Zum Begriff der Weltanschauung: Zur Weltanschauung gehört der Weltanschauungskrieg, der ein Vernichtungskrieg ist. Läßt sich dieser Begriff aus der kantischen Philosophie ableiten? Aber ist nicht nur eine selbstreferentielle Verstärkung des Weltbegriffs, eigentlich ein Pleonasmus? Die drei Modi der Zeit (Dauer, Folge und Zugleichsein, S. 182 Kr.d.r.V.) sind eigentlich Reflektionen der Form des Raumes in der Zeit. Dort (S. 183f) auch eine weitere Bemerkung zu den Begriffen des Mathematischen und Dynamischen: Nur das Mathematische begründet konstitutive Grundsätze des Verstandes, das Dynamische hingegen nur regulative Prinzipien.
Philosophie
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31.03.93
Das Geld zerrinnt im Gravitationsfeld der Bedürfnisse wie die Zeit in der Sanduhr.
Die JVA Weiterstadt sollte die Möglichkeit eines „humanen Strafvollzugs“ – was immer das sein mag – bieten. Frage: Wessen Vorstellung von einem humanen Strafvollzug und wessen Phantasie, liegen dem zugrunde? Wer ist in der Planungs- und Entwicklungsphase hinzugezogen und gehört worden? Sind ehemalige und noch einsitzende Strafgefangene hinzugezogen worden, Verteidiger (Strafverteidiger), Gefängnisseelsorger? Kann ein Strafvollzug human sein, der nicht von den Erfahrungen der Betroffenen ausgeht (aber gehört es nicht zum Wesen des Strafvollzugs, daß es die Erfahrungen der Betroffenen verdrängt)? Wird hier nicht Humanität mit dem Pflegeleichten verwechselt: Es soll der Verwaltung und den politisch Verantwortlichen möglichst wenig Probleme bereiten (deshalb das sterile Design, die Lage weitab von Wohngebieten, ohne unmittelbare Verkehrsanbindung, Cluster-Bau mit Kleingruppenstrukturen, die zwar von außen überschaubar und beherrschbar sind, im Innern jedoch die Kommunikationsschranken verstärken, die Kontakte im Innern und nach Außen erheblich einschränken: insbesondere für Angehörige und Verteidiger wäre die Anstalt nur noch schwer erreichbar). Aber nachdem das Ganze schon so teuer war, und jetzt zusätzlich unter dem durch den Anschlag der raf verstärkten Öffentlichkeitsdruck, sind diese Probleme, um die sich ohnehin niemand mehr kümmert, für die Öffentlichkeit endgültig tabu.
Gemeinheit ist kein strafrechtlicher Tatbestand: Ohne diesen Grundsatz (der sich aus der deutschen Staatsmetaphysik herleiten läßt) könnte es keine Knäste, keine Polizei, keine Staatsschutz-Gerichte und keine Staatsanwaltschaft geben. Gemeinheit gehört zu den (Ab-)Gründen des Strafrechts und des Rechtsstaats.
„Wenn die Welt euch haßt …“ Diese Erfahrung, in der die Erinnerung daran nachklingt, daß im Weltbegriff, in der Gestalt der Verknüpfung von Allgemeinheit und Öffentlichkeit, die er repräsentiert, das Urteil aller sich ausdrückt, wird durch den gleichen Weltbegriff, durch seine eigene Logik, unterdrückt, verdrängt, als erfahrungsfremde Natur, als Außenwelt abgespalten und neutralisiert. Das ändert am Sachverhalt nichts, hinterläßt nur ein Bewußtsein der Ohnmacht gegen die Welt, das dann an einer Theologie sich tröstet, die der Verantwortung für die Welt entsagt hat und sich damit begnügt, in Anlehnung an das allherrschende Prinzip der Selbsterhaltung in der Gestalt der Unsterblichkeit der Seele einen privaten Ausweg aus der Welt vor Augen zu stellen.
Stadt und Haus, der König von Babel und der Pharao:
– Ist die Stadt der Ort des Anschauens (Astronomie), das Haus der Ort des Denkens, des Begriffs (Pyramide)?
– Und hat das „gedacht“ etwas mit dem Dach des Hauses, oder umgekehrt: hat das Dach, das den Blick zum Himmel versperrt, etwas mit dem Denken zu tun, mit dem Begriff, unter den eine Sache gebracht wird?
„Es sind aber zwei Bedingungen, unter denen allein die Erkenntnis eines Gegenstandes möglich ist, erstlich Anschauung, dadurch dasselbe, aber nur als Erscheinung gegeben wird; zweitens Begriff, dadurch ein Gegenstand gedacht wird wird, der dieser Anschauung entspricht.“ (Kant, Kr.d.r.V., S. 119) Liegt die Unterscheidung von Anschauung und Begriff nicht der des Mathematischen und Dynamischen (Welt und Natur) zugrunde (und macht die Formulierung „dadurch ein Gegenstand gedacht wird, der der Anschauung entspricht“ nicht das projektive Element im Denken sichtbar)? Die Unterscheidung des Mathematischen und des Dynamischen ist keine Unterscheidung zwischen getrennten Objekten, von denen die einen mathematischer und die anderen dynamischer Natur wären, sondern die gleichen Objekten werden durch die Urteilsform in einen mathematischen und einen dynamischen Anteil aufgespalten, sie sind fürs Anschauen mathematisch (Teil der Welt), fürs Denken dynamisch (Teil der Natur). Entsprechen dem nicht die auch sprachlich unterschiedenen Erkenntnisbegriffe Kants, der feminine, natur- und objektbezogene (die Erkennnis) und der neutrale, welt- und begriffbezogene (das Erkenntnis)?
Mit den subjektiven Formen der Anschauung hat Kant zwar das Wissen begründet, aber der Erkenntnis (durch Neutralisierung der Umkehr) den Weg verstellt.
Sind nicht die Namen der Planeten Stationen einen genetischen Konzepts? Sonntag, Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag: Sonne, Mond, Merkur, Jupiter, Mars, Venus, Saturn. Die Reihe stimmt mit der nach Abständen von der Sonne geordneten Reihe nicht überein (1,(2, Mond),3,6,5,4,7). Ist nicht Venus der altorientalische, Saturn der jüdische Planet? Und wäre die Velikovskysche Hypothese nicht noch deutlicher zu machen, wenn man zur Venus-Katastrophe die Saturn-Katastrophe hinzunimmt?
„Nimrod … wurde der erste Held auf der Erde. Er war ein tüchtiger Jäger vor dem Herrn.“ (Gen 109) Worauf verweist die Unterscheidung „auf der Erde“/“vor dem Herrn“? Hat Nimrod etwas mit dem Orion, und dieser etwas mit dem Ursprung des Heros, zu tun?
Zur Lehre von der ewigen Wiederkehr des Gleichen: Ist das nicht der Versuch, der kopernikanischen Theorie von den Umläufen im Raum ein Konzept von ewigen Umläufen in der Zeit entgegenzusetzen, und zwar aus der immanenten Logik des Systems selber? Nietzsches Version der Lehre schließt jedenfalls an naturwissenschaftliche Spekulationen sich an?
Hat nicht die Geschichte von den drei Leugnungen Petri auch einen kosmologiekritischen Hintergrund?
Hängt nicht die Tatsache, daß Jesus in Gleichnissen redet (und handelt), mit Verschiebungen im prophetischen Erkenntnisbegriff nach dem Ursprung des Weltbegriffs zusammen? Die Kritik des Weltbegriffs ist die Voraussetzung (das Medium) der Rekonstruktion prophetischer Erkenntnis.
Die komfortable Zweiteilung der Prophetie in Heils- und Unheilsprophetie ist ein Produkt ihrer christologischen Vergegenständlichung. Sie hat den Vorteil, daß sie die Vergangenheit stillstellt, indem sie die Heilsprophetie auf Christus, die Unheilsprophetie auf die Juden abstellt. Der Preis ist der kirchliche Antijudaismus; die Juden haben ihn zahlen müssen, weil die Christen glaubten, sich die Nachfolge ersparen zu können.
Es gibt zwei Gestalten der christlichen Theologie. Die eine ist die paulinische; sie ist ein Theologie ex post. Die andere ist die johanneische (die Täufer-)Theologie, und das ist eine Theologie ex ante. Diese zweite ist verdrängt und unterdrückt worden, sie ist so interpretiert worden, daß sie präzise auf den Kopf gestellt worden ist. Das hat auch das Verständnis der paulinischen Theologie tangiert, sie entstellt. Die Täufertheologie besteht eigentlich nur aus zwei Sätzen:
Kehrt um, denn das Reich Gottes ist nahe.
Und:
Seht das Lamm Gottes, das die Sünden der Welt auf sich nimmt.
Auf den Kopf gestellt wurde die Täufertheologie durch ein doppeltes Mißverständnis (oder durch zwei falsche Übersetzungen):
– Im ersten Satz wurde die freie Umkehr durch ein autoritäres Buße-Tun ersetzt;
– im zweiten Satz wurde das Auf-sich-Nehmen (der Sünden der Welt) als Hinweg-Nehmen (als Entsühnung der Welt) verstanden. Dieses Verständnis widerspricht zwar jeder Erfahrung der Welt (und den Abschiedsreden Jesu im Johannes-Evangelium); der Widerspruch zur Erfahrung wurde dann jedoch durch einen Begriff des Glaubens überbrückt, der seitdem die ganze Theologie verhext.
Was hier passiert ist, läßt sich wieder mit zwei Sätzen verdeutlichen:
– Die Umkehr und das Auf-sich-Nehmen der Sünden der Welt fallen unters Nachfolgegebot;
– das Buße-Tun und das Hinweg-Nehmen der Sünden der Welt (die „Entsühnung der Welt“ durchs „Opfer“ Jesu) leugnet die Nachfolge, ersetzt sie durchs Bekenntnis.
Bedeutet das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit nicht auch, daß das Licht dem Zeitablauf entzogen ist. Soweit das Licht dem Zeitablauf doch unterworfen ist, ist das Effekt, der dem Inertialsystem zuzurechnen ist, dieses System auf eine ganz neue Weise verzeitlicht (sic, B.H.). Den Schein des Überzeitlichen haben der Raum und das Inertialsystem allein vom Licht.
Hängt die Geschichte mit dem tohu wa bohu, der Finsternis über dem Abgrund und dem Geist Gottes über den Wassern mit den sechs Richtungen im Raum zusammen? Wären Goethes „Leiden und Taten des Lichts“ nicht über die Farben hinaus auf die Kosmologie und den Evolutionsprozeß zu beziehen? Gehören zu den Leiden und Taten des Lichts nicht auch die Sterne, die Umläufe der Planeten, das Leben der Pflanzen, der Tiere und am Ende auch der Menschen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Evolutionsgeschichte und der Geschichte des Sonnensystems?
Woher kommen die griechischen, lateinischen und deutschen Namen für Himmel und Erde (hängt Erde mit Er zusammen)? -
28.03.93
Haben heute nur noch Böcke Chancen, Gärtner zu werden? Ist das Fachidiotentum (in Politik, Verwaltung, Justiz, Medizin, Erziehung) so weit gediehen, daß es von sich aus, aus seinen eigenen Prinzipien heraus: insbesondere aufgrund des objektivitätbegründenden Exkulpationsprinzips (aus Anpassungs- und Disziplinierungsgründen), kontraproduktiv zu werden droht? Das Exkulpationsprinzip ist der Kern des moralischen Trägheitsprinzips (Transformation der Handlungsprinzipien in Kriterein des Urteils: Kritik des moralischen Urteils und seines Ursprungs: der Dynamik der Empörung). Der projektive Kern der europäischen Aufklärung wendet sich gegen seinen eigenen Ursprung; der Weltbegriff wird zum Motor der Weltvernichtung. Das Denken wird von der Barbarei eingeholt, gegen die es einmal glaubte, die Zivilisation begründen zu können, ebenso von dem gleichen Naturbegriff, dessen Vergegenständlichung die Aufklärung begründete, und vom Materiebegriff, von dem es sich nicht mehr unterscheidet.
Der Faschismus wurde bloß domestiziert, nicht aufgehoben.
Radio und Fernsehen: Das Radio (das Organ der Führerreden und der „Sondermeldungen“) hat den faschistischen Hörer produziert, das Fernsehen bannt in die Trägheit des bloßen Zuschauens: es demoralisiert, indem es endgültig Information in Unterhaltung, Politik in Rituale verwandelt, und für das schlechte Gewissen die Exkulpationsmodelle und die Projektionsobjekte, das Drachenfutter, liefert.
Wenn mit dem Geld die Organisationsform des Staates und grundsätzlich der Export der Armut verbunden ist, was bedeutet das für den Ursprung und die Bedeutung des Namens der Barbaren (und für die Begriffe Welt, Natur und Materie)?
Welt, Natur und Materie: Welt und Natur sind objektbezogene Totalitätsbegriffe; bezeichnet der Begriff der Materie nicht einfach die innere Grenze des dritten Totalitätsbegriffs, des Wissens: das Nichtwissen als Objekt? -
27.03.93
Die Beziehung des Wissens zur Vergangenheit wirft ein interessantes Licht auf das Problem des kantischen Apriori: Nur ein apriorisch konstituiertes Wissen ist zurechenbar, bringt das Wissen in einen ethischen Zusammenhang (Vorang der praktischen vor der theoretischen Vernunft). Gleichzeitig wirft es Licht auf den Begriff der Erbsünde: Auch Vergangenes, das mich in meinem Handeln bestimmt (das „Schicksal“), muß ich mir (als Sünde) zurechnen lassen. Aus der Beziehung des Wissens zur Vergangenheit ergibt sich zwanglos die Notwendigkeit der Umkehr, ihre Beziehung zur Erkenntnis und zur Idee der Wahrheit.
Auch Gefängnisse sind Stützen der Begriffsbildung (die Isolationshaft ist ein Exzeß der transzendentalen Logik).
Bezieht sich das Wort „Laß die Toten ihre Toten begraben“ (Mt 822) auf die Kirche?
Liegt nicht die politische Bedeutung des biblischen Schöpfungsberichts darin, daß das Licht vor der Sonne erschaffen wurde? Verweisen die drei ersten Schöpfungstage nicht auf die Erschaffung der Gegenwart (das Licht), die Trennung von Vergangenheit und Zukunft (der Wasser oberhalb und unterhalb des Firmaments) und die Begründung der Geschichte (Trennung des Landes vom Meer)? Demnach bezeichnet der Satz des Thales „Alles ist Wasser“ genau den Ursprung des Inertialsystems (des begrifflichen Denkens): die Subsumtion der Zukunft unter die Vergangenheit.
Die Sünden der Welt: das sind die Sünden der verweigerten Umkehr.
Die Vertreibung der Taubenhändler (Joh 213: Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben) und der Geldwechsler: ist das nicht die Vertreibung der Kirchen und der Banken? Und ist heute nicht die ganze Welt zu einer Markthalle und Räuberhöhle geworden? -
21.03.93
Der Andere und der Fremde: Der Andere ist (wie das Eigentum) systemimmanent, die Welt Inbegriff des Andersseins (mit dem Sein als verandernder Kraft: Grund der grammatischen Struktur der indogermanischen Sprachen als Privateigentümer-Sprachen?), der Fremde hingegen ist wie der Arme systemtranszendent (deshalb ist Hegel zufolge die bürgerliche Gesellschaft bei all ihrem Reichtum nicht reich genug, um der Armut und der Erzeugung des Pöbels zu steuern: ist nicht der „Pöbel“ der aufgrund seiner Identifikation mit dem Aggressor xenophobe Repräsentant des Fremden im Innern der Privateigentums-Gesellschaft?).
Die Welt wird definiert durch das Anderssein (als Produkt von „Ent“-Fremdung): als Inbegriff aller Gegenstände des Wissens und als potentielles Eigentum.
Die Verwechslung des Fremden mit dem Andern (die in der Beziehung des Denkens zum Raum gründet) macht ihn zum potentiellen Eigentum, sie eröffnet und begründet eine Logik, die man als Mord-Logik bezeichnen kann.
Die Hegelsche Philosophie ist als Welt-Philosophie die Philosophie der absoluten Entfremdung: Hier ist alles Fremde, das bei Kant noch unter dem Namen der Dinge an sich erinnert wird, getilgt.
Barbaren, Natur, Materie: Der Begriff der Materie konstituiert sich im Verhältnis zum Inertialsystem, dessen Kern die Form des Raumes ist. Materie und Zeit scheinen „von außen“ in den Raum hereinzukommen, aber welches Außen gibt es gegen den Raum? Nur die zeitliche: die Zukunft und die Vergangenheit; wenn die Materie (das absolut Entfremdete) als Repräsentant der Zukunft, des Neuen, gefaßt werden kann, so ist die Zeit Repräsentant der Vergangenheit, die die Zukunft (die Materie) unter sich subsumiert und denaturiert. Fremdenhaß ist Haß auf die Zukunft (die nach einem Spruch an der Startbahnmauer „auch nicht mehr das (ist), was sie einmal war“). „Vergeßt die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt.“ (Hebr 132)
Die Sünden der Welt hinwegnehmen? „Jetzt aber ist er am Ende der Zeiten ein einziges Mal erschienen, um durch sein Opfer die Sünde zu tilgen (aufzuheben: athetäsin täs hamartias). … so wurde auch Christus nur ein einziges Mal geopfert (prosenechtheis), um die Sünden vieler hinwegzunehmen (aufzuopfern: to pollon anenengkein hamartias) …“ (vgl. Hebr 926ff)
Ist nicht das Sünden-Vergeben (aus der Unfreiheit der Sünden Befreien) eine Folge des Auf-sich-Nehmen der Sünden der Welt? -
20.03.93
Die Einheit der Welt ist die Einheit des Herrschafts-, Schuld-und Verblendungszusammenhangs. Die Welt bezeichnet den Herrschaftszusammenhang, der sich auf den Schuldzusammenhang der Natur und den Verblendungszusammenhang des Wissens stützt.
Das Schicksal verurteilt zur Schuld, die Welt verurteilt zur Natur.
Wenn einer das „ganze Gewicht seiner Persönlichkeit“ einsetzt, macht er sich dann schwer?
Mene, mene, tekel, pharsin: Gewogen und zu leicht befunden. Bezieht sich das auf den Ursprung der Schrift (die Schrift an der Wand)?
Banken: der sich auf sich selbst beziehende Schuldzusammenhang. Hat Hegel etwas über Banken geschrieben? Gibt es eine Geschichte der Kunden der Banken?
Orientiert sich das Marxsche Konzept von Unterbau und Überbau nicht am scholastischen Konzept von Natur und Übernatur? -
19.03.93
Beschreiben die drei evangelischen Räte nicht die vollständige Umkehr:
– Der Gehorsam das Im Angesicht (vorn und hinten),
– die Armut die Barmherzigkeit (rechts und links) und
– die Keuschheit die Nachfolge (oben und unten)?
Sie hängen zusammen mit der Geschichte der Schrift, des Geldes und des Staates. Der Gehorsam bezieht sich auf die Schrift, die Armut auf das Geld und die Keuschheit auf den Staat.
Die dogmatische Theologie insgesamt ist politische Theologie, und das auf eine verhängnisvolle Weise vor allem dort, wo sie es nicht weiß.
Das Sechstagewerk ist auch Teil einer mystischen Erkenntnistheorie.
Das Thalessche „Alles ist Wasser“ macht die Trennung des zweiten Schöpfungstages rückgängig: es zerstört das Firmament, den Himmel, und eröffnet die Philosophie. -
18.03.93
Nach Raymond Bogaert „Grundzüge des Bankwesens im alten Griechenland“ wurden Eingänge (Einzahlungen) im Genitiv, Ausgänge (Auszahlungen, Kredite) im Dativ bezeichnet (S. 11). Kann es sein, daß Genitiv und Dativ Links und Rechts (die Seiten) bedeuten? Und sind Genitiv und Dativ die sprachlichen Repräsentanten des Tauschs? Die Banken verwalten das Tauschprinzip wie die Planeten das Inertialsystem.
Die Anschauung abstrahiert von der eigenen Verstrickung ins Angeschaute; das Produkt dieser Abstraktion ist die Form des Raumes. Und sie überantwortet damit das Angeschaute den Gesetzen der Projektion (Barbaren, Natur, Materie).
Die ersten Privatbanken sind von Sklaven gegründet worden, generell liegt ihr Ursprung im Bereich des Opferwesens und der Tempelwirtschaft. Das Bankenwesen ein Begleitinstitut der Lohnarbeit, die den Systemcharakter des Geldes begründet? Die Bankentürme in der Skyline Frankfurts stehen in der Tradition des Turms von Babel.
Die Tradition des Opfers und ihre Verinnerlichung in der dogmatischen Theologie gehören zu den Fundamenten des Bankenwesens.
Die Instrumentalisierung des Opfers macht sich gemein mit dem Mord und leugnet das Antlitz (Kruzifix und Münze).
Sein, Haben und Werden, das sind die objektiven, naturhaften (den Naturbegriff begründenden) Hilfszeitverben. Ist nicht das Sein die veranderte Gegenwart, das Haben und das Werden die zukünftige Vergangenheit und vergangene Zukunft? Vergleiche die beiden Bildungen „Ich werde gehabt haben“ und „Ich werde geworden sein“ (aktives und passives Futur II).
Wann sagte Jesus: Bei Gott ist kein Ding unmöglich? Mt 1926, Mk 1027 und Lk 1827: Nach dem Wort über den Reichen, das Kamel und das Nadelöhr.
Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Im Sechstagewerk nutzt er dann den Himmel als Namen für die Feste, die die Wasser oben von den Wassern unten scheidet, und die Erde zur Hervorbringung der Pflanzen und Tiere. Die Finsternis über dem Abgrund nennt er nach der Erschaffung des Lichts Nacht, und die Wasser, über denen der Geist Gottes schwebt, trennt er durch das Firmament (Schuld und Segen).
Wer das Leben aus den Leiden und Taten der Atome und Moleküle herleiten will, verhält sich ähnlich wie der, der das Wachsen der Bäume aus dem darin investierten Kapital herleitet.
Die Merkaba ist sprachlichen Wesens, und wer sie entschlüsselt, begreift den Ezechiel.
Zu dem Siebengestirn Cohen, Rosenzweig, Bloch, Benjamin, Lukacs, Horkheimer und Adorno den Orion finden. (Vgl. Hi 3831, auch 99 und Am 58)
Die endliche Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts und das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit sind die Bedingungen der Möglichkeit sowohl der dinglichen, körperlichen Existenz: der Vergangenheit der Dinge, als auch des Feuers: der dinglichen Gegenwart der Zukunft (entsprechen der Vergangenheit in Ding und Raum die Zukunft in Feuer und Licht?).Adorno, Banken, Bäume, Benjamin, Bloch, Bogaert, Cohen, Einstein, Geld, Horkheimer, Lohnarbeit, Lukacs, Philosophie, Rosenzweig, Sprache, Theologie, Tiere, Wasser -
16.03.93
Waren die Tempel die Brutstätten der semitische Sprachen, und das Königtum die der indogermanischen? Und haben in Ägypten die Pyramiden die Tempel abgelöst?
Der Schrecken Isaaks: Hängt das Lachen mit dem Fressen zusammen, und der Schrecken Isaaks mit der Erinnerung an das Menschenopfer, das Opfer der Erstgeburt?
Heute prallt die Idee der Güte, einer göttlichen Gerechtigkeit, am Zustand der Welt und an der Unaufhebbarkeit der Vergangenheit ab. Die Opfertheologie ist eine Kompromißbildung, die dem Eingedenken und der Güte den Grund entzieht.
Wird der letzte Satz des Geists der Utopie vielleicht wahr, wenn man in ihm den Namen Gottes durch den des Staates ersetzt? -Zumindest führt das in die Nähe der Lösung.
Was man von Rosenzweig lernen kann: Umkehr, Name und Antlitz: Aber Umkehr, Name und Angesicht: sind das nicht die eigentlich gemeinten Objekte der evangelischen Räte: der Armut, des Gehorsams und der Keuschheit?
Erst wenn man begreift, daß das Antlitz des andern die Epiphanie (das reale Ebenbild Gottes) ist, begreift man was Tod und Trauerarbeit heißt.
In Kafkas Strafkolonie wird der Name in den Rücken des Delinquenten eintätowiert. Liegt hier der Grund des Satzes: Es gibt unendlich viel Hoffnung, nur nicht für uns.
Wann und wo hat Jesus eine Priesterkirche und eine Priesterreligion gestiftet?
Als die Jünger nach ihrer ersten Aussendung zurückkehrten, berichteten sie, daß sie in seinem Namen Dämonen ausgetrieben hatten. Darauf antwortete Jesus, nicht das Dämonenaustreiben sei das Entscheidende, sondern daß ihr Name im Himmel verzeichnet sei. Und er fügt hinzu: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. (Luk 1018) Aber vom Menschensohn heißt es dann (1724): Denn wie der Blitz leuchtet von einem Ende unter dem Himmel bis zum andern Ende unter dem Himmel, so wird der Sohn des Menschen sein an seinem Tag.
Ähnlich wie die Richtungen im Raum sind auch der Raum, das Geld und die Bekenntnisform austauschbare und gleichwohl deutlich unterschiedene Kategorien, zusammengehalten nur durch den Weltbegriff.
Dem Naturbegriff, der die Auferstehung der Toten leugnet, wäre die Trauerarbeit allein angemessen, während dem affirmativen Naturbegriff der Begriff einer Versöhnung über Gräbern (des blasphemischen Kerns der deutschen Staatsmetaphysik) entspricht.
Welt ist der Inbegriff der Sünden der Welt, Natur die Schuld, die auf der Natur lastet.
Sind an Stammheim nicht beide Varianten erschreckend: sowohl der als Selbstmord getarnte Mord (das perfekte Verbrechen des Staates), als auch der als Mord getarnte Selbstmord (der vorgetäuschte Opfertod). Aber hat nicht das perfekte Verbrechen des Staates doch eine andere Qualität als der instrumentalisierte Selbstmord? Und sind nicht beide Formen der Säkularisation der Opfertheologie und des Bekenntnisses, einer zweiten Säkularisation?
Zum Bild vom Zug, der auf den Abgrund zurast: Sind nicht die Geschwindigkeit des Zuges und die Tiefe des Abgrunds von einander abhängige Variable? Ist die Energiequelle nicht die Zukunft, die hier verheizt wird; erzeugen wir nicht mit dem Reichtum auch die Armut, und erreichen wir nicht heute die Grenze, an der es nicht mehr möglich ist, sie nach draußen zu exportieren? – Die Ableitung des Geldes aus dem Tauschverhältnis setzt voraus, was eigentlich zu beweisen wäre (und macht es so unsichtbar): die Beziehung des Geldes zur Schuld; mit dem Privateigentum (mit der Privatisierung der Selbsterhaltung) entspringt auch die Schuldknechtschaft, die Versklavung durch Verschuldung, nicht mehr nur durch Gefangene aus Kriegen.
Wenn es stimmt, daß die Geschichte der Aufklärung die Geschichte der Verinnerlichung des Opfers ist, wäre es dann nicht notwendig, die Geschichte des Opfers genauer in Augenschein zu nehmen?
Ist nicht das Angesicht die Form der Auflösung (das Produkt der Inversion) der Form der Anschauung: des Raumes?
Glück ist eine nicht auf die Sexualität, sondern aufs Angesicht bezogene Kategorie (zum Begriff der Sinnlichkeit).
Geben nicht die Schelerschen/Hartmannschen Schichtentheorien (vom Anorganischen, Pflanzlichen, Tierischen bis zum Geist) einen Hinweis auf den Ursprung und die Bedeutung der geologischen Schichten? So wie ja dann auch in der Tat die Evolutionsstufen des Lebens bestimmten geologischen Schichten zugeordnet werden können.
Die babylonische Sprachverwirrung hat die benennende Kraft der Sprache nur eingeschränkt, nicht aufgehoben. -
14.03.93
Worin liegt die Differenz zwischen den logisch-grammatischen Konstruktionen der alten Sprachen und der Nutzung der Hilfszeitverben (sein, haben, werden) im Deutschen heute? Ist das nicht Ausdruck der vollendeten Verdinglichung, die in der griechischen und lateinischen Sprache noch gleichsam in statu nascendi zu beobachten ist.
Die Leviten galten als Abgeltung der Erstgeburt (Num 312), nur blieb da ein Rest von 273 Erstgeborenen, die nicht abgegolten waren (346; 273 ist die dreifache Summe aller Zahlen bis 13).
Ist der Hund, der domestizierte Wolf, das Realsymbol der Welt? Ist das Tier vom Lande ein Hund?
Die Person, der Träger des Namens, ist das objektive Korrelat des Polizeistaats, mit dem Personalausweis, dem vergesellschafteten Fahndungsplakat, an die Ermittlungsbehörden, als deren Inbegriff der Staat in Deutschland, dem Land der Staatsanwälte, sich versteht, unentrinnbar angebunden. Die Persönlichkeit steht auf der anderen Seite: sie hat das Personsein verinnerlicht und beherrscht es, kann damit umgehen.
Ist nicht der Rechtsstaat ein Polizeistaat: Jeder trägt sein eigenes Fahndungsfoto in der Tasche (und ist dazu gesetzlich verpflichtet). Gilt in Staaten ohne Staatsanwalt auch die Ausweispflicht?
Oculi omnium in te sperant. (Ps 14515)
Hat Habermas nicht mit der Verdrängung der Idee, daß auch die Natur sich ändert, wenn die Gesellschaft sich ändert, auch die Idee der Güte verdrängt, den Wunsch, endlich gut sein zu können?
Requiem aeternam: das kann das Ausruhen von der Last, von der Arbeit sein; es kann aber auch das sabbatliche Ausruhen in einer Verfassung sein, in der man endlich gut sein darf, in der Friede und Gerechtigkeit sich küssen.
Die Trägheit oder der Tod: Die Trägheit ist das Ausruhen von der Last der Moral, das Telos des Rousseauschen „Zurück zur Natur“. Ist nicht der Jesus der Opfertheologie, der vergöttlichte Jesus der, der uns die Last abnimmt: der uns von der Pflicht zur Nachfolge entbindet, indem er die Welt entsühnt, die Trägheit rechtfertigt? Ist diese Verkehrung der Dinge nicht das Werk der Kirche (der Kelch von Getsemane)? So verdankt sich zwar nicht der Begriff der Materie, wohl aber das Trägheitsprinzip der Theologie: es ist das Produkt der opfertheologischen Verarbeitung des philosophischen Materiebegriffs.
Der Raum (das System reversibler Richtungen) als das Opfer der Umkehr an den Schein der Unschuld der Natur.
Die Kirche hat den Himmel theologisch vergesellschaftet und insoweit der Physik vorgearbeitet.
Gegenstand der kirchlichen Eucharistieverehrung ist das vergöttlichte Ding, das vergöttlichte Objekt: reine Blasphemie.
Die Liturgiereform wäre erst dann eine geworden, wenn sie den Mut gehabt hätte, von der blasphemischen Eucharistiefrömmigkeit endlich zu lassen, und wenn das Brotbrechen die Form der gemeinsamen Speisung der Armen angenommen hätte: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer.
Inneres Telos der (weltlichen und kirchlichen) Verwaltungsmoral: Selbstzerstörung der Verantwortung durch Delegation. Administrative Verantwortung übernimmt die Schuld (nicht die Sünde) der Welt (und die Bezahlung entspricht der „Last der Verantwortung“: Schuld ist der innere Wertmaßstab des Geldes, Arbeit die Abgeltung der Erbschuld, arm zu sein). -
11.03.93
Ist es eigentlich so ganz abwegig, wenn man den Begriff der Totalität mit dem des Tötens in Verbindung bringt?
Ist nicht der Komparativ der Hebel der Neutralisierung, und der Superlativ Ausdruck der Idolatrie: der Instrumentalisierung des Göttlichen?
Der Komparativ und der Ursprung des Sports (höher, schneller, weiter).
Das „Richtet nicht“, das „Liebet eure Feinde“ und das „Seid arglos wie die Tauben“ gehören zusammen und bilden ein System. Sie sind Teil der negativen Trinitätslehre: Der Richtende leugnet den Vater, der Hassende den Sohn und der Paranoide den Heiligen Geist.
– Richtet nicht: Kritik des Geldes,
– Liebet eure Feinde: Kritik des Bekenntnisses, und
– Seid arglos wie die Tauben: Kritik des Raumes.
Ist nicht das Problem des Ursprungs der Schrift noch rätselhafter als das des Ursprungs des Geldes? Waren die Keilschrift-Schuldscheine in den altorientalischen Tempeln nur Schuldscheine? Ist die Verflechtung des Ursprungs der Schrift mit dem Ursprung des Geldes, beide vermittelt durch das Realsymbol des Opfers, nicht doch enger? Krankt nicht das Heinsohn-Illingsche Konzept an der Unfähigkeit zur Reflexion von Sprache und Schrift (an der Verwechslung gesellschaftlicher und realer Naturkatastrophen), oder an der Verdrängung des Problems des Ursprungs von Sprache und Schrift (Beziehung der sumerischen zur hethitischen Sprache, Ursprung der indogermanischen Sprachen und der Buchstabenschrift)?
Theologie ist Sprachphilosophie, die die Dinge wieder zum Sprechen bringen will, indem sie den Bann des Verstummens löst. Die Todesgrenze ist eine Sprachgrenze (und die Existenz der Sprache die Widerlegung des Wahrheitsanspruchs der Physik).
Die Opfertheologie hat den Tod, den die Welt uns auferlegt, instrumentalisiert. Wenn der Begriff der Todsünde ein gegenständliches Korrelat hat, dann ist es die Opfertheologie (als Kern der Sünde der Welt). War nicht die Todesangst in Getsemane die Angst vor der Instrumentalisierung des Todes (und so die Angst vor dem Grund der Todesangst).
Hegels Wort von der „falschen Zärtlichkeit für die Welt“ ist projektiver Natur: es verbirgt Hegels eigene falsche Zärtlichkeit für den Geist. Zwar vermag nur der Geist den Widerspruch zu ertragen, aber dieser Widerspruch ist der Widerspruch der Welt, und: wer angesichts von Auschwitz den Verstand nicht verliert, der hat keinen zu verlieren.
Die Sprache, die aus dem Leiden Literatur macht, versündigt sich am Leiden (und nur dem Dichter gab ein Gott zu sagen, was er leidet). Aber gibt es eine Alternative?
Während Jesus einzig die Nachfolge fordert, begnügt sich die Kirche (im Auftrage der Welt) mit dem Bekenntnis.
Hängt die 3. Pers.-Endung -nd (sind) mit der Partizip-Endung -nd (seiend) zusammen?
Haben Infinitiv und Neutrum einen gemeinsamen Ursprung?
Öffentlichkeit, Medien und die Denunziation: Vor dem Gericht der Öffentlichkeit reicht jeder Verdacht aus, während Verteidigung keine Chance hat (Prinzip Drachenfutter). Man darf keine Fehler mehr machen, aber das zerstört die Phantasie und die Kreativität. Heute beherrschen die Medien die Phantasie, besetzen die letzten Schlupflöcher und lassen keine freie Phantasie mehr zu. -
08.03.93
Die Beziehung des Raumes zum Objekt ist die Grundlage der Beziehung sowohl des Schicksals wie auch des Begriffs zum Objekt (das Schicksal ist der zentrale Begriff des Mythos, weil er dessen Funktion beschreibt: die Begründung des Objekt-Begriffs). Die Geschichte der Verinnerlichung des Schicksals (und damit die Geschichte des Ursprungs des Weltbegriffs) läßt sich ablesen an der Geschichte der Vergegenständlichung des Raumes. Nicht zufällig entspringt das begriffliche Denken mit der Entdeckung des Winkels (und mit den Anfängen der Astronomie, der Verräumlichung der Sternenwelt: waren die Sterne nicht das Modell der Objektvorstellung?).
Sind die sieben Sakramente die Äquivalente der Astrologie (der sieben „Planeten“) nach dem Ursprung und nach der theologischen Stabilisierung des Weltbegriffs?
Was bedeutet es, wenn es vom unreinen Geist heißt: er ging in die Wüste?
Die ersten und die letzten Opfer der Naturbeherrschung sind die Frauen.
Am Ende des Buches Levitikus unterscheidet die Schrift zwischen Häusern in einer ummauerten Stadt und Häusern in Ortschaften, die keine Mauern haben. Die Häuser in einer ummauerten Stadt fallen nicht unter die Jobel-Jahr-Regelungen: sie sind frei verkaufbar, sind nicht zurückzugeben.
Die Welt ist der Inbegriff der Last der Vergangenheit, die wir nur vermehren und dann unsern Kindern aufbürden.
Die Fremden sind die Sündenböcke, die die Reichen den Armen zur Ablenkung anbieten (Theorie des Fernsehens).
Ist der Ursprung der Schrift nicht ein Teil und eine Vorstufe des Ursprungs der Philosophie, nur daß hier das begriffliche Element schon eine Stufe tiefer, in den Buchstaben, gesetzt wird?
Die politische Sprache wird immer mehr zur Orakelsprache: Wie es auch kommt, sie behält immer recht; sie wird sich nie bei einer nachweisbaren Lüge erwischen lassen. Oder genauer: sie darf sich bei einer Lüge erwischen lassen, denn das wissen ohnehin alle, daß es auf das, was einer sagt, nicht ankommt, ja nicht einmal darauf, was einer tut; nur darauf, ob er sich erwischen läßt. „Die deutsche Sprache … kann gleichzeitig nach verschiedenen Richtungen ganz verschiedene Dinge ausdrücken. Deutschland ist das klassische Land der Doppelwahrheit, der hochtönenden Sätze, die alles und nichts bedeuten können, je nachdem wer sie ausspricht und an wen sie gerichtet sind.“ (David Marsh: Die Bundesbank. Geschäfte mit der Macht, München 1992, S. 349)
Die politische Sprache in Deutschland zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, die Bedeutungen der Sprache, den intentionalen Charakter der Worte (wie die Richtungen im Raum) reversibel zu halten. Das hängt mit der Fähigkeit zum instrumentellen Gebrauch des Schuldverschubsystems zusammen (Nutzung der Exkulpationsstrategien).
Die Beziehungen des Raumes zum Schicksal, in dessen Herrschaftsbereich es keinen Ausblick auf Unschuld und Glück gibt, gründet in der Reversibilität aller Richtungen im Raum. Die „verandernde Kraft des Seins“ ist seine verschuldende Kraft: der Blick auf Schöpfung Offenbarung Erlösung ist vom Grunde her versperrt (Finsternis liegt über dem Abgrund).
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