Mystik

  • 10.10.87

    Theologischer Materialismus: Die Einsamkeit, die Levinas (und ähnlich F. Ebner) als „Grund“ und Konstituens der Materie bestimmt, ist in gleicher Weise (und mit vergleichbaren Folgen) Konstituens jenes Theologieverständnisses, das insbesondere die kirchliche Theologie, den kirchlichen Dogmatismus charakterisiert. Eine Erkenntnistheorie der Theologie, wenn es so etwas denn überhaupt geben kann, hätte diesen Sachverhalt zu reflektieren; historisch gibt es Hinweise hierfür in den mystischen Beschreibungen der Wege und Stufen zur Gotteserkenntnis. Frage, ob es eine Vorstellung oder Idee Gottes überhaupt gibt ohne das, was früher einmal „Gott suchen“ genannt wurde.

    Die „mystische Nacht“ beim Johannes vom Kreuz (vgl. Edith Stein: Kreuzeswissenschaft. Studie über Johannes a Cruce. Druten/ Freiburg-Basel-Wien 19833) bezeichnet nicht nur einen innerlichen Vorgang oder Zustand, sondern etwas sehr Objektives: das Dunkel, in das die Natur im Kontext des Trägheitsgesetzes und die Welt insgesamt unter der Herrschaft des Tauschprinzips getaucht wird, steht in einer aufzuklärenden Beziehung dazu. Innen und Außen sind nicht nur getrennt, nicht nur in einem Korrespondenz- oder Analogieverhältnis, sondern Extreme in einem Kontinuum. Welche Konsequenzen hat das aber für den Wahrheitsgehalt der mystischen Erkenntnis? – (Überprüfen, genauer!)

  • 17.1.1997

    Das Geld nimmt die Last der Arbeit aus den Waren.
    Hat Habermas‘ Konzept des „herrschaftsfreien Diskurses“ (des zwanglosen Zwangs des Arguments) etwas mit der Einstein’schen Relativitätstheorie zu tun?
    Gegen Pablo Richard ist daran festzuhalten, daß die sieben Gemeinden, die sieben Siegel, die sieben Posaunen (die sieben Donner) und die sieben Schalen sehr wohl zusammenhängen, aus einander sich entfalten. Mit der Lösung der sieben Siegel wurde der Weg freigemacht für Zeichen und Wunder (die Posaunen und die Schalen). Das Buch, das durch die sieben Siegel versiegelt ist, und dessen Öffnung eins ist mit der Lösung der sieben Siegel, ist der Himmel, der „wie eine Buchrolle“ sich aufrollt. Und haben die Posaunen und die Schalen nicht etwas mit dem Wasser und dem Feuer (dem Was und dem Wer), die im Namen des Himmels verborgen sind, zu tun? Der Thron, ist das nicht der gleiche Thron, von dem es heißt: Der Himmel ist sein Thron (und die Erde der Schemel seiner Füße)?
    Die Apokalypse ist antimystisch (sie verhält sich zur Mystik wie die Idee des Ewigen zum Überzeitlichen, oder wie Auferstehung der Toten zur Unsterblichkeit der Seele). Die Mystik ist die Bastion der Philosophie in der Theologie.
    Es gibt nur einen fallenden Fahrstuhl, aber müßte es nicht sieben fahrende Züge geben (oder sieben fallende Fahrstühle: die sieben Planeten; sind die Planetenbahnen, die Wege des Irrtums, nicht eigentlich Fallbewegungen, die nur durch ihr sinnloses Kreisen den Schein der Unendlichkeit erzeugen – vgl. die Bemerkung über Kopie und Original am 18.1.)?
    Die sieben Werke der Barmherzigkeit: Die innere Differenzierung der Zeit, die das Zeitkontinuum sprengt und das Rätsel der Subsumtion der Zukunft unter die Vergangenheit löst, gründet darin, daß die Subsumtion der Zukunft unter die Vergangenheit eine siebenfache ist. Damit ist auch die Beziehung von oben und unten eine siebenfache: die der Barmherzigkeit, die über das Gericht triumphiert.
    Nach der jüdischen Tradition gehört das Buch Daniel zu den Ketubim (den Hagiographien), ebenso wie das Buch Hiob und – innerhalb der fünf Rollen, die von den Büchern Hiob und Daniel eingerahmt werden – die Bücher Rut und Esther.
    Rut ist eine Tochter Moabs. Sie gehört zum Stammbaum Jesu (wie die Dirne Rahab, Tamar, die Schwiegertochter des Juda, und die „Frau des Urias“, die Matthäus ohne Namensnennung als Mutter Salomos mit aufführt). Hat Rut etwas mit der Sünde Bileams zu tun, Rahab mit dem gleichnamigen Meeresungeheuer und Tamar mit der am Problem der Levirats-Ehen exemplifizierten Idee der Auferstehung?

  • 16.1.1997

    Nachfaschismus: die Stabilisierung des Abgrunds.
    Die 144000, die sich „mit Weibern nicht befleckt“ haben, sind das nicht die, die sich mit Gewalt nicht befleckt haben? Steckt darin nicht eine Tradition, die das Weibliche mit der linken Seite, mit dem strengen Gericht, zusammen sah? Und wie verhält sich das zu dem Wort über die Väter: Laß die Toten ihre Toten begraben?
    Die Zahl Sieben bezeichnet die Totalität, aber eine, die in eine ungeheure Bewegung hineingezogen wird; eine Totalität, die nicht statisch ist, und deren Bewegung in den „Erdbeben“ bezeichnet wird.
    Gibt es nicht einen ersten Schlüssel für die Bedeutung der Zahl Sieben in dem kantischen Konstrukt der „subjektiven Formen der Anschauung“?
    Sind nicht die kosmischen Konnotationen der Apokalypse real und symbolisch zugleich? Auf keinen Fall aber sind sie fundamentalistisch, als naturwissenschaftlich identifizierbare Sachverhalte zu verstehen.
    Ist der Name Philadelphia nicht in sich selber zweideutig: Ist die Bruderliebe die gemeinschaftsstiftende Kraft der Brüderhorde? Einzig beim Jakobus wird die Brüderhorde einmal aufgebrochen, als er die Brüder zusammen mit den Schwestern nennt. Ist nicht die Brüderhorde das Subjekt der durch die Zahl Sieben bezeichneten Totalität (Natur und Welt sind Begriffe der Brüderhorde)? Gehört hierzu nicht auch die Frage nach den sieben Brüdern und der einen Frau im Falle der Auferstehung, oder auch die Geschichte von der Sarah und dem Dämon Asmodai im Buch Tobit?
    Die mystische Zeitlosigkeit ist „ein Luxus der Reichen die sich von der Zeit distanzieren“ (Kroon, S. 102), nicht aber die Idee der Ewigkeit, die mit dem „Überzeitlichen“ nicht verwechselt werden darf.
    Rührt nicht das jeweils siebte, die siebte Gemeinde, das siebte Siegel, die siebte Posaune und die siebte Schale, an das Problem der Beziehung des Ewigen zum Überzeitlichen, an die letzte der messianischen Wehen und an den Durchbruch der Geburt?
    Haben die drei Rippen, die der Bär, der nur auf einer Seite aufgerichtet war, im Maul und zwischen den Zähnen hat (Dan 75), etwas mit der „Rippe“, aus der Eva gemacht wurde, zu tun? Die Füße des Tieres aus dem Meere waren „wie die eines Bären“ (Off 132).
    Zu den sieben Gemeinden: Bileam und Isebel sind nicht dasselbe. Bileam bezieht sich auf die Verführung des Volkes (zum Götzendienst und zur Unzucht mit den Töchter Moabs), Isebel auf die der Könige zur Baals-Religion. Was hat es mit den Nikolaiten auf sich, und was mit denen, „die sich Apostel (bzw. Juden) nennen und es nicht sind“?
    Wie verhält sich das Bekenntnis zum Zeugnis (das homologein zum martyrion)?

  • 22.12.1996

    Die Barmherzigkeit, die ins Herz der Menschen sieht, deckt eine Menge Sünden zu: Sie macht sie nicht ungeschehen, und sie vergibt die Sünden nicht, sie „nimmt sie auf sich“, sie erkennt in der Sünde des Andern die eigene Schuld und bekennt sie. Darin liegt die Hoffnung der Bekehrung des Sünders, in der die Rettung der eigenen Seele beschlossen ist. Bezieht sich hierauf das Wort vom Binden und Lösen? Was sind die Wege des Irrtums?
    Wege des Irrtums: Käme es nicht darauf an, die Planetenbahnen als sprachlogische Bahnen zu begreifen? In diesem Zusammenhang bekäme auch der Satz: „Wir haben seinen Stern gesehen“, Sinn.
    Modell des Verurteilten ist das Objekt, und das Objekt ist das Grab der Sprache (die subjektiven Formen der Anschauung sind das Kreuz und der Stein, der das Grab verschließt, und der die Sorge Maria Magdalenas war, als sie zum Grab ging, um den Toten zu salben). Sind nicht die Begriffe Denkmäler der Namen auf dem Grab (oder auch das Reich der armen Seelen der abgestorbenen Sprache)?
    Durch die Opfertheologie ist das Christentum wieder zu einer Naturreligion geworden.
    Die Opfertheologie ist der Kern der Bekenntnislogik und der Grund ihrer Ambivalenz: Sie ist offen für die Identifikation mit dem Opfer als auch für die Identifikation mit den Verfolgern, den Tätern. Sie ist offen für die Barmherzigkeit und für ihre Instrumentalisierung durch die Welt und den Staat.
    Nach der Märtyrerzeit, mit der geschlechtsspezifischen Trennung der Heiligengestalten in Confessor und Virgo, ist die Ambivalenz der Bekenntnislogik durch Anwendung auf die Geschlechtertrennung nur neutralisiert, nicht aufgehoben worden. Die Männer haben die Bekenntnisreligion in Regie genommen, die Frauen sind fromm geworden.
    Wie lautet Apg 139 „Saulus aber, der auch Paulus heißt, blickte ihn an, erfüllt mit dem heiligen Geist, und sprach …“ im Griechischen? – „Saulos de, ho kai Paulos, plästheis pneumatos hagiou atenisas eis auton eipen …“
    Hat die Geschichte von den sieben unreinen Geistern etwas mit der Zahl 666 zu tun? Ist es der gleiche Mensch, den der eine unreine Geist verläßt, um dann mit sieben weiteren unreinen Geistern zurückzukehren: „und die letzten Dinge dieses Menschen werden ärger sein als die ersten“, von dem es dann heißt: „… sie ist die Zahl eines Menschen; seine Zahl ist 666“?
    Für die Christen war Rom Babylon, für die Juden Edom (mit der Folge, daß „die Könige, die im Lande Edom regiert haben, ehe ein König regierte in Israel“ aus Gen 3631ff Gegenstand der jüdischen Mystik geworden sind): Was drückt in dieser Differenz sich aus (Herodes war ein Idumäer, Pilatus war der Statthalter Roms; Herodes hat Johannes enthaupten lassen, Pilatus hat die Rebellen, unter ihnen auch Jesus, gekreuzigt – und Paulus war bei der Steinigung des Stephanus anwesend; zu den messianischen Titeln Jesu gehört neben dem des Gottessohns und dem des Menschensohns auch der des Sohnes Davids)?
    Ton Veerkamp weist gelegentlich darauf hin, daß es im Hebräischen das Verb „haben“ nicht gibt. Es wird hier ersetzt durch eine Dativ-Konstruktion, entsprechend dem hessischen „das ist mir“. Hat das „gehören“, das wir an die Stelle des „ist“ setzen würden, etwas mit dem Gehorsam zu tun: Ist der Gehorsam die Tugend dessen, der einem andern „gehört“?
    Haben und Sein: Das „haben“ bezeichnet neben dem Besitz auch das Perfekt, die vollendete Vergangenheit: Ist die Übersetzung ins Perfekt, ins Vergangene, die das Inertialsystem an den Dingen vollzieht (und deren Vorform die indoeuropäische Form des Perfekt ist, die Bindung der Konjugation an die Zeit), ihre Übersetzung in ein potentielles Besitzverhältnis? Und gründet darin die sprachliche Beziehung des Infinitivs „Sein“ zum Possessivpronomen der dritten Person singular männlich (sein)? Ist das Sein ein in die Potentialität zurückgedrängtes Haben?
    Strafrecht: Durch das Urteil und die daraus abgeleitete Strafe gewinnt der Staat ein Besitzrecht an dem Verurteilten. Der Ursprung der Knäste liegt in dem Institut der Schuldknechtschaft, mit der das Geld die ganze Welt überzieht, sie zur Welt macht.

  • 21.7.96

    Die Welt ist alles, was der Fall ist. Sind die Wege des Irrtums die Wege des Falls? Hat die Entdeckung der Gravitation (der Schwere) deshalb die christliche Theologie (die Kritik und Auflösung der Vorstellung vom „natürlichen Ort“, ihre Ersetzung durch die Vorstellung einer absoluten, Himmel und Hölle aufeinander beziehenden und zugleich sie trennenden Richtung) zur Voraussetzung?
    Wer sagt, daß das Foucaultsche Pendel ein Beweis für die Bewegungen der Erde ist, hat Einstein nicht begriffen und glaubt immer noch an ein absolutes, an den Fixsternen haftendes Inertialsystem.
    Es ist die selbstverschuldete Unfähigkeit, die politische Ökonomie zu reflektieren, die die Naturwissenschaften gegen Kritik immunisiert.
    Hat das Christentum nicht das mosaische Gesetz auf die Sexualmoral reduziert, und das verkürzte Gesetz (zu dem neben der Unzucht noch das Nahrungsgebot: die Enthaltung von Speisen, die aus Götzenopfern stammt, vom Blute und von Ersticktem gehörte), an dem Jakobus (für die „Heiden“, die Völker) noch festgehalten hat, mittlerweile vergessen? Bei Paulus (1 Kor 8ff) wird das Verbot, Götzenopferfleisch zu verzehren, schon reduziert auf die gleichsam private Empfehlung, kein Götzenopferfleisch zu essen, wenn man dadurch bei den Schwachen Anstoß erregt, während 2 Petr 215, Jud 111 und Off 214.20 unter Hinweis auf Verführung durch Bileam (und durch Isebel) das Verbot bekräftigen. Rücken Petrus, Judas und Johannes mit dem Hinweis auf Bileam und Isebel das Verbot nicht in einen politisch-messianischen (und apokalyptischen) Zusammenhang, der bei Paulus aus dem Blickfeld verschwindet? Drückt in dieser Differenz nicht die Differenz im Verhältnis zu Rom (zum Reich, zu „Babylon“, zur Welt) sich aus (oder auch die Differenz zwischen der messianischen Bewegung und einem Mysterienkult, der mit Rom seinen Frieden geschlossen hat)?
    Zwischen Grundbesitz, Handel und kapitalistischer Produktion stehen die Banken.
    Es gibt zwei Begründungen des Gewaltmonopols des Staates:
    – es nimmt den Bürgern das Recht auf Selbstjustiz, es ist ein Instrument der Zivilisierung: der Hemmung des Rachetriebs;
    – zugleich dient es der Absicherung der „sozialen“ Aufgaben des Staates: es ist ein Instrument zur Verteidigung der Rechte der Armen und Schwachen gegen die ökonomisch Mächtigen. (Wenn der Staat aufhört, seine soziale Aufgaben wahrzunehmen, verliert das Gewaltmonopol seine Legitimation. In diesem Kontext wäre Benjamins Begriff der „göttlichen Gewalt“ und Derridas Kritik dieses Begriff neu zu prüfen: Er läßt sich sehr wohl von der faschistischen Gewalt unterscheiden.)
    Drückt sich das nicht u.a. darin aus, daß im Strafrecht der zivilisierten Staaten der Mord kein Tat-, sondern ein Täterdelikt ist: Bestraft wird der Mörder, nicht der Mord? Zum Mord gehört die „niedrige Gesinnung“, ein strafrechtlich schwer zu fassender Tatbestand, der nicht zufällig immer wieder als Einfallstor subjektiver Vorurteile in das Verfahren der Urteilsfindung sich erweist. Zu den Indikatoren „niedriger Gesinnung“ gehören insbesondere
    – der „Bereicherungstrieb“, der zwar die Grundlage und der Motor des kapitalistischen Wirtschaftens ist, in strafrechtlich relevanten Bereichen aber vorwiegend Arme zu befallen scheint (der Arme, der einen Reichen erschlägt, ist ein Mörder; die Bank, die einen Schuldner in den Selbstmord treibt, handelt in Wahrnehmung legitimer Interessen); oder auch
    – der „Geschlechtstrieb“, der vor allem bei Frauen zu finden ist, die es in ihrer Beziehung zu einem Mann, auch in ihrer Ehe, nachdem sie zu einem Gewaltverhältnis geworden war, nicht mehr aushielten.
    Niedrige Gesinnung war hingegen nicht feststellbar bei Richtern, die durch Terror-Urteile im letzten Krieg dazu beigetragen haben, den mörderischen Krieg zu verlängern und den Betrieb der industriellen Massenmord-Maschine der Nazis abzusichern, oder auch bei Polizeibeamten, bei denen in Ausübung ihres Dienstes aus der Dienstwaffe „ein Schuß sich löste“.
    Gibt es nicht dazu noch weitere Hinweise, daß der Mord nicht zuletzt auch deshalb kein Tatdelikt ist, weil es im Ernst um die Tat nicht geht, sondern darum, daß hier eine(r) ein Recht sich herausnimmt und anmaßt, das eigentlich nur dem Staat zusteht? Der Eingriff in die Rechte des Staates, der die Regeln festlegt, wann und unter welchen Bedingungen die Tötung eines Menschen, die individuelle Bereicherung oder auch die Ausübung des Geschlechtstriebs erlaubt sind, dieser Eingriff und nicht die Schädigung oder der Tod des Opfers ist es, der den Täter zum Verbrecher macht.
    – So fand der damalige Innenminister, daß an den Ausschreitungen gegen Ausländer und Asylanten in Rostock nicht die Tat, sondern der Eindruck, den sie im Ausland machte, verurteilenswert war.
    – Oder als der Regierungssprecher nach den Morden in Mölln gefragt wurde, ob nicht der Bundeskanzler an den Trauerfeierlichkeiten hätte teilnehmen sollen, konnte er es, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, sich erlauben, eine solche Teilnahme als „Beileids-Tourismus“ abzuqualifizieren.
    – Weisen nicht die Reaktionen auf den Brief der Brüder von Braunmühl an die raf, in dem sie ihr Erschrecken über die Tat zum Ausdruck brachten, auf den gleichen Sachverhalt?
    Hat nicht die deutsche Justiz, als sie ihre am Volksgerichtshof und an den Nazi-Sondergerichten tätig gewesenen Kollegen freisprach, dem raf-Terrorismus den Weg freigemacht und die Zweifel mit begründet, die nach Stammheim und Bad Kleinen bis heute nicht ausgeräumt worden sind?
    Immer noch wird bei Anschlägen auf Ausländer-Wohnungen betont, daß „ausländerfeindliche Motive nicht erkennbar“ seien, wird bei Flugzeugunglücken mitgeteilt, ob (und wieviel) Deutsche betroffen sind. Im Golfkrieg war die Hauptsache, daß „unsere Jungs“ heil herausgekommen sind, wieviel Tote (auch unter der Zivilbevölkerung) es auf der anderen Seite gegeben hat, hat niemand ernsthaft interessiert. In der „UNO-Schutzzone“ Srebrenica haben die UNO-Truppen nur sich selbst geschützt, die Massaker an der bosnischen Bevölkerung haben sie nicht interessiert. Aber Soldaten genießen Ehrenschutz: Sie dürfen nicht Mörder genannt werden.
    Gibt es nicht heute Siege in Kriegen, die eigentlich Niederlagen sind (Vietnam)?
    Ist nicht der Nationalismus das Grundmodell der symbiotischen Beziehung?

  • 27.6.96

    Die Gnadenlehre ist das theologische Pendant der Mechanik, ihr Orientierungspunkt, das individuelle Seelenheil, das Korrelat des Trägheitsprinzips; abgeschnitten – und zwar durch die innere Logik des Weltbegriffs selber – wird die Beziehung des Seelenheils zur Praxis, zum Zustand der Welt im Ganzen. Die Frage, ob und wie die Idee des seligen Lebens denkbar ist, wenn sie von der Reflexion auf den Zustand der Welt getrennt wird, wird verdrängt. Die Frage ist nicht: Wie bekomme ich einen gnädigen Gott, sondern: Wie erhalte ich die Gnade, befreit zu werden zum befreienden Handeln. Es gibt keine Hoffnung für mich ohne Hoffnung für die Hoffnungslosen. Darauf ist der letzte Satz des Jakobus-Briefs und das Wort von der Freude im Himmel über die Bekehrung des einen Sünders zu beziehen. Der „Weg des Irrtums“ ist der Weltbegriff; auf ihn (und auf die Geschichte vom gordischen Knoten?) bezieht sich das Wort vom Binden und Lösen. Wird das Ganze nicht durch Maria Magdalena, die von den sieben unreinen Geistern befreit wurde, in einen apokalyptischen Zusammenhang gerückt? Hat nicht das Wort vom Binden und Lösen, in dem Erde und Himmel zitiert werden, etwas mit dem Satz: Der Himmel ist Sein Thron, die Erde der Schemel Seiner Füße, zu tun? Adorno hat mit dem Programm der „vollständigen Säkularisation aller theologischen Gehalte“ nicht Benjamins Konzept, sondern sein eigenes beschrieben. Walter Benjamin hat sein Konzept in seinem „theologisch-politischen Fragment“ beschrieben: „Die Ordnung des Profanen hat sich aufzurichten an der Idee des Glücks. Die Beziehung dieser Ordnung auf das Messianische ist eines der wesentlichen Lehrstücke der Geschichtsphilosophie. Und zwar ist von ihr aus eine mystische Geschichtsauffassung bedingt, deren Problem in einem Bilde sich darlegen läßt. Wenn eine Pfeilrichtung das Ziel, in welchem die Dynamik des Profanen wirkt, bezeichnet, eine andere die Richtung der messianischen Intensität, so strebt freilich das Glückssuchen der freien Menschheit von jener messianischen Richtung fort, aber wie eine Kraft durch ihren Weg eine andere auf entgegengesetzt gerichtetem Wege zu befördern vermag, so auch die profane Ordnung des Profanen das Kommen des messianischen Reiches.“ (Zur Kritik der Gewalt und andere Aufsätze, es 103, 1965, S. 95f) Kritik des Weltbegriffs heißt für die Kirchen u.a. Entkonfessionalisierung (eine Bekennende Kirche wäre eine entkonfessionalisierte Kirche: Der Faschismus, der Antisemitismus, der Sexismus, nicht zuletzt auch die ihnen zugrundeliegende verwüstende Gewalt der Ökonomie, der Kapitalismus, diese Dinge sind Verkörperungen eines status confessionis, an den das Formelbekenntnis nicht mehr heranreicht; Dialektik der Beziehung von Orthodoxie und Häresie?)

  • 23.12.95

    In der Geschichte vom Beelzebub und den Dämonen wird immer übersehen, daß das Wort von der Einheit des Reichs nur auf das Reich des Beelzebub sich bezieht, darüber hinaus aber nicht anwendbar ist. Im Reich des Beelzebub wären die Dämonen nicht zu vertreiben.
    Gehört nicht die kabbalistische Interpretation des Werks des zweiten Tages, wonach die Wasser nicht „an einem Ort“, sondern „am Ort der Eins (der Einheit, der Identität)“ sich sammeln, in den gleichen Zusammenhang (und ist nicht dieser Ort der Eins das mystische Korrelat des Objektbegriffs)? Deshalb sind die Wasser ein Symbol sowohl der Völkerwelt als auch des Begriffs, und deshalb sind die großen Seeungeheuer das Symbol sowohl der Herren dieser Völkerwelt als auch der philosophischen Idee des Absoluten; und deshalb wird das Meer am Ende nicht mehr sein.
    Heute sind alle Kriege Religionskriege. Jeder will nur noch auf der richtigen Seite stehen, der Unschuldtrieb ist stärker als der Wille zur Gerechtigkeit.
    Könnte es nicht sein, daß es sich als wichtiger erweisen wird, die Bekenntnislogik zu durchschauen, als ihr zu gehorchen? Nur so, scheint mir, läßt die zerstörerische Gewalt, die von ihr ausgeht, vielleicht am Ende doch noch sich neutralisieren.
    Mnemosyne zitiert das Wort aus den Minima moralia, wonach es ein richtiges Leben im falschen nicht gibt. Angesichts des Zustands der Welt, ist der Komfort, sich unschuldig zu fühlen, der mit Hilfe des Rechtfertigungszwangs und der Bekenntnislogik sich abzusichern versucht, nicht mehr zu rechtfertigen.
    Die Rechtfertigung des Tötens verdrängt bloß das Grauen des Tötens, sie hebt es nicht auf.
    Es kommt darauf an zu begreifen, daß der Begriff des Staatsfeinds eine paranoide Konstruktion ist: Der Staat ist kein Wesen, das man lieben oder hassen könnte; möglich und deshalb notwendig ist nur seine herrschaftskritische Reflexion. Das Freund-Feind-Denken ist ein Produkt der Instrumentalisierung der herrschaftskritischen Reflexion.
    Merkwürdig und symptomatisch der Schrecken, den die „Kirchenleute“ auf beiden Seiten hervorrufen. Nur so lassen der Tenor des Beschlusses, mit dem das Gericht das seelsorgliche Gespräch zwischen Birgit Hogefeld und Hubertus Janssen (der sich nicht nur „Pfarrer nennt“) ablehnen zu müssen glaubte, als auch die Reaktion der InfoAG auf eine öffentliche Erklärung der „Kirchenleute“ zum Prozeß sich erklären.

  • 25.11.95

    Ist nicht die „Endlösung“, auf die Derrida den Benjaminschen Begriff der „göttlichen Gewalt“ glaubt beziehen zu können, ein Produkt der mythischen Gewalt, der Benjamin die göttlichen Gewalt entgegensetzt, und die er (mit durchschlagenden Gründen) im Recht erkennt? Und zeigt diese mythische Gewalt sich nicht insbesondere daran, daß der Holocaust die Nachgeborenen „nur verschuldeter als vordem“ hinterläßt (Zur Kritik der Gewalt, S. 56).
    Daß es nach dem faschistischen Krieg zu einem Friedensschluß nicht gekommen ist, hängt nicht nur mit der Zweideutigkeit der politischen Konstellationen zusammen (damit, daß der Sieg über den Faschismus den Keim des Kalten Krieges gegen den Sozialismus schon in sich enthielt: der Atombomben-Abwurf auf Hiroshima und Nagasaki hat sowohl den faschistischen Krieg beendet als auch den Kalten Krieg eröffnet). Was mit dem Faschismus in die Welt (und über die Welt) gekommen ist, war mit einem Friedensschluß, der eine neue Rechtsordnung hätte begründen können, nicht mehr ins Reine zu bringen. Im Faschismus hat das jeder staatlichen Rechtsordnung zugrunde liegende Gewaltpotential die Ordnung, die es begründen sollte, nur noch gesprengt, eine neue Rechtsordnung hätte sie nicht mehr begründen können. Ausdruck davon (und nicht einer göttlichen Gewalt, die nicht die Rechtsordnung, sondern das ihr zugrunde liegende Gewaltpotential vernichtet hätte) war der Holocaust. Und wenn Derrida darauf hinweist, daß rechtssetzende und rechtserhaltende Gewalt nicht mehr sich unterscheiden lassen (mit der Absicht, damit der Benjaminschen Argumentation den Boden zu entziehen), so übersieht er, daß genau diese Ununterscheidbarkeit der Grund ist, aus dem der faschistische Gewaltbegriff hervorgeht: Der Holocaust ist die Manifestation einer Gewalt, die ihren eigenen Ursprung, an den sie gefesselt bleibt, zugleich zerstört. Daraus wäre die nachfolgende Erosion des Rechts (von der Unfähigkeit, mit der eigenen faschistischen Vergangenheit ins Reine zu kommen, bis hin zu den „Staatsschutzprozessen“, in denen der Angeklagte zum Feind und der Prozeß zum Verfahren der Herstellung synthetischer Urteile apriori geworden ist, zwanglos abzuleiten.
    Auch der Kalte Krieg war schon früh überlagert von einem Konflikt, dem Nord-Süd-Konflikt, in dem die Geschichte dieses Jahrhunderts als die Exposition und Eskalation einer Katastrophe sich enthüllt (Stichworte: Schuldenkrise, Ausbeutung der Dritten Welt, Entstehung der Militärdiktaturen, Politik als Mittel der Herrschaftssicherung der Besitzenden, gleichzeitige Explosion des Bankengeschäfts und der Militärtechnik und der Rüstungsausgaben, Etablierung transnationaler Finanz-, Wirtschafts- und Verwaltungsinstitute, neoliberale „Privatisierungs“-Politik, Freisetzung der Marktkräfte: in denen die Besitzstrukturen als reine Herrschaftsstrukturen sich erweisen).
    Standort Deutschland: Alle Machtpolitik steht unter dem Primat der Außenpolitik (und das seit dem Ursprung des Handels im Fernhandel, der eigentlich ein organisierter Raub von Gütern, Sklaven und Frauen war). Sie erfüllt sich in einer Außenpolitik, die nur noch Organ und Instrument der Außen-Wirtschafts-Politik (der Sicherung der Rohstoff- und Absatz-Märkte) ist.
    Paradigma: Stimmt es, daß Kinkel schon als BND-Chef Initiativen zur Destabilisierung Jugoslawiens (eines der Sprecher der Gruppe der Blockfreien) und damit einen Prozeß eingeleitet hat, der dann nicht mehr unter Kontrolle zu bekommen war und mit der Bosnien-Katastrophe endete?
    Wie hängt der Hinweis, daß das Recht in seinem Ursprung ein Vorrecht der Herrschenden (der Könige, der Besitzenden) war, daß es erst als geschriebenes Recht „allgemeines“ Recht geworden ist, mit dem andern zusammen, daß die Distanz zum Objekt, Voraussetzung jeder Abstraktion, vermittelt ist durch die Distanz, die der Herr durch den Beherrschten gewinnt? Auch die Rechtsgeschichte ist ein Teil der Geschichte der Konstituierung des Objektbegriffs (vermittelt durch den Eigentumsbegriff, dem Statthalter der Herrschaft im Recht).
    Ist der Bogen in den Wolken das prophetische Gegenstück zur philosophiekonstituierenden Winkelgeometrie?
    Der „mystische Grund der Autorität“ (Untertitel zu Derrida: Gesetzeskraft): Hier verwechselt Derrida Mystik und Mythos, und diese Verwechslung ist, wie es scheint, konstitutiv für seinen Begriff der Dekonstruktion.
    Einer der Gründe, aus denen Derrida seine argumentative Kraft zieht, ist seine These, daß rechtssetzende und rechtserhaltende Gewalt sich nicht voneinander trennen lassen. Hängt diese Trennung zusammen mit der Trennung von Natur und Welt, mit dem Durchschlagen des gordischen Knotens (der Joch und Deichsel mit einander verband)?
    Beachte die logische Inkonsistenz, wenn Derrida aufgrund einer Bemerkung Benjamins über die Polizei (und gleichsam als Retourkutsche) den benjaminschen Text (den er als dekonstruktiven Text versteht) gespenstische Züge attestiert (Gesetzeskraft, S. 90f).
    Mit dem, was der Verbrecher anderen antut, greift er ein in das Vorrecht des Staates (zu töten, in die Eigentumsrechte seiner Bürger einzugreifen); deshalb wird er vom Staat (im Rahmen des Rechts) verfolgt. Nicht zufällig bleibt im Rechtsverfahren, das allein auf die Verletzung des Gesetzes, des Staatswesens, abhebt, das Opfer ebenso wie der Anspruch des Täters auf eine Bereinigung seiner Tat im Anblick des Opfers unberücksichtigt. Für den Mord wie für jedes andere „Verbrechen“ gilt, daß allein erheblich ist, was die Tat dem Opfer und was sie Gott und dem Täter selbst antut, (Benjamin, Zur Kritik der Gewalt, S. 62). Völlig unerheblich aber ist, was sie dem Staat antut.

  • 2.9.1995

    Der Satz „verum, unum et bonum convertuntur“ ist der Statthalter des Staates in der Metaphysik. Sind das unum und bonum nicht zwei Vergewaltigungen des verum?
    Negative Trinitätslehre: Ist nicht der Zusammenhang von Sexismus und Antisemitismus (Ruth) ein Beleg für die Logik der doppelt asymmetrischen Spiegelung? Das Christentum hat diesen Zusammenhang ergänzt und zur Bekenntnislogik stabilisiert durch die die Dogmengeschichte begleitende Verurteilung (und Verfolgung) des Verrats, der Häresien, der Ketzer. Bezieht sich hierauf das Symbol vom Unzuchtsbecher (ist die Bekenntnislogik der Unzuchtsbecher)?
    Ziehe deine Schuhe von deinen Füßen, denn der Ort, auf dem du stehst, ist ein heiliger Boden (Ex 35): Wenn das Attribut der Heiligkeit die Eigentumsfähigkeit und die Idee des Ewigen die Vergangenheit einer Sache (ihre Instrumentalisierung, ihre Verfügbarkeit) ausschließt, dann ist der Weltbegriff die Verkörperung des Unheiligen und des Zeitlichen schlechthin. Deshalb sind Säkularisierung und Verweltlichung identisch. Aber war nicht der Dogmatisierungsprozeß der Prozeß der inneren Verweltlichung des Heiligen und des Ewigen? Und umgekehrt: Verweist nicht der Name des Himmels auf die Grenze der Eigentumsfähigkeit und der Vergangenheit in der Schöpfung (eine Grenze, die durch das Theologumenon von der creatio mundi ex nihilo verwischt worden ist)? Instrument der Säkularisierung, der Verweltlichung, ist die transzendentale Ästhetik (Inbegriff der subjektiven Formen der Anschauung) als Grund des „Reichs der Erscheinungen“, der „Welt“. Natur und Welt sind ästhetische Kategorien (Idee einer Geschichtsschreibung, die den Toten und ihrem Verlangen nach Errettung ihre Stimme leiht).
    Die kirchliche Sündenlehre (die sich fälschlich auf Ezechiels Individualisierung der Schuld beruft) hat das elliptisch-kritische Wort „Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ durch Übersetzung in den Indikativ ins Affirmative gewendet, es gleichsam zum Grundgesetz der Exkulpation gemacht. Das Wort macht jedoch Sinn nur post festum, im Hinblick auf vergangenes Tun; ante festum, als apriorischer Freispruch aller Unwissenden, ist es unbrauchbar. Einmal ausgesprochen, ändert es die Situation vollständig: Wer es vernommen hat, kann sich nicht mehr darauf berufen. Einmal ausgesprochen, artikuliert es die Pflicht, sich aus dem Zustand dieser Unwissenheit herauszuarbeiten: die Pflicht zur Selbstaufklärung. Seitdem ist Nichtwissen schuldhaft. Auch darauf bezieht sich das Wort von der Sünde wider den Heiligen Geist, die weder in dieser noch in der zukünftigen Welt vergeben werden kann.
    Der Unterschied zwischen Imperativ und Indikativ im Hinblick auf die Attribute Gottes hängt mit dem Unterschied zwischen der zweiten und der dritten Person zusammen. Der versteckte Imperativ des an die zweite Person gerichteten Indikativs verwandelt das Handeln in ein „Geschehen“, transponiert die zweite in die dritte Person, über die verfügt wird, macht sie zum Objekt, während der prophetische Imperativ (der Indikativ der Lehre) in der dritten Person die zweite erweckt, sie zum Subjekt macht.
    Beispiele für den Indikativ der Lehre sind Sätze wie: „Heute fühlen sich alle ungeliebt, weil keiner mehr zu lieben fähig ist“, oder „Nur wer die Last auf sich nimmt, befreit sich von ihr“. Der Imperativ, der in ihnen steckt, öffnet den Weg der Befreiung.
    Der Zustand der Welt läßt sich daran erkennen, daß in dem Augenblick, in dem die Armut allgemein wird, sie nicht mehr erkennbar ist, ein Zustand, der die Wahrnehmung der Armut als Ideologie dem Rechtfertigungszwang (der die Armut leugnet) unterwirft.
    Öffentlichkeit ist heute der Versuch, die Rechtfertigungszwänge der Herrschenden zu Grundprinzipien der Sprachlogik zu machen. Aus sprachlogischen Gründen gibt es keinen „herrschaftsfreien Diskurs“; was nottut, ist allein noch die Reflexion von Herrschaft, die nicht ein für allemal geleistet werden kann, sondern unter dem zeitlichen Gebot der Aktualität steht (das „Licht der Welt“ hat die Dunkelheit der Welt, die in den historischen Prozeß verflochten ist, als Maß). Darin gründet der „Zeitkern der Wahrheit“.
    In diesem Kontext wird erkennbar, was mit dem Durchschlagen des Knotens gemeint war, und weshalb der Knoten, den Alexander durchschlagen hat, heute zu lösen ist.
    Die List der Vernunft ist (auch bei Hegel) der Quellgrund ihrer Dummheit. Gegen sie hilft allein die List der Märchens, die diese Dummheit durchschaut und daraus ihre Handlungskompetenz gewinnt.
    Der Himmel ist Sein Thron, aber zugleich ist Gott der, der auf den Cheruben thront: Was haben die Cherubim mit dem Himmel, und was hat die Merkaba mit dem Wagen im Lied der Lieder zu tun?
    Erscheint das „er sah, er hörte und er gedachte“ nur (oder erstmals) im Lied der Lieder, und hat das „er gedachte“ etwas mit der Schnittstelle zwischen dem Hören und Sehen zu tun (mit dem Licht)?
    Ihr seid das Licht der Welt: Dieser Satz setzt voraus, daß die Welt die Dunkelheit ist und wir das Licht in sie bringen müssen. Das Dunkel wäre anhand der Nazizeit, der Folterstätten der Militärdiktaturen oder der Ereignisse in Bosnien zu demonstrieren. Wäre hier das Licht der Welt nicht eines, das dieses Geschehen so hell und durchsichtig macht, daß es den Mördern die Waffen aus der Hand schlägt (oder das die Mörder auf eine Weise erkennen läßt, was sie tun, daß ihnen die Waffen aus der Hand fallen)?
    Gehört die doppelt asymmetrische Spiegelung nicht zu den Hilfsmitteln, die die Rätsel der Merkaba-Vision einer Lösung näher zu bringen vermöchte?
    Kritik der Grünen: Kann es nicht sein, daß die punktuellen Widerstandsleistungen zwar den poltischen Erfolg der Grünen zu erklären vermögen, während sie zugleich real dazu beitragen, das System zu weitergehenden Modernisierungen anzureizen, deren wirkliche Wurzeln im Dunkeln bleiben und deren Folgen verdrängt und nicht gesehen werden?
    Rückt das „ex nihilo“ in der Vorstellung der creatio mundi nicht die Sache selbst in eine falsche Zeit-Perspektive: Die Welt ist nicht aus Nichts geschaffen, sondern die Welt ist das Instrument der Selbstzerstörung, das Instrument der Erzeugung des Nichts. Das Nichts steht nicht am Anfang, sondern am Ende der Welt (aber aus diesem Nichts ist die Welt erschaffen).
    Die jüdische Mystik ist eine Apokalyptik im Gewande der Schöpfungslehre.
    War nicht der Faschismus der Urknall, in dem der moralische Kosmos explodiert ist? Die Welt, in der wir leben, ist die Welt, die dieser Urknall hinterlassen hat.
    Das Christentum ist in die Opferfalle hineingelaufen, aus der es nicht mehr herauskommt. Diese Opferfalle ist nicht vom Christentum hervorgebracht worden, sie hat sie vorgefunden: in der politisch-ökonomischen Situation des Römischen Reiches, deren logischer Indikator der Weltbegriff war.
    Binden und Lösen: Zum Weltbegriff gehört die ungeheure Dialektik von Opfer und Königtum. Das Christentum hat diese Dialektik theologisiert, nicht aufgelöst.

  • 20.8.1995

    Babylon will einen Turm bauen, dessen Spitze „bis an den Himmel reicht“ (Gen 114), Jakob träumt von einer Leiter, dessen Spitze „bis an den Himmel reicht“ (Gen 2812). Zum Himmel schreit das Blut Abels (Gen 410), an den Himmel reicht die Wut des Königs von Israel (2 Chr 289), die Schuld des Volkes (Esr 96), das Gericht über Babel (Jer 519), der Wipfel des Baums im Traum des Nebukadnezar (Dan 48), die Größe des Königs (ebd. 419).
    Die Sprache unterscheidet sich von der Sache durch das eingeschobene -pr-. Stecken in dieser Einschiebung die Barbaren, die Hebräer, die Hapiru?
    Das Neutrum läßt sich aus dem Maskulinum herleiten, wenn man den Akkusativ als Nominativ nimmt (z.B. bei Kollektivbegriffen wie Gehölz, Gebirge: durch innere Pluralisierung des Individuellen). Das Neutrum gründet in der logischen Nichtunterscheidbarkeit des Einzelnen und Allgemeinen: Deshalb bezeichnen die Begriffe Objekt und Person Hypostasen oder Verkörperungen des Schuldverschubsystems (Konkretismus und Personalisierung). Erst die moderne Aufklärung hat – im Kontext der Entfaltung des Inertialsystems und mit der Ablösung der Sklaverei und der Leibeigenschaft durch das Institut der Lohnarbeit (im Kontext von Naturwissenschaft und Kapitalismus) – das Objekt zum Subjekt synthetischer Urteile apriori gemacht.
    Kritik des Gattungsbegriffs: Der Begriff der Gattung ist der Ursprungsbegriff der Philosophie: Er ist das Realsymbol der Leugnung der Asymmetrie, der Verletzung des Verbots, mit Rind und Esel gemeinsam zu pflügen. Im Begriff der Gattung (und in seiner Folge in jeglichem Universalismus) werden Zeugung und Tod (Last und Joch) zusammengedacht: Christologie, Opfertheologie und Trinitätslehre, und mit ihnen das Dogma insgesamt, konstituieren und legitimieren den Begriff der Gattung wie sie zugleich im Kontext ihrer Reflexion als Schlüssel sich erweisen, der diesen Begriff und seine geschichtliche Funktion (seine Beziehung zum apokalyptischen Realsymbol des Tieres, das war, nicht ist und wieder sein wird) aufzuschlüsseln vermag. Man könnte sagen: Gegenstand der apokalyptischen Lösung der sieben Siegel ist der Gattungsbegriff. Hiermit hängt es zusammen, wenn der Bekenntnisbegriff (wie er im männlichen Heiligentypos des Confessor sich spiegelt) seit je ein männlicher Begriff gewesen ist: In ihm, in seiner Beziehung zum Gattungsbegriff, spiegelt sich die konstitutive Beziehung des Gattungsbegriffs (und seiner Momente Zeugung und Tod) zum Naturbegriff (und zwar sowohl zur griechischen physis wie zur lateinischen natura, die aus der unterschiedlichen Akzentuierung der Beziehung von Zeugung und Tod im Gattungsbegriff sich herleiten) wie auch zum Begriff und zur Logik des Bekenntnisses. Rosenzweigs Reflexion der Todesangst bezieht sich ebensowenig wie das Kelch-Symbol in der Getsemane-Geschichte in den Evangelien auf die private Todesangst; beide gründen vielmehr in dieser Konstellation; daraus gewinnt der Stern die argumentative Kraft, die mit dem Begriff der Gattung (der dann im zweiten Buch des ersten Teils des Stern, in der „Metalogik“, seinen „logischen Ort“ findet) den Begriff des Alls und mit ihm den Universalismus der Philosophie sprengt: die Verletzung des Verbots, mit Rind und Esel gemeinsam zu pflügen, aufhebt. Darin gründet das „Neue Denken“, die Reflexion der verandernden Kraft des Indikativs, die Wiedergewinnung einer Theologie, in der Gebet und Erkenntnis eins werden, die Begründung einer Theologie im Angesicht Gottes, in der die Mystik rational wird.

  • 28.6.1995

    Geometrie und Arithmetik verhalten sich wie Privatsphäre und Öffentlichkeit, wie Innenpolitik und Außenpolitik, wie Ägypten und Babylon.
    Ist das Meer die nach außen gewendete Gebärmutter, der nach außen gewendete Mutterschoß? Die Prophetie wurde im Mutterschoß erweckt, die Philosophie im Wasser. Aber das Meer hat die großen Seetiere nicht – wie die Erde die Pflanzen und Tiere – „hervorgebracht“, Gott hat sie erschaffen. Erschaffen, so wie er die Finsternis erschaffen hat (Jes 457). Haben das Tier aus dem Meer (das Gott erschaffen hat) und das Tier vom Lande (das aus der Erde hervorgegangen ist) etwas mit dem fünften und sechsten Schöpfungstag zu tun?
    Zu den Konstituentien der Außenwelt gehören der Handel und der Krieg, gehört auch das Gewaltmonopol des Staates.
    Der Corpus Christi mysticum ist die Sprache, die heute gekreuzigt, gestorben und begraben und zur Hölle niedergefahren ist. Ist das Inertialsystem (sind die subjektiven Formen der Anschauung) das leere Grab?
    Die Grundlage und der Preis für die Rezeption des Hellenismus war die Opfertheologie, die Objektivierung und Instrumentalisierung des Kreuzestodes.
    Zu den Feuerbach-Thesen von Marx: Ist nicht die Alternative, entweder die Welt zu interpretieren oder sie zu verändern, falsch: Gibt es nicht eine Gestalt der Reflexion, die den Bann der Welt bricht?
    Mit dem Urschisma hat das Christentum die Offenbarung zu einer vergangenen, toten Sache gemacht; hier liegt der Grund für die „Tyrannei der Schrift“.
    Die nur scheinbar durch Rentabilitätsgründe erzwungenen Privatisierungen öffentlicher Einrichtungen versorgen in Wirklichkeit eine Klientel, die für ihr freies Kapital risikofreie aber rentable Anlagemöglichkeiten sucht. Das paßt in den übermächtigen Trend zur Entpolitisierung der Politik (zur „funktionierenden Demokratie“). In den Metropolen wird nachvollzogen, was in der Dritten Welt schon seit langem sich durchgesetzt hat: Die Politik wird zum Vollzugsorgan der alle Quellen der Macht in sich kontrahierenden Ökonomie, die gegen alle Einrichtungen demokratischer Kontrolle als immun sich erweist.
    Ideal des schlanken Staats: Ein Balletensemble, das nach der Musik, die die Wirtschaft macht, tanzt.
    Das Buch Daniel – und dazu gehören die drei Jünglinge im Feuerofen und Daniel in der Löwengrube -: das Paradigma der Theologie in der Metropole?
    Das Wasser sammle sich an einem Ort. In der mystischen Tradition des Judentums wurde dieser Satz anders verstanden und übersetzt: Das Wasser sammle sich an dem Ort des Einen (der Einheit). Paßt diese Version nicht zur Ursprungsgeschichte der Philsophie (erster Satz des Philosophie: Alles ist Wasser) und des Begriffs des Universums, der zusammen mit der Organisation des Wissenschaftsbetriebs in den „Universitäten“ sich bildet?
    „Im Munde süß, im Magen bitter“: Verum et unum convertuntur? Ursprung und Programm eines historischen Projekts, bei dem am Ende das Gegenteil herauskommt: Unum est contradictio veri.

  • 4.4.1995

    Die Sprache ist in einer Verfassung, in der nicht mehr der Inhalt des einzelnen Urteils und seine Begründung, sondern nur noch die Konstellation, in der beide erscheinen, über die Wahrheit des Urteils entscheidet. Urteile sind heute generell wahr und falsch zugleich. Das gilt für die Wissenschaft wie fürs Recht. Die transzendentale Logik reflektiert genau diesen Zusammenhang: Mit der apriorischen Begründung des Wissens wurde seine Beziehung zur Wahrheit neutralisiert (sind die Dinge, wie sie an sich sind, unerkennbar geworden). Die transzendentale Ästhetik bezeichnet die Gewalten, die diesen Zustand herbeigeführt haben: die subjektiven Formen der Anschauung (zu denen neben Raum und Zeit auch das Geld und die Bekenntnislogik gehören).
    Das Absolute ist der „Schöpfer der Welt“ und der Vater der Lüge. Die noesis noeseos, der aristotelische Ursprung der Idee des Absoluten, ist das Produkt der Anwendung der Orthogonalität aufs Denken (oder die Selbstreflexion der Urteilsform, die selber wiederum der Orthogonalität sich verdankt). Das „Nichts“, aus dem der Theologie zufolge Gott die Welt erschaffen hat, ist das antizipierte Produkt der dreifachen Leugnung (zu deren Geschichte die Opfertheologie und die Bekenntnislogik gehört).
    Die Entfaltung der Raumvorstellung ist ein Vorgang, der seine Entsprechung in der Sprache hat. Hat das etwas mit Japhet zu tun (Raum schaffe Gott dem Japhet, daß er wohne in den Zelten Sems, Kanaan aber sei ihm Knecht – Gen 927)?
    Hängt die Empfindlichkeit der Ärzte (und ihrer Standesorganisation) damit zusammen, daß sie imgrunde wissen, wovon sie abstrahieren und was sie mit dieser Abstraktion anrichten? Und hängt die Tatsache, daß die Professoren in der Rangordnung des öffentlichen Ansehens vom ersten auf den vierten Rang gerückt sind, mit der Deregulation des Wissens zusammen?
    Hat die Beziehung von Sinus und Tangens etwas mit dem Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit zu tun, mit der im Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit sich manifestierenden Beziehung von Raum und Zeit?
    Hat die creatio ex nihilo nicht ihre genau bestimmbaren Objekte (Himmel und Erde, die großen Seetiere und den Menschen, aber nicht „die Welt“)?
    Durch die historische Objektivation wird das Vergangene aus der Zone, auf die allein die Idee der Auferstehung sich bezieht, herauskatapultiert. Nach Jesus ist der „Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs … ein Gott der Lebenden, nicht der Toten“. Ist nicht diese Nacht des Todes, in die wir das Vergangene eintauchen, die Nacht, auf die sich die Gethsemane-Geschichte und der Hahn in der Geschichte von den drei Leugnungen bezieht? Kann es sein, daß die Auferweckung der Toten von Bedingungen abhängt, die auch in unsere Hand gelegt sind? Die christliche Unsterblichkeitslehre hat die Idee der Aufstehung (durch Rückbeziehung aufs Ich) neutralisiert. Wenn es im neuen Weltkatechismus der Kirche heißt, daß Himmel und Erde nur ein mythischer Ausdruck für alles, was ist, sei, wird dann nicht dem Wort vom Binden und Lösen die Grundlage entzogen?
    Die Erinnerung an Auschwitz muß, wenn sie an den Bereich der Wahrheit rühren will, auch das mit einschließen, was durch Auschwitz aus der Erinnerung getilgt werden sollte.
    Auschwitz ist die Erinnerung daran, daß der Tod unser Werk ist („Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“). Und so hängt Auschwitz in der Tat mit dem Ursprung und der Geschichte der Naturwissenschaften zusammen, insbesondere mit ihrem Ursprung in der Opfertheologie.
    Die Idee der Auferstehung ist erst dann wieder denkbar, wenn sie nicht mehr mit der Verdrängung des Bewußtseins, daß der Tod das Schrecklichste ist, verbunden ist. Dieser verdrängte Schrecken kehrt als das Movens des historischen Aufklärungsprozesses, als die Wut der Objektivierung, wieder. Die Opfertheologie war der vergebliche Versuch der Selbstheilung dieser Wut. Sensibilität ist die Fähigkeit, die Schmerzen, die wir durch die Bedienung des Apparats, der unser Leben erhält, anderen zufügen, erfahrungsfähig zu halten. Die Fähigkeit zur Rekonstruktion der Erfahrung der Objekte von Herrschaft (die memoria passionis?) ist der Grund der Fähigkeit, den vergessenen Traum Nebukadnezars zu rekonstruieren und zu deuten (der Grund, aus dem die Apokalypsen hervorgegangen sind). Repräsentant dieser Objekterfahrung ist der Kreuzestod Jesu; die Opfertheologie hat diese Erfahrung durch Instrumentalisierung verdrängt. Ist es zulässig, die Rekonstruktion der Objekterfahrung als den wirklichen Inhalt der Opfertheologie zu bezeichnen (in der Konsequenz des Satzes „Barmherzigkeit, nicht Opfer“)?
    Die Idee der Barmherzigkeit ist ohne die Vorstellung, daß das Vergangene nicht nur vergangen ist, nicht zu halten: Sie schließt die Idee der Auferstehung (und damit die Sprengung des Naturbegriffs) mit ein. Im Licht der Idee der Barmherzigkeit gibt es eine geheime Korrespondenz zwischen der unerlösten Vergangenheit und und den schrecklichen Instrumenten des Todes in der Gegenwart: von den Knästen über die Irrenhäuser, Schulen und Kasernen bis zu den Religionen, die das Haus „leer, gereinigt und geschmückt“ für den Einzug der sieben unreinen Geister vorbereiten: „Und die letzten Dinge dieses Menschen werden ärger sein als die ersten“.
    Ursprung und Ziel: Bewegt sich der historische Objektivationsprozeß nicht bewußtlos und mit wachsender Verblendung auf den Anfang zu, den er zugleich unsichtbar und unkenntlich macht? Und bezieht sich nicht darauf das Wort vom „Greuel der Verwüstung am heiligen Ort“. Die Dialektik der Aufklärung war ein erster Versuch, diesen Greuel der Verwüstung von innen zu begreifen. Hat dieser Greuel der Verwüstung nicht zentral etwas mit dem Zustand der Kirche zu tun, und ist das nicht eine Konsequenz daraus, daß die Kirche selbst das Lösen noch ins Binden mit hereingenommen hat (und so den Punkt, auf den sich das Wort vom Lösen bezieht, sowohl hervortreibt wie auch zugleich auf eine entsetzliche Weise unkenntlich macht)? Das tohuwabohu, ist das nicht der Kern und das Resultat des Objektivationsprozesses? In der Geschichte der jüdischen Mystik wurde es auf die Beziehung von Form und Materie bezogen; heute „erfüllt“ (und enthüllt) es sich im Inertialsystem.
    Ist auf der südlichen Halbkugel die Beziehung von Himmel und Erde invers zu der auf der nördlichen Hälfte der Erde? Steht nicht die Entdeckung der südlichen Halbkugel in Zusammenhang mit der kopernikanischen Wende, und waren beide nicht eine Folge und eine Ausweitung der Erfindung des Neutrum (dem Turmbau zu Babel)?
    Die Philosophie hat den Zeitkern der Wahrheit durch das tode ti, das hic et nunc, das Hier und Jetzt (vgl. die Hegelsche Diskussion hierzu in der Phänomenologie des Geistes) getilgt. Seitdem ist ihr Gegenstand das „Überzeitliche“, das vom Ewigen dadurch sich unterscheidet, daß es unterm Bann der Vergangenheit steht. Das tode ti ist das originäre Instrument der List der Vernunft (die damit am Ende sich selbst überlistet).
    Nach Otto Karrer (Anmerkung zu Joh 15, zu katalabein – fassen, greifen, NT, S. 251f) drückt „das griechische Zeitwort … durch den sog. Aorist das immer Gültige aus, wie in Sprichwörtern“, während „die Medialform … empfangenden Sinn“ hat.

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