Nach Kants Definition des Erhabenen ist der Islam die Religion der Erhabenheit.
Notwendig wäre die Rekonstruktion und Reflexion des Mechanismus, der bewirkt, daß ebenso, wie die Verurteilung des Faschismus den Schrecken nicht auflöst, die Verurteilung der Kirche nicht den Weg zum richtigen Leben eröffnet.
Es gibt zwei Wege, die versprechen, dem Schuldzusammenhang zu entrinnen: den der Abstraktion (der zu seiner Absicherung der Mechanismen der Projektion und des Schuldverschubsystems, mit einem Wort: der Verurteilung, sich bedient) und den der Reflexion. Nur der zweite hält, was er verspricht.
Die Sünde der Welt auf sich nehmen, das heißt auf das Mittel der Projektion und der Verurteilung verzichten. Das setzt die Fähigkeit zur Reflexion des Schuldverschubsystems voraus. Der Kreuzestod ist der Beweis dafür, daß die Rücknahme der Projektion (die „Umkehr“) kein bloß subjektiver Akt ist.
Nimmt nicht in Hegels Rechtsphilosophie der Begriff des Eigentums die Stelle ein, die in seiner Logik der Begriff des Seins einnimmt?
Haben Sonne, Mond und Saturn etwas mit den drei Abmessungen des Raumes zu tun, und Jupiter, Mars, Merkur und Venus etwas mit den vier Himmelsrichtungen?
Sind nicht die Planetenbahnen, zu denen auch die Bahnen der Sonne, des Mondes und des Saturn gehören, die „Wege des Irrtums“ (und ist der Saturn, und nicht die Sonne, der Planet der „Ruhe“)?
Ist das heliozentrische System (das anstelle des Saturn die Sonne ins ruhende Zentrum setzt) nicht der Beweis, daß die Wege der Planeten (die Wege des Irrtums) die Wege in der Finsternis sind, ist nicht das heliozentrische System selber diese Finsternis: das Reich des Hades, die „Unterwelt“? Vgl. hierzu die symbollogischen Phantasien Swedenborgs, der die Toten auf den Planeten ansiedelt, und dazu die irreführende Einbildungskraft Dantes, die auf die irischen Ursprünge der mittelalterlichen Vorstellungswelt des Christentums zurückweist: einer theologischen Vorstufe des heliozentrischen Systems (vgl. Le Goffs Essay über das Fegfeuer, ein erster Hinweis auf die „irische Revolution“ des Christentums, die die Planetenwelt theologisch neutralisiert und den Hades: die Hölle und das Fegfeuer, ins Innere der Erde verlegt hat; gibt es hierzu nicht deutliche Spuren und Hinweise beim Johannes Scottus Eriugena, z.B. in der Logik seines Naturbegriffs, die, in der Folge des Hierarchie-Theoretikers Pseudodionysius Areopagita, die Oben-Unten-Beziehung auf den Kopf gestellt und eindimensional, irreversibel gemacht, damit der neuen Gestalt der Naturbeherrschung den Weg eröffnet hat, die Planetenwelt dagegen, das Reich der paulinischen Archonten und Elementarmächte, zum himmlischen Vorbild und Modell der irdischen – der politischen wie der kirchlichen – Hierarchien gemacht hat)? – NB: Wann erfolgte die Richtungsumkehr in der Merkaba-Mystik, wann wurde der Abstieg zum Aufstieg?
Als der Auferstandene zum sol invictus wurde, wurde Kohelet zum Grundtext des kirchlichen Selbstverständnisses: Es gibt nichts Neues unter der Sonne.
Ist das kopernikanische System die ausweglose Vollendung der „Augenlust“ (beachte hierzu Kants Lustbegriff), die politische Ökonomie die Verkörperung der „Fleischeslust“, das Produkt der Vereinigung beider hingegen die „Hoffahrt des Lebens“ (1 Joh 216)? Und bezieht sich nicht der evangelische Rat des Hörens (nicht des „Gehorsams“) auf die Augenlust, der Rat der Armut auf die Fleischeslust und der Rat der Keuschheit auf die Hoffahrt des Lebens?
War nicht in der Tat das proton pseudos der kirchlichen Neuorganisation der Woche, daß die Kirche den Sabbat durch den Sonnentag ersetzt, den Sonntag zu dies dominca gemacht, damit aber die Gottesfurcht durch die Herrenfurcht ersetzt hat?
Wie hängen Passah, das Opfer des Lammes, der Sabbat, die sieben Tage der ungesäuerten Brote und der Exodus mit Abendmahl, Kreuzestod und Auferstehung zusammen?
Sind nicht die Texte der „katholischen Briefe“ allesamt apokalyptische Texte und die der Paulinischen Briefe Texte des Aufschubs?
Jugoslawien und Nordirland: Gibt es nicht Aufgaben der Ökumene, die wichtiger wären als die Verteilung der Karrieren in den bestehenden kirchlichen Hierarchien?
Wie verhalten sich die beiden Sätze zueinander: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder“ und „… die ihre Kleider im Blute des Lammes gewaschen haben“, wie verhält sich die Rache zu Sündenvergebung? Bezieht sich die Vorstellung von der „reinigenden“ und „erlösenden“ Kraft des Blutes auf das Opfer oder auf die Nachfolge?
Unmittelbar nach dem Kriege gab es in der Kirche die Furcht: Das wird sich einmal rächen. Ist diese Furcht nicht auf eine ungeheuerliche Weise wahr geworden? Haben die Deutschen diese Rache nicht an sich selbst vollzogen (durch die Verleugnung des Geschehenen und ihre Folgen)? Aber es gibt einen Spiegel, in dem sie das erkennen können: die Geschichte von der Verhärtung des Herzens Pharaos.
„Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht.“
proteron/hysteron: Der Name Hystera für Gebärmutter ist zugleich der Name für das Spätere (im Gegensatz zum Früheren), das Zweite (im Gegensatz zum Ersten). Ist nicht der Name schon ein Stück Diskriminierung, setzt er nicht den höheren Rang der Zeugung, wie die Trinititätslehre ihn dann festschreibt, voraus?
Swedenborg
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13.7.96
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25.6.96
Versöhnung über Gräbern: Um eines von jeder Erinnerung unbelasteten Anfangs willen hat das Christentum die Vergangenheit verraten, sie aber gerade dadurch konserviert.
Sind nicht die Rechtfertigungszwänge, die Daniel Goldhagen evoziert hat, ein Beweis für die Wahrheit seiner Thesen?
Daß „Hitler selbst und seine Satrapen … soviel Wert darauf gelegt (haben), den Holocaust dem deutschen Volk möglichst nicht öffentlich bekannt zu machen“ (Jörn Rüsen in der FR vom 25.6.96, S. 11), ist kein Beweis dafür, daß die Deutschen „nichts gewußt“ hätten, sondern diese Geheimhaltung, deren Adressat weniger das deutsche Volk als vielmehr die Weltöffentlichkeit war, lag im Interesse aller; auch die Komplizenschaft scheut die Öffentlichkeit. Lifton hat in seinem Ärztebuch nachgewiesen, daß selbst die Täter auf zwei Ebenen lebten, die gleichsam durch eine innere „Geheimhaltungs“-Grenze (eine Grenze in den Subjekten selber) von einander getrennt waren. Das war die objektive Grundlage des pathologisch guten Gewissens nach dem Kriege.
Anmerkung zur Rechtfertigungslehre: Auch das Geld deckt eine Menge Sünden zu.
Das Ende der Zeiten wird kommen, wenn entweder aus Freiheit die Umkehr vollzogen wird oder es zur Umkehr keine Alternative mehr gibt. Und wehe denen, die das dann nicht wahrzunehmen in der Lage sind.
Wird nicht bei Hauke Brunkhorst (Der Mensch muß sich selbst erfinden, FR vom 25.6.96) das projektive Moment im Begriff der Ursache (und im Konzept der „Ursachenforschung“) mit Händen greifbar? Ist nicht der Begriff der Ursache ein Schuldverschub- und Exkulpationsbegriff?
Gehört nicht zum Reden auch das Ausreden (sowohl das Ausreden-Lassen, als auch das Jemandem-etwas-Ausreden), die Nutzung der Sprache als Radiergummi?
Ist nicht das „Ich denke, das alle meine Vorstellungen muß begleiten können“ die Finsternis über dem Abgrund?
Wer so umstandslos gegen die Todesstrafe ist, sollte der nicht auch einmal darüber nachdenken, daß der Wohlstand hier das Todesurteil für Millionen ist?
Zum Weltbegriff:
– Gott hat Himmel und Erde erschaffen, nicht die Welt,
– Weltbegriff als Schwelle der Zivilisation, Ursprung des Weltbegriffs (zusammen mit den Begriffen Wissen und Natur),
– Weltbegriff das gegenständliche Korrelat des Staates und der Philosophie (Verstrickung der Philosophie in die Herrschaftsgeschichte),
– Weltbegriff als logisches Apriori (Reorganisation des Zeitbegriffs, Konstituierung und Legitimierung der instrumentellen Vernunft),
– wechselseitige Legitimation der Totalitätsbegriffe: Selbstlegitimation des Bestehenden durch die Naturwissenschaften,
– das Eine ist das Andere des Anderen: der Begriff der Erscheinung und die Logik der Veranderung, das Anderssein (nur Gott sieht ins Herz der Menschen),
– die List der Vernunft oder der „hintertückische“ Weltbegriff, Grenzen der Beweislogik, Ursprung und Begriff der Gemeinheit,
– Gnosis, Theologie und Hegel: der Staat als Schöpfer der Welt, Problem des Begriffs der creatio mundi,
– „Entsühnung der Welt“: Sexualmoral für andere (Sexualmoral als Urteilsmoral) und die apriorische Freisprechung der Herrschaft.
– Der Weltbegriff transformiert die Theologie aus dem Angesicht Gottes hinter Seinen Rücken.
– Das schwierigste Teilstück der Kritik des Weltbegriffs ist die Kritik der Naturwissenschaften: die Geschichte der Subjektivierung der „Sinnesqualitäten“ zur Empfindung, der Kritik zur Meinung und der Schuld zu Schuldgefühlen.
– Gehört nicht auch die Lösung des Rätsels Swedenborgs (der Träume eines Geistersehers, dessen Geistesgegenwart jedoch hinreichte, Luthers Begriff der Rechtfertigung zu durchschauen) zur Kritik des Weltbegriffs? -
17.4.1995
Die mathematische Rationalität ist eine der Ebene (die ihr Gegenteil als Spiegelung in sich enthält). Das Problem kommt herein mit der Tiefe, die die Mathematik als Physik realisiert: mit dem Plastischen, mit dem Widerstand, mit der Schwere. Hierbei verweist die Schwere auf die Gravitation, der Widerstand auf die Mechanik und das Plastische auf das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit. Die dritte Dimension ist als deren Norm das Innere der Fläche. Und verhalten sich nicht Norm und Fläche wie die Gravitation zum Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit?
Ethik: Ist das nicht heute der Versuch, Perspektiven und Rechtfertigungen für institutionelles Handeln zu gewinnen (allgemeingültige Normen)? Ethik richtet sich an Institutionen; das gilt auch für die „personalistische Ethik“ (für die Wertethik, die sich an die Repräsentanz der Institutionen in Subjekt richtet, an die „Person“). – Merkwürdig, daß ich Adornos Satz zur Sexualethik als einen Satz zur Sexualmoral in Erinnerung habe: Verhält sich die Ethik zur Moral wie die Ästhetik zur Kunstphilosophie? Schließen nicht Moral und Kunstphilosophie die Vergegenständlichung dessen mit ein, was Adorno in der Reflexion halten möchte? Aber sind nicht Vergegenständlichung und Reflexion siamesische Zwillinge, die sich nicht von einander trennen lassen, ohne daß beide sterben?
An welchen Stellen kommt der Kaiser im NT vor? (Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, Mt, Mk, Lk. – Wir haben keinen König als den Kaiser, Joh. – Vgl. die Kindheitsgeschichte bei Lk und Paulus in der Apg.)
Ist die Sünde wider den Heiligen Geist nicht aus ihren Folgen zu erschließen: Sie wird weder in dieser noch in der zukünftigen Welt vergeben. Nicht vergeben aber wird dem, der selber nicht vergibt, der zur Verteidigung des Andern nicht bereit oder fähig ist, weil er mit dem Ankläger sich identifiziert. Das aber ist das Prinzip der Welt, der Grund ihrer Verführungsgewalt.
Müßte nicht insbesondere die Kirche endlich begreifen, was der Satz bedeutet: Mein ist die Rache, spricht der Herr? Dieser Satz schließt jede kirchliche Komplizenschaft mit der Rechtsordnung, der gesellschaftlichen Organisation des Rachetriebs, aus. Hiernach dürfte sich die Kirche durchs Gewaltmonopol des Staates nicht mehr dumm machen lassen. Die Idee des Staates gründet im Prinzip der Vergesellschaftung der Rache, und das Gewaltmonopol des Staates („Alle Gewalt geht vom Volke aus“) hat seine Wurzeln im unaufgelösten Rachetrieb der Menschen. Ist nicht der Staat selber der Terrorist, den er projektiv mit dem 129a verfolgt? Müßte nicht endlich der Faschismus zum Gegenstand einer Selbstaufklärung der staatlich organisierten Gesellschaft werden (zum Gegenstand einer Selbstaufklärung, die die Sensibilisierung für Gewalt zum Ziele hat)?
Rotes Tuch: Ein Staat, der geliebt werden will, ist wie ein Stofftier, das die Liebe instrumentalisiert und ausbeutungsfähig macht (war nicht die goldene Statue des Nebukadnezar das erste Stofftier?). Der Staat, der geliebt werden will, ist eine Projektion derer, die den Staat (den „Schöpfer der Welt“) als Ich-Stütze brauchen: Ihnen werden alle, die dieser Stütze nicht bedürfen, zu Objekten der Wut. Ist das nicht ein Hinweis auf Bölls Sakrament des Büffels (und auf das Verständnis der Tatsache, daß das Symbol des Rindes in der christlichen Symbolwelt nicht mehr vorkommt, weshalb das Symbol des Esels unverständlich geworden ist).
Der „Götzendienst“ gehört (wie die antiken Kosmologien) zur Ursprungsgeschichte des Weltbegriffs.
Beruht nicht die gesamte Physik auf der Übertragung des Tauschprinzips auf die Erscheinungen der Natur (die in diesem Akt zur Natur erst wird)? Das Instrument dieser Übertragung war einmal der Begriff, der dann im Inertialsystem sich entfaltete und vollendete, sich aus seinem eigenen Grunde selbst erzeugte und begriff. Das Inertialsystem hat die Natur in ein System mathematischer Äquivalenzbeziehungen aufgelöst (sie damit in einen mathematischen und einen dynamischen Teil aufgespalten).
Ulrich Sonnemanns „Land der unbegrenzten Zumutbarkeiten“: War das nicht eine Paraphrase zum Thema „Im Angesicht und Hinter dem Rücken“?
Theologie wird wieder möglich, wenn es gelingt, die Beziehung von oben und unten aus dem Räumlichen ins Sprachliche zurück zu transformieren.
Im 18. Kapitel des Johannes-Evangeliums steht ein Satz über Petrus, mit dem „angedeutet“ werden soll, „durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde“ (V. 18f), während es über Johannes heißt: „Wenn ich will, daß er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an?“
Haben sich die Gewichte nicht schon so verschoben, daß es nicht mehr um das Neue unmittelbar, um das zukünftige Neue, sondern nur noch um das Neue im Alten, um das vergangene Neue geht? Nicht, daß die Vergangenheit uns hilft, wir müssen dem Vergangenen helfen.
Herrschaft, Gewalt und Macht: Auch Frieden und Gerechtigkeit sollen herrschen. Eine ähnliche Bedeutung von Gewalt und Macht scheint es nicht zu geben. Wie es Herrschaft über andere (und mit ihr Knechtschaft) gibt, gibt es auch Gewalt über andere (Sklaverei); Macht hingegen wird an anderen ausgeübt. Herrschaft ohne Beherrschte wäre denkbar, wenn sie die Herrschaft aller ist. Gewalt und Macht hingegen enthalten (wie die transzendentale Logik) eine apriorische Beziehung zum Objekt in sich, von dem sie (wie das Urteil) abhängig sind.
Der Satz „Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen“ wäre zu korrigieren: Es kommt darauf an, das Erbe zu reflektieren, daß man nicht davon besessen wird.
Tiere haben die Scham (den Blick der Andern) verinnerlicht und instrumentalisiert: In der Farbe ihres Fells oder ihres Federkleids, aber auch in ihren wesentlichen (Flucht- und Aggressions-) Merkmalen. Die Scham gehört zum logischen Existenzgrund und zu den Formbestimmungen der Gattung.
Zu dem Titel „Die Autorität der Leidenden“ (J.B.Metz): Wäre hier nicht zu unterscheiden zwischen dem Leiden der Anderen und dem eigenen Leiden, zwischen Last und Joch (das Leiden der Anderen ist meine Last, die ich auf mich zu nehmen habe, mein Leiden ist ein Joch, das ich anderen auferlege)? In jedem Fall ist die Verführung durchs Selbstmitleid zu reflektieren. Dieser Unterschied rührt an die Differenz zwischen dem steinernen Herzen und dem Herzen aus Fleisch, zwischen Barmherzigkeit und strengem Gericht.
„Die Autorität der Leidenden“: Gibt der Begriff der Autorität die Intention von J.B.Metz korrekt wider?
Der Satz aus den Passionsgeschichten „Den Andern konnte er helfen, sich selbst nicht“ liefert den Schlüssel zum Verständnis des Ganzen. Durch diesen Satz werden die Richtenden überführt.
Sind die Disteln und Dornen nicht das Symbol des Staates (der zum Fluch über Adam nach dem Sündenfall gehört)?
Sind nicht die sieben unreinen Geister die durch Selbstbezogenheit verunreinigten Geister: das Inertialsystem?
Das Bekenntnis ist die geheuchelte Nachfolge, seine pharisäische Form (das „getünchte Grab“).
Dritte Leugnung: Die Selbstverfluchung beginnt dort, wo die Paranoia anfängt, von den Freunden sich verfolgt zu fühlen, um sie dann präventiv zu Feinden zu erklären („Viel Feind, viel Ehr“). Zugleich wird man sich jedoch selbst zum Feind: Prinzip des Faschismus, der darin sein eigenes Gemeinschaftsprinzip, das Band, das alle „zusammenschweißt“, erkennt.
Das Sakrament des Büffels: Der Büffel ist eine Art des Rindes. Es verweist auf das im Christentum verschwundene Stieropfer. Hat nicht die Kirche den Opferbegriff seit je zweideutig gehalten, so daß beides, das Sakrament des Lammes und das des Büffels darunter verstanden werden konnte? Vgl. Horkheimer: Das Christentum ist die menschenfreundlichste Religion; aber es gibt keine Religion, in deren Namen solche Untaten begangen worden sind.
Der Letzte, der den Himmel offen sah, aber nicht mehr genau zu beschreiben vermochte, was er dort sah, war Swedenborg.
War nicht die Auferstehung, das Hervorgehen aus dem Felsengrab, in das ihn Joseph von Arimathäa gelegt hatte, auch ein Bild der Geburt?
Die Väter der Apostel:
– Simon (und Andreas?) war der Barjonas, der Sohn des Johannes;
– Jakobus und Johannes waren die Zebedäussöhne;
– war Nathanael der Bartholomäus (und wer ist Tholomäus)?
– der kleine Jakobus war (der Sohn) des Alphäus (und der andere Judas, nicht Ischarioth, sein Bruder?).
Zu Judas Ischarioth: Steckt in dem Beinamen „isch“, der Mann, und die Pluralendung -oth? Und hat das -ari- etwas mit dem Löwen (vgl. Ariel: leo dei, symbolischer Name für Jerusalem) zu tun? Verweist diese Zusammensetzung (Judas als einer der „Löwenmänner“) auf zelotische Herkunft? (War Paulus ein Judas redivivus, mit Stephanus anstelle von Jesus: Beide, Judas und Paulus, handelten im Sold bzw. im Auftrag der Hohenpriester?)
Vulgata, hebraicorum, chaldaeorum et graecorum nominum interpretatio:
– Joseph – Augmentum, Domini Augmentum,
– Simon – Obediens,
– Andreas – Fortissimus,
– Jacob – Supplantator,
– Johannes – Gratiosus, Pius, Misericors,
– Nathanael – Donum Dei,
– Bartholomaeus – Filius suspendentis aquas,
– Matthaeus – Donatus,
– Levi – Copulatus,
– Thomas – Abyssus, Geminus,
– Judas – Laudatus,
– Thaddaeus – Laudans,
– Zebedaeus – Dos, Dotatus,
– Iscariot – Vir occisionis,
– Jonas – Columba,
– Lazarus (Eleazar) – Dei adjutorium,
– Barthimaeus – filius caecus,
– Israel – Praevalens deo,
– Hebraeus – Transiens,
– Amalek – Populus lambens
– Aegyptus (hebr. Misraim) – Angustiae, sive tribulationes,
– Pharao – Dissipans,
– Nabuchodonosor – Planctus judicii,
– Gog (Agag) – Tectus,
– Magog – De tecto,
– Saul – Postulatus, Commodatus,
– David – Dilectus,
– Daniel – judicium Dei,
– Cana – Zelus, Aemulatio.
Was haben Visionen und Träume mit dem Exil (und mit der politischen, herrschaftsgeschichtlichen Konstellation, zu der das Exil gehört)? War (neben den Träumen des Pharao) der Traum des Nebukadnezar das Urbild des Traumes? Ezechiel hatte seine Vision „am Flusse Chebar, unter den Verbannten“ (Kap. 1 u. 10), aber nach Jerusalem wurde er (durch den Geist Gottes) „entrückt“ (Kap. 11), um dort die Greuel zu sehen, während der Tempel am Ende Gegenstand von „Gottesgesichten“ im Land Israel, auf einem sehr hohen Berg, war (Kap. 40-48).
Gründet das Problem, daß Apokalypsen unter fremden Namen geschrieben wurden (ähnlich der Pseudodionysius und der Sohar), in der logischen Konstruktion von Vision und Traum?
Konstruktion eines parakletischen Begriffs der Kritik: In der Ursprungsgeschichte der Naturwissenschaften, von Kopernikus bis Newton, wurde der Himmel (zusammen mit Hölle und Fegefeuer) aus dem Raum hinauskomplimentiert. Newtons „absoluter Raum“ (der bei Kant zur subjektiven Form der Anschauung geworden ist) war das „leere Grab“ des christlichen Himmels. -
23.4.1994
Entkonfessionalisierung, oder die Religion vom Bann des Absoluten befreien. Gibt es im Hebräischen einen Oberbegriff für Tiere, der auch die Fische, die Vögel und das Gewürm umfaßt? Oder sind Tiere nur die Land-(Säuge-)tiere, während die „großen Seetiere“ z.B. die Wasser-Säugetiere (und die Reptilien) sind? Seid barmherzig wie auch euer Vater im Himmel barmherzig ist. Aber muß sich diese Barmherzigkeit nicht erst noch erweisen? Ist in dem Freudschen Mythos von der Tötung des Urvaters das Christentum die Brüderhorde, die nach der Tötung der Juden sich konstituiert? Ist nicht die Vaterimago insofern ambivalent, als sie sowohl den getöteten Urvater als auch sein Deckbild: die Idee des Absoluten bezeichnet? Die Ontologie ist das steinerne Herz der Welt. Mythos und Scham, die Ehe, der Staat und das Recht sind aus einem gemeinsamen Boden erwachsen. Das läßt sich an Kants Definition der Ehe demonstrieren (das Recht auf wechselseitigen Gebrauch des Geschlechts). Ist nicht der Lendenschurz im Bilde des Gekreuzigten ein Symbol der Geheimsphäre des Staates? Der Absolutismus entstand, als Herrschaft bürgerlich: zu einer Privatsache der Herrschenden wurde. Wie verhält sich die Schamgrenze zur Todesgrenze? Kommen die vier Flüsse des Paradieses von den vier Enden der Erde? Müßte nicht auf die Revision der antiken (und frühmittelalterlichen) Chronologie die Revision der Astronomie folgen? Die naturwissenschaftliche Aufklärung (das Inertialsystem) hat das Angesicht, den Namen und die Umkehr in den blinden Fleck gerückt. Realsymbol dieses blinden Flecks ist der Objektbegriff, Produkt der absoluten Verletzung des Bilderverbots (Produkt aus Selbstreferenz und Projektion). Das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit ist Nabelschnur dieser Kunstgeburt, und die versucht die Kopenhagener Schule endgültig zu durchschneiden. Die subjektive Form der äußeren Anschauung ist der Inbegriff des Projektiven im Erkenntnisprozeß. Die Schlange symbolisiert die Leugnung des Angesichts, das Schwert die des Namens und der Kelch die der Umkehr. Unter dem Gesetz der Aufklärung wurde dieser Sensibilitätszusammenhang gesprengt und in isolierte Empfindungspunkte aufgelöst: Ursprung des blinden Flecks. War nicht die Theologie in ihren Anfängen die erste Gestalt der kritischen Reflexion der Philosophie, nur hat sie sich dabei von ihrem Gegenstand so infizieren lassen, daß sie am Ende selber davon aufgezehrt worden und daran zugrunde gegangen ist. Sie ist in den ontologischen Prozeß der Veranderung hineingezogen worden und findet heute den Ausweg nicht mehr. Das Gott niemanden über seine Kraft versucht, und daß die Pforten der Hölle die Kirche nicht überwältigen werden, sind Hoffnungsansätze, die im Wort vom Binden und Lösen sich erfüllen. Ist das Wasser der Inbegriff der neutralisierenden Gewalt (der Philosophie), das Feuer der Inbegriff der lösenden (und reinigenden) Kraft des Namens (der Prophetie)? Sind die unreinen Geister Wassergeister? Und bezeichnet der Name des Himmels (schamajim) nicht aufs genaueste die Form der Beziehung von Philosophie und Prophetie, hierbei allerdings insbesondere im Namen des Feuers den Vorrang der Prophetie? Namen des Himmels: Ouranos, caelum, ciel, sky und heaven. Entspricht die Trennung von sky und heaven im Englischen der Trennung von Ding und Sache im Deutschen, und hängt sie damit zusammen, daß der bestimmte Artikel im Englischen geschlechtslos und undekliniert bleibt (Zusammenhang mit der Trennung von Begriff und Name; haben die Blinden und Lahmen in Davids Jerusalem und in der Botschaft Jesu an den Täufer etwas mit dieser Trennung von sky und heaven, Ding und Sache, und haben diese etwas mit der Ablösung der Buchrolle zu tun)? Hängt die Unterscheidung von sky und heaven mit der von Tag- und Nachthimmel zusammen, und hat sie etwas mit der Todes- und Schamgrenze und mit dem Hahn und dem Morgenstern zu tun? Welche Bewandnis hat es beim Geisterseher Swedenborg mit der Venus und generell mit den Planeten (Sterne als Orte der Toten)? Was ist das, was, wenn es auf Erden gelöst wird, auch im Himmel gelöst sein wird? Zweifellos muß es mit der Sündenvergebung, mit der Versöhnung zu tun haben (mit der Versöhnung vor dem Opfer, nicht durchs Opfer), aber damit auch mit der Befreiung der Sprache, der Befreiung ihrer benennenden Kraft. Es hat auch mit den sieben unreinen Geistern und den sieben Siegeln zu tun. Ist nicht jetzt die Stunde, in der der unreine Geist mit den sieben anderen unreinen Geistern aus der Wüste zurückkehrt; und hat dieser unreine Geist mit dem sokratischen Dämon (dem Geist der Philosophie), mit dem er den Namen gemeinsam hat, zu tun?
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23.05.90
In jeder Feindschaft steckt ein Stück Projektion. Diesen Sachverhalt als Interpretationsmuster verwenden bei der Analyse von Antisemitismus, Ketzer- und Hexenverfolgung. Was mich zur Empörung reizt, bin ich selber. So hat z.B. die Gesellschaft in den Hexen sich selbst erkannt: das Totenreich, das sie selbst zu errichten auf dem Sprunge war. Und das Erschrecken war ein Erschrecken über sich selbst. Als die Welt verhext wurde, wurden die Hexen verfolgt. Das Rätsel Swedenborg lösen hilft sicher mit, das Rätsel des Hexensabbat zu lösen.
Ableitung der Gottesidee aus dem theologischen Erkenntnisbegriff? Wenn das Ich, das seinen Ursprung im Nein hat, der Inbegriff der Negativität ist, der Motor des Abstraktionsprozesses, und nur in diesem Zusammenhang als der Begleiter aller meiner Vorstellungen nach Kant zu begreifen ist, dann hinterläßt dieser Erkenntnisbegriff eine Lücke, die nicht zu schließen ist, die vielmehr als Lücke, als Wunde offengehalten werden muß. Die Ohnmacht des Ich, seine Hilfsbedürftigkeit, ist der Grund seines Geliebtwerden-Wollens (Freud/Drewermann). Sie reicht nicht aus zur Begründung der Gottesidee. Die Konstruktion des Ich gründet im historischen Prozeß, in der Geschichte der Welt, in der Geschichte der transzendentalen Logik, des Begriffsapparats, der die Erscheinungen so gliedert, daß sie dem Ich angemessen, kompatibel sind. Das Ich unterliegt zugleich selber der Logik, die es konstituiert (und wird sich selbst so zum blinden Fleck).
Das Bewußtsein als offene Wunde ist konstruierbar nur vor dem Hintergrund der Idee des seligen Lebens. Vorausgegangen muß eine Idee, eine Erfahrung der Seligkeit und ein Seligkeitsversprechen sein. Der Anfang der aristotelischen Metaphysik: Alle Menschen streben nach dem Glück, ist durch ihr Ende, ihr Resultat (die Theoria, den transzendentalen Apparat in nuce) nicht abgegolten.
Alle Wissenschaft ist Naturwissenschaft.
Beschreibt die Elektrodynamik die Grenze zwischen Gegenwart und Vergangenheit? Beschreibt sie genauer den Vergängnisprozeß? Und sind die Quantenphysik und die Atomphysik gegenständliche Abbildungen der Logik des Zerfalls?
Ziel ist nicht eine Ökumene, die vielleicht auf irgendeinem Kompromißwege tatsächlich zu erreichen wäre, sondern ein entkonfessionalisiertes Christentum, eine entkonfessionalisierte Kirche. Das läßt allerdings die Lehrtradition, an der alle Konfessionen wie unter einem Erkenntniszwang teilhaben, nicht unberührt.
Gehört zu den Emblemen der Melancholia auch die Dornenkrone (nur bei Lochner?), haben die Theoretiker der Melancholie etwas gewußt? Woher kommt es, daß die Melancholie bevorzugt als Frau dargestellt wird – und dann u.a. auch als Frau mit Dornenkrone?
Differenz zwischen Dürer und Lochner: Lochners Melancholie fällt bereits unters Vorurteil.
Luthers Antisemitismus ist eine notwendige Folge des Friedens, den er mit der Welt geschlossen hat, ebenso wie sein Trübsinn. Der theologische Grund davon ist seine Rechtfertigungslehre. Nur die Lutherische Wendung hat dann Erfahrungen ermöglicht, hat Energien freigesetzt, die auf andere Weise nicht hätten freigesetzt werden können: insbesondere der wissenschaftliche Eros, der dann die Theologie ergriffen (und auf den Kopf gestellt) hat, war nur unter den Prämissen des Protestantismus möglich.
„Experimentaltheologie – Elemente einer theologischen Erkenntnistheorie“
Das Gleichnis vom ungerechten Verwalter auf die Rücknahme der Schuld, die wir selber in die Realität hineinprojiziert haben, beziehen! Die einzig sinnvolle Interpretation des Gleichnisses?
Wer es nicht mehr nötig hat, seine Ohnmachtsgefühle zu kultivieren, der bedarf auch der Selbstbestätigung durch Empörung nicht mehr.
Die Trinitätslehre beruht auf Voraussetzungen, die heute (nach Auschwitz) nicht mehr ungebrochen übernommen werden können. Diese Voraussetzungen sind ein Teil der Verflechtung des Christentums, seiner Konfessionen, in die Welt- und Herrschaftsgeschichte. Die drei göttlichen „Personen“ sind es nicht an sich, sondern für uns. Die Aufspaltung ist begründet in den Erfahrungsbedingungen der endlichen, geschichtlichen, menschlichen Welt (kann ausgeschlossen werden, daß die trinitarische Konstruktion sich am Ende in die Wahrheit der Einheit Gottes auflöst?). Wahr ist, daß die Trinitätslehre die Einheit Gottes unangetastet läßt. Die Begriffe „Hypostase“, „persona“ sind genauer zu untersuchen (auf ihren Ursprung und Kontext). Was bedeutet es, wenn Jesus Sohn Gottes genannt wird, erzeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater? Was bedeutet es, wenn der Geist ex patre filioque procedit? Hat sich das Dogma in seiner lateinischen Rezeption gegenüber der vorhergehenden griechischen Fassung verändert? Und was bedeutet es, wenn z.B. bei Alexander von Hales die Begriffe, in denen das Dogma gefaßt ist, zu Namen Gottes werden, in vollständiger Differenz zu der Namen-Gottes-Lehre der jüdischen Tradition (und zur dritten Vater-Unser-Bitte)? Ist die Heiligung des Substanz- oder Person-Begriffs auch nur im Ansatz denkbar (ist diese Heiligung – und mit ihr die gemeinsame Genesis der Ontologie und des pathologisch guten Gewissens – aber nicht umgekehrt die notwendige Folge des Dogmas; sind nicht beide notwendige Folgen der Instrumentalisierung der Lehre, ihrer Umwandlung in ein Herrschaftsinstrument)? Anstatt die geologischen Strukturen des von den Christen dann so genannten „Alten Testamentes“ zu untersuchen, wurde das Alte Testament seit je nur als Steinbruch benutzt, als Material für apologetische oder erbauliche Traktate.
Wird das Verständnis der Trinitätslehre nicht bestätigt durch den Paulinischen Satz, wonach am Ende „Gott alles in allem“ sein wird (vgl. hierzu den Hinweis und die Kritik Franz Rosenzweigs).
Hat die Geschichte mit der Sonne bei Gideon (Josua) nicht doch mehr mit der Geschichte des Patriarchats als mit der der Naturwissenschaften zu tun?
Hegels Urteil über die Natur als Äußerlichkeit der Idee, die den Begriff nicht halten kann, verweist darauf, daß die Natur als vollständig verurteilte und gerichtete nicht nur das ist (dann müßte sie dem Begriff entsprechen), sondern etwas darüber hinaus; daß sie im Begriff nicht restlos aufgeht.
Das christliche Dogma und die Dialektik der Aufklärung oder Präliminarien einer theologischen Erkenntnistheorie.
Wenn heute die Religion selber blasphemische Züge annimmt, wenn sie insbesondere gefährdet ist durch den fundamentalistischen Terrorismus, so hängt das mit der unaufgeklärten eigenen Geschichte zusammen.
Liefert der Vergleich von „Totem und Tabu“ mit dem „Ursprung des deutschen Trauerspiels“ – beide sind sich im Aufbau sehr ähnlich – einen Hinweis, unter welchen Prämissen die christliche Theologie aufzuarbeiten wäre? (Ist der Ursprung des deutschen Trauerspiels eine Interlinearversion von Totem und Tabu, ist er aus der gleichen Konstellation der Ideen – mit dem Königtum (Christentum?) im Zentrum – erwachsen? Etwas Vergleichbares scheint Walter Benjamin gemeint zu haben in seinem „Programm einer neuen Philosophie“ im Hinblick auf die Verwendung der Kantischen Kritik)
Die Hoffnung von Karl Thieme in seinem „Am Ende der Zeiten“, daß das Christentum jetzt endlich ins Mannesalter eintritt, scheint sich bisher noch nicht erfüllt zu haben.
Wenn es stimmt, daß die Geschichte der Aufklärung von den Mythen über die Religion bis hin zu den Naturwissenschaften ein Teil der Geschichte der Auseinandersetzung mit der Natur ist, und selbst insoweit in den historischen Naturprozeß mit hereinfällt, ist die Naturphilosophie ein Haupterfordernis einer Philosophie, die den Anschluß an die Theologie wiedergewinnen will. Die Frage hierbei ist, ob der Begriff der Natur selbst nicht ein Teil dieser Geschichte der Auseinandersetzung mit der Natur ist, in diesem Prozeß sich konstituiert und von ihm nicht sich ablösen läßt; und ob eine Naturphilosophie nicht mehr sein müßte als eine Philosophie der Natur. Sind nicht die Begriff Natur und Welt eigentlich identisch, und bezeichnen sie nicht zwei Aspekte der gleichen Sache (abhängig davon, ob sie auf das Subjekt als Subjekt oder als Objekt sich beziehen)? Und müßte nicht eine Naturphilosophie heute Kritik des Naturbegriffs mit einschließen?
Hat das mittelalterliche Bild von Himmel, Fegefeuer und Hölle, dieses dreistufige Bild des Universums, das später reduziert wurde auf den einfachen Gegensatz von Himmel und Hölle, etwas mit der Hypostasierung der zeitlichen „Ekstasen“ zu tun: der Himmel als die absolute Zukunft (futurum perfectum), die Hölle, das Totenreich, als absolute Vergangenheit (plusquamperfectum), und das Fegefeuer das Zwischenreich, vielleicht so etwas ähnliches wie die Welt? Steckt nicht doch ein ernsthafter naturphilosophischer Gedanke dahinter, wenn dem Himmel das Licht assoziiert wurde und der Hölle das Feuer? – Aber die eigentlich theologischen Assoziationen knüpfen an an den akustischen Bereich: den Hauch, den Atem, den Geist, der weht wo er will, das Wort.
Hat der „große Fisch“ im Jona-Buch etwas mit dem Tier aus dem Meer in der Geh. Offb. zu tun, und die Flucht des Jona etwas mit dem Exil des jüdischen Volkes (dem direkten, politischen, wie dem indirekten, religiösen: ins Christentum; ist das Tier aus dem Meer die Kirche)?
Adorno Aktueller Bezug Antijudaismus Antisemitismus Astrologie Auschwitz Banken Bekenntnislogik Benjamin Blut Buber Christentum Drewermann Einstein Empörung Faschismus Feindbildlogik Fernsehen Freud Geld Gemeinheit Gesellschaft Habermas Hegel Heidegger Heinsohn Hitler Hogefeld Horkheimer Inquisition Islam Justiz Kabbala Kant Kapitalismus Kohl Kopernikus Lachen Levinas Marx Mathematik Naturwissenschaft Newton Paranoia Patriarchat Philosophie Planck Rassismus Rosenzweig Selbstmitleid Sexismus Sexualmoral Sprache Theologie Tiere Verwaltung Wasser Wittgenstein Ästhetik Ökonomie