Zum Schatten, den Auschwitz wirft, gehören auch die Naturwissenschaften. Und das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit ist das erste Moment der Kritik, in dem eine Ahnung des Lichts (des ersten Schöpfungstages) wieder erscheint.
Mit dem Licht ist auch das Im Angesicht und Hinter dem Rücken erschaffen.
Hängen „fehlen“ uns „befehlen“, die sich allerdings in der Deklination unterscheiden (fehlte, befahl), etymologisch mit einander zusammen? Woher stammt der Begriff des Imperativ (imperare, Imperialismus)? Im Hebräischen gibt es den Jussiv; hängt das mit jus (Recht) und jurare (schwören) zusammen? Der Schwur und das Recht sind ohnehin vom Ursprung her verbundene Begriffe (Zeugenschaft, Vertrag – vgl. den Schwur in der Bibel – und Beweislogik). Wie verhält sich der Eid zur transzendentalen Logik und Ästhetik (als Zeugen der naturwissenschaftlichen Erkenntnis im erkennenden Subjekt selber; als Schwur, den das Subjekt sich selber leistet)?
Wenn es zum Verständnis der Präfixe Schlüsselworte gibt, dann gehört zum be- (bekennen, befehlen) das Beschuldigen.
Das „Seid arglos wie die Tauben“ ist das eigentlich antiparanoische Element in der Theologie. Es gehört zusammen mit dem Gebot der Feindesliebe.
Fällt das Abendmahl, das er nur mit seinen Jüngern (die bei seiner Kreuzigung flohen) und nicht mit den Frauen (die unterm Kreuze und am Grabe waren) hielt, in die Tradition des Fluchs über Adam? Wie verhält sich dazu Johannes (der als einziger mit unterm Kreuze steht): da fehlt das Abendmahl, statt dessen wäscht er den Jüngern die Füße (nachdem ihm zuvor die „stadtbekannte Sünderin“ die Füße gesalbt hatte).
Mit dem Ursprung des begrifflichen Denkens hat sich die Paranoia im Denken eingenistet, mit den Nebeneffekten der Sexualmoral und des Materiebegriffs, der naturwissenschaftlichen Aufklärung. Die Paranoia hat seit je dazu gedient, den Herren ein gutes Gewissen zu geben, das Herrendenken zu stabiliseren. Die Wirkungen der Exkulpationsmechanismen gingen zu Lasten des Objekts. Die Furcht des Herrendenkens vor dem Materialismus war begründet in der Furcht, daß in Begriff und Struktur der Materie einmal die Projektion erkennbar würde, die das Herrendenken begründet.
Materialismus und Paranoia, oder Materie und Exkulpationstrieb.
Das Wachstum und die Sterblichkeit des Lebendigen ist der Beweis für die objektive Realität des Inertialsystems.
Der Begriff des „kommenden Gottes“ (T.R.Peters) sollte durch Heidegger eigentlich obsolet geworden sein.
Hängt das „… denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Luk 2334) mit dem postapokalyptischen Ende des Jonasbuches zusammen („… die Rechts und Links nicht unterscheiden können“)? Wie verhält sich dieses Luk 2334 zu der christlichen Ermächtigung, die Sünden zu vergeben, und zur Lösung des Gebundenen?
Tiemo Rainer Peters (S. 119f „Verzeiht Gott alles“): Worum geht es hier eigentlich, um mein Seelenheil oder um die Rettung und Erlösung der Welt? Das „Prinzip Gnade vor Recht“ wäre doch wohl etwas anderes als das Gericht der Barmherzigkeit über das gnadenlose Weltgericht. Die Frage „Verzeiht Gott alles“ ist falsch gestellt, sie ist unterschiedlich zu beantworten je nachdem, ob ich sie auf mich oder auf andere beziehe, so wie grundsätzlich zu unterscheiden ist zwischen den Grundsätzen des Handelns (vor dem Handeln) und den Kriterien des Urteils (nach dem Handeln). Das ist eine Konsequenz aus der Nachfolge, der Übernahme der Sünde der Welt. Das „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“ macht einen absoluten Unterschied zwischen der Selbstbeurteilung und dem Urteil über andere. Die Frage „Verzeiht Gott“ ist islamisch, nicht christlich; Indiz der frühen „Islamisierung“ des Christentums.
Heideggers „Haus des Seins“: die letzte Erinnerung an Pharao und den Tempel?
Die drei Leugnungen lassen sich aus der Geschichte der Beziehung des Christentums zur Philosophie herleiten: Die Gnosis wie die nachfolgende Geschichte der Häresien ist eine Folge des Urschismas (der ersten Leugnung: Leugnung des Vaters): der Rezeption der griechischen Philosophie (des Weltbegriffs), des Verzichts auf Kritik des Staates (der im gnostischen Demiurgen realistisch entstellt wiederkehrt); und sie ist ein Nebenprodukt des Ursprungs der christlichen Sexualmoral (die sich wie der Weltbegriff dem Verzicht auf Staatskritik verdankt). Hegels Philosophie, in der sich der durchs Urschisma ausgelöste Prozeß vollendet, ist der Beginn der dritten Leugnung (Leugnung des Heiligen Geistes; sie macht die Welt zum Subjekt der Wahrheit, die die Theologie gleichsam von innen aufzehrt, so zu ihrer Parodie wird).
Peters
-
28.07.92
-
21.07.92
Das „memento mori“, auf das sich T.R.Peters mehrfach bezieht (ebenso die mehrfache Kombination „der Tod und die Toten“, „Tod und Auferstehung“, auch das Eucharistieverständnis) weist zurück auf das „memento homo, quia pulvis es et in pulverem reverteris“, das sich wiederum der Fluch über Adam: „Staub bist du, und zu Staub wirst du wieder werden“ bezieht. Hierzu aber wäre darauf hinweisen, daß dieser Fluch
– sich nur an Adam, nicht an Eva richtet, und
– in dem Fluch über die Schlange: „Auf dem Bauche wirst du kriechen und Staub sollst du fressen“, ein bedenkenswertes Echo findet (Adam nährt mit dem Staub, zu dem er wird, die Schlange).
Vor diesem Hintergrund erscheint die Vermutung begründet, daß das memento mori weniger an den Tod, den man selbst erleiden wird, gemahnt als an den, den der erleidet, der ihn anderen antut (am Ende durch Anpassung an die Welt, durch die Nutzung und den Gebrauch der Todesmaschinerie, die die Welt für alle ist): Es wäre ein sehr präzises antipatriarchalisches memento. Rosemary Radford Ruethers These, daß nicht in der Sexualität, sondern im Sexismus (den die kirchliche Sexualmoral bewußtlos, jedoch mit wachsendem Zynismus fördert) die Erbschuld sich fortpflanzt, würde hier ihre Begründung finden. Auch die Gethsemane-Geschichte wird durchsichtiger. Aber welch ungeheure Bedeutung gewinnen dann
– der Satz: „Stark wie der Tod ist die Liebe“ (Hld 86) und
– die jesuanische Übernahme der Sünde der Welt?
Vgl. das alte Beispiel einer logischen Konklusion:
Alle Menschen sind sterblich.
Sokrates ist ein Mensch.
Also ist Sokrates sterblich.
Die Frage, ob es sich hier um einen induktiven oder deduktiven Schluß handelt, ist müßig: der Schluß ist nicht durch die Beziehung auf alle Menschen, sondern durch die auf Sokrates, dessen Denken (durch Berufung auf seinen Dämon: durch Verinnerlichung des Schicksals) die logische Äquivalenz von Einheit und Allheit (und damit den Begriff des Allgemeinen) überhaupt erst begründet hat, „wahr“.
Bedeutung für die Abtreibungs-Diskussion: Nicht das letzte und schwächste Glied, sondern der Ursprung: die Solidarität mit der Welt (der Grund der logischen Äquivalenz von Einheit und Allheit), die alle zu Mördern macht, wäre zu kritisieren.
Und Zusammenhang mit dem geschichtstheologischen Status des Islam: Erst im Islam ist Allah nicht mehr nur barmherzig, mächtig, weise o.ä., sondern der Allbarmherzige, der Allmächtige, der Allweise (Konsequenz aus der logischen Äquivalenz von Einheit und Allheit). Dagegen scheint die (blasphemische) Allwissenheit eine christliche Prägung zu sein; Grund dafür, daß heute alle mit sich identisch sein wollen: nur so werden sie Gegenstand des Wissens, dessen Herr allerdings nicht Gott, sondern der Dämon ist. Das haben bis heute außer dem heiligen Franziskus nur Benjamin und Adorno gewußt. -
19.07.92
Der Beifall ist nicht so sehr Lohn für eine Leistung, als vielmehr Teil jenes verdinglichten Seligkeitsbegriffs, zu dem -nach Augustinus (dessen Predigten nach van der Meer nicht selten vom Beifall der Gläubigen unterbrochen wurden) – auch der Anblick der Qualen der Verdammten in der Hölle gehört. Im Beifall verpufft die Angstfreiheit, die die Musik verspricht; er stellt die Alltagssituation, in der sich niemand mehr diese Angstfreiheit leisten kann, wieder her. Im Beifall manifestiert sich explosiv und zugespitzt die ganze Problembreite des Lohns in der vom Tauschprinzip beherrschten Gesellschaft; des Lohns, der von der Moral und Theologie bis hin zum Arbeitsentgelt im Kapitalismus die Idee des Glücks (der Güte ohne Lohn, des richtigen Lebens, das seinen Lohn in sich selber hat) neutralisiert und zerstört. Seitdem glaubt niemand mehr im Ernst (sondern nur noch in dem demonstrativen Sinne eines Glaubens für andere, der dann zum Teil eines Herrschaftssystems und Gegenstand der wissenschaftlichen Theologie geworden ist) an die Unsterblichkeit der Seele oder an die Auferstehung der Toten.
Liszt (und vor ihm in einigen Werken Beethoven, nach ihm dann allerdings potenziert der unsägliche Richard Wagner) hat den Beifall in die Musik mit hineinkomponiert.
Das „Wissen um“ oder die Neutralisierung der Theologie (zu Tiemo Rainer Peters „Mystik Mythos Metaphysik“, S. 70): Mit dem Hinweis auf die IX. der Benjaminschen Thesen „Über den Begriff der Geschichte“ spricht Peters von „einem memorativen Wissen um den Tod und die Toten“. Mit dieser Formulierung neutralisiert er den theologischen Sinn des Eingedenkens, der Erinnerung, und transportiert ihn ins sterilisierte Begriffs-Labor einer Wissenschaft, die aufs peinlichste jede Berührung mit einer Sprache meidet, die vielleicht doch in Gefahr geriete, ihre benennende Kraft (und im Begriff der Erkenntnis selber deren Beziehung zum Gebet) wiederzugewinnen. Die Erinnerung haftet am Namen, das „Wissen um“ verweist auf das namenlose, vergegenständlichte Korrelat des Begriffs. Diese (memorativ vergegenwärtigte) Vergangenheit unterscheidet sich von der erinnerten dadurch, daß in ihr der „Anspruch“ an die „schwache messianische Kraft“, die „uns wie jeder Generation vor uns mitgegeben“ ist (These II), bereits gelöscht ist. Vergangenes wird gewußt, aber erst das „Wissen um“ die Vergangenheit, das dem Eingedenken sich in den Weg stellt, neutralisiert sie, raubt ihr die theologische Kraft. Das „Wissen um“ leugnet um einer Gewißheit willen, die sich an die Stelle des Gewissens setzt, den Grund der Lehre von der Auferstehung der Toten. Auch das ist eine Methode, mit Auschwitz (der Massenreproduktion des Kreuzestodes, der bis heute nur der Abstieg zur Hölle, aber keine Auferstehung folgte) fertig zu werden.
Das Christentum hat seit je „Vergangenheiten überwunden“: den Mythos, die jüdische Tradition, die Häresien (und heute auch Auschwitz?). „Überwunden“ aber hat es damit eigentlich nur die Erinnerung der Schuld, die ihm in den Gestalten des Heidentums, der Juden, der Ketzer (und schließlich auch der Frauen: in der Geschichte vom Sündenfall ist allein der Fluch über Eva mit einer Verheißung verknöpft, während Adam nur die Schlange nährt) vor Augen stand. Die Überwindung aber war seit je ein anderer Name für Verdrängung: jedenfalls ist die Erinnerung dessen, was die Kirche in ihrer Geschichte alles überwunden hat, bis heute nicht ins theologische Selbstverständnis der Christen (und ins christliche Verständnis der Theologie) mit eingegangen. Deshalb war Theologie seit je bloß apologetisch, Rechtfertigung: Theologie hinter dem Rücken Gottes, und aus dem gleichen Grund dogmatisch; und das Bekenntnis war der Institutionskitt, der die Gemeinschaft der Gläubigen bei der Stange hielt; beide sind Produkt der Kraft des Bindens, die der Kirche mitgegeben ist. Theologie im Angesicht Gottes hingegen (der Anfang der Kraft des Lösens, die der Kirche verheißen ist) wäre nicht mehr apologetisch, sondern prophetisch; das Bekenntnis würde das der Erbschuld (und den Anteil der Kirche daran: die bis heute verweigerte Übernahme der Sünde der Welt ) mit einschließen, es wäre endlich Teil der Gottesfurcht, die nach der Schrift der Anfang der Weisheit ist.
Notwendig wäre eine sprachliche Analyse der Theologie beider christlichen Konfessionen heute (z.B. Wendungen wie Theologie als „Rede von Gott“, „Vollzug“ von Gedanken innerhalb der Theologie – so als handele es sich um eine Art Strafvollzug – u.ä.). Trotz oder wegen der Logos-Theologie ist auffällig, wie niedrig der Level der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit ist. Gründe scheinen zu sein:
– der Stand der naturwissenschaftlichen Aufklärung, der eine Kritik des positivistische-gegenständlichen Wahrheitsbegriffs fast unmöglich macht,
– insbesondere in Deutschland der unabweisbare Exkulpations- und Rechtfertigungsdruck nach Auschwitz und Faschismus,
– der geschichtslogische Stand des Bekenntnisbegriffs (zusammen mit der Rezeption des lutherischen Rechtfertigungsbegriffs im Katholizismus): als Folge der Verinnerlichung und Verdrängung der häresienbildenden Kraft,
– Theologie hinter dem Rücken anstatt im Angesicht Gottes,
– Rückwendung der im Entstehungsprozeß des Dogmas entsprungen projektiven Gewalt gegen das Subjekt der Theologie selber: die Kirche,
– Unauflösbarkeit des Komplexes Opfertheologie, Gnadenlehre und Heilsverwaltung, nach Verdrängung der Nachfolgeidee (Zusammenhang von Logosidee und Übernahme der Sünde der Welt, von Sprach- und Schuldreflexion),
– im Katholizismus auffällig die Verwechslung von transzendent und transzendental (ontologisches Mißverständnis der transzendentalen Logik), das positivistische Dogmen- (und Wissenschafts-)verständnis, die Unfähigkeit zur Erkenntniskritik.
Zum Problem des Atheismus: Heideggers Frage, warum überhaupt etwas ist und nicht vielmehr nichts, unterstellt, daß ein Nichts im Sinne seines Satzes (wenn auch nicht sich denken, so doch) sich vorstellen lasse. Und kein Zweifel, vorstellen läßt es sich nur in Anlehnung an die Vorstellung des leeren Raumes, ähnlich wie in dem Satz: Wo nichts ist, hat auch der Kaiser sein Recht verloren. Schwierig wird’s jedoch, wenn man sich alles fortdenkt (von allem abstrahiert), bleibt dann nicht doch der leere Raum, auch das Vorher und Nachher, die leere Zeit? Der Arme hat nichts, aber ist dieses Nichts nicht doch schon ein bestimmtes Nichts, das Nichts an Nahrung, Kleidung, Haus und Freunden? Noch bestimmter wird das Nichts der verschuldeten Länder der Dritten Welt: Sie haben nichts, um ihre Schulden (und die Zinsen für ihre Schulden) zu bezahlen. Der Arme hat nicht einmal Schulden (denn er hat niemanden, der ihm zuvor etwas leihen würde), während das Nichts der verschuldeten Länder, die verbrauchten Kredite, immer noch die Beziehungen zu den Gläubigerbanken voraussetzen. Das Nichts, das Heidegger vor Augen steht, setzt voraus, daß es sich auf ein All bezieht, das sich hinwegdenken läßt. Aber diese Voraussetzung ist durch den „Stern der Erlösung“ widerlegt. Dieses All, das Universum, von dem unsere Universitäten ihren Namen haben, konstituiert sich erst im Kontext des bürgerlichen Subjektbegriffs, der ohne die Vorstellung, daß dem Begriff „alle Objekte“ in der Realität etwas entsprechen muß, nicht zu halten ist.
Eigentumsabgrenzungen:
1. die Grenze einer Fläche (der abgegrenzte Acker, die Nation),
2. die Oberfläche eines Dings (als Außengrenze der Identität zählbarer Einzelobjekte, das Tier) und
3. das Gewicht (bei Massengütern, unabhängig von der Identität der Einzelobjekte).
Das Geld vereinigt alle drei Grenzbestimmungen:
– Sein Geltungsbereich bestimmt sich nach 1. (die Grenzen einer Nation, zu deren essentiellen Souveränitätsbestimmungen die Währungshoheit gehört);
– als zählbare Einheit bestimmt sich die einzelne Münze nach 2. (durch ihre dingliche, jedoch als zugleich massenhaft bestimmte Identität, ohne benennbare Einzelidentität),
– während ihr „Wert“ sich durch ihre Beziehung zur (namengebenden, benennenden) Münzeinheit, die grundsätzlich als Gewichtseinheit definiert ist, bestimmt.
Geldwirtschaft und „Zerstörung“ der benennenden Kraft der Sprache (Turmbau zu Babel, Ursprung und Geschichte des Nominalismus). Der Sündenfall und die Bedeutung des Gravitationsgesetzes für die Geschichte des Geldes (wie hängt der Wittgensteinsche Satz „Die Welt ist alles, was der Fall ist“ mit dem Stand der Geschichte des Kapitalismus zusammen?).
Horror vacui: Die Vorstellung des leeren Raumes hat kein objektives Korrelat. Ich muß den Raum erst in Gedanken leermachen (ihn zugleich aus seinen mathematischen Voraussetzungen rekonstruieren), um ihn mir als leer vorstellen zu können. Welches Interesse aber habe ich an dieser Operation, wer ist in welcher Weise an dieser Operation beteiligt, und was bewirke ich damit: was richte ich damit an? Welchem Schrecken setze ich die Dinge aus? Gleicht die Vorstellung des leeren Raumes in ihrer Wirkung aufs Objekt nicht dem zynisch-obszönen Witz (dem Herrenwitz), der alle anderen auf Kosten seines Objekts zum Lachen bringt, der Produktion des Gelächters (das im übrigen – wie die Vorstellung des unendlichen Raumes – seine Wirkung nach außen und nach innen zugleich und auf gleich verheerende Weise entfaltet)? – Vgl. Büchners Lenz und Nietzsches Fröhliche Wissenschaft.
Es gibt den zynisch-obszönen Witz nur als Herrenwitz (als Frauen- oder Damenwitz ist er unvorstellbar); hängt das genetisch und geschichtstheologisch mit dem männlichen Confessor (und seiner Beziehung zur Virgo) zusammen? Der zynisch-obszöne Witz ist ein Bekennerwitz (mit einer bekenntnislogischen apriorischen Objektbeziehung); für das schallende Gelächter sind Frauen nur Objekt, sie sind aufgrund ihrer Stimme zum schallenden Gelächter nicht fähig (ist die weibliche Stimme die der Panik, des passiven Schreckens – Grund der Mode als Identifikation mit dem Status des Objekts einer Aggression, der Anpassung an den Zwang zur öffentlichen Ausstellung des eigenen Körpers?).
Adorno Aktueller Bezug Antijudaismus Antisemitismus Astrologie Auschwitz Banken Bekenntnislogik Benjamin Blut Buber Christentum Drewermann Einstein Empörung Faschismus Feindbildlogik Fernsehen Freud Geld Gemeinheit Gesellschaft Habermas Hegel Heidegger Heinsohn Hitler Hogefeld Horkheimer Inquisition Islam Justiz Kabbala Kant Kapitalismus Kohl Kopernikus Lachen Levinas Marx Mathematik Naturwissenschaft Newton Paranoia Patriarchat Philosophie Planck Rassismus Rosenzweig Selbstmitleid Sexismus Sexualmoral Sprache Theologie Tiere Verwaltung Wasser Wittgenstein Ästhetik Ökonomie