Hängt der Schicksalsbegriff mit der Zirkulationssphäre (Vorstufe des Begriffs der Ware: „Einsammeln, Lagern und Verteilen“ -Wilfried Nippel: Griechen, Barbaren und „Wilde“, S. 127) zusammen? Vgl. die Bedeutung des Tempels in der Antike, den Begriff des daimon (Zuteiler des Schicksals), den Ursprung des Geldes, schließlich die Verinnerlichung des daimon im Ursprung der Philosophie und der Wissenschaft (Abstraktion, Identität, Vergleich: die „verandernde Kraft des Seins“).
Verletzt die Theologie heute nicht das Gebot „Du sollst kein falsches Zeugnis geben wider Deinen Nächsten“?
Hängt die Scheidung der Wasser (durch das Firmament) mit dem Ursprung der Mathematik zusammen. Benannt wird das Firmament! Ist das Wasser (zusammen mit dem Feuer) das eigentlich mathematische „Element“? „Finsternis lag über der Urflut. Und der Geist Gottes schwebte über den Wassern“. Der Himmel (schamajim) ist die Einheit von Feuer und Wasser. Nachdem die Sintflut schon gewesen ist, beim nächsten Mal Feuer? Verhält sich das Licht zum Feuer wie die Schwerkraft zum Wasser (im Schöpfungsbericht kommt das Feuer nicht vor, außer im Namen des Himmels)?
Liefen die Positionen des bayerischen Staatssekretärs (in der Sendung über Vergewaltigungen am 21.1. abends in hr 3) nicht auf die Verteidigung der Gewalt gegen ihre Diskriminierung hinaus: Seine These, die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe würde die Männer schutzlos gegen unbeweisbare Vorwürfe der Frauen machen, übersieht, daß die Frauen schutzlos der Gewalt von Männern ausgeliefert sind; aber das war unerheblich und interessierte ihn nicht, weil er sich damit nicht identifizieren konnte. Die Gefahr der Diskriminierung von männlicher Gewalt erschien ihm schlimmer. Wahrscheinlich war ihm bewußt, daß damit auch die Legitimierung der staatlichen Gewalt in Gefahr geriet.
Nippel
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22.01.92
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04.06.91
„Es wäre ein, alle mühselige Untersuchungen, die es voraussetzt und erfordert, belohnendes Unternehmen, …“ (Zitat aus Niebuhrs Kopenhagener Manuskripten 1804/5, vgl. Wilfried Nippel: Griechen, Barbaren und „Wilde“, S. 84) Heute (so hat Nippel die Wendung dann auch „korrigiert“) würde es heißen „alle mühseligen Unternehmungen“. Die heute als veraltet empfundene Wendung drückt ein Sprachverständnis aus, das noch Widerstand gegen die Vergegenständlichung setzt. Die „mühselige Untersuchungen“ sind gleichsam noch die eigenen, nicht die, die ich anderen auferlege. In dem ergänzenden „n“ drückt sich die vergegenständlichende Kraft des Spätkapitalismus aus. Hier sind es Untersuchungen, die für andere mühselig sind, deren Mühsal mich nicht mehr affiziert, ebenso wenig wie die Arbeit, die in den Waren steckt, die ich billig einkaufe. Ohne „n“ sind die Untersuchungen ein den, der sie anstellt, „belohnendes Unternehmen“, mit „n“ streicht den Lohn der Professor ein, der die Arbeit seinen Assistenten überläßt (der sie dann als Bevorzugung, als „Gnade“ erfährt; s.u.).
Lassen sich Unsicherheiten beim Gebrauch des Dativ/Genitiv aus ähnlichen Ursachen herleiten: bei trotz und wegen, oder bei dem „einer Sache Herr werden“ (die Verwendung des Dativ verwandelt Herrschaft in ein Geschenk, macht die Vergewaltigung zur Gnade); hängt es auch damit zusammen, wenn im Femininum (im Deutschen wie im Lateinischen) Dativ und Genitiv (Hingabe und Herrschaft, aber auch Nominativ und Akkusativ: die Subsumtion des Nominativ unter die Anklage wie beim Neutrum) sich nicht unterscheiden lassen? Zusammenhang mit der Teilidentität der dritten Person Singular femininum mit der dritten Person Plural (sie): das Femininum nicht voll individualisiert?
Im Lateinischen ist der Akkusativ masculinum gleich dem Nominativ neutrum.
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