Das Tier, die Sexualmoral und der Fundamentalismus: Die Fixierung auf die Sexualmoral ist das Instrument der Verdrängung der Herrschaftskritik. Das Entscheidende an der Geschichte von Sodom und Gomorrha ist nicht die sogenannte Sodomie, sondern die Xenophobie, die Fremdenfeindschaft, die dann freilich, nämlich in ihrem politischen Kontext, zu einer Art von Sodomie, von Unzucht mit dem Tier, geworden ist.
Der Fundamentalismus ist das Produkt einer Beziehung zur Sprache, deren sexualmoralische Wurzeln im Begriff der Welt liegen.
Bezieht sich das Wort im letzten Teil des Johannes-Evangeliums; Wenn ich will, daß er bleibt, bis ich wiederkomme, auf die Johannes-Apokalypse?
Die den „subjektiven Formen der Anschauung“ zugrunde liegende Vorstellung des Raumes als Behälter, „in“ dem die Dinge unabhängig von unserer Wahrnehmung, unserem Denken und Erkennen enthalten sind (das Kelchsymbol), ist von der Vorstellung der Zeit als Behälter, die eigentlich nur für die Vergangenheit zutrifft, durch die subjektive Form der inneren Anschauung (dem Vorrang der Vergangenheit in der Zeitvorstellung) auf die Zukunft übertragen wird, nicht zu trennen.
Hängt nicht der Bruch in der Nachkriegstheologie (der Bruch, der mit dem Paradigma Auschwitz zu benennen ist) mit dem Bruch im Eucharistieverständnis zusammen? Der „Leib des Herrn“, der nach katholischer Tradition in der Eucharistie gegenwärtig ist, hat etwas mit den in Auschwitz ermordeten Juden zu tun. Und Auschwitz hat so, wie es u.a. den kannibalischen Aspekt am sakramentalen Eucharistieverständnis in Bewußtseinsnähe gerückt hat, die Verdinglichungsautomatik, die die gesamte Orthodoxie beherrscht (den Statthalter des Weltbegriffs in der Theologie), erstmals reflexionspflichtig und -fähig gemacht. Die Theologie und ihre kirchlichen Institutionen sind in die europäische Herrschafts- und Bewußtseinsgeschichte verflochten. In der Schrift hat dieser Sachverhalt im Kelchsymbol seinen angemessenen und deutlichen Ausdruck gefunden.
War Saulus nicht ein V-Mann (zunächst der Hohepriester, der Sadduzäerpartei, dann, in durchaus realistischer Einschätzung der Machtverhältnisse, der Römer (der Mord an Stephanus, die „Bekehrung“ und der Namenswechsel)? Und hängt nicht die Logik des Ermittlungs-, Fahndungs- und Anklageapparats (Bundesanwaltschaft und BKA) mit dem Stand der verdrängten Logik des christlichen Dogmas (mit dem gegenwärtigen Stand der Bekenntnislogik) zusammen? Paulus war der erste Agent des Weltgeistes, als dieser – herrschaftsgeschichtlich bedingt – vom offenen zum konspirativen Handeln (vom Handeln im Angesicht zum Handeln hinter dem Rücken: zur Geschichte der „vollendeten Tatsachen“) überging. Der Welt, die der Inbegriff dieser vollendeten Tatsachen ist, hat das etablierte Christentum das Überleben ermöglicht und gesichert.
Sexualmoral
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12.4.1995
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18.3.1995
Zu den Konstituentien der Gegenständlichkeit des Vergangenen gehört der Tod, und zwar der instrumentalisierte Tod. Deshalb gehört die opfertheologische Verarbeitung des Kreuzestodes zur Geschichte der Aufklärung.
Die Angst vor der Sexualität ist ein Teil der Todesangst (und die Angst, an den Trieb sich zu verlieren, ist ein Teil der Angst, in der Natur unterzugehen, aus der beruhigenden Gegenständlichkeit der Natur, aus der Absicherung des Selbst durch die vergegenständlichende Gewalt der subjektiven Formen der Anschauung herauszufallen). Aber stark wie der Tod ist die Liebe: Die Wendung, die Rosenzweig diesem Satz aus dem Hohenlied der Liebe gegeben hat, ist befreiend.
Die Höllenangst war die Rache der Bekenntnislogik an der Verräumlichung des Himmels. Und die Vorstellung, daß zum Glück der Seligen im Himmel der Anblick der Qualen der Verdammten in der Hölle gehört, hat sein fundamentum in re in der Sühne- und Strafrechtslogik in der staatlich organisierten Privateigentumsgesellschaft.
Zu den Stabilisatoren der Vergegenständlichung des Vergangenen gehört auch das Strafrecht.
Die Hellenisierung der Theologie ist der Beweis dafür, daß die Bitte „et ne nos inducas in tentationem“ nicht erfüllt wurde. Aber darauf verweist schon das Wort von Getsemane „Vater, wenn es möglich ist, laß diesen Kelch an mir vorübergehen, aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe“.
Durch die Theologie hinter dem Rücken Gottes ist die Religion zur Staatsreligion geworden (zu einem Instrument der Selbstrechtfertigung des Bestehenden). Genau dagegen richtet sich die prophetische Erkenntnis, die Kritik des Götzendienstes und der Hurerei.
(Zur Eingangskontrolle im Hogefeld-Prozeß:
– Die Würde des Menschen ist antastbar;
– Eingangskontrolle als „Beweismittel“, als Instrument der Vorverurteilung;
– Eingangskontrolle als Mittel der Abschreckung der Öffentlichkeit.)
Heute ist das Erkennen selber in die historisch-gesellschaftlichen Unheilsstrukturen verstrickt; es wirkt als deren Verstärker. Der Verstärkungsmechanismus gründet in den institutionalisierten, die Wahrheit ausblendenden Rechtfertigungszwängen.
Solange es noch Zukunft gibt, sind die Pforten der Hölle noch nicht verschlossen. Nur für die, die die Toten vergessen, sind sie verschlossen. Die Kraft des Lösens (die Kraft, die Gefangenen zu befreien) liegt in der Erinnerung, im Eingedenken.
Den blasphemischen Gehalt des Kohlschen Satzes über eine „Versöhnung über den Gräbern“ (der die Aufforderung in sich schließt, die Vergangenheit endlich ruhen zu lassen) wäre innerchristlich erfahrbar gewesen, wenn die freie Erinnerungsarbeit die eigene Tradition bereits aufgearbeitet hätte. -
10.3.1995
Namen:
Wer sind die Zebedäussöhne, wer ist Alphäus (Jakobus, Levi?), Thaddäus (Judas?)? Was bedeuten die griechischen Namen (Andreas, Philippus)? Wer ist Nathanael (aus Kana), hat er etwas mit Simon Kananäus zu tun? Wer ist die Mutter der Zebedäussöhne (wer war Salome?), wer war die Schwiegermutter des Simon Petrus? Was bedeuten die Namen Petrus/Kephas (Simon Barjonas), Paulus (Saulus)? Was heißt Iskarioth (Judas, der ihn verraten hat)?
Die Apostel in den Evangelien:
Mt Mk Lk Joh Apg
Simon (Pt) Simon (Pt) Simon (Pt) Simon (Keph) Petrus
Johannes Johannes Johannes Zeb.söhne Johannes
Jakobus Jakobus Jakobus Zeb.söhne Jakobus
Andreas Andreas Andreas Andreas Andreas
Philippus Philippus Philippus Philippus Philippus
Thomas Thomas Thomas Thomas (Zw) Thomas
Bartholom. Bartholom. Bartholom. ) Bartholom.
Matthäus Matthäus Matthäus ) ?? Matthäus*
Jak. (Alph) Jak. (Alph) Jak. (Alph) ) Jak. (Alph)
Simon (Kan) Simon (Kan) Simon (Eif) ) Simon (Eif)
Thaddäus Thaddäus Judas (Jak) Judas (n.I.) Judas (Jak)
Jud.Isk. Jud.Isk. Jud.Isk. Jud.Isk. — (Matthias)
Nathanael (aus Kana)
* Matthäus, der Zöllner, bei Mk und Lk auch Levi.
Wer sind die Cherubim:
– der Cherub mit dem kreisenden Flammenschwert vorm Eingang des Paradieses,
– die Cherubim im Allerheiligsten des Tempels (die Träger des Gottesnamens und der Herrlichkeit Gottes)
– in der Merkaba-Vision des Ezechiel (mit den vier Gesichtern – Stier, Löwe, Adler und Mensch -, den Flügeln und Rädern, den Augen), sie tragen den Thron Gottes („der Himmel ist sein Thron“).
– Erscheint mit den Cherubim zum erstenmal der Name des Menschensohns (bei Ezechiel)?
– Sind die Cherubim die ersten Objekte der Sprachvision?
– Was bedeuten die vier Gesichter, die Flügel, die Räder, die Augen, in welcher Beziehung stehen sie zum Flammenschwert?
– Sind die Cherubim die Instrumente des Aufspannens („Er hat die Erde gegründet und den Himmel aufgespannt“)?
– Sind die Cherubim, die „überall Augen“ haben, Verkörperungen des Gegenblicks, die andere Seite des Gesehenwerdens: die kosmischen Entsprechungen der Scham nach dem Sündenfall, der Inbegriff dessen, wovon der Raum als „Form der Anschauung“ abstrahiert (in welcher Beziehung stehen sie zu den „sieben unreinen Geistern“)?
Der Raum ist einäugig wie der Polyphem. Was bedeutet der Name Polyphem (hängt das -phem mit phemi, ich sage, zusammen: ist die Einäugigkeit ein Konstituens der Sprachverwirrung)?
Oculi omnium in te sperant, Domine: Hat das etwas mit den Augen der Cherubim zu tun; sind die Augen der Cherubim die Augen aller?
Der Mythos verhält sich zur Wahrheit wie die Häresie zur Orthodoxie, und das auch in dem Sinne, daß auch in ihm, im Mythos wie in den Häresien, der Schlüssel zur Wahrheit liegt, auch wenn er sie nicht „enthält“. Der Mythos enthält – wie auch die Häresien – die entstellten Gestalten des Vergessens.
Der Mythos ist die durchs Prinzip der Anschauung stillgestellte Kosmogonie. Hinter der mythischen Anschauung bildete sich die Schicksalsidee (als Abspaltung des projektiven Elements im Mythos). Deren Erbe ist der die begriffliche Erkenntnis und mit ihr die Objektivierung und Instrumentalisierung der Dinge legitimierende Weltbegriff. Diese Beziehung von Begriff und Objektivierung (der Begriff als die subjektive Form des Stands der Objektivierung) im Weltbegriff begründet die Selbstlegitimation des Bestehenden im Prozeß der Aufklärung. Der Weltbegriff bezeichnet den jeweils aktuellen Stand des Säkularisationsprozesses und begründet dessen Selbstlegitimation. Darin, in dieser Selbstlegitimation (in ihrem kollektiven Exkulpationseffekt), liegt das Wesen der Aufklärung.
Wer das Resultat der Naturwissenschaften für die Wahrheit hält, ist wie einer, der die Mühle anbetet, weil sie Mehrwert produziert, aber das Mehl und das Brot nicht mehr wahrnimmt. Überzeitlich, das „Bleibende“, ist das Geld, die Gebrauchswerte hingegen sind vergänglich. Aber war nicht das Vergängliche seit je das Wesentliche?
Ich werde das steinerne Herz durch ein fleischernes ersetzen. Was daraus geworden ist, kann man dem Kirchenlied entnehmen:
„Mach unser Herz von Sünden rein,
damit wir würdig treten ein
zum Opfer Deines Sohnes.“
Was hat der (moralische) Anstand mit dem Anstand des Jägers zu tun? Bezeichnet nicht der moralische Begriff des Anstands die Reduktion der Moral auf die Sexualmoral? Anständig ist, wer sich in sexualibus nichts zuschulden kommen läßt. Deshalb konnte Himmler vor dem Mordpersonal in Auschwitz vom Anstand reden. Findet hier nicht der jagdtechnische Begriff des Anstands (hatten nicht die Wachtürme auch dieses Anstandsfunktion?) seinen Bezugspunkt? Hat nicht der Anstand etwas mit dem Anstehen und der Schlange zu tun? Oder, auf eine kurze Formel gebracht: Der Anstand verknüpft den Mord mit der verdrängten Lust zur Mordlust. – War nicht die kirchliche Sexualmoral eine der Voraussetzungen der fürchterlichen Kriege und Verfolgungen in der christlichen Ära? Sich an anderen dafür rächen, was man sich selbst versagen muß: Das Schuldverschubsystem ist die Seele des apokalyptischen Tieres.
Auschwitz, eine Folge des Wiederholungszwangs, unter den die Christen geraten sind, nachdem sie die Frage, vor die sie durch den Kreuzestod gestellt waren, falsch beantwortet hatten.
Die Staatsmetaphysik, die im anklagenden und richtenden Prinzip wurzelt, ist das Instrument der Sprachverwirrung. In der Geschichte vom Turmbau zu Babel bezeichnet das Niederfahren Gottes den Ursprung des Staates. Niedergefahren ist die Linke Gottes.
Die Anpassung an die Welt, oder das Sichverstecken im Andersein, im Nicht-Ich, ist im Konzept der „Entsühnung der Welt“ institutionalisiert worden. Dieses Entsühnungskonstrukt ist die Geschäftsgrundlage ist die Geschäftsgrundlage der kirchlichen Gnadenverwaltung (der Theologie als Verwaltungswissenschaft: als Theologie hinter dem Rücken Gottes).
Die sieben Siegel und die Auflösung des projektiven Erkenntnisbegriffs.
Die sieben Wunder im Johannes-Evangelium:
– Hochzeit zu Kana (21),
– Heilung des Sohns des königlichen Beamten in Kapernaum (446),
– Heilung eines seit 38 Jahren Kranken am Teich Bethesda in Jerusalem (53),
– die Speisung der Fünftausend am jenseitigen Ufer des Sees von Tiberias (61),
– Jesus wandelt auf dem See (616),
– Heilung eines Blindgeborenen am Sabbath (91),
– Auferweckung des Lazarus (111).
In Rosenzweigs Stern der Erlösung sind Gott Mensch Welt Grenzbegriffe der Vorwelt (der Wachs, aus dem die sieben Siegel gefertigt sind?).
Das Konzept der Entsühnung der Welt ist die theologische Legitimierung der Selbstlegitimation des Bestehenden, damit zugleich die Tabuisierung der Kritik.
Während das Armutsgebot eindeutig ist, sind die beiden anderen evangelischen Räte (Gehorsam und Keuschheit) unterm Bann des Weltbegriffs zum Gegenteil dessen geworden, was sie ursprünglich meinten.
Ist nicht das, was Drewermann und fast die ganze Theologie vor ihm den „jüdischen Rachegott“ nennt, eigentlich das Instrument gegen den Rachetrieb (indem sie die „Rache“ Gott überantwortet); und hängt das „Mißverständnis“ nicht mit der unaufgearbeiteten Vergangenheit, konkret mit Auschwitz, zusammen? -
14.2.1995
Das „Mein ist dein und dein ist dein“ (Scholem, S. 101) bezieht sich auf den gleichen Sachverhalt, den Levinas Geiselhaft nennt. Dieses Echo der Bergpredigt im deutschen Chassidismus mag nicht praktisch sein, aber die Gottesfurcht, in die es hineinführt, ist der Anfang der Weisheit. In den gleichen Zusammenhang gehören die Sätze „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“ und „Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist“.
„Wenn die Welt euch haßt“: Haßt die Welt heute nicht den, der sich nicht symbiotisch vereinnahmen läßt?
Gotteserkenntnis ist die reinste Gestalt der Autonomie (Jer 3134).
Das Herniederfahren Gottes und die Verwirrung der Sprache: Bezeichnat das nicht den Ursprung des Mythos und die teleologische Antizipation des Inertialsystems?
Im deutschen Chassidismus ist das Verhältnis von zweiter und dritter Person singular als Modell von Offenbarstem und Verborgenem, von Nächstem und Fernstem begriffen worden (Scholem, S. 117). Mit dem Ursprung des Neutrum wird die Beziehung der dritten zur zweiten Person gelöscht. Im Neutrum gibt es keine zweite Person (und in der vom Neutrum beherrschten Sprache keine geschlechtsspezifische Gestaltung der zweiten Person). Das Neutrum in der ersten Person ist das Sich-Verstecken Adams unter den Bäumen des Gartens: die Persönlichkeit, das verweltlichte Subjekt. Das Neutrum ist das Medium und die Basis des Schuldverschubsystems: Die Schlange kann die Schuld nicht weiter verschieben. Das Ich des deutschen Idealismus ist das Subjekt des spekulativ entfalteten Neutrum: Bindeglied zwischen Hegels Absolutem und der Schlange (die das klügste aller Tiere war).
Liegt der tiefste Schmerz im Buche Hiob nicht darin, daß dem Hiob am Ende zwar neue Söhne und Töchter geboren, die toten aber nicht auferweckt werden? Ihr Tod war nicht für sie, sondern nur als Prüfung Hiobs wichtig.
Die Binde, die nach mittelalterlicher Symbolik auf den Augen der Synagoge liegt, ist eine Projektion der Kirche. Ist der Vorhang des Tempels, der beim Tod Jesu entzweiriß, das nicht die Decke, die bis heute auf der Schrift liegt, sie bis heute fundamentalistisch verhext (Symbol der Logik der Schrift)?
Der Satz, daß das Vergangene nicht nur vergangen ist (den die Logik der Schrift leugnet), ist zu ergänzen durch den andern Satz, daß es in dieser Welt keine Unschuld mehr gibt. Der Unschuldstrieb, den das Christentum mit der Sexualmoral in die Welt gebracht hat, wird denunziert durch die Geschichten
– von der Ehebrecherin (wer von euch ohne Schuld ist, …),
– von der Samaritanerin (vier Männer hattest du, und der fünfte ist nicht dein Mann) und
– von Maria Magdalena (die von den sieben unreinen Geistern befreit wurde).
Die Sexualmoral ist das Instrument und die Erscheinung (das Produkt) der Verinnerlichung der Scham (Zusammenhang mit dem Unschuldstrieb, dem Rechtfertigungszwang und der projektiven Struktur der Erkenntnis, dem Schuld-, Herrschafts- und Verblendungszusammenhang).
Ist nicht die Kirche das Planetensystem, dessen antipodisches Zentralfeuer die jüdische Tradition ist?
Ein Regenbogen, in dem die Farben – von außen nach innen – von rot, orange, gelb über grün, blau bis violett erscheinen.
Die Kritik und Rekonstruktion der Theologie darf den Schein der Blasphemie nicht fürchten. Dieses Blasphemische wäre nur die Schmerzgrenze der Subjektivität, im Kontext des Weltbegriffs allerdings etwas sehr Objektives, ebenso objektiv wie die Astrologie. Ist diese Schmerzgrenze nicht zugleich die Scham- und die Todesgrenze? Das Inertialsystem ist diese Schmerz-, Scham- und Todesgrenze, die die Dinge von der Sprache trennt; zu deren subjektiven Voraussetzungen gehört die Verinnerlichung der Scham. Diese Grenze gehört zu den Voraussetzungen der projektiven Erkenntnis (des Natur- und Materiebegriffs).
Hat nicht der Geheimnisbereich des Staates, der heute gleichsam explodiert, etwas mit der Astrologie zu tun?
Bemerkung zur Sexualmoral: Dem Begriff der Tatsache liegen der Unschuldstrieb und der Rechtfertigungszwang (die Abwehr der Gottesfurcht) zugrunde: Die „Tatsache“ gründet in einer Tat, die zugleich geleugnet wird (die aber erst seit dem Ursprung des Inertialsystems geleugnet werden kann): Je nackter die Tatsachen, umso unschuldssüchtiger das Bewußtsein, umso stärker der Rechtfertigungszwang und umso tiefer das projektive Strafbedürfnis. Nackt (entkleidet) werden die Tatsachen durch ihre Objektivation, ihre Subsumtion unter die Vergangenheit: d.h. fürs Herrendenken. Nackte Tatsachen sind für die Barmherzigkeit unerreichbar, es sei denn, unter dem Symbol der Auferstehung der Toten.
Dr Begriff ist hamitisch: Er weigert sich, das trunkene und nackte Objekt zuzudecken, macht vielmehr seine Trunkenheit und Nacktheit (über die subjektiven Formen der Anschauung) öffentlich. Das Wahre ist nach Hegel der bacchantische Taumel, in dem kein Glied nicht trunken ist.
Reklame ist das modische Kleid der Waren. -
6.2.1995
Der Satz, daß das Wort eintrifft, muß unterschieden werden von dem, wonach das Wort sich erfüllt. Diese Unterscheidung konvergiert mit der von „Unheils-“ und „Heilsprophetie“.
Das Christentum hat durch den projektiven Gebrauch der „Unheilsprophetie“ sich selbst zu deren Objekt gemacht.
Das Christentum: ein erloschener Vulkan, Hegelkritik: aus der Asche das Licht rekonstruieren.
In der Schrift wird unterschieden zwischen dem „offenen Himmel“ und der „Entrückung“. Stephanus sah den Himmel offen (und Jesus zur Rechten Gottes sitzen), Paulus wurde in den dritten Himmel entrückt. Ezechiel sah in seiner Anfangsvision (in der er die Merkaba, den Thron Gottes, sah) den Himmel offen, später wurde er aus der Verbannung nach Jerusalem, in den Tempel, entrückt.
Die Geduld, und zwar die aktive Geduld, gehört zur Barmherzigkeit, während die passive Geduld, die bloß zuschauende Erwartung (die Physik und das Fernsehen) zum strengen Gericht gehört.
„Meine Stunde ist noch nicht gekommen“ und „Weib, was habe ich mit dir zu schaffen“: Ist die in diesen Sätzen (zu denen auch das Wort Marias an die Diener gehört: „Was er euch sagt, das tut“) angesprochene Mutter Jesu nicht das Symbol der Kirche, ähnlich auch die Familie (seine Mutter und seine Brüder und Schwestern), die ihn für irre hält und ihn aus dem Verkehr ziehen möchte? In diesem Zusammenhang kommt der Vater nicht mehr vor (er wird nur noch einmal, beim Besuch Jesu in Nazareth, erwähnt: „Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns?“).
Erscheint nicht die Vater-Imago (anstelle des realen Vaters) erstmals beim Besuch des Tempels in Jerusalem: „Wußtet ihr nicht, daß ich in dem sein mußte, was meines Vaters ist?“
Ist das zölibatäre Verständnis der Keuschheit (und die ihm zugrunde liegende Form der Mutterbindung) nicht die Institutionalisierung der Weigerung, den Vater zu ehren?
Die kopernikanische Wende ist der Beleg für die Wahrheit des Satzes: „Was ihr auf Erden binden werdet, wird auch im Himmel gebunden sein“. Hat nicht die Rechtfertigungslehre Luthers hierzu die Begründung und den Schlüssel geliefert?
Als das Symbolum zum Bekenntnis (und die Kirche zur Konfession) wurde, ist durch Abstraktion vom Gegenblick (und durch Verinnerlichung der Scham) das Inertialsystem begründet worden. In dieser Konstellation gründet der Begriff der Erscheinung (wie in der Scham die gesamte Geschichte der Ästhetik, des Mythos und der Kunst). Hier ist das Bekenntnis zu der Waffe geworden, die auch den trifft, der von ihr Gebrauch macht. Die Bekenntnislogik hat das Symbol gelöscht; geblieben ist das verdinglichte Dogma.
Die Unterscheidung zwischen Symbolum und Bekenntnis hängt zusammen mit der zwischen Umkehr und Bekehrung. War die Bekehrung eine Erfindung der iro-schottischen Mönche?
Die Bekehrung ersetzt ebensowenig die Umkehr wie die Befreiung die Freiheit (und das Bekenntnis die Gotteserkenntnis).
Zur Stimme der Neurosen: Hat nicht Hegel an der Stimme katholischer Priester deren Heiserkeit bemerkt?
Das parakletische Denken ist die Umkehr des apologetischen Denkens; das apologetische Denken steht unterm Bann des Rechtfertigungszwangs (Rosenzweig: Gott hat nicht die Religion, sondern die Welt erschaffen).
Ideologie ist Rechtfertigung. An diesem Satz aus den Soziologischen Exkursen von Horkheimer und Adorno läßt sich demonstrieren, was mit dem Konzept einer „Säkularisation aller theologischen Gehalte“ gemeint ist. Dieser Satz rückt Johannes 129 in die Perspektive des Nachfolgegebots.
Die Verkörperung der Sünde der Welt ist das Tier. Ist nicht das Absolute der Drache, und das Tier aus dem Meere, dem der Drache seinen Thron, seine Macht und große Gewalt gab, die Verkörperung der politischen Herrschaft? Der Drache, das Tier aus dem Meere und das Tier vom Lande (das „zwei Hörner hat wie ein Lamm und redet wie ein Drache“): Ist das nicht die Parodie der Trinitätslehre, zu der sie heute aus objektiven Gründen zu werden droht?
Das Tier aus dem Meer ist der Fisch, der den Jonas verschlungen hat; und das Zeichen des Jonas, ist das nicht die dreifache Leugnung (die Distanz zwischen Kreuz und Auferstehung)? -
3.2.1995
Das Präsens bezieht sich nicht auf die Gegenwart, sondern auf die erinnerte Vergangenheit. Diese erinnerte Vergangenheit ist der Boden, aus dem das Neutrum erwächst. Das tode ti ist das philosophische Äquivalent des Präsens: der Vorhang vor der Erkenntnis der Gegenwart.
Die Geistverlassenheit der Kirche läßt sich an der wachsenden Konfliktunfähigkeit in der Kirche demonstrieren und nachweisen. Damit hängt es zusammen, wenn es – von einem bestimmbaren Zeitpunkt an – keine erkennbare Freiheitsperspektive in der Kirche mehr gibt.
Die Welt ist der institutionalisierte Rechtfertigungszwang, als deren Subjekt der Staat sich begreift. Nur durch die Auf-sich-Nahme der Sünde der Welt kann man sich daraus befreien.
Der naturwissenschaftliche Massenbegriff steht in einer dreifachen Reflexions- und Äquivalenzbeziehung:
– als träge Masse (bezogen auf den mechanischen Stoß),
– als schwere Masse (in der Beziehung äußerlich getrennter, wechselseitig sich attrahierender Massen, im Bereich des Gravitationsgesetzes) und
– als Energie (durch die relativistische Äquivalenz von Masse und Energie).
Verweist nicht die Äquivalenzbeziehung von Masse und Energie auf den gesellschaftlichen Zusammenhang von Reichtum und Armut („Energie“-Erzeugung durch Proletarisierung) und deren Institutionalisierung in der Geschichte der Banken (der Arbeitsstätte des Geldes)?
Hat Hegels „Arbeit des Begriffs“ etwas mit der Geschichte der Banken zu tun?
War nicht der „ungerechte Verwalter“ aus dem jesuanischen Gleichnis ein frühes Modell des späteren Managers, spätkapitalistisches Realsymbol der vergesellschafteten (und proletarisierten) Herrschaft? Auch der Manager ist heute ein proletarisierter Lohnabhängiger. Herrschaft gründet heute nicht mehr in gleichsam substantiellen Eigentumsverhältnissen, sondern in funktionalisierten Organisations- und Verwaltungsstrukturen, denen zwar immer noch Eigentumsverhältnisse zugrunde liegen, die aber weitestgehend polarisierten und atomisierten Eigentumsverhältnissen geworden sind (zusammengehalten nur durchs Finanzsystem der Banken).
Krankt der Vulgärmaterialismus (neben dem es einen andern nicht mehr zu geben scheint) nicht daran, daß er immer noch von einem längst obsolet gewordenen Eigentumsbegriff ausgeht (und von einem personalistischen Begriff des Klassenkampfs)?
Erst wer im Problem des Eigentums das Problem der Materie wiedererkennt, wird den Zusammenhang von Ökonomie und Physik begreifen. Im Materiebegriff der traditionellen Metaphysik spiegelt sich deren Abhängigkeit von den Strukturen der Eigentumsgesellschaft. Die Durchdringung der Objektivität mit dem Tauschprinzip (oder die Entfaltung der Herrschaft des Tauschprinzips) hängt mit der Durchdringung der Objektivität mit dem Trägheitsgesetz (mit der Entfaltung der Herrschaft des Inertialsystems) zusammen.
Arbeiten nicht die Förderung der Weltraumforschung und der Kernforschung (der kapitalintensivsten Forschungsbereiche) nur gleichsam aus Alibigründen an sachlichen, inhaltlichen Problemen, während ihr Hauptaufgabe die der Legitimation des Bestehenden ist?
Enthält nicht die Bibel selber den Hinweis, daß die Frage, weshalb Jesus sterben mußte, erst beantwortet werden wird, wenn die Bedeutung der Austreibung der Händler und Geldwechsler aus dem Tempel begriffen wird (was erst möglich ist im Kontext der Erkenntnis der Bedeutung der Geschichte der Banken)?
Die Befreiung des Erkennens vom Bann des Wissens: Gründen nicht die prophetischen und die apokalyptischen Visionen darin, daß sie den Zusammenhang von Sehen, Wissen und Erkennen aufsprengen (das Wort: da gingen ihnen die Augen auf, rückgängig machen)? Bleibt von den drei eschatologischen Motiven (Unsterblichkeit der Seele, selige Anschauung Gottes und Auferstehung der Toten) am Ende nicht doch nur die Auferstehung der Toten? Die selige Anschauung Gottes liegt jenseits (in der „Gegenrichtung“) dessen, was sonst Anschauung heißt: nach dem Lösen der sieben Siegel.
Läßt sich aus der Befreiung der Maria Magdalena von den sieben unreinen Geistern schließen, daß sie die einzige gewesen ist, die Jesus von Angesicht zu Angesicht gesehen hat, während der Kirche die dreifache Leugnung, und mit der dritten Leugnung die Selbstverfluchung, vorhergesagt ist? Die Idee der Erfüllung der Schrift ist von der der Erfüllung des Wortes in der Tat durch eine Todesgrenze getrennt (so wie das Angesicht vom Angesicht.
Beschreibt nicht der Satz vom Stein, den die Bauleute verworfen haben (und der dann zum Eckstein geworden ist), im Nachhinein einen objektiven, gegen jedes moralische Urteil abgeschirmten Sachverhalt?
Die memoria passionis gewinnt ihre theologische Bedeutung durch ihre das Herrendenken auflösende Kraft. Aber hat nicht die Theologie auch die memoria passionis noch im Interesse der Selbstlegitimation von Herrschaft instrumentalisiert: als Opfertheologie, die dann ihre logische Begründung in der Bekenntnislogik gefunden hat? Die Opfertheologie war in der Zeit vor der Bekenntnislogik, diese jedoch logisch vor der Opfertheologie. Die Opfertheologie war gleichsam der Quellpunkt der Bekenntnislogik, und diese der Quellpunkt der modernen Naturwissenschaften. Der naturwissenschaftliche Objektbegriff gründet in der Opfertheologie; für beide gilt: Barmherzigkeit, nicht Opfer.
Ist nicht das Inertialsystem der „Witwenschleier der Natur“, der Materie, die die Mutter von allem ist?
Die Sexualmoral ist die Unzucht, deren Bewußtsein sie durch projektive Verarbeitung zu verdrängen, zu tilgen versucht. Deshalb ist sie zum Generator des Fundamentalismus (den es nur in den drei Buchreligionen gibt) geworden.
Die Rosenzweigsche Sprengung des All läßt sich daran demonstrieren, daß in der Moral zwischen der Richtschnur des Handelns und des Maßstab des Urteils unterschieden werden muß. Beide lassen sich nicht auf einen Nenner bringen. Das hat seinen Grund in der Nichtobjektivierbarkeit des Subjekts, in der Asymmetrie von Ich und Du. Die Leugnung (oder Verkennung) dieser Asymmetrie macht das befreiende Gebot zum verknechtenden Gesetz.
Ist nicht das Nichtwissen, das dann als das Nichtwissen der drei getrennten Elemente Gott Mensch Welt sich erweist, selber noch begründbar und ableitbar? Und zwar ableitbar aus einer Logik, die zugleich als die Logik eines der drei Elemente sich erweist: als Logik der Welt?
Sind nicht die drei kantischen Totalitätsbegriffe Wissen, Natur und Welt durch die subjektive Form der inneren Anschauung, durch die Zeit, an die Vergangenheit gebunden? Ist das nicht die Fessel, von der unser Erkenntnisvermögen sich nicht befreien kann? Und ist der Ursprungspunkt dieser Fessel nicht aufs genaueste bezeichnet in dem biblischen Wort: Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten, daß sie nackt waren?
Wer die Moral nur aufs Handeln, und nicht schon aufs Erkennen bezieht, wer an einem neutralen Erkenntnisbegriff glaubt festhalten zu können, wird den Ursprungspunkt der Moral nie begreifen. Die Ontologie ist eine Moralvernichtungsmaschine.
Haben die vier Grundfarben etwas mit den vier Himmelrichtungen zu tun: Weiß (Gelb) und Schwarz (Blau), Rot und Grün? Und ist nicht der Bogen in den Wolken die Bestandsgarantie der Welt?
Hat die Finsternis über dem Abgrund etwas mit der Tier aus dem Abgrund zu tun?
Ist nicht das Blau die Rückseite des Lichts, und sind Rot und Grün das Innen und Außen der Dinge? Gibt es eine biblische Farbenlehre?
Hängt die Farbenblindheit, die Unfähigkeit, Rot und Grün zu unterscheiden, mit der Unfähgigkeit, das Innere und Äußere der Dinge zu unterscheiden, zusammen? -
2.2.1995
Ursprung der transzendentalen Ästhetik: Wissen ist der Modellfall präterito-präsentischer Verben, d.h. von Verben, deren Präsens aus dem Präteritum eines andern Verbs gebildet worden ist: Ich weiß hieß ursprünglich ich sah. Das vergangene Sehen wird präsent in den subjektiven Formen der Anschauung.
Jeder Fundamentalismus ist sexistisch. Bilden nicht das Herrendenken, die Todesfurcht, der Sexismus und das Problem des Angesichts eine Konstellation? Der Sexismus oder die Unfähigkeit, Sexualität zu reflektieren, steht unterm Bann von Herrschaft, schließt ein autoritäres Politikverständnis: die Unfähigkeit, Politik zu reflektieren, und damit den Rechtfertigungszwang: den Mißbrauch religiöser Texte als Feigenblatt (die Verwechslung von Gebot und Gesetz), mit ein. Kern der Fähigkeit, Sexualität und Politik zu reflektieren, ist die Fähigkeit, die Todesfurcht zu reflektieren: Hierin gründet die Beziehung des Angesichts zur Todesfurcht (aber auch der Schleier, die Pflicht der Frauen, ihr Gesicht zu verbergen, in bestimmten Formen islamischer Tradition).
Die Existenz Israels ist die Widerlegung des Sterns der Erlösung, der aber damit nicht „erledigt“ ist. -
25.1.1995
Der Dingbegriff ist ein Reflex des Präsens.
Symbolisiert das Herniederfahren Gottes beim Turmbau zu Babel den Ursprung der indoeuropäischen Sprachen? Und hat dieses Herniederfahren etwas mit der Inkarnation des Logos zu tun?
Zu Liebe und Barmherzigkeit: Zwar ist die Liebe stark wie der Tod, aber sie erreicht die Toten nicht mehr. Diese Grenze überschreitet nur die Barmherzigkeit.
Die Sünde der Welt auf sich nehmen heißt anerkennen, daß die Vergangenheit nicht nur vergangen ist, während die „Entsühnung der Welt“ gleichbedeutend ist mit Verurteilung der Vergangenheit: Sie macht sich das Todesurteil, das über die Vergangenheit ergangen ist, zueigen. Die Entsühnung der Welt ist das Werk der unbarmherzigen „Arbeit des Begriffs“ (oder auch des gnadenlosen Weltgerichts). Die Kurzformel dafür heißt Rechtfertigung. Und die Vergegenständlichung der Geschichte (die sie gegen die Erinnerungsarbeit immunisiert) ist die Vorausssetzung des Objektbegriffs, der Verdinglichung der Gegenwart (ihrer Immunisierung gegen die prophetische Erkenntnis). Sprachlicher Ausdruck dessen sind das Neutrum und das Präsens. Das Präsens ist der Riegel vor der Prophetie. Das Neutrum entzieht die Vergangenheit der Erinnerung und der Reflexion und begründet die Macht des Vergangenen über die Gegenwart. Hegels List der Vernunft gehört zu den Konstituentien des Neutrums, das in der Idee des Absoluten sich erfüllt. Erst im Kontext des Neutrum gibt es so etwas wie das hinterhältige Denken, die reservatio mentalis, den Betrug, die Verstellung.
Hurerei und Unzucht sind keine sexualmoralischen, sondern herrschaftskritische Kategorien, und nur als solche sind sie auch sexualmoralische. Man kann, ohne dem Fundamentalismus zu verfallen, die sexualmoralische Bedeutung von der herrschaftskritischen nicht trennen. Deshalb hat jeder Fundamentalismus sein Zentrum in der Sexualmoral.
Adornos Satz: „Erstes Gebot der Sexualmoral: Der Ankläger hat immer Unrecht“, ist eine Übersetzung des jesuanischen Satzes: „Wer von euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein“. Sind nicht alle Fundamentalisten Steinewerfer?
Ist nicht die Umkehr durch die Privatisierung der Buße in der Ohrenbeichte zum Herrschaftsmittel geworden (Zusammenhang mit der Ausbildung der Raumvorstellung)?
Die kritische Theorie der Frankfurter Schule war ein Dualis.
Die Geschichte der dreifachen Leugnung Petri ist ein Gleichnis, das sich auf die Beziehung der Erfüllung des Worts zur Logik der Schrift bezieht. (Sind nicht die Leugnungen Petri immer mit dem Verrat des Judas verwechselt worden?) -
24.1.1995
Die katholische Theologie sollte endlich Kant zur Kenntnis nehmen (und das, ohne ständig die Transzendenz mit dem Transzendentalen zu verwechseln). Das setzte voraus, daß sie den wissenschaftskritischen Impuls mit aufnimmt. Das experimentum crucis wäre die Naturwissenschaft. Damit würde sie sich allerdings der eigenen Geschichte als Legitimationswissenschaft begeben (sic, B.H.), die dazu ohnehin nicht mehr taugt.
War nicht die kirchliche Sexualmoral seit je Ursprung und Transporteur des „islamischen“ Religionsverständnisses (zum Begriff des Islam vgl. Stern der Erlösung, S. 191). Eine rigide Sexualmoral und ein fundamentalistisches Schrift- (und Geschichts-) Verständnis haben sich seit je wechselseitig fundiert.
Der Stern der Erlösung ist die erste konsequente Entfaltung der Idee, daß die theologische Idee der Wahrheit mit einer Änderung des Subjekts einhergeht, daß zur Theologie eine Idee der Wahrheit gehört, die ins Bestehende eingreift, weil sie die Umkehr mit einschließt. Aber: Ist die Umkehr bei Rosenzweig nicht schon eine sechsfache, und kommt sie nicht in die Nähe der Lösung der sieben Siegel?
Hat Rosenzweig die Theologie nicht doch nur bis zur Schwelle, die sie jetzt überschreiten müßte, geführt? Vgl. hierzu den Satz über das Verhältnis von Barmherzigkeit und Liebe (S. 193) sowie die Aussparung der Apokalypse (die Nicht-Reflexion der Beziehung von Gericht und Gnade). Die Schwelle, die Rosenzweig nicht überschritten hat, ist die Schwelle von Gethsemane. Ist nicht der Rosenzweigsche Koffer (Stern, S. 124) in Wirklichkeit der Kelch, und hat nicht das Gott Mensch Welt mehr mit der Trinitätslehre zu tun, als Rosenzweig weiß?
Hängt nicht die Verdrängung der Barmherzigkeit bei Rosenzweig, die er unterm Islam abhakt, mit der Verdrängung der apokalyptischen Dimension der Theologie zusammen: die Barmherzigkeit hängt über den Namen der Gebärmutter (und durch die projektive Beziehung der Hysterie zur Barmherzigkeit) mit den messianischen Wehen zusammen.
Die Form des Raumes, das ist das gegenständliche Korrelat der List der Vernunft, die bewirkt, daß mit jeder Umkehr der alte Zustand sich wiederherstellt. Die Zusage, daß die Pforten der Hölle die Kirche nicht überwältigen werden, bezieht sich hierauf.
Eine Erkenntnis, die nicht ins Bestehende eingreift, verdient diesen Namen nicht, aber mein Gefühl ist, daß Johann Baptist Metz sich seit einiger Zeit in die Ecke gedrängt fühlt und deshalb der Apologie verfallen ist. Bezieht sich nicht das Wort vom Binden und Lösen auf die Idee der eingreifenden Erkenntnis?
Ist nicht das Christentum immer wieder von seinen Vergangenheiten eingeholt worden, und das gerade von jenen, die es glaubte überwunden zu haben?
Die christliche Theologie hat eigentlich seit je alle Vorkehrungen getroffen, die es ihr ermöglichten, sich von der Schrift nicht angesprochen zu wissen. Das gilt für die ganze Breite von den Propheten bis Gethsemane.
Nicht die Ökumene (kein Multi-Kirchen-Konzern), sondern die Entkonfessionalisierung der Kirchen wäre das Ziel.
Ist nicht die in der Genesis vor dem ersten Schöpfungstag beschriebene Situation (wüst und leer, Finsternis über dem Abgrund, der Geist Gottes über den Wassern) ein Bild des gegenwärtigen Weltzustandes?
Wenn Auschwitz mit dem Kreuzestod zu tun hat, sind dann nicht auch wieder einmal die Jünger davon gelaufen (die dreifache Leugnung ließe sich hierauf beziehen)? Es ist vielleicht weniger wichtig, daran zu erinnern, daß in Auschwitz gebetet worden ist; wichtiger erscheint mir der Bezug zu dem Satz: Wer Euch anrührt, greift seinen Augapfel an.
Die verandernde Gewalt des Objektivationsprozesses hat sich zuerst in der Geschichte der Dogmenbildung, der opfertheologischen Verarbeitung der Erinnerung an den Kreuzestod, manifestiert.
Angst und Projektion: Sind es nicht generell unsere Ängste, die uns in die Projektion hineintreiben; ist nicht jede Projektion eine falsche Form der Angstverarbeitung? Gründen nicht alle Ängste in der Sünde der Welt. Die Aufarbeitung dieser Ängste, die Aufarbeitung des Empörungstriebs und seiner projektiven Wurzeln, sprengt die Herrschaft der Urteilsform über das Denken und begründet jene Sensibilität, die mit der Idee des Heiligen Geistes mehr zu tun hat, als das kirchliche Lehramt. -
21.1.1995
Zum projektiven Denken: Der Grund der Finsternis liegt in der Vergangenheit; die Verfinsterung der Dinge gründet in ihrer Subsumtion unter die Vergangenheit. Das Licht, das die Vergangenheit wirklich erhellen würde, wäre das im Buch des Lebens noch verschlossene Licht. Dieses Buch wird lesbar, wenn „der Himmel wie eine Buchrolle sich aufrollt“.
Zur Logik der Schrift: Das Buch ist das Grab des Autors. Gründet die Idee der Auferstehung nicht darin, daß auch die der Logik der Schrift unterworfene Sprache nicht endgültig tot ist, daß sie wieder zum Leben erweckt werden kann?
Verweisen die Totenerweckungen in der Schrift nicht alle auf die Beziehung der Logik der Schrift zur Erfüllung des Wortes? (Welche Erweckungsgeschichten gibt es: die vom Jüngling zu Nain, von der Tochter des Jairus und vom Lazarus?) Kann es sein, daß die Schrift (oder das Dogma?) am Ende als das leere Grab sich erweist (es war das Grab des Joseph von Arimathaea, „der ein Jünger Jesu war – freilich im geheimen, aus Furcht vor den Juden“ – Joh 1938)? Wird nicht erst in diesem Zusammenhang deutlich, was es mit dem Logos auf sich hat?
Wie verhalten sich Ereignis und Geschehen zueinander? Das eine ist reflexiv, das andere objektiv (es ereignete sich, es geschah). Gibt es eine sprachliche Beziehung des Ereignisses zum Eigenen, zum Eigentum, zur Eigentlichkeit?
Adornos Bemerkung, daß das Selbst in theologischem Zusammenhang gründet, wäre zu korrigieren: Wie der Begriff des Absoluten, zu dem es gehört, fällt es in die Ursprungsgeschichte des Staates (zusammen mit dem Eigentumsbegriff). Es gründet im Kontext der Ästhetik (vgl. Rosenzweigs Bemerkung über die Beziehung des Selbst zum Kunstwerk). Das Selbst ist ein Reflex der subjektiven Formen der Anschauung; deshalb scheinen sich diese der Reflexion zu entziehen (und deshalb mußte Hegel die Antinomien der reinen Vernunft, die Kant auf die transzendentale Ästhetik bezogen hatte, aus dieser herausnehmen und in Logik transponieren, was nur mit Hilfe des Konzepts der List der Vernunft möglich war; so wurde das Gesetz der Erscheinungen zum Begriff des Scheins).
Konstruktion der Ästhetik: Das Selbst ist der Reflex einer Erfahrung, in der einer sich als anderer für andere erfährt: Es gehört in den Kontext der Geschichte der Scham.
In der Jotam-Fabel kommen neben dem Dornenstrauch, der zum König wird, der Feigenbaum, der Weinstock und der Ölbaum vor.
Sind nicht die Bäume und Sträucher, unter denen Adam, als er erkannte, daß er nackt war, sich verbarg, die Ahnen der Bäume der Jotam-Fabel? – Nathanael stand unterm Feigenbaum, als Jesus ihn als „wahren Israeliten, ohne Falsch und Tadel“ erkannte.
Ist nicht das Inertialsystem der Dornenstrauch, und das durchs Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit korrigierte Inertialsystem der „brennende Dornbusch“?
Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein: Löst dieser Satz nicht das Rätsel des Absoluten? Ist das Absolute (der Schatten, den das Selbst auf Gott wirft) nicht die Grube, die wir andern graben, und in die wir dann selber hineinfallen? Hier erweist es sich, daß das Absolute die Reflexionsgestalt des Raumes ist. Hat die Grube nicht etwas mit dem Kelch und mit dem Richten zu tun? Nur das Gebot der Feindesliebe schützt vor dieser „Grube“.
Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein: Diesen Effekt der List der Vernunft hat Hegel nicht begriffen.
Ist nicht die Natur die Grube, in die wir die Schöpfung gestürzt haben? Und ist der Satz von der Grube nicht auch auf die Kirche zu beziehen, wogegen allein das Wort steht, daß die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen werden (die Grube, die die Kirche den andern gegraben hat, war die Höllenvorstellung: das Äquivalent der Gottesfurcht im Schuldverschubsystem des Weltbegriffs, des Herrendenkens; sie ist ohne die Transformation der Sexualmoral in eine Urteilsmoral, durch die sie dann nur noch auf andere sich bezieht – und auf den Urteilenden selbst nur insoweit, als er selbst als anderer für andere sich erfährt -, nicht zu denken: Unzucht ist der apokalyptische Name für den richtenden Gebrauch der Sexualmoral).
Die subjektiven Formen der Anschauung (die transzendentale Ästhetik) sind der Inbegriff der Grube, die wir andern graben, und in die wir selber hineinfallen.
Die Logik der Schrift abstrahiert von der dialogischen Struktur der Sprache (vom Hören), das Inertialsystem (das in den subjektiven Formen der Anschauung gründet) vom Licht, vom Gesehenwerden, vom Angesicht. Zur Logik der Schrift gehört als Projektionsfolie der Begriff des Barbaren, zum Inertialsystem der des Wilden (das Antlitz des Hundes). -
17.1.1995
Die Gottesfurcht ließe sich definieren als die Rücknahme des projektiven Denkens (als Produkt der Metanoia), so wie umgekehrt der projektive Erkenntnisbegriff aus der Strategie der Gottesfurcht-Vermeidung sich ableiten läßt (das Neutrum als Kern eines Schuldverschubsystems).
Der Weltbegriff ist der Inbegriff und der Versuch der Selbstlegitimation des projektiven Denkens.
Logik und Funktion des Substantivs wären anhand der Logik und Funktion des idealistischen Ich zu demonstrieren.
Zur Unterscheidung des Anderen vom Fremden: Das Andere ist das, was Fichte das Nicht-Ich genannt hat, eine systemimmanente, logisch aufs Ich bezogene und zugleich den Weltbegriff fundierende Bestimmung. Während der Andere ichfremd ist, bezeichnet der Name des Fremden ein der eigenen Welt Fremdes, etwas Gattungsfremdes: Hier liegt der Grund, weshalb Xenophobie nur rassistisch sich begründen läßt.
Sind Sodom, Jericho und Gibea nicht auch Decknamen des Hellenismus (und die Fremden in diesen Städten für deren Bewohner „Barbaren“)? Sodomitisch ist die Xenophobie, deren Beziehung zum biblischen Begriff der Unzucht aus den biblischen Texten sich entnehmen läßt.
Die Sexualmoral und das Tier: Indem die Sexualmoral der bloßen Tabuisierung zuarbeitet, die Reflexion verhindert, enthumanisiert sie die von ihr beherrschte Gesellschaft. Die Sexualmoral entzieht den Bereich der Gattung der Reflexion: Sie ist sie im Kern rassistisch.
Tiere sind Verkörperungen erstarrter, verdinglichter Projektionsmechanismen; deshalb sind sie erfahrungsunfähig.
Die Forderung, das projektive Denken zurückzunehmen, das betrifft insbesondere den Gebrauch, den die Theologie von der Schrift macht. Die „Unheilsprophetie“ und die Schreckensbilder der Apokalypsen sind nicht auf andere anwendbar: sie sind Konkretisierungen der Gottesfurcht. Man könnte auch sagen: Nur die göttlichen Verheißungen gelten für alle, die göttlichen Gebote gelten nur für mich.
Die Rücknahme der projektiven Verarbeitung der Apokalypse (die nur so als Quelle der Angst, als Herrschaftsmittel, sich ausbeuten läßt) hat insbesondere zur Folge, daß der Glaube in den apokalyptischen Bildern und Symbolen nicht in der Opferrolle, sondern in der des Täters sich reflektiert.
Ist nicht durch das Sabbath-Gebot für die jüdische Tradition die Astrologie ab ovo zeitlich, und nicht räumlich begriffen worden? Und gewinnt hier nicht die Begründung des Sabbath-Gebots durch ihre Beziehung sowohl auf das Sechs-Tage-Werk als auch auf den Exodus ihre enscheidende Bedeutung?
War Paulus nicht in der Tat der Völker-Apostel (und der Begleiter des Petrus, mit dessen Gedächtnis sein Gedächtnis zusammen gefeiert wird)? Und ist er dadurch nicht zum „Erfinder“ des Christentums geworden und zum Urheber der ersten der drei Leugnungen (das Modell des „falschen Propheten“, der „zwei Hörner hat wie das Lamm und redet wie der Drache“)? So wurde er zwar in den dritten Himmel entrückt, aber der Himmel stand ihm nicht offen (zuletzt dem Stephanus). Gehören die Dämonen-Geschichten der Evangelien (sowie die merkwürdige sachliche Affinität des Petrus zu den Dämonen) in diesen Kontext?
Ist nicht die Übersetzung der Schrift ins Erbauliche insgesamt das Produkt ihrer projektiven Verarbeitung? Alle negativen Bilder werden auf andere bezogen und so für die Gottesfurcht unschädlich gemacht, neutralisiert.
Die drei Versuchungen, das waren:
– die Versuchung, Steine zu Brot zu machen,
– die Versuchung, sich (von der Zinne des Tempels) hinabzustürzen, und
– die Herrschaftsversuchung.
Sind sie nicht alle auf die Kirche, die ihnen verfallen ist, zu beziehen? Was waren die Antworten Jesu auf die Versuchungen? Der Hinweis, daß
– „der Mensch … nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt“, lebt;
– „du … den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen“ und
– ihn „anbeten und ihm allein dienen“ sollst.
Sind das nicht allesamt Mahnungen an die Kirche? -
4.1.1995
Gibt es nicht ein Präteritum, das eigentlich die Zukunft meint? Gehört dazu nicht das Präteritum im Anfang des Johannes-Evangeliums? Ist die archä, in der der Logos war, eine archä, die noch nicht ist (ein Stück vergangener Zukunft)?
Die Plancksche Strahlungsformel ergibt sich aus der Beziehung der kinetischen zur Strahlungsenergie: Die Anzahl der Atome (oder auch der Freiheitsgrade) in einem Volumen bleibt vorgegeben und konstant, während die Anzahl der Oszillatoren der elektromagnetischen Strahlung abhängig ist von der Frequenz und Wellenlänge der Strahlung: mit der Energie gleichsam rückgekoppelt ist. Damit ändert sich die Grundlage der statistischen Beziehungen der beiden Energieformen.
Zum philein (Benveniste): Es hat mehr mit dem Possessivverhältnis zu tun, als Benveniste zugeben will. Zum unmittelbaren Possessivverhältnis kommt ein reflexives hinzu. Der Besitzende ist selbst vom Besitz besessen. Das, was im Besitzverhältnis dem Objekt widerfährt, reflektiert sich im Subjekt: im Selbstmitleid, in der „affektiven Beziehung zum Selbst“, im Geliebt-werden-Wollen. Die gesamte Philosophie steht unter dem Bann dieses Gesetzes.
„Wenn die Welt euch haßt, …“ Der Begriff der Welt in diesem Satz bezieht sich sowohl auf die Allgemeinheit „alle Menschen“ wie auch auf den unbestimmbaren Grund der Objektivität des Weltbegriffs (das Geld). In der vom Tauschprinzip bestimmten Gesellschaft ist das Geld der Inbegriff des Anderen, der Feind aller, den es durch eigene Anstrengung zu besiegen gilt. Der Sieger fühlt sich vom Geld geliebt, der Verlierer (und jeder ist ein potentieller Verlierer) fühlt sich gehaßt (schuldig, verurteilt). Und das Christentum als die Religion der Liebe, nachdem es als Siegesreligion im Selbstmitleid versunken ist, schließt die Armen aus.
Die Sexualmoral hat der Liebe in ihrem eigenen Zentrum eine Haßquelle eröffnet (der Begriff der Unzucht bezeichnet eine Qualität des sexualmoralischen Urteils und nicht ihres Objekts).
Sind nicht die drei evangelischen Räte: Gehorsam, Armut und Keuschheit auf die drei transzendentalen Ästhetiken bezogen: auf die subjektiven Formen der Anschauung, aufs Geld und auf die Bekenntnislogik (die Korrelate des theoretischen, des praktischen und des sexualmoralischen Urteils)?
Adorno Aktueller Bezug Antijudaismus Antisemitismus Astrologie Auschwitz Banken Bekenntnislogik Benjamin Blut Buber Christentum Drewermann Einstein Empörung Faschismus Feindbildlogik Fernsehen Freud Geld Gemeinheit Gesellschaft Habermas Hegel Heidegger Heinsohn Hitler Hogefeld Horkheimer Inquisition Islam Justiz Kabbala Kant Kapitalismus Kohl Kopernikus Lachen Levinas Marx Mathematik Naturwissenschaft Newton Paranoia Patriarchat Philosophie Planck Rassismus Rosenzweig Selbstmitleid Sexismus Sexualmoral Sprache Theologie Tiere Verwaltung Wasser Wittgenstein Ästhetik Ökonomie