Die abscheulichen Feigen, die vor Schlechtigkeit nicht gegessen werden können (Jer 2917).
Waren nicht die Mythen lokale Mythen auch deshalb, weil mit dem Realitätsprinzip, das sie rechtfertigen sollen, der Partikularismus, am Ende der Nationalismus, bereits mitgesetzt war? Das transzendentale Subjekt der kantischen Philosophie ist ein endliches Subjekt, seine Hypostasierung der Staat. War nicht die augustinische civitas dei eine konstitutive Bedingung seines theologischen Realitätsverständnisses (des „ad literam“, Grund des Fundamentalismus)? Abgesichert wurde dieses Realitätsverständnis (die philosophische Tradition, die darin sich behauptete) durchs Dogma: Trinitätslehre und Opfertheologie.
Zur Beziehung der Allegorese zum Naturbegriff sh. Burkert: Antike Mysterien, S. 67. (Sh. auch Ch. Schäublin: Untersuchungen zur Methode und Herkunft antiochenischen Exegese, Köln 1974.) Erhellen sich Allegorie, Mythos und Natur gegenseitig, entspringt nicht der Naturbegriff in der allegorischen Mythenauslegung (S. 68)?
Die „Höhle“ stellt den Kosmos dar, überwölbt vom Tierkreis des Himmels; die sieben Planeten finden sich, die die sieben Grade der Einweihung beherrschen; das zentrale Stieropfer erscheint in kosmischem Rahmen, zwischen der untergehenden Mondgöttin und dem aufgehenden Sonnengott (S. 70, zum Mithraskult).
Der Hegelsche Naturbegriff wird von Hegel selber an zwei Stellen kenntlich gemacht:
– wenn er bemerkt, die Natur könne den Begriff nicht halten, und
– wenn er die Außenbeziehungen der Staaten, insbesondere den Krieg, als Naturzustand bestimmt.
Der Begriff als Kristallisationskern des Weltbegriffs ist eine bloß formale Bestimmung auch in dem Sinne, daß er die Ursprungsdifferenzen verwischt. Die Identität des Begriffs verdankt sich dem Gewaltmonopol des Staates, und sie gilt nicht über die Grenzen der staatlichen Ordnung hinaus. Deshalb ist der Nationalismus nur dann vermeidbar, wenn es gelingt, die Naturwissenschaften durch Reflexion aufzulösen.
Hat nicht Tertullian, durch Übertragung der griechischen Sprache der Theologie ins Lateinische, als erster den kosmologischen Weltbegriff mit dem juristischen in eins gesetzt? Die Welt ist seitdem die von Gesetzen beherrschte, nach dem Eigentumsprinzip organisierte Welt.
Gegen Habermas: Ohne die Idee, daß bei Errichtung der richtigen Gesellschaft auch die Natur sich ändert, ist die Idee einer richtigen Gesellschaft nicht zu halten. Auch die gesellschaftskritische Anwendung der kantischen Vernunftkritik wird nicht mehr zu halten sein, wenn man den Versuch aufgibt, ihre wissenschaftskritische Anwendung mit aufzunehmen.
Kann man sich im Garten Getsemane eine Kuschelecke einrichten (Bendorfer Euphorie), gilt dafür nicht das Bild der schlafenden Apostel? – Wachet und betet.
Philosophie
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04.03.93
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26.02.93
Erinnert nicht das Verhältnis der Kopenhagener Schule zu Einstein an die Beziehung von Hegel zu Kant? In beiden Fällen wird die Systemkritik als Motor des Systems ins System zurückgenommen und integriert, das kritische Moment herausgebrochen.
Der Gott der Philosophen ist nicht der Gott der Offenbarung. Wenn man versucht, beide mit allen Konsequenzen zu harmonisieren, kommt der Islam dabei heraus.
Dein Wille geschehe, fiat voluntas tua: Wie heißt und welche genaue Bedeutung hat das griechische Verb, das hier mit „geschehen“, „fieri“ übersetzt wurde? – „Genätäto to teläma sou“ (Mt. 610: von ginomai, werde geboren, entstehe, werde erfüllt, getan). Wenn aus dem ginomai das Tun herausgebrochen wird, entsteht genau das, was die Christen immer in den Islam hinprojiziert haben (zusammen mit der nur kriegerischen Interpretation des jihad): die Unterwerfung unter den Willen Gottes anstelle des Tuns. Ist hier nicht eines jener Beispiele, an denen sich (wie an den Begriffen Welt und Natur) nachweisen läßt, welche Folgen die Übersetzung der Philosophie und der Theologie aus dem Griechischen ins Lateinische gehabt hat?
Was ist das movens der Ursprungsgeschichte des Römischen Reiches? War nicht so etwas wie ein sprachlich-logischer Zwang mit darin enthalten, der sich aus dem Übergang von der heidnischen Idolatrie (vgl. die römische Religion, ihren Unterschied zur griechischen) zur Aufklärung und zur Installation des Weltbegriffs herleiten läßt? Ist hier nicht der Ort des aristotelischen „Ersten Bewegers“, der noesis noeseos; und muß hier nicht daran erinnert werden, daß Alexander ein Schüler des Aristoteles war? Lag nicht der Keim der Orientalisierung der griechischen Philosophie im Hellenismus in der inneren Tendenz und Logik dieser Philosophie selber?
Das ex nihilo in der philosophisch-theologischen Schöpfungslehre ist mit der Einführung der Null in die Mathematik (im Kontext des Ursprungs der doppelten Buchführung und des Inertialsystems) gegenstandslos, obsolet geworden; es hat nur noch niemand bemerkt. An dem Unvermögen, das zu begreifen, ist die nachislamische kirchlich-christliche Theologie (Grund des Universalienstreits) zugrundegegangen.
War nicht die Nazizeit eine Zeit der Einübung in das Heulen mit den Wölfen? -
14.02.93
Es gibt eine Steigerung, die verharmlost. Dazu gehört das Dogma von der Göttlichkeit Jesu.
Falsch ist im Anblick von Auschwitz die Identifikation mit den Opfern; wichtig ist sie allein im Kontext der Selbstreflexion der Täter. Gilt das nicht auch für den Kreuzestod Jesu?
Ist nicht die Dogmatik ein falsches (verdinglichtes) Metaphern-Konstrukt?
Die Entdeckung der sogenannten Tiefenzeit, die Verlängerung der Chronologien, zerstört den Gegenstand der Erinnerung: falsche Zärtlichkeit für die Welt.
Wer unfähig ist zur Schuldreflexion, muß alles, was von außen an Schuld erinnert, als Angriff, als Beleidigung erfahren. Deshalb sucht er es zu beseitigen, bis hin zu Vernichtung. Das hat insbesondere den Charakter des Wiederaufbau der deutschen Städte, in denen nichts mehr an die Vergangenheit erinnern durfte, bestimmt, es erscheint aber auch in den Gräberschändungen der Rechten nach Auschwitz.
Die Kirche bekennt mit den Lippen, Jesus sitze zur Rechten des Vaters. Sie handelt so, als säße er zur Linken: sie hält den umgestülpten Handschuh für den richtigen.
Das Buch Jona bezieht sich auf den Anfang der Kirche: Ninive wird nicht zerstört (angesichts der 120000, die rechts und links nicht unterscheiden können, und so viel Vieh). Aber daneben steht (im katholischen Kanon) das Buch Tobit, und da wird der Fisch erlegt, Sara vom Dämonen Asmodai befreit, das Symbolum eingelöst, Tobit von der Blindheit geheilt und am Ende Ninive doch zerstört. Wird hier nicht das Ende der Kirche beschrieben?
Der Weltbegriff stammt aus der Geschichte der Idolatrie, das Inertialsystem aus der der Inquisition.
Was die Philosophie mit dem Mythos gemacht hat, hat die christliche Theologie (und zwar schon die Vätertheologie, mit Hilfe des Dogmas und der Orthodoxie) mit der Prophetie gemacht. Die Theologie hat die Philosophie gerettet, aber die Prophetie verraten. Die Orthodoxie war ein Mittel, gegen den Einspruch der Prophetie den Objekt- und Realitätsbezug der Philosophie zu retten. Aber er wurde nicht nur gerettet: Durch ihre Beziehung zur Prophetie hat sich mit der Theologie (im Kontext der Verinnerlichung des Opfers) der Objektbegriff so geändert, daß erst danach der Ursprung des Kapitalismus und des Inertialsystems möglich war.
Ist nicht Sebastian ein griechischer Augustinus? -
13.02.93
Der Weltbegriff bewirkt, daß wir uns selbst im blinden Fleck stehen; diesen blinden Fleck projizieren wir zugleich nach draußen: als Natur. Um diesen blinden Fleck zu erhalten, bedarf es der Opfertheologie; und zwar der Opfertheologie als Nachfolge-und Gottesfurcht-Vermeidungs-Strategie, die das Schuldverschubsystem begründet, dessen diverse Auskristallisationen wir Welt nennen.
Sind nicht die Gräberschändungen symbolische Handlungen: hilflose Abwehrreaktionen gegen die als reale Gefahr erfahrene Wiederkehr des Verdrängten? Haben diese Gräberschändungen, durch die rechte Aktionen sich von linken unterscheiden, nicht erst nach dem Kriege, genauer: nach Auschwitz, und hier als Zeichen nicht geleisteter Erinnerungsarbeit eingesetzt? Ist hier nicht eine neue Qualität in der Geschichte des Antisemitismus, und rührt diese neue Qualität nicht auch an die Grenze theologischer Sachverhalte? In den Evangelien waren es (neben Petrus) die Dämonen, die das Messiasbekenntnis abgelegt haben.
Das Reich der Erscheinungen schließt das Was der Erscheinungen von sich aus, bleibt äußerlich dagegen, macht es unkenntlich. Diese Äußerlichkeit drückt sich in den Totalitätsbegriffen Natur und Welt aus. Die Welt ist das Subjekt des Subjektlosen; sie konstituiert sich als Inbegriff des gleichen, durch die Institution des Opfers begründeten Vakuum, in das zuvor die Idolatrie die Götter hineinprojiziert hatte.
Ist nicht die Übernahme der Sünden der Welt die Restituierung der Gottesfurcht unter den Bedingungen des neuen Äons? Und haben wir nicht mit der Vergöttlichung Jesu ihn mit dieser Gottesfurcht allein gelassen? Und in welcher Beziehung steht die Gottverlassenheit des Gekreuzigten zu der Verlassenheit, in die wir ihn gestürzt haben?
Die bloße Verwerfung der Dogmen, der Orthodoxie, der Sakramente, des Priestertums und der Hierarchie gehört in den Zusammenhang des erinnerungslosen Abschieds: sie wiederholt zwangshaft das Ursprungsgesetz der Dogmen, der Orthodoxie und der anderen dazugehörenden Dinge. Es gibt eine Art des Umgangs mit der Vergangenheit – und fast unsere ganze Geschichtsschreibung gehört hierher -, die darauf hinausläuft, die in der Befassung mit dem Vergangenen aufbrechenden Erinnerungen unschädlich zu machen, das Verstörende gleichsam zu domestizieren. Die Schrift nicht nach Belieben (nach den Gesetzen unserer Verdrängungsmechanismen) auswerten, sondern als Rätselschrift lesen lernen, das ist die Voraussetzung dafür, daß sein Wort nicht leer zu ihm zurückkehrt.
Die höhnische (oder ironische) Verdoppelung im Namen der Barbaren, ist das nicht auch ein Hinweis auf den Grund der Reversibilität aller Richtungen im Raum und der Irreversibilität der Vorstellung einer homogenen Zeit (der Verknüpfungsbegriffe von Welt und Natur): des Ausschlusses der nur in Identifikation mit dem Fremden sich begreifenden Idee der Gegenwart? Ist das nicht m.a.W. ein Hinweis auf das projektive Moment in aller Objekterkenntnis? Und ist dann nicht die Geschichte der Naturwissenschaften die Geschichte der Barbarisierung der Welt?
Gibt es eigentlich einen sprachlichen Zusammenhang zwischen dem melech und dem maleach, dem König und dem Boten, dem Engel, und ist es nicht eine Verharmlosung des Boten, des Engels, wenn man glaubt, seinen Namen fein säuberlich von dem des Gottessohns trennen zu können? Ist nicht auch der Sohn ein Bote?
Der Horkheimer-Satz „Es gibt keine menschenfreundlichere Religion als das Christentum, aber es gibt auch keine Religion, in deren Namen solche Untaten begangen worden sind“ bezieht sich nicht auf die beiden Seiten eines Blattes, sondern auf die beiden Seiten eines Handschuhs. Beim Umstülpen ist die Mahnung aus dem Märchen zu beachten: Vergiß das Beste nicht!
Woher kommt das Wort Mal; gibt es einen Zusammenhang zwischen Denkmal, Wundmal, einmal, nochmal, malnehmen, Maler (der Anstreicher wie der Künstler)?
Hegels Satz, daß die bürgerliche Gesellschaft bei all ihrem Reichtum nicht reich genug sei, der Armut und der Erzeugung des Pöbels zu steuern, bewahrheitet sich heute global aufs ungeheuerlichste. Hegel hat nur den zusätzlichen Hinweis vergessen, daß die bürgerliche Gesellschaft zugleich den blinden Fleck erzeugt, der die Wahrnehmung dieses Sachverhalts fast unmöglich macht.
Ist nicht das Lamm in Joh 129 identisch mit dem Lamm der Apokalypse, das allein berufen ist, die sieben Siegel zu lösen?
Der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht: Deshalb fällt der Kreuzestod nicht unter die Blutschuld (Ex 22). Aber hat dieser Dieb etwas mit Hermes/Merkur zu tun? -
11.02.93
Die Vorstellung des unendlichen Raumes macht das Chronologie-Problem unlösbar und die Schuld unaufhebbar (die Nachfolge im Sinne von Joh 129 unmöglich). Mit seiner Vergöttlichung wurde Jesus erschlagen. Hängt der affirmative Gebrauch des Weltbegriffs nicht damit zusammen, daß das Kreuz zu einem affirmativen Symbol geworden ist, und ist nicht das Kreuz selbst das Symbol der Welt? Dann aber wäre Joh 129 nur eine andere Fassung des Nachfolgegebots und im wesentlichen nicht davon unterschieden. Das Kreuz auf sich Nehmen und das die Sünden der Welt auf sich Nehmen ist eins.
Erläutern sich Joh 129 und das „ich sende euch wie Schafe unter die Wölfe, darum seid klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben“ nicht gegenseitig?
Drückt nicht im Titel Herrenbruder ein Stück Kritik an der Herrschaftsmetaphorik im Dogma von der Göttlichkeit Jesu sich aus? Waren die Verfasser des Jakobus- und des Judasbriefes Brüder des Herrn? Welche Bewandnis hat es überhaupt mit den Herrenbrüdern, die (als Herrenbrüder) erst nach Ostern zu den Jesus-Jüngern kommen?
Wenn man im Satz Wittgensteins „Die Welt ist alles, was der Fall ist“ den Fall mit Sündenfall übersetzt, dann kommt man dem nahe, was in Joh 129 mit „Sünden der Welt“ bezeichnet wird.
In der verhängnisvollen deutschen Staatsmetaphysik steckt finsterstes Hegelsches Erbe: Hier wird der Staat zum Subjekt gemacht und das Subjektlose, der Gemeinheitskern, das durch Umkehr zu humanisierende, verdrängt. Das wird nirgend deutlicher als in der sehr deutschen Institution des Staatsanwalts (auch in der des „Kanzlers“?).
Ist nicht der Ausländerhaß ein nach außen gewendeter, projektiv instrumentalisierter Selbsthaß, der seine Wurzeln insbesondere in der deutschen Staatsmetaphysik hat?
Was hat es zu bedeuten, wenn nach dem Aufdecken der Blöße des Vaters durch Ham nicht er selbst, sondern sein Sohn Kanaan zur Knechtschaft verdammt wird?
Zum Taumelbecher und zur Trunkenheit:
– Hegel zufolge ist im Absoluten kein Glied nicht trunken;
– diese „Trunkenheit“ ist ein zwangsläufiges Zivilisationssyndrom, nur durch Verdrängung (unter Mithilfe realer Trunkenheit) zu ertragen;
– sie erlaubt und erzwingt es, erinnerungslos zu leben; dazu ist der Alkohol als Zivilisationsdroge unentbehrlich;
– deshalb ist Trunkenheit zugleich gewaltfördernd und schuldmindernd.
Hängt es hiermit zusammen, wenn im Josephs-Roman der Mundschenk des Pharao wieder in seine Rechte eingesetzt wird (dem Pharao den Becher reicht), der Oberbäcker hingegen gehängt wird (nachdem die Vögel des Himmels das Gebäck im Korb für den Pharao fressen)?
Drückt nicht in der Anerkennung der Trunkenheit als Strafmilderungsgrund auch ein Stück deutscher Staatsmetaphysik sich aus?
Ist nicht die Natur das Sklavenhaus, und das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit der Beginn des Exodus? Und liegt nicht der Ursprung des Weltbegriffs im Turmbau zu Babel? Die babylonische Gefangenschaft ist etwas anderes als das Sklavenhaus in Ägypten.
Ist nicht die Vorstellung der Unsterblichkeit der Seele eigentlich die Vorstellung der Unsterblichkeit der Schuld? Und bezeichnet der Begriff der Seele nicht das Trägheitsmoment im Subjekt, mit dem Gefühl als Schwerkraft?
Zum Problem der Wand siehe
– Sauls Attentate auf David (1 Sam 1811, 198 und 2025),
– Hiskijas Reue (2 Kön 202, Jes 382) und
– die Schrift an der Wand: das „Mene mene tekel u-parsin“ bei Daniel (55ff).
Ursprung des Begriffs „Sodomie“: geht es hier um den realen Verkehr mit Tieren oder um den unzüchtigen Verkehr mit dem Behemoth, dem apokalyptischen Tier, und sind in dieser Version nicht die die Nazis und ihre Erben die wirklichen Sodomiten (die, die das Antlitz des Hundes tragen)?
Ist es nicht das steinerne Herz, das das Antlitz zum Antlitz des Hundes macht, Und fällt nicht der Ursprung des Antlitzes des Hundes in die Geschichte des Weltbegriffs (Babylon stand unterm Symbol des Hundes, Ägypten unter dem der Katze)?
Was war das Schilfmeer? Nach Reclams Bibellexikon
– der Golf von Akaba, der Nordostarm des Roten Meeres (1 Kön 926, Jer 4921), andere Versionen in
– Ex 1019: der Golf von Suez,
– 1320: bei den Bitterseen, nördlich des heutigen Suez, und
– 142.9: am Sirbonischen See, nordwestlich von den Bitterseen.
Der Verblendungszusammenhang, der das Ganze der Erscheinungen und mit ihm die Begriffe Natur und Welt überhaupt erst konstituiert, gründet in den subjektiven Formen der Anschauung. Die transzendentale Logik, wenn man sie affirmativ und nicht als Grundlage der Erkenntniskritik begreift, bezeichnet den Grund und den Inbegriff des Herrendenkens.
Die Buße ist das Umdenken im Banne des Herrendenkens: die Umkehr als Erscheinung.
Sakramente waren beim Augustinus noch das Symbolum und das Herrengebet (das Kreuzzeichen, das Salz, die Exorzismen, die Anhauchungen, das Bußgewand, die Kopfneigungen, das Ausziehen der Schuhe und die übrigen Riten des Katechumenats und der Kompetentenzeit, die Osteroktav, die Handauflegung, die Rekonziliation, das große Fasten, die geistlichen Gesänge etc.), aber auch die Taufe, die Buße, „die Feier des Leibes und Blutes des Herrn“ und die „Ölsalbung“ (van der Meer, S. 296): eigentlich die ganze symbolische Selbstdarstellung des Christentums in der unerlösten Welt; erst im Mittelalter kristallisierte sich (zusammen mit den innerkirchlichen Reformen: Zölibat, Einführung der Ohrenbeichte u.a.) die Siebenzahl der Sakramente heraus: Taufe und Firmung, Buße und Eucharistie, Priesterweihe und Ehe und schließlich die Krankenölung. Interessant wäre eine Geschichte der Sakramente (im Kontext einer Geschichte der Liturgie), in der insbesondere ihre Beziehung zur Geschichte der Herrschaft und des Weltbegriffs, zur Geschichte von Staat, Recht und Philosophie, herauszuarbeiten wäre (Basis und Medium der Islamisierung der Kirche und der Theologie, Kern des kirchlichen Erlösungsbegriffs: Nutzung der exkulpierenden Kraft der theologisierten Philosophie, Ursprung der naturwissenschaftlichen Aufklärung). Aber nach Abschluß der Vergesellschaftung und Verinnerlichung von Herrschaft: erweisen sich jetzt nicht die sieben Sa-kramente als die sieben Siegel der Apokalypse (neue Theologie der Sakramente)?
Nicht die Philosophie als Magd der Theologie, sondern die Theologie als Magd der Philsophie, als Instrument der Absicherung ihrer zivilisationsbegründenden Kraft, war das Organisationsprinzip der Orthodoxie und der Kirchenbildung seit den Ursprüngen des kirchlichen Christentums. -
04.02.93
Erinnert das im zweiten Kapitel des ersten Teils des „Beschreiben …“ angesprochene Problem nicht an das Problem der Autorenschaft insbesondere in der apokalyptischen Literatur (aber auch beim Pseudo-Dionysius und beim Sohar), das sich, wie vielleicht das Fälschungs-Problem im Mittelalter und das Chronologie-Problem insgesamt, nicht mehr unter dem Titel Fälschung erledigen läßt? Die Authentizität eines Werks kann nicht immer daran gemessen werden, ob sich der Autor zu seinem Werk „bekennt“. Umgekehrt: Setzt dieses „Bekenntnis“ nicht eine Identität der Person voraus, die an die der subjektiven Formen der Anschauung (an die Einheit des Ich denke, bei der heute zu fragen ist, ob sie der Idee der Wahrheit noch standhält) gebunden ist und mit dieser steht und fällt.
Reproduzieren sich nicht angesichts von Auschwitz die theologischen Probleme, in die sich die christliche Theologie nach der Vergegenständlichung und Instrumentalisierung des Kreuzestodes verstrickt hat?
Zeitunglesen: das allmorgendliche Drachenfutter, weltlicher Exorzismus gegen die Gewalt der nächtlichen Träume.
Ist die Befreiung der Maria Magdalena von den sieben unreinen Geistern nicht auch eine Form des Erkanntwerdens in dem Sinne, in dem es heißt, daß Adam sein Weib erkannte?
Die Auflösung des Banns der Vergangenheit ist die Auflösung des Wissens durch erinnerndes Erkennen. (Hat das Prädix er- etwas mit der dritten Person sing. masc. zu tun?)
Zum „Laß den Kelch an mir vorübergehen“: heißt das, er möge es mir ersparen, ihn trinken zu müssen? Und wie heißt das Vorübergehen im Griechischen?
Die affirmative Rezeption des Weltbegriffs war erkauft mit der Versteinerung der Kirche. Und war das nicht vorbezeichnet im Namen des Kephas?
Motive, die Adornos Interesse geweckt haben, waren wohl:
– daß die Verwirklichung der Utopie sich daran messen läßt, daß es des Ich nicht mehr bedarf;
– daß die gesamte Natur noch unter einem Bann steht; und
– daß der Ursprung der Philosophie der Verinnerlichung des Schicksals sich verdankt.
Hat sich nicht das gesamte Realitätsverständnis verändert, als physis mit natura und kosmos mit mundus übersetzt wurde?
Wenn Prophetie Herrschaftskritik ist, dann ist – nach der Vergesellschaftung von Herrschaft – Erkenntniskritik die letzte Gestalt ihrer Verkörperung.
Welchen Wert hat die Taufe, wenn sie nicht die Erinnerung an den Täufer in sich enthält: an das „Kehret um, denn das Himmelreich ist nahe“ und das „Seht das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt auf sich nimmt“ -
03.02.93
Wozu benötigt die Sprache das Futur II? Hat das Futur II (als sprachlicher Kern des Herrschafts-, Schuld- und Verblendungszusammenhangs) etwas mit dem babylonischen Turm, der bis zum Himmel reichen sollte, zu tun? Ist sie der Ursprung des Falls (die Antizipation des Selbstmords)? Das „Es wird gewesen sein“, die Subsumtion der Zukunft unter die Vergangenheit, begründet mit dem Selbsterhaltungsprinzip die wechselseitige Äußerlichkeit der Dinge im Raum, sie konstituiert damit die Raumvorstellung selber: die die Orthogonalität und die Reversibilität der Richtungen im Raum begründenden Logik. Sie begründet das abschlußhafte, die Dinge wie die Vergangenheit abschließende Wissen, seine vergegenständlichende Kraft, die in der Trennung und wechselseitigen Konstituierung von Natur und Welt sich manifestiert.
Das Futur II neutralisiert den Wunsch und das Gebot; es ist der Grund des Gesetzes, ein Graecum, kein Hebraicum. Es hat mit dem Orakel und mit den Auguren zu tun, nichts hingegen mit der Prophetie. Es ist der sprachliche Grund und Reflex der Subjektivierung des Schicksals (der Philosophie und des Weltbegriffs) und insoweit das reale Korrelat der Geschichte des Turmbaus zu Babel.
Zielt nicht der katholische Gebrauch des Begriff des Fundamentalismus heute auf die Wahrheit selbst: sich selbst erfüllende Projektion?
taz, 03.02.93 („Unterm Strich“): Die Redensart „Aus Saulus wird
Paulus“, aus einem schlechten Mensch wird ein guter Mensch, fußt nach neuesten Bibelforschungen auf falschen Voraussetzungen. Der Apostel habe seinen ursprünglichen Namen niemals abgelegt, sei zeitlebens Jude geblieben und gelte fälschlicherweise als Mitbegründer des Christentums, erklärte der jüdische Neutestamentler Pinchas Lapide in einem AP-Gespräch. Saulus, der später als zweiten, römischen Namen Paulus angenommen habe, habe sich nie zum Christentum bekehrt. „Das Wort Bekehrung kommt in der sogenannten Damaskus-Vision überhaupt nicht vor, sondern es heiße dort Berufung zum Apostolat“, erläutert der in Frankfurt am Main lebende Religionswissenschaftler. Nach der Überlieferung hatte Paulus auf dem Weg von Arabien nach Damaskus die Vision, daß Jesus ihn zum Apostel berufen wolle. Mit dem Menschen Jesus ist Paulus jedoch nie zusammengetroffen. Zu Petrus und Jakobus soll Paulus einmal gesagt haben: „Meine Vision der Auferstehung war wichtiger als eure Begegnung mit dem irdischen Zimmermannssohn.“ Als ein wesentliches Forschungsergebnis bezeichnet es Lapide, daß sich Paulus entgegen der Überlieferung im Galater-Brief niemals in Arabien aufgehalten habe. Vielmehr sei er von Arawah (hebräisch Steppe) nach Qumran gegangen, die beide am Toten Meer liegen. Den Weg habe Paulus zu Fuß oder auf dem Esel in etwa einer halben Stunde bewältigt. Qumran, wo im Jahre 1947 die berühmten Schriftrollen gefunden wurden, habe früher den Beinamen „Damaskus in der Wüste“ getragen, erläutert Lapide. So sei fälschlicherweise überliefert worden, Paulus sei von Arabien nach Damaskus in Syrien gegangen. Gegen die klassische Überlieferung spreche auch, daß es damals etwa von Riad nach Damaskus eine Achttagereise gewesen wäre, erklärte der Neutestamentler. Die berühmten Qumran-Rollen, Handschriften vor allem aus Büchern des Alten Testaments, wurden 1947 in einer Höhle von Beduinen entdeckt, die auf der Suche nach einer entlaufenen Ziege waren. „Die meisten Rollen sind aus Leder, wenige aus Papyrus und nur zwei aus Kupfer“, erläutert der Neutestamentler. Da Wissenschaftler noch heute dabei seien, die Rollen auszuwerten, werde spekuliert, daß mit einer Gesamtveröffentlichung „die Einzigartigkeit von Jesus und seiner Botschaft geschmälert“ werden könnte. (Zusatz taz: Oh weh, oh weh.)
Die „Beschreibung des Holocaust“ von James E. Young rührt an einen zentralen Punkt: an das Problem des Schreibens heute überhaupt und an das Verständnis der Schrift. Nähe zur „Grammatologie“ von Derrida und zum „Widerstreit“ von Lyotard. Erinnerung an die Selbstmorde von Jean Amery, Primo Levi und Paul Celan (unsere Mitschuld daran, weil wir nicht bereit waren, den Schrei aufzunehmen). Lyotards Reflexionen über das vollkomene Verbrechen rühren an ein Problem der Sprache, für das Auschwitz auch steht: an die Unfähigkeit, den Bann der Gemeinheit zu sprengen und zugleich die rechtlichen Kriterien der Zeugenschaft zu erfüllen. Dazu ist an den Kontext des Logos-Begriffs und das „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, …“ zu erinnern, die das Problem in einen realen theologischen Zusammenhang rückt. Läßt sich über Auschwitz erst im Kontext der Idee der Auferstehung (oder erst nach der Auferstehung der Toten) schreiben? Rückt das die deutsche Abwehr der Postmoderne nicht doch in ein anderes Licht? Und hat es nicht doch verhängnisvolle Folgen, wenn dieser Diskurs in Deutschland fast nur abgewehrt und die Postmoderne wie eine Häresie verfolgt wird?
In Auschwitz ist der Weltbegriff mit untergegangen, er ist seitdem für die Theologie nicht mehr brauchbar. Auschwitz ist der Maelstrom, dessen Poe’sche Beschreibung Adorno als Motto vor seine Kierkegaard-Arbeit gesetzt hatte: der Wirbel, der die Sprache ihrer benennenden Kraft beraubt. Wir leben in diesem Wirbel und halten ihn immer noch – unter dem Bann der subjektiven Form der äußeren Anschauung, des Raumes – für eine ruhende Welt. Auschwitz ist der Beweis dafür, daß der Logos die Last, die wir ihm aufbürden, indem wir die Nachfolge verweigern (und die Erscheinungen für die Dinge an sich halten), nicht zu tragen vermag. Die Last ist endgültig auf uns übergegangen.
Erinnerungsarbeit und Vergangenheitskolonialismus: Solange wir glauben, die Richter der Toten sein zu können, richten sie uns.
Zeugenschaft und Eingedenken: Dieses „Das darf nicht vergessen werden“ ist das zentrale Motiv, nicht die Widerlegung der Leugner.
Zu Otto F. Best (FR von heute): Die Deutschen haben keinen Witz, weil sie Witze machen. Dadurch unterscheiden sie sich u.a. von den Franzosen. Witz ist die Fähigkeit zur Sprachreflexion, die das Witze-Machen durch seine verdinglichende, vergegenständlichende Gewalt (durch Gelächter) zerstört. Der deutsche Witz ist eine xenophobe und paranoide Notwehraktion (Indiz der verfolgenden Unschuld). Karl Kraus hat einmal darauf hingewiesen, daß die Deutschgesinnten in der Regel des Deutschen nicht mächtig sind. (Vgl. Adenauers Wort: „Je einfacher Denken ist eine guten Gabe Gottes“. Einschlägig scheinen auch die Satzeinschübe Kohls zu sein, wie z.B.: „das werde ich an dieser Stelle sagen dürfen“, mit denen Kohl seine Rede unterbricht, um sein Erstaunen darüber auszudrücken, was er hier wieder einmal sagt, und mit denen er zugleich sich selbst ermächtigt, es zu sagen. Das liegt auf der gleichen Ebene wie seine eigene Unfähigkeit und die anderer Mitglieder seines Kabinetts, zu den xenophoben und antisemitischen Ausschreitungen der letzten Zeit überhaupt auch nur einen vernünftigen Satz zu sagen. Zugrunde liegt die allgemeine Erleichterung darüber, daß wir nach der wiedergewonnenen Einheit uns keine Zurückhaltung mehr auferzulegen brauchen und endlich wieder sagen dürfen, was wir denken; die Irritation durch die ausländerfeindlichen Ausschreitungen wird real verdrängt und verschoben auf das bedauernswerte Unverständnis des Auslands für diese deutsche Eigenart, auf die wir leider noch Rücksicht nehmen müssen.)
Die verandernde Kraft des Seins ist der Grund des Weltbegriffs, sie wird durch durch die Gewalt des Weltbegriffs unumkehrbar. Der Weltbegriff ist die verandernde Kraft des Seins als Totalität.
Ist nicht der augustinische Satz, daß zum Glück der Seligen im Himmel der Anblick der Qualen der Verdammten in der Hölle gehört, eine direkte Konsequenz aus dem Kernkonstrukt der dogmatischen Theologie: der Opfertheologie. Hier liegt der Grund, daß in der kirchlichen Tradition die Buße nur noch als Leiden verstanden wird, und nicht als Tun: die Umkehr ist gegenstandslos geworden. War nicht das Bild der Hölle ohnehin das Produkt einer projektiven Verarbeitung des Bewußtseins, daß die Gläubigen selber für sich und für die anderen die Hölle sind (mit der Exkulpierung von Herrschaft, der Legitimierung des staatlichen Gewaltmonopols, und einem Begriff der Sexualität, in dem die politische Ohnmacht bewußtlos sich reflektierte, als dem Herd des ewigen Feuers)?
Das Wort von den Pforten der Hölle (Mt 1618): ou katischysousin autäs, sie werden sie nicht überwältigen.
Die Rehabilitierung Galileis durch Johannes Paul II scheint mir auf den Versuch hinauszulaufen, den Kloß im Hals der Theologie, zu dem die Naturwissenschaften geworden sind, jetzt endlich zu schlucken: aber wird die Kirche nicht daran ersticken?
Das Dogma war der Preis, den der Staat und die Philosophie für die Rettung des Welt- und des Objektbegriffs zahlen mußten.
Hegels Satz, daß die Idee die Natur frei aus sich entläßt, müßte eigentlich unters kirchliche Abtreibungsverbot fallen (durch den affirmativen Weltbegriff hat die Theologie sich selbst abgetrieben).
Zur deutschen Staatsmetaphysik gehören neben dem Gewaltmonopol des Staates und dem Staatsanwalt auch das deutsche Staatsexamen. -
28.01.93
Drücken sich in der Redensart „den Staub von den Schuhen schütteln“ (bei der Aussendung der Jünger Jesu) nicht die beiden Sachverhalte mit aus, daß
– die Schuhe ein Instrument der Besitzergreifung sind und
– im Staub dessen Beziehung zum Fluch über die Schlange und über Adam nachklingt?
Ist das „Staub von den Schuhen Schütteln“ das Gegenteil der Aufforderung: Ziehe deine Schuhe aus, hier ist heiliger Boden; ist es ein Fluch über die Städte, die die Jünger nicht aufnehmen?
Die Konstruktion des Begriffs der Erscheinung schließt als Kristallisationskern ein projektives Moment mit ein.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Stephanus und der Dornenkrone? Und ist der Gepfählte ein Gottesfluch nicht auch in dem Sinne, daß die opfertheologische Verarbeitung des Kreuzestodes mit der Leugnung des Nachfolgegebots und mit dem Bann der Vergegenständlichung, den sie über den Kreuzestod verhängt, genau diesen Fluch transportiert?
Der kirchliche Antijudaismus gründet in der Unfähigkeit, die Schmach und die Schande, die der Kreuzestod mit repräsentiert, zu ertragen. Die Opfertheologie, und in seinem Schatten der kirchliche Antijudaismus, ist ein Mittel und ein Produkt der falschen Verarbeitung dieser Schmach.
Hat Heinrich Böll nicht recht: Sind es nicht die verwesenden und verfaulenden Reste des Hegelschen Staats, mit denen wir es heute zu tun haben, und deren Vergiftungserscheinungen jetzt beginnen aufzubrechen und sich zu manifestieren?
Ist nicht die Unbeherrschbarkeit der vegetativen Körperfunktionen ein Hinweis darauf, wie tief die Unfähigkeit, in Vergangenes einzugreifen, in unsere eigene physische Existenz hereinreicht? Aber im Angesicht des andern erblicke ich die Spuren des Ursprungs und der Geschichte der Welt und der Menschheit: der Schöpfung.
Die Kritik des Wissens und der Vernunft durch Erinnerungsarbeit ist ein Teil des Versuchs, den Bann, der auf der Vergangenheit lastet, zu sprengen.
Ein Krieg, der wegen eines falschen Bekenntnisses geführt wird, beleidigt Gott mehr als alle falschen Bekenntnisse.
Die Astronomie hat die Astrologie nur „überwunden“, nicht widerlegt.
Himmel und Erde werden vergehen: Genau daran (an dieser Vergängnis) hat die Theologie seit der Konzeption der Lehre von der creatio mundi ex nihilo mit gewirkt.
Wodurch unterscheidet sich der griechische kosmos vom lateinischen mundus (der „geschmückte“ Kosmos von der „gereinigten“: militärisch und rechtlich begrenzten und gesicherten Welt)? Hat das deutsche Wort Mund etwas mit dem lateinischen Wort mundus zu tun? Vergleiche auch den Zusammenhang mit Münze, Munition (Verteidigung, Befestigungsanlagen, Recht)?
Hat die Beschreibung dessen, den der eine unreine Geist verlassen hat: er sei leer, gereinigt und geschmückt, mit dem Weltbegriff zu tun, der dann zur Wohnung der sieben unreinen Geister wird? Und steckt in der Folge: leer, gereinigt und geschmückt nicht eine Beziehung zu den drei Versuchungen, den drei Leugnungen, den drei Dimensionen des Raumes (auch zur Subjektivität des Raumes, des Geldes und des Bekenntnisses)?
Verhält sich das Griechische zum Lateinischen wie Form der äußeren zu der der inneren Anschauung? -
27.01.93
Verhält sich der Staat zur Gesellschaft wie die Welt zur Natur (wie Idealismus zu Materialismus, Begriff zu Objekt)? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus? Kann es das eine ohne das andere geben, sind nicht beide Produkt des gleichen Abstraktionszusammenhangs (der Urteilsform)?
Zusammenhang der Hegelschen Deduktion des Monarchen und des „Gottesgnadentums“ mit dem ontologischen Gottesbeweis. (Rosenzweig, II S. 146)
Ist nicht das Interieur in Adornos Kierkegaard-Arbeit inzwischen aus der Objektsphäre in die Struktur des Subjekts mit eingewandert, und ist das Subjekt seitdem nicht gleichsam direkt an die Außenwelt angeschlossen (ohne Vermittlung durchs Interieur)? Gründet darin die nur minimale Differenz, die Adorno von der Einsicht in die Funktion des Weltbegriffs, zu der es in der Philosophie nach der vollständigen Verweltlichung des Subjekts keine Alternative mehr gibt, trennt?
Die Rolle der Religionen scheint sich immer mehr darauf zu beschränken, das Gefühl der Schuldfreiheit, diesen verhängnisvollen Bewußtseinskomfort, zu vermitteln. Sie wird damit zu einer wichtigen Instanz des Verdrängungsapparats (der erste Entwurf dieses Verdrängungsapparats war das Dogma, mit dessen Hilfe die Funktion des philosophischen Subjekts vergesellschaftet wurde, bei gleichzeitiger Stillstellung des philosophischen Erkenntnistriebs: Dieses Stillstellung drückt sich aus in der kantischen Definition, wonach die Welt das mathematische Ganze der Erscheinungen bezeichnet). Die Religion ist zum Schmücke dein Heim in einer Welt geworden, die für niemand mehr Heimat ist. Daher die nicht mehr zu tilgende Nähe der Religion zum Kunstgewerbe und zum Kitsch (der Idolatrie in der Kunst).
Die Verwechslung von Gegenwart und Gleichzeitigkeit wird durch die kantische subjektive Form der äußeren Anschauung stabilisiert, durch die Form des Raumes.
Die Explosion der Raumvorstellung hat bewiesen, daß es keine wie auch immer geartete Beziehung der Gleichzeitigkeit zum Himmel gibt, daß umgekehrt der Raum als Form der Gleichzeitigkeit die Unterdrückung und die Verdrängung dessen mit einschließt, was man die reale Gegenwart nennen könnte. Ist diese Raumvorstellung nicht das Endprodukt des Falles (die „Überwindung“ des Generationenverhältnisses durch Neutralisierung und Stillstellung, nicht seine Aufarbeitung; oder auch: die „Überwindung“ der Häresien durch Verurteilung und Fixierung des Dogmas: so hängt die Orthodoxie mit der Orthogonalität zusammen, und so wird das Dogma zum leeren, seiner benennenden Kraft beraubten Wort: zum vergrabenen Talent)?
Wenn Jacobus Schoneveld zufolge der Logos die Thora ist („Die Thora in Person“, in Kirche und Israel, Heft 1.91, S. 40ff), dann heißt das nicht mehr und nicht weniger, als das niemand zum Vater kommt, außer durch die Thora.
Ist nicht die homousia sowohl logisch wie realgeschichtlich das Einfallstor des Gewaltmonopols des Staates in die Theologie (und der Kristallisationskern des Dogmas)?
Die kopernikanische Wende und die Etablierung der Vorstellung vom unendlichen Raum haben den Leerraum geschaffen, in den die gläubige Phantasie glaubt, ihre „religiösen Vorstellungen“ hinein projizieren zu können. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, daß und wie die päpstliche Rehabilitierung Galileis die Dinge nun vollend auf den Kopf gestellt hat.
Was mit der Privatisierung der Sexualmoral begonnen hat, endet mit einer Erfahrungsfeindschaft, die direkt in die Xenophobie einmündet.
Die Personalisierung und daraus zwangslogisch folgende Vergöttlichung Jesu ist die Binde vor den Augen, mit der die Jesus-Gläubigen sich den Blick auf den Logos, der sich in der Übernahme der Sünden der Welt konstituiert, und von dem Gott will, daß er nicht leer zu ihm zurückkomme, ersparen.
Beschreibt nicht die Beziehung der von der transzendentalen Logik organisierten Erfahrung zu den Dingen als Erscheinungen auch das Verhältnis der Theologie zu ihrem Objekt? Auch die Theologie unterliegt dem Gesetz der Erscheinungswelt, in der die Dinge an sich unerkennbar sind.
In den drei Sprachen Griechisch, Lateinisch und Deutsch sind die Beziehungen der Geschlechter nicht deckungsgleich, nicht kompatibel. Die hier sich manifestierenden Brüche sind Denkmale welthistorischer Gesteinsverschiebungen. Neben den Differenzen in den Casus-Bildungen sind es vor allem Worte, die wie Sonne und Mond (sol und luna, auch Tag und Gesicht, dies und facies) jeweils anderen Geschlechtern zugeordnet wurden. Im Deutschen sind die Geschlechter an den Artikeln und den Endungen zu erkennen, im Englischen nur beim Gebrauch der Possessivpronomen. Hängt das damit zusammen, daß im Englischen der Infinitiv des Seins nicht durch das Possessivpronomen der dritten Person sing. masc. ausgedrückt wird (Folge der Neutralisierung der Casus im Englischen, und zugleich Symptom einer Verbegrifflichung der Sprache, die sich vor allem in Wendungen wie „he is doing“ ausdrückt, in denen das Verb naiv und real die Form des Prädikats, des Begriffs, animmt)? So drückt das deutsche Sein das Moment der Tätigkeit (in Physik und Ökonomie), das englische to be dagegen das Ergebnis der Vergegenständlichung dieser Tätigkeit aus (Grund des vorkritisch-kritischen Empirismus seit Locke: der Dogmatisierung von Naturwissenschaft und Ökonomie wie auch der Unterscheidung von primären und sekundären Sinnesqualitäten).
Zusammenhang von Geschlecht und Casus, die geschlechtsspezifischen Casusbildungen (in den europäischen Sprachen). -
25.01.93
Das Ergebnis der kantischen Vernunftkritik war, daß jede gegenständliche Erkenntnis sich in eine Zwangslogik verstrickt, die die Erkenntnis der Dinge zugleich auch verhindert. Im Zusammenhang dieser Logik erwies sich Kant zufolge die Erkenntnis der Dinge, wie sie an sich sind, als unmöglich. Der Sinn und die Bedeutung der kantischen Lehre von den synthetischen Urteilen apriori liegt auch in dem Nachweis, daß wir, indem wir uns diesem Erkenntnisprozeß überlassen, einer Mechanik Raum geben, die uns das Denken abnimmt, es gleichsam für uns zu leisten scheint, daß wir einer Logik verfallen, die gleichsam automatisch funktioniert, und die wir, solange es uns nicht gelingt, sie durch kritische Reflexion aufzusprengen, nicht mehr unter Kontrolle bekommen. Hier liegt der Grund des von Marx so bezeichneten falschen Bewußtseins, zu dessen Absicherungen die Begriffe Natur und Welt gehören.
Steht nicht das Tischgebet in der Tradition des Opferrituals, und ist die Mahlzeit selber nicht ein Relikt des Opfers, das nicht zufällig im Deutschen Gericht heißt? Erst das Herrendenken, dem das Richten zur zweiten Natur geworden ist, betet nicht mehr: glaubt nicht mehr an die Notwendigkeit und Möglichkeit von Versöhnung. Sind nicht die Naturwissenschaften, insbesonder die Chemie, das vergegenständlichte und vergesellschaftete Fressen, das bis heute vergeblich auf das versöhnende Gebet wartet?
Die Intention des Tischgebets begreift nur, wer darin das eschatologisch-apokalyptische Moment wahrnimmt: Oculi omnium in te sperant, Domine. (Und weiter: Du gibst ihnen die Speise zur rechten Zeit; du tust deine milde Hand auf und erfüllst alles, was da lebt, mit Segen.)
Was hatte es eigentlich mit den Taubenhändlern und den Geldwechslern im Tempel im Evangelium auf sich und mit den Kaufleuten und Spediteuren in der Apokalypse? Ist uns das nicht ebenso (und aus dem gleichen Grunde) unverständlich, wie der Zusammenhang des Ursprungs der Geldwirtschaft und der Schriftkulturen mit der Idolatrie, dem Sternendienst und dem Opferwesen: mit den Tempelreligionen? Was war insbesondere mit den Kanaanäern (den „Händlern“) und ihrer Molochreligion? Waren nicht die Phönizier Kanaanäer (und wie diese Hamiten: zum Knechtsein Verfluchte)?
Das Wort „Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet“ ist eine Verschärfung des achten Gebots „Du sollst kein falsches Zeugnis geben wider deinen Nächsten“. Es ist ein Indiz für die gesellschaftliche Veränderung, auf die Jesus die der jüdischen Tradition angemessene Antwort geben wollte: Erst mit der beginnenden, in der Philosophie und dem Weltbegriff sich selbst begründenden Vergesellschaftung von Herrschaft wird auch das Richten vergesellschaftet.
Institutionen wie Zölibat, Ohrenbeichte, überhaupt die Festlegung der Sakramentenlehre, die Dogmatisierung des Fegfeuers, die scholastischen Universitäten, sind alles Einrichtungen im Kampf gegen den Islam, in der Abgrenzung gegen ihn, zugleich aber auch Produkte der Islamisierung des Christentums. -
19.01.93
Das Entscheidende an der Vorstellung des Atoms ist der leere Raum, in dem es vorgestellt wird.
Genügt es noch, den „Glauben an“ durch die „Treue zu“ zu ersetzen?
Überzeugen ist unfruchtbar: Und zwar deshalb, weil das Überzeugen des andern nur mit Hilfe von Beweisen möglich ist, und die Ambivalenz des Beweises aus dem Überzeugen nicht herauszubringen ist. Das Überzeugen appelliert an die Gemeinschaft der subjektiven Formen der Anschauung und des Bekennens, an die Gemeinschaft der Intersubjektivität. Weil alle darin sich geborgen fühlen möchten, kann keiner mehr mit sich alleine sein: das ist der Preis des Überzeugens. Modell des Überzeugens ist die logische Automatik der sich (in sich selbst, in den Objekten und in den Köpfen der Menschen) fortzeugenden Form des Raumes (die für Sokrates und den Sklaven die gleiche ist). In der Logik des Überzeugens gründet die Verführungskraft des Bekenntnisses, die von den Konfessionen bis hinunter zu den Hooligans und den Skins, in denen das Bekennen in die Gestalt der Erscheinung selber hereingenommen wird (als Maske, als persona in reinster Form), sich ausbreitet und – wie der Raum die Dinge – alles durchdringt (Erscheinung an sich).
Jesus, der Freund der Zöllner und Dirnen: Sind nicht die Dirnen das Kirchenvolk, und beziehen sich nicht darauf die Sätze: Gehe hin und sündige fortan nicht mehr, und: Ihr wird viel vergeben werden, denn sie hat viel geliebt. Aber wer sind die Zöllner (Matthäus/Levi war ein Zöllner)?
Der Streit um die Gesamtschule vor fünfzehn Jahren war ein Ersatzkrieg um die unaufgearbeitete Vergangenheit.
Handelt es sich in dem „super hanc petram“ um ein räumliches oder um ein instrumentales „super“?
Sind nicht die Prä- und Suffixe im Deutschen eine Folge der Weichheit, der Nachgiebigkeit dieser Sprache, ihrer Charakterlosigkeit, und das Produkt ihrer allerengsten Anpassung, ihrer Fähigkeit, sich an die vom Inertialsystem beherrschte Vorstellungskraft anzuschmiegen?
Das Inertialsystem leugnet das Licht und mit ihm das Angesicht; es überzieht die sinnliche Welt mit einem Grauschleier, der nicht mehr abzuwaschen ist; das erzeugt den paranoiden (auch dem Antisemitismus und der Fremdenfeindschaft zugrunde liegenden) Reinheitstrieb.
Sind die Prä- und Suffixe die Bazillen und Viren der vom Inertialsystem beherrschten (und ihrer benennenden Kraft beraubten) Sprache?
Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem durch Prä- und Suffixe gebildeten Sprachleib der indogermanischen Sprachen und der sumerischen („agglutinierenden“) Sprache? Und unterscheiden sich die semitischen Sprachen u.a. dadurch von den indogermanischen, daß sie weitgehend auf die Nutzung von Prä- und Suffixen verzichten (dreikonsonantischer Wortstamm)? Sind die Prä- und Suffixe (und die damit zusammenhängende Durchorganisation der flektierenden Sprachen) Ausdruck der Herrschaft der Subjektivität in der Sprache, des Herrendenkens (Ursprung und Ausbreitung der Neutra und Rückwirkung der Neutra auf die Gesamtstruktur der Sprache)?
Die subjektiven Formen der Anschauung als Medien der Intersubjektivität sind die entfremdeten, der Reflexion entzogenen und somit blind herrschenden Repräsentanten der Gesellschaft im Subjekt.
Das „Du sollst Vater und Mutter ehren“ ist die Aufforderung zur Reflexion der in den Formen der Anschauung neutralisierten und verdinglichten Generationsbeziehungen (zu den Topoi der Lehre vom Antichrist gehört auch der vom unlösbar gewordenen Generationenkonflikt, der u.a. in der Ökonomie, in den Naturwissenschaften, dann aber auch im Natur- und Weltbegriff sich neutralisiert, jedoch nicht gelöst wird).
Der Familienmythos und die Familienbande konstituieren sich mit der Unterdrückung des Generationenkonflikts, der dann extern, als Arbeitswut oder als gesellschaftlicher Konflikt, ausgetragen werden muß. Der präziseste Ausdruck des Scheins der Unlösbarkeit dieses Konflikts in der Struktur des Subjekts sind die subjektiven Formen der Anschauung.
Das ist der Fluch der bösen Tat, daß sie fortzeugend Böses muß gebären: Dieser Fluch gründet nicht in der bösen Tat, sondern im Rechtfertigungszwang, in den die böse Tat den Täter versetzt; und er gilt nicht nur fürs einzelne Subjekt, sondern auch für „Gesamtpersonen“ im Sinne Schelers (für Deutsche und für Christen).
Die Lösung des siebten Siegels ist die Lösung des Knotens der Zeit: der Ambivalenz von Ruhe und Bewegung (Begriff und Verb). Der Kelch als Zornes- und Taumelkelch rührt an diese Kehrseite des Sabbats, der Kehrseite der Idee der ewigen Ruhe.
Ist die Fundamentalontologie das siebte Siegel (vor dessen Lösung die sechs anderen Siegel zu lösen sind)? -
17.01.93
Natur ist die Macht der Vergangenheit über die Zukunft (die im Inertialsystem, in der Trennung von Begriff und Objekt und im Ursprung des Objektbegriffs sich ausdrückt). Nur durch Sprengung des Naturbegriffs ist die Zukunft aus dem Gefängnis der Vergangenheit zu befreien, zu erlösen. Deshalb gibt es keinen Begriff der Erlösung ohne die Idee der Auferstehung der Toten.
Die Begründung des Inertialsystems und die Konstituierung des Objektbegriffs wären ohne die Vorgeschichte der theologische Spekulation, ohne Trinitätslehre, Christologie und Opfertheologie, nicht möglich gewesen (aber wie steht es dann mit den Antezedentien: mit dem griechischen Ursprung der Philosophie und mit der islamischen Rezeption der griechischen Philosophie? Erklärt sich in diesem Zusammenhang die islamische Schöpfungslehre, wonach Gott die Welt in jedem Augenblick neu erschafft?).
Zur Geschichte der drei Leugnungen: Ist die Magd des Hohepriesters (nach Johannes die Pförtnerin, die Türhüterin) nicht die Theologie, und sind nicht die Umstehenden die Welt und die Philosophie?
Hängt das Problem von Theorie und Praxis (dessen Parodie die technische Anwendung instrumentalisierter Konzepte ist) nicht mit der Form der Beziehung der Wahrheit zur Vergangenheit zusammen?
Die Anschauung (auch die Weltanschauung) entspringt dem Sündenfall: da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten, daß sie nackt waren.
Warum ist Martin Buber, als er 1953 meinen Brief beantwortete, nicht die Sacharja-Stelle eingefallen?
Zum Blutacker (Hakeldama): Werden nur jene durch das Blut gereinigt, die den Schrei des Blutes hören? Vgl. dazu das Hiob-Wort (1618): „O Erde, deck mein Blut nicht zu, und ohne Ruhstatt sei mein Hilfeschrei!“ Die Theologie hat geglaubt, diesem Hilfeschrei einen Ruheplatz geben zu können; sie hat ihn zum Dogma instrumentalisiert.
Die Theologen haben den Opfern den Schnuller in den Mund gesteckt, um das Schreien nicht hören zu müssen. Der Schnuller war die projektive, selbstexkulpierende Suche nach den Schuldigen, die Unfähigkeit zur Arglosigkeit (zur Gottesfurcht), die Sünde wider den Heiligen Geist.
Die hamitischen Medien („Die Söhne Hams sind Kusch, Ägypten, Put und Kanaan“ – Gen 106).
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