative Gebrauch des Weltbegriffs, die Verfälschung der Erlösung durch den Begriff der Entsühnung der Welt (die nichts ändert, aber alle um den Preis der Katastrophe entlastet).
Goethes Lied vom „Röslein auf der Heiden“ ist ein Vergewaltigungslied. Aber ist nicht diese Vergewaltigung in der Struktur der Welt vorgebildet, und ist nicht Goethe auch in diesem Sinne ein „Weltbürger“? Bezieht sich nicht hierauf das den Sachverhalt allein auflösende Wort von der Übernahme der Sünden der Welt? Mit der Anpassung an die Welt ist das affirmative Verhältnis zur Vergewaltigung mitgesetzt. Vgl. hierzu das Paulus-Wort von der ganzen Kreatur, die seufzt und in Wehen liegt.
Gibt es eine Geschichte der Prophetinnen, von Mirjam über Hulda (auch Debora und Judith) bis hin zu den vier Töchtern des Philippus, und unter Einbeziehung des Prophetenworts, daß am Ende auch die Töchter und Mägde teilhaben an der Prophetie? Welche Bewandnis hat es mit der Salbung Jesu im Hause Simons des Aussätzigen in Betanien durch die namenlose Frau, von der es heißt, daß man „überall auf der Welt, wo das Evangelium verkündet wird, … sich an sie erinnern und erzählen (wird), was sie getan hat“? (Mk 143-9, Mt 266-13; Johannes – 121-9 – verlegt die Geschichte nach „Betanien, wo Lazarus war, den er von den Toten auferweckt hatte“; und hier ist es Maria, die ihn salbt; bei Lukas – 737ff – ereignet sich der Vorfall im Haus eines Pharisäers, den Jesus dann mit Simon anspricht, und bei der Frau handelt es sich um eine „große Sünderin“.)
Zur Geschichte der Könige:
– welche Könige tun nicht, „was Gott mißfällt“?
– wo werden die Könige begraben (die judäischen in Jerusalem, aber welche im Hause oder Garten des Uzza(?)?
– welche Arten des Götzendienstes werden genannt?
– welcher König hat Jericho wieder aufgebaut (und dafür den Erstgeborenen und den Jüngsten geopfert)?
– die Rolle der Propheten?
Mathematik: die selbstreferentielle Gedankenlosigkeit.
Sind nicht die Trinitätslehre und das christliche Verständnis des Keuschheitsbegriffs Versuche, die Gegenwart zu retten, der Zeit ein Ende zu machen, den Prozeß zum Stillstand zu bringen? Aber dieser Versuch wurde mit der Rezeption des Weltbegriffs zu teuer bezahlt. Hier liegt der Schlüssel für das Verständnis des Zusammenhangs der Dogmententwicklung mit der Enttäuschung der Parusie-Erwartung.
Gründet nicht die kirchliche Sexualmoral im Neutrum, im ne-utrum?
Das Wort vom Binden und Lösen hat sein konkretes Objekt im Weltbegriff, in der darin wurzelnden Logik des Begriffs.
Sintflut und Fels: Aber am Ende wird der Stein ins Meer geworfen (und das Schiff scheitert vor Malta).
Mein Schreiben ist von meiner Biographie nicht zu trennen. Was kommt heraus: Bekenntnisse oder ein neuer Gottesstaat (auf der Grundlage einer negativen Trinitätslehre)?
Ist nicht Adorno die Antwort auf die Frage, ob Künstler selig werden können?
Hebr 131: Muß es hier nicht „Fremdenfreundschaft“ (philoxenias) heißen statt „Gastfreundschaft“? -
18.06.93
Kann es sein, daß, wenn auch die Gottesfurcht, die Umkehr und das Nachfolgegebot beim Paulus nicht vorkommen, sie aber dennoch die Grundlage seiner Theologie sind und diese anders nur mißverstanden werden kann? Aber ist dann dieses Mißverständnis nicht die Grundlage der kirchlichen, dogmatischen Bekenntnis-Theologie?
Hat die augustinische Vorstellung, daß zum Glück der Seligen im Himmel der Anblick des Leidens der Verdammten dazugehört, etwas mit dem Hegelschen Satz, daß die bürgerliche Gesellschaft bei all ihrem Reichtum nicht reich genug ist, der Armut und der Erzeugung des Pöbels zu steuern, zu tun? Und weist das nicht darauf hin, daß die Rezeption der paulinischen Theologie von Anfang an durchs Tauschprinzip verhext war? Ist nicht das entsetzliche Mißverständnis der paulinischen Theologie noch eine Schicht tiefer anzusetzen, als Hans-Joachim Schoeps es tut, nämlich als die Verfälschung eines völlig unverständlich gewordenen symbolischen Konstrukts durch den Tauschprinzip-Realismus. Das wäre insbesondere anhand der Christologie und der Opfertheologie zu demonstrieren. Es käme vor allem darauf an, endlich die Kelch- und Blut-Symbolik genauer herauszupräparieren, sie aus der „Metzger-Theologie“ herauszulösen, und endlich von den kannibalischen Aspekten der Eucharistie-Lehre loszukommen.
Zu dem Satz „Ein Fluch Gottes ist der Gepfählte“ gehört auch das Wort vom Zornesbecher und Taumelkelch. Beides hängt mit dem Problem der Scham (der Schande), dem „Hinter dem Rücken“ und der Übernahme der Sünden der Welt zusammen.
Die wirklich gefährlichen Sätze, wonach Sühne nur durch das Blut geleistet werden kann, und daß Erlösung die Reinwaschung durch das Blut einschließt, daß Erlösung (nur?) auf die Vergebung der Sünden abziele (anstatt auf die Rettung der Welt), begründen die ungeheuerlichen Mißverständnisse, von denen die Kirche und ihre Lehre seitdem nicht mehr losgekommen ist.
Durch den Tauschprinzip-Realismus ist das Erlösungskonzept, das etwas ganz anderes meinte: nicht die Erlösung von der „entsühnten“ Welt, sondern die Rettung der Menschen mit der Welt, in ein Herrschaftsinstrument umgewandelt worden.
Der von Schoeps zitierte Satz aus der rabbinischen Tradition, wonach „die Tore der Umkehr … niemals geschlossen“ sein werden (S. 313), ist die jüdische Entsprechung zum dem christlichen „Die Pforten der Hölle werden sie nie überwältigen“.
Die Mathematik erinnert an die Geschichte von Hase und Igel: Die Mathematik ist der Igel, der, wo der Hase auch hinrennt, rufen kann: Ick bün all do. Und der Hase rennt sich die Seele aus dem Leibe. Aber sollten wir nicht doch endlich die Partei des Hasen und nicht die des Igels ergreifen?
Nach Wahlen gab es immer die „Elefanten-Runden“, welche Bezeichnung den Sachverhalt sehr genau traf: Sind nicht Elefanten dickfellig, empfindlich und nachtragend? Aber verstärkt sich heute nicht der zusätzliche Eindruck, daß Kohl immer mehr dazu neigt, sich mit Elefanten-Babys zu umgeben? Eine physiognomische Beurteilung des männlichen Teils des Kabinetts Kohl (die FDP-Minister eingeschlossen) wäre zweifellos vernichtend. Man weiß eigentlich nicht mehr, mit welchen Organen diese Politiker hören (genau so, wie es immer unerfindlicher wird, weshalb Bundestagsdebatten in den Medien übertragen werden).
Der Fehler des Julian Jaynes („Ursprung des Bewußtseins“) liegt darin, daß er das Produkt des entfremdeten Bewußtseins, das Unbewußte, in den Ursprung des Bewußtseins hineinprojiziert, eine Rückkoppelung vornimmt, die so nicht zulässig ist.
Ist nicht das apokalyptische Tier, sind nicht die verschiedenen Gestalten des apokalyptischen Tieres aus sprachlichen Sachverhalten zu rekonstruieren, und zwar genauer aus den Mechanismen der Vergesellschaftung und Instrumentalisierung der Sprache, mit der Mathematik im Kern? Ihr Platzhalter im Subjekt sind die kantischen subjektiven Formen der Anschauung. Die subjektiven Formen der Anschauung gewinnen diese Funktion erst durch die Trennung des Anschauens vom Licht, nach dem Herauspräparieren des Angeschautwerdens aus dem Anschauen, nach dem Herauspräparieren der Scham und der Schuld und deren gegenständliche Neutralisierung im Begriff der Materie: durch die Zerstörung des Angesichts; bezieht sich hierauf nicht das biblische Symbol des Blutes? Das Verbot des Blutvergießens und das des Genießens von Blut meint eigentlich das Verbot, sich jener Paranoia zu überantworten, aus der der Materiebegriff entspringt (Zusammenhang mit dem Naturbegriff und mit dem Gebrauch des Namens der Barbaren). Wer Blut genießt, trinkt vom Taumelbecher des göttlichen Zorns. Hier liegt die Lösung des Rätsels der Genesis der Mordlust. Was der neue Katechismus „bedauerliche Vorkommnisse“ nennt, sind die Folgen davon, daß die Kirche den Kelch getrunken hat.
Der Tauschprinzip-Realismus ist transzendentallogisch in den subjektiven Formen der Anschauung begründet, verstärkt durch die These, daß diese der kritischen Reflexion sich entziehen. Er läuft auf die dann ebenfalls nicht mehr reflektierbare Konsequenz hinaus, daß Umkehr nicht möglich sei, und auf die Leugnung des Satzes, daß die Pforten der Hölle sie (die Kirche) nicht überwältigen werden. Unter dem Gesetz dieses Tauschprinzip-Realismus steht schon das augustinische „ad litteram“. Es steht schon unter dem Gesetz des Nominalismus, der Zerstörung der benennenden Kraft der Sprache.
Wer vor der Gottesfurcht flieht, kann sich aus der Unschuldsfalle nicht mehr retten. Zu Paulus und zur dogmatischen Tradition der Christologie und Opfertheologie: Zu klären wären ihre Beziehungen zur Gottesfurcht, zur Umkehr und zum Nachfolge-Gebot.
Adorno Aktueller Bezug Antijudaismus Antisemitismus Astrologie Auschwitz Banken Bekenntnislogik Benjamin Blut Buber Christentum Drewermann Einstein Empörung Faschismus Feindbildlogik Fernsehen Freud Geld Gemeinheit Gesellschaft Habermas Hegel Heidegger Heinsohn Hitler Hogefeld Horkheimer Inquisition Islam Justiz Kabbala Kant Kapitalismus Kohl Kopernikus Lachen Levinas Marx Mathematik Naturwissenschaft Newton Paranoia Patriarchat Philosophie Planck Rassismus Rosenzweig Selbstmitleid Sexismus Sexualmoral Sprache Theologie Tiere Verwaltung Wasser Wittgenstein Ästhetik Ökonomie